Mittwoch, 20. Januar 2021

#001 Buch und Graphic Novel - Slaughterhouse-5

  




Billy Pilgrim überlebte den schweren Luftangriff von Dresden in 1945 als Kriegsgefangener, der wie andere amerikanische Soldaten im Schlachthaus-5 untergebracht war. Nach dem Krieg kehrt er in seine Heimat zurück und wird dort Optometrist. Nach einem schweren Unfall durchlebt er immer wieder Zeitreisen und ist irgendwann der festen Überzeugung von Aliens entführt wurden zu sein. 






TitelSlaughterhouse 5
AutorKurt Vonnegut Jr.
VerlagRandomhouse
GenreKlassiker/Science-Fiction/Historischer Roman
Seitenanzahl240
Meine Bewertung
3,5/5

Hierbei handelt es sich um ein Buch, was ich nach dem Lesen erst einmal für einige Zeit auf Seite legen musste um wirklich zu begreifen worum es eigentlich ging. Zuerst fand ich es total absurd und absolut daneben, dass die Erlebnisse eines Soldaten während der schlimmen Luftangriffe in Dresden durch die Verknüpfung mit Science-Fiction-ähnlichen Geschichten ins Lächerliche gezogen werden. An vielen Stellen berichtet der Autor selbst von seinen Erfahrungen als amerikanischer Soldat während dem II. Weltkrieg in Dresden.

Im Nachhinein bin ich wirklich froh darüber nicht die deutsche Übersetzung gelesen zu haben. Vor allem hier fällt auf wie viel Mühe sich der Autor gegeben hatte die richtigen Worte an der richtigen Stelle zu finden und so Kleinigkeiten gehen meist bei Übersetzungen verloren. Schließlich hat jede Sprache so ihre Feinheiten und manches wirkt dann einfach nur noch lächerlich, anstatt poetisch.
So wirklich klar ist mir immer noch nicht, was es mit bestimmten Andeutungen auf sich hat. Und vielleicht werde ich eines Tages mir den dazu gehörigen Lektüreschlüssel zu legen einfach um einiges besser verstehen zu können. Ich weiß nicht, ob das mit meinem Alter zusammen hängt oder einfach dem Erzählstil des Autors zusammen hängt. 

Wie bewertet man am Besten so ein Buch? Durch das verknüpfen mit Außerirdischen wird dem Erzählten die Grausamkeit genommen, aber darf man wirklich über so etwas lachen? Wenn ein Mensch schwer traumatisiert wurde während dem Krieg und sich dann in eine Gedankenwelt flüchtet um mit all dem Erlebten besser klar zu kommen? Und es ist ja kein aktives flüchten, sondern einfach ein Schutzmechanismus der Psyche und das wird hier immer wieder klar gestellt. Immer wieder kommt es deshalb zu Zeitsprüngen in die Vergangenheit oder Billy wird von Aliens entführt, aber im nächsten Moment erfährt man wieder was über das Amerika der 60er Jahre. Aus dem Grund muss man schon sehr aufmerksam lesen, damit man nicht durcheinander kommt. 

Hierbei handelt es sich um einen kurzweiligen Klassiker, dem ich 3,5 von 5 Sternen gebe. So wirklich eine Verbindung zu Billy konnte ich nicht aufbauen und mir fiel es wirklich schwer manche Szenen richtig zu deuten. Dabei wäre das unheimlich wichtig gewesen, um das alles besser verstehen zu können. Und mir fiel es zudem wirklich schwer den Humor zu begreifen bzw. zu verstehen. Oft reagiert Billy einfach nur sehr zynisch und ohne jegliche Emotionen, was jetzt nicht verwunderlich ist, aber an manchen Stellen hatte ich mir als Leser einfach irgendeine Art von Gefühl bei ihm erhofft.








TitelSlaughterhouse-5
AutorKurt Vonnegut Jr.
ZeichnerRyan North, Albert Monteyes
VerlagBoom! Studios - Archaia
GenreHistorical/Science-Fiction
Seitenanzahl436
Meine Bewertung
3,5/5



Nach dem Lesen der Graphic Novel habe ich endlich halbwegs verstanden um was es überhaupt geht. Vor allem die Zeitleiste und die Charakterauflistung empfand ich hierbei als hilfreich.

Zu Beginn empfand ich den Zeichenstil als unpassend, aber im Laufe der Handlung sagte er mir immer mehr zu. Vor allem die Farbauswahl ist phänomenal und unterstreicht einfach die Wirkung. Und die Charaktere haben alle unterschiedliche und einprägsame Gesichter, an denen man direkt die jeweiligen Emotionen ablesen kann. Diesbezüglich fand ich es auch gut, dass die Körper so authentisch wirkten und meistens passend zur Szene der Hintergrund gewählt wurde. Oft gibt es einfach keinen, woran man sich auch erst gewöhnen muss. Durch den Zeichenstil wird zudem deutlich warum die Novel auch Children's Crusade(Kinderkreuzzug) heißt. Als Billy in den Krieg zog war er noch sehr jung und dort traf er oft auf Menschen, die genauso jung wie er waren.

Die Adaption ist genauso chaotisch und absurd wie die Buchvorlage und eine wirklich schöne Ergänzung/Umsetzung. Eigentlich ist es nämlich so eine typische Vorlage, die kaum umsetzbar ist und deshalb war ich total darauf gespannt und wurde tatsächlich nicht enttäuscht. Sie zeigt genauso wie die Novel wie absurd und unnütz Krieg letztendlich ist und wie sehr es den betroffenen auf lange Sicht schadet. 




Ich würde auf jeden Fall empfehlen die Novel zu erst zu lesen und dann den Comic, da ansonsten zu viele relevante Informationen fehlen und man mitunter dadurch nicht alles versteht.

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