Freitag, 18. November 2022

#502 Bücherregal - Wahrheit

 

 


TitelWahrheit - Tote haben Recht(e)
AutorKlaus Püschel, Martin Erftenbeck, Annette Marcquardt
VerlagEllert & Richter
GenreTrue Crime
Seiten296
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Wie sieht die Arbeit von Ermittlern, Rechtsmedizinern und der Staatsanwaltschaft während einer Ermittlungsarbeit aus? Diese Frage wird anhand von einigen realen Fällen in diesem Buch ausführlich beantwortet.

Review


Erst einmal musste ich mich an die doch recht außergewöhnliche Erzählweise gewöhnen. Die zwölf Fälle werden abwechselnd aus der Sicht von einem Polizeibeamten, Staatsanwalt und eines Rechtsmediziners beschrieben. Deshalb werden einige Aspekte mehrfach wiederholt, was das dann teils rechts mühsam macht. Es ist auf jeden Fall interessant zu hören wie wie die einzelnen Bereiche arbeiten und sich gegenseitig beeinflussen. Und so letztendlich zur Aufklärung des Falles beitragen. Und vor allem was nachher alles davon für die Aufarbeitung vor Gericht relevant ist um ein angemessenes Strafmaß zu finden. 

Der Schreibstil ist im gesamten wie nicht anders bei diesen Berufsgruppen zu erwarten angenehm nüchtern. Vor allem die Beschreibungen von dem Rechtsmediziner Klaus Püschel waren einprägsam. Allein wegen der Erzählweise und dem Schreibstil sticht dieses Werk aus der Masse True-Crime-Bücher positiv hervor. 

An sich zeigen die einzelnen Fälle mehr als deutlich wie schwer es oft ist die Hintergründe einer Tat aufzudecken und zum Beispiel die Mordmotive zu belegen. Und wie wenig die tatsächliche Arbeit der Beamten mit dem gemeinsam haben, was in Serien gezeigt wird.

Vor allem der Fall von Vernachlässigung hat mich mitgenommen. Ist es wirklich richtig die Angehörigen zu bestrafen? Wie hilft man jemanden, der das alles gar nicht will? Man hört ja immer wieder, dass es ziemlich schwer ist adäquate Hilfe zu bekommen und ich finde solche Fälle sollte man ruhig öfters in den Medien diskutieren. Einfach um alle möglichen Menschen dafür zu sensibilisieren und zu zeigen, dass es leicht ist hinterher ein Urteil darüber zu fällen. Und dabei völlig außer Acht lässt, dass nicht nur das direkte Umfeld sondern viele weitere Menschen einfach weggeguckt haben. 

Was die Spurensuche an sich betrifft erfährt man definitiv eine Menge und wie wichtig dafür sorgsames Arbeiten ist, damit der Fall nicht wegen so etwas vor Gericht in sich zusammenfällt. Hier wird vor allem deutlich wie unterschiedlich je nach Sachlage vorgegangen wird und wie nervenaufreibend und zeitaufwendig so eine Suche ist. Und manchmal die Taten trotz aller Mühen nie aufgeklärt werden oder schlichtweg die Beweise fehlen um den Täter juristisch belangen zu können. 

Fazit

Mir hat das Buch ganz gut gefallen und deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen. Da ich relativ lange brauchte um mich an den Schreibstil zu gewöhnen und die Wiederholungen zu gewöhnen, habe ich einen Stern abgezogen. 

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