Freitag, 24. November 2023

#559 Bücherregal - Falsch verdächtigt

      

 


TitelFalsch verdächtigt
AutorAlexander Stevens
VerlagPiper Verlag
GenreSachbuch
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung
4/5

Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.

 Inhalt


Alexander Stevens berichtet hier von Fällen, in denen Personen behaupten zu Unrecht verdächtigt zu werden. Hier reichen die Anschuldigungen von Sexual- und Tötungsdelikte bis zu Brandstiftung und Diebstahl. Unter anderen geht es hier um einen Arzt der in eine finanzielle Schieflage geraten war und dessen Mutter plötzlich verstarb.

Review

Der Autor geht hier auf einige sehr bekannte, recht aktuelle Fälle ein. Obwohl es das Cover vermuten lässt, war der Autor nicht bei allen Fällen der Strafverteidiger. Und genau das fand ich sehr irreführend und hier hätte ich mir eine klarere Formulierung gewünscht.

Was mir besonders gut an dem Buch gefallen hat ist, dass der Autor die jeweiligen Urteile sehr ausführlich und mehr oder wenig neutral erklärt. Er geht auch darauf ein wie diese überhaupt zustande kamen. Und wie das deutsche Strafrecht überhaupt funktioniert. Seine Beschreibungen entsprechen sich oft nicht mit dem, was man vor allem in den Medien darüber liest. Das zeigt einfach einmal wieder wie wichtig es ist Bücher dieser Art bzw. allgemein Interviews und Artikel und Richtern und Anwälten zu lesen. Oft haben die einen neutraleren Blick auf das alles und diese haben im Gegensatz zu den Medien nicht das Ziel mit überzogenen Überschriften hohe Klickzahlen zu erreichen. Stattdessen wird versucht Urteile zu erklären und warum in dubio pro reo so extrem wichtig ist.

Das Buch hatte ich innerhalb kurzer Zeit durchgelesen und der Autor hatte mehrfach zeigen können wie viel Macht vor allem die Medien heutzutage haben. Diesbezüglich geht er sehr ausführlich darauf ein wie wichtig die Unschuldsvermutung ist. Falsche Verdächtigungen können sehr schlimme Auswirkungen haben und diese zerstören mitunter sowohl das Leben als auch die Karriere dieser Person. Zudem ist oft vieles nicht so wie es auf den 1. Blick scheint weshalb nie vorschnell urteilen sollte. 

Mich hat das Gelesene nachdenklich gestimmt, denn nicht jedes Urteil war in meine Augen gerecht. Zudem fand ich es erschreckend wie schnell die Justiz und die Polizei ohne vorige, ausführliche Ermittlungsarbeit ein Urteil fällen. Davon hört man ja immer wieder oder bekommt es im Bekanntenkreis mit, wie Leute falsch verdächtigt werden und wie schwer es ist gegen Fehlurteile anzugehen.

Fazit

Alles in allem hat mir das Buch ganz gut gefallen, denn es zeigt wie wichtig die Unschuldsvermutung ist. Leider rückt die immer mehr in den Hintergrund, was total erschreckend ist. Zudem werden Menschen tagtäglich in den Medien voreilig verurteilt und genau darauf geht auch der Autor ausführlich ein.

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