Sonntag, 29. Mai 2022

#60 Manga - Beastars Band 10-12

         



Titel(Deutsch)Beastars
Titel(Japanisch)ビースターズ
AutorParu Itagaki
VerlagKAZÉ
GenreFantasy
Bände10-12(bisher 16 in Deutschland erschienen)
Meine Bewertung
4,5/5


Inhalt

Auf die Cherryton-Schule gehen sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser und immer wieder führt das zu Konflikten. Vor allem der Grauwolf Legoshi leidet darunter, denn entgegen der Vorurteile gegenüber seiner Art ist er ein ganz sanfter Zeitgenosse. Und dann wird ausgerechnet sein Freund Tem, ein Alpaka, ermordet. Dadurch steigt die Angst und die Argwohn der anderen und es sieht immer mehr danach aus, als würde die Stimmung nun endgültig kippen.


Review

#10. Band 

Legoshi ist sehr wohl bewusst, dass er gegen den Braunbären Riz absolut keine Chance haben wird. Aus dem Grund entschließt er sich Fleisch zu essen, was absolut nicht seinen Prinzipien entspricht.

Die einzelnen Kapitel haben dieses Mal kaum zusammen gepasst und es war schon ein wenig störend die Filler zwischendurch zu haben. Natürlich wird durch diese die düstere, erdrückende Stimmung durchbrochen und sie halten die Spannung oben. Aber dieses Mal fand ich es einfach nur störend und so richtig einordnen konnte ich das alles auch nicht.

Der Blackmarket spielt auch wieder eine Rolle und es ist schön, dass man mal was eine andere Ecke davon zu sehen bekommt. Mich hat es gewundert wie wenig all das bisher zur Sprache kam und es ist definitiv erschreckend zu sehen, was für Tierarten dort Geschäfte machen. Nicht alle davon erwartet man an diesem Ort, aber genau das macht das alles so realistisch. Denn hier agieren sie nicht nur entsprechend ihrer Klischees und genau das gefällt mir. 

Man merkt auf alle Fälle, dass sich der Handlungsstrang rund um Tem langsam dem Ende nähert. Und ich bin schon ganz gespannt darauf, wie das alles für die einzelnen Charaktere ausgehen wird. Bei Beastars ist ja nahezu alles möglich und ich hoffe Mal die Handlung an nimmt durch das was passieren wird keine nicht in sich schlüssige Wendung ein. Leider deutet alles in diesem Band genau darauf hin und ich fände es wirklich schade, wenn genau das passieren würde. Denn Legoshi handelt momentan sehr unüberlegt und will auf Teufel komm raus so handeln, wie es seinen Idealen entspricht. Und dabei merkt er scheinbar absolut gar nicht, dass ihn genau das ins eigene Verderben stürzen könnte.

Kurz wird hier auf Legoshis Kindheit eingegangen und was das betrifft bin ich nun vollends verwirrt. Bisher wurde ja vieles nur angedeutet und endlich bekommt man einen entscheidenden Hinweis. Aber genau der macht absolut keinen Sinn und ich verstehe nicht, wieso der überhaupt erwähnt wurde.
Weil mir die Erzählweise dieses Mal nicht zugesagt hat gibt es nur 3,5 von 5 Sternen. Der Zeichenstil ist wie immer klasse und ich freue mich schon richtig darauf bald den nächsten Band lesen zu können.

#11. Band: 

An Silvester soll das Duell zwischen Riz und Legoshi stattfinden und letzterer hat sich festvorgenommen bis zum bitteren Ende für Tem zu kämpfen.

Dank dem überraschenden Schluss kann ich es absolut gar nicht erwarten endlich weiter zu lesen. Es war ja schon sehr früh klar worauf das alles hinaus laufen wird und ich habe richtig Angst davor, dass sich nun alles ändern könnte.

Was mich am meisten an den neuesten Entwicklungen aufregt, dass gefühlt tausend Umwege gegangen wird nur um symbolträchtige Bilder zu erzeugen. Und die meisten Taten sind halt absolut nicht nachvollziehbar und sind teilweise sogar absolut sinnlos. 

Besonders Legoshi hat mich in diesem Band vom Verhalten her total irritiert. Er ist komplett anders als bisher und es ist klar, dass ihn die neuesten Erkenntnisse wahrscheinlich verändert haben. Aber warum denkt er das Training alleine wäre ausreichend um sein Ziel zu erreichen? Und vor allem ist er ja seinen Prinzipien bisher immer treu geblieben, also warum wirft er sie so einfach über Board? Auch Louis Verhalten wirft Fragen auf und so ganz verstehe ich nicht, warum ausgerechnet so ein Ausgang für den Handlungsstrang gewählt wurde? Das wird weder den beiden noch Riz gerecht und vor allem nicht Tem. Hoffentlich geht dieser Strang noch ein bisschen weiter und vielleicht erfährt man diesbezüglich ja noch ein paar Sachen durch Rückblenden oder ähnliches. Man merkt halt, dass die Mangaserie nun zur Hälfte um ist und man versucht hat ein beeindruckenden Höhepunkt zustande zu bekommen. Der sollte wenn möglich alles verändern und genau das hat er. Mir war er jedoch zu konstruiert und konnte mich nicht überzeugen.



#12. Band: 

Legoshi braucht dringend einen Job und er bemerkt schnell, dass der schöne Schein der Erwachsenwelt trügerisch ist.

Die einzelnen Charaktere müssen sich dieses Mal mit den Konsequenzen ihres unüberlegten Handelns auseinander setzen. Es ist auf jeden Fall erschreckend zu sehen was das alles nach sich zieht und und vor allem stelle ich mir die Frage, warum die Polizei das alles nicht öffentlich machen will.
Besonders schön ist es endlich mal einen Beastars in Aktion zu erleben. Diesbezüglich gibt es endlich viel mehr Neuigkeiten und ich bin gespannt darauf, ob einer der Hauptcharaktere auch diese Rolle einnehmen wird. 

Und man erfährt eine Menge über Legoshis Vergangenheit und warum er so sehr gewisse Ideale vertritt. Er hat auf jeden Fall sehr daran zu knabbern, dass er ausgerechnet diese verraten hat und das nun alles schwerwiegende Konsequenzen hat. Und er bekommt mehr als deutlich zu spüren, was für Fehler er begangen hat und wie die Gesellschaft über all jene denkt, die erwischt werden. 

Allen Anschein nach ist jetzt der eine Handlungsstrang rund um Tem beendet, was ich ganz angenehm finde. Es war einfach an der Zeit, dass der Täter die Konsequenzen für sein Handeln tragen muss und genau das geschieht hier. Dadurch lernt man auch einen Schwung neue Charaktere kennen und hoffentlich bringen die ein paar interessante Geschichte mit. Der Kontrast zwischen dem Internat und der Außenwelt wird immer deutlicher und da fragt man sich schon, wie die Schüler den Sprung ins Erwachsenleben meistern sollen. Und bezüglich des Blackmarkets und der neuesten Vorkommnisse frage ich mich ohnehin, warum sich nach Außen hin um ein Saubermannimage bemüht wird und im Hintergrund schreckliche Taten toleriert werden. Natürlich wollen die Verantwortlichen suggerieren, dass so ein gesellschaftliches Zusammenleben möglich ist. Aber um welchen Preis? Vielleicht erfährt man ja in den nachfolgenden Bänden mehr darüber.

Freitag, 27. Mai 2022

#461 Bücherregal - Tag der Strafe

  








TitelTag der Strafe(3. Fall Westerland-Haberland Krimi)
AutorHendrik Falkenberg
VerlagEdition M
GenreKrimi
Seiten364 Seiten
Meine Bewertung
4/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.

 Inhalt

Während den Feierlichkeiten zur Walpurgisnacht verschwindet eine Frau spurlos. Hängt dieser Fall womöglich etwas mit den restlichen Entführungen im Rest des Landes zusammen? Denn drei Opfer tauchen ausgerechnet lebendig in Glaskästen eingesperrt in Berlin wieder auf. Und diese Inszenierung lässt keine Zweifel aufkommen, denn jeder Kasten enthält eine speziellen Tötungsapparat. Dahinter stecken wohl radikale Gruppen der Tierschützerszene und die Ermittler haben nicht viel Zeit dazu die Forderungen derjenigen zu erfüllen.

Review

TW: Folter, Missbrauch

Dieses Mal geht es um einen außergewöhnlichen Fall, in dem radikale Tierschützer involviert sind. Das alles wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und es ist spannend zu sehen wie die Meinungen zu dem ganzen auseinander gehen. Vor allem anfangs ist es schwer einzuschätzen, wo das alles noch hinführen wird. Diesen Teil der Reihe kann man gut ohne Vorwissen lesen, da alles nötige im Laufe der Handlung erwähnt wird.

An sich ist das alles ein durchaus vorstellbares Szenario. Oft genug habe ich mich beim Lesen gefragt wie weit die Täter wohl gehen werden und warum sie denken, dass diese Aktionen in irgendeiner Form angebracht sind und etwas verändern könnten. Sie scheinen absolut keine Skrupel zu kennen und verfolgen ihr Ziel ohne Rücksicht auf Verluste bzw. Kollateralschäden. 

Da innerhalb von kurzer Zeit relativ viel passiert, schreitet die Handlung für einen Krimi rasch vorran. Mich hat die Handlungsgeschwindigkeit positiv überrascht und ich finde es gut, dass so eins für die diesen Fall gewählt wurde. Dadurch bleibt die Spannung kontinuierlich oben und mir fiel es deshalb oft schwer Lesepausen einzulegen. Immerhin wollte ich ja wissen wie das alles ausgeht und was es noch für Wendungen geben wird.

Mir hat hier dran vor allem der aktuelle Bezug gefallen und man kann nur hoffen, dass das alles nie Wirklichkeit wird. Ein Stück weit konnte ich die Beweggründe der Täter nachvollziehen, jedoch muss es andere Wege geben um endlich radikale Veränderungen zu erreichen.  Und wie zu erwarten kocht jeder sein eigenes Süppchen und das macht diese ganze Bewegung im Buch so unberechenbar und gefährlich.

Die Ermittler vom BKA waren wie in den vorigen Bänden überaus sympathisch. Endlich lernt man mehr über ihre Vergangenheit und erfährt somit was sie wirklich antreibt. Was das betrifft hatte ich nicht mit so heftigen Geheimnissen gerechnet. Obwohl es ja klar ersichtlich in den vorigen Bänden ist, dass das alles keine Kleinigkeiten waren an denen sie zu knabbern haben. 

Im großen und ganzen ist der Schreibstil angenehm flüssig zu lesen und kommt ohne viele Beschreibungen und Schnörkel aus. Man erfährt gerade so viel um sich ein gutes Bild von dem zu machen was vor Ort vorgeht. Vor allem die detaillierten Beschreibungen von Schlachtungen gingen unter die Haut. Auf die hätte ich gerne verzichtet, aber diese sollen ja wachrütteln und schockieren. Dafür sind wenigsten die Folterszenen minimalistisch gehalten, wobei hier das Kopfkino bei mir für die nötigen Bilder gesorgt hat.

Das Cover passt wunderbar zu den anderen beiden und spiegelt die bedrohliche Atmosphäre wieder, die im ganzen Buch vorherrscht.

Der einzige Kritikpunkt sind die teils doch sehr überzogenen Ereignisse. Wie schaffen es diejenigen alles perfekt zu inszenieren? Wenn das alles kleiner aufgezogen wurden wäre, dann hätte es dem Ganzen mehr Glaubwürdigkeit gegeben. 

Fazit

Mich hat der Krimi definitiv gut unterhalten und ich bin schon ganz gespannt darauf wie das alles weitergehen wird. Denn obwohl der Fall in sich geschlossen ist endet das alles in allem gewaltigen Cliffhanger und ich möchte einfach wie es diesbezüglich weitergehen wird.


Mittwoch, 25. Mai 2022

#59 Manga - No. 6 Band 7-9

   




Titel(Deutsch)Nr. 6
Titel(Englisch)Nr. 6.
AutorAtsuko Asano(Story), Hinoki Kino(Zeichnungen)
VerlagEgmont Manga
GeschlechtScience Fiction/Dystopie
Bände7-9(9 erschienen, abgeschlossen)
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Aufgrund von langandauernden Atomkriegen gibt es nur noch wenige Städte, in denen man leben kann. Eine von ihnen ist No. 6, in der die Bevölkerung mithilfe von Technik rund um die Uhr überwacht und kontrolliert wird. Solange man sich an die Regeln hält ist ein Leben im Wohlstand möglich, verstößt man gegen diese wird man an den Rand der Stadt gebracht. Dort ist das Leben weniger komfortabel und man darf auch nicht mehr ins Innere der Stadt zurück. Genau das hat Shion erlebt, aber er macht das Beste draus und arbeitet mittlerweile als Parkwächter. Ausgerechnet während seiner Schicht taucht eine Leiche auf und sein Kollege verstirbt. Die Todesumstände sind mehr ungewöhnlich und die Regierung beschließt deshalb die Zwischenfälle zu vertuschen und Shion als Täter zu verhaften. Wie kann er es schaffen aus diesem System auszubrechen und zu flüchten, wenn jeder Winkel der Stadt überwacht wird? 

Rezension

#7. Band: 

Das was Shion und Rat zu sehen bekommen, übertrifft ihren schlimmsten Befürchtungen. Und langsam verlässt sie auch die Hoffnung darauf, dass ihr Plan funktioniert.

Am liebsten hätte ich nachdem beenden des Bandes direkt zum nächsten gegriffen, aber dafür muss ich ja erst einmal diese Rezension verfassen. Warum muss das alles auch nur mit so einem gewaltigen Cliffhanger enden? Allgemein hat es mich sehr erstaunt wie sehr mich die Handlung dieses Mal gefesselt hat und wie sehr ich über die Seiten geflogen war.

Wirklich verwundert hat mich das was alles gezeigt wird jetzt nicht, denn im vorigen Band hat man ja genau gesehen wie viel das Leben derjenigen von Westblock wert ist. Dafür habe ich einfach schon genug Dystopien und Dokumentationen gesehen, weshalb ich mir von vorne herein wenig Hoffnung hatte. Mal schauen was das noch für Dimensionen annimmt und vor allem ob das tatsächlich gestoppt werden kann.

Und dann ist das ja noch der Handlungsstrang rund um Shions Mutter, der einem richtig Angst macht. Scheinbar ist da etwas außer Kontrolle geraten, was mich jetzt absolut gar nicht überrascht. Viel eher frage ich mich wie die das schlimmste verhindern wollen und vor allem wie sie aus der Sackgasse wieder rauskommen wollen. Vielleicht war das aber auch der Plan von irgendwem und derjenige rettet jetzt ganz unerwartet alle?

Und dann ist da ja noch Safu, bei der man gar nicht so ganz weiß wie das mit ihr noch enden soll. Hat sie genau das selbe erleben müssen wie der eine Mann? Was passiert mit der Elite in diesem Gebäude? Wie schaffen sie es diese wieder so auf Kurs zu bringen, dass sie mitunter unter Beobachtung wieder für No. 6 arbeiten? Und warum scheint ihr Leben so viel wert zu sein? Schließlich wäre es ja viel einfacher sie zu entsorgen oder anderes.

#8. Band: 

Endlich sind Shion und Rat scheinbar an ihrem Ziel angekommen, doch ihr Plan scheint nicht zu funktionieren.

Was mich total verwundert an der Serie ist die realistische Darstellung von traumatischen Situationen. Anstatt über diese wie in vielen anderen Manga einfach hinwegzugehen, wird hier auch die emotionale Seite gezeigt. Was macht das mit einem Menschen so etwas zu sehen und vor allem wie lebt man weiter nach so etwas? Mich hat der Band emotional total mitgenommen und selbst jetzt ein paar Tage nach dem Lesen weiß ich nicht, ob mir tatsächlich ein anderer Höhepunkt der Handlung lieber gewesen wäre. Denn eigentlich wollte ich genau so etwas was passiert war nicht, auch wenn das alles ja angedeutet wurde und durchaus schlüssig ist. Und wenn ich so genau darüber nachdenke, passt es wunderbar zu allem und hat mich total berührt. Und ich hatte bisher wenige Dystopien bei denen ich wirklich so sehr an den Charakteren hing, dass ich ihnen nur das beste gewünscht hatte.

Was ich wirklich schade finde ist, dass Safu so blass im Gegensatz zu Rat und Shion wirkt. An sich spielt sie ja eine entscheidende Rolle, deshalb ist das wirklich schade. Ich würde gerne mehr über sie wissen und vor allem warum sie für Shion so wichtig ist. Und mal ganz abgesehen von dieser Bindung wäre zum Beispiel ihre generelle Einstellung zu dem Thema No. 6 interessant.

Jetzt bin ich nur so durch die Reihe geflogen und einerseits freue ich mich total auf den finalen Band, aber andererseits möchte der Welt noch nicht Lebewohl sagen. 

#9. Band: 

Eigentlich hatte Shion gehofft, dass jetzt alles gut werden wird. Doch die Bewohner von No. 6 drohen durch ihr panisches Handeln alles zu Nichte zu machen.

Mich hat das Ende jetzt absolut gar nicht zufrieden gestellt und das obwohl es an sich ganz schön war. Schließlich wäre mein Wunschende zu kitschig gewesen und würde nicht dem entsprechen, was man angedeutet bekommen hatte. Zu den Charakteren an sich würde es auch nicht passen, da ja oft genug beschrieben wurde wie diese ticken und was sie für Ziele verfolgen. 

Nach dem Höhepunkt der Handlung war gefühlt die Luft raus und da viele Erklärungen fehlen, wirkte der Moment ohnehin nicht schlüssig. Es fehlen einfach zu viele wichtige Schlüsselmomente, weshalb die Auflösung zu simpel und gewollt erscheint. Denn so scheint es fast so, als wäre der riesige Logikfehler kurz vorm Epilog gar nicht aufgefallen. Aus dem Grund möchte ich so schnell wie möglich die Romanvorlage lesen, damit ich verstehen kann warum ausgerechnet das Ende zustande kam. Ohnehin habe ich große Lust die Mangareihe noch einmal von vorne zu beginnen, um zu gucken wie viele versteckte Hinweise es auf das große Finale gibt. 

Shion und Rat sind an sich sehr gegensätzliche Charaktere, woraus sich eine total interessante Charakterkonstellation und Dynamik ergibt.  Vor allem die Charakterentwicklung hat mir gut gefallen und wie sie sich erst einmal näher kennen lernen mussten um als Team zu funktionieren. Es macht halt nicht direkt Klick und ich mag es, wenn genau das nicht passiert.

Vor allem im letzten Band fand ich es ein wenig schade, dass der Zeichenstil nicht um einiges dunkler ist. Und damit meine ich jetzt nicht den Stil von vielen Gore Manga gemixt mit Kulleraugen. Sondern so ein halbwegs realistischer Stil, der gut den Kontrast zwischen dem perfekten No. 6 und Westblock widerspiegelt. Und wo man den Bewohnern direkt ansieht in welchem Gebiet sie leben.

Sonntag, 22. Mai 2022

#460 Bücherregal - Eifersucht(Kurzrezension)

    








TitelEifersucht
AutorJo Nesbø
VerlagUllstein Buchverlage
GenreKrimi
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung
 3/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

 Inhalt

Sieben verschiedene Kriminalfälle und bei allen geht es mehr oder weniger um das Motiv Eifersucht. Ermittler Balli hat sich genau darauf spezialisiert und ermittelt auf der Insel Kalymnos in einem Vermisstenfall. Denn der Zwillingsbruder von Franz wird vermisst und bevor er verschwand gab es unter den beiden einen Streit. Beide sind in Helena verliebt, doch ist die Lösung des Falls wirklich so einfach? Vor allem wird er letztendlich gefunden und von Franz fehlt jede Spur. 

Review

Das Buch beinhaltet mehrere Kurzkrimis, die qualitativ sehr unterschiedlich sind. Vor allem beim ersten hatte ich große Schwierigkeiten mich einzufinden. Er konnte mich schlichtweg nicht packen und als es dann Klick machte, war er leider schon zu Ende. 

Die anderen haben mich da schon eher begeistern können, auch wenn die Auflösung oft schon relativ früh klar war. Wenn man viele Krimis liest weiß man nun einmal auf welche Hinweise man achten muss. Wobei es ein paar Mal gegen Ende überraschende Twists gibt, was anderes hätte mich bei dem Autor auch total verwundert. 

Besonders gut fand ich die vielen unsympathischen Erzähler, der einzelnen Geschichten. Bei dem Thema "Eifersucht" ist es ja klar, dass genau so etwas zu erwarten ist. Und deshalb bin ich richtig froh darüber ein paar richtig unangenehme Zeitgenossen begegnet zu sein. Wobei auch einige andere Themen auftauchen, die es ganz schön in sich haben. Hier muss man schon sehr aufmerksam lesen, da der Autor gerne Gesellschaftskritiken und anderes zwischen den Zeilen versteckt.

Fazit

Für zwischendurch ist es eine tolle Abwechslung und obwohl ich kein großer Fan von Kurzgeschichtensammlungen bin, hatte mir diese ganz gut gefallen. 

Freitag, 20. Mai 2022

#459 Bücherregal - Was Politiker nicht sagen

   

    








Titel(Deutsch)  Was Politiker nicht sagen
AutorGregor Gysi
VerlagUllstein Buchverlage
GenreSachbuch/Politik
Seiten240 Seiten
Meine Bewertung
4/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.


 Inhalt

Worauf muss man bei einer Rede als Politiker besonders achten, vor allem jetzt wo es auf jedes Wort ankommt und kurze Erklärungen bevorzugt werden? Wie erreicht man als Politiker viele Menschen und wieso kann es dafür hilfreich sein manche Dinge schön zu reden? Wie wirken sich die modernen Medien auf die Arbeit eines Politikers aus?

Review

Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen Anekdoten wie sich all das seit der DDR verändert hat. Und vor allem was für einen Einfluss die Medien mittlerweile haben. Schließlich sehen nun viel mehr Leute die Reden und somit ist es enorm wichtig die Worte mit Bedacht zu wählen, zumal all das gerne aus dem Kontext gerissen wird. An vielen Beispielen macht Gysi deutlich wie wichtig es ist die Zusammenhänge zu kennen und diese zu beleuchtet. Leider wird das immer schwieriger, weil die Medien gerne sehr kurze Beiträge haben und die müssen dann die Zuschauer voll umfänglich informieren und unterhalten. 

Obwohl ich es schon von den Reden und Interviews des Autors gewohnt bin, hat mich das hohe Sprachniveau doch sehr überrascht. Das macht die Lektüre recht anspruchsvoll und nicht immer ist es leicht das Wort aus dem Kontext heraus zu verstehen. 

Über die politische Rhetorik erfährt man in diesem Buch eine Menge und allen voran wird gezeigt wie sich diese seit der Antike verändert hat. Mithilfe dieser versuchen Politiker die Menschen zu erreichen und am Besten noch diese für sich zu gewinnen. Es ist spannend zu sehen wie schnell sich das alles vor allem in den letzten Jahrzehnten auch wegen der Medien verändert hat. Und natürlich weil heute die Ansprüche ganz anders sind. Es ist nun einmal mittlerweile sehr leicht herauszufinden, ob diejenigen tatsächlich ihre Versprechen einhalten. Und ob sie wie ein Fähnchen im Wind agieren, oder ihren eigenen Idealen treu bleiben.

Mit all den genannten Punkten hat Gysi vor allem bewirkt, dass ich mal genau über etliche Reden von Politikern nachgedacht habe und in Zukunft auf einiges vermehrt achten werde. Zum Beispiel darauf, wie lange derjenige braucht um zum Punkt zu kommen und wie viele leere Worthülsen er bis dahin braucht. Schließlich ist es in unserer schnelllebigen Zeit enorm wichtig, dass ein Politiker weiß was er sagen will und genau das auch vermitteln kann ohne dafür eine extra für ihn geschriebene Reden nutzen zu müssen. Worte haben nun einmal enorm viel Macht und genau das sollten Politiker auch zu nutzen wissen. 

Ein weiterer spannender Aspekt bezüglich der Medien wird ausführlich diskutiert, nämlich die Selbstinszenierung der einzelnen Personen. Mittlerweile ist es das ja schon Gang und Gäbe und das machen sich vor allem gerne die PR-Teams in Wahlkampfzeiten zu Nutze. Passen dazu wird der Populismus beleuchtet, der immer mehr Raum einnimmt. Beides scheint heutzutage viel wichtiger als tatsächlich etwas zu erreichen und vor allem zu verändern. Dabei ist es enorm wichtig als Politiker Profil zu zeigen und wichtige Diskussionen anzustoßen. Schließlich lebt eine Demokratie von ihrer Debattenkultur und der stetigen Veränderung. 


Fazit

Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt und in Zukunft werde ich noch mehr darauf achten, wie Politiker bestimmte Sachverhalte darstellen. Und welche Narrative sie bedienen und natürlich wofür sie das alles machen.  

Mittwoch, 18. Mai 2022

Lesemonat April 2022

   




Hallo, 

heute möchte ich euch einmal die Bücher vorstellen, die ich im April gelesen hatte. 
Aber erst einmal möchte ich generell auf den Monat zurück blicken, denn es war viel los und deshalb kam der Blog etwas zu kurz. Es standen einige wichtige Termine an und tatsächlich haben die einige Steine ins Rollen gebracht. So ganz weiß ich noch gar nicht wo mich die Reise hinführen wird und vor allem wie es jetzt weitergeht. Es sind jetzt noch viele Fragen offen und mal schauen, was das alles bringt. Momentan versuche ich einfach nicht daran zu denken und lasse alles auf mich zukommen.
Mein Hassthema Nummer 1 hatte mal wieder viel Raum in meinem Leben eingenommen und zwar unser Gesundheitssystem. Es macht mich einfach nur fassungslos wie aufgeschmissen man bei manchen Sachen ist, wenn man nicht selbst aktiv wird und manchen Ärzten mit einem Packen Geldscheinen unter der Nase herum fuchtelt. Die letzte Investition hat jetzt die Sache nur verschlimmert und für einen Untersuchungstermin sollte ich trotzdem noch einen Monat warten. 
Ansonsten konnte ich endlich den Rezensionsstapel abarbeiten und ein paar Bücher von meiner Wunschliste streichen.


  • Böser Wolf von Nele Neuhaus, 3 von 5 Sternen
  • Todesmal von Andreas Gruber, 4 von 5 Sternen
  • Zeit Verbrechen 2 von Sabine Rückert, 3 von 5 Sternen
  • Die Frau aus der Nordsee von Anna Johannsen, 3,5 von 5 Sternen
  • The highly sensitive person's survival guide von Ted Zeff, 1 von 5 Sternen
  • Warum Diversity uns alle angeht von Balian Buschmann, 1 von 5 Sternen
  • Planet der Insekten von David McNeal, 3,5 von 5 Sternen
  • Ace von Angela Chen, 3,5 von 5 Sternen
  • Nachts im Kanzleramt von Marietta Slomka, 5 von 5 Sternen
  • Krähenzeit von Karin Joachim, 4,5 von 5 Sternen

10 Bücher | 3.443 Seiten | 345 Seiten/Buch | 115 Seiten/Tag
Comic | 3 Graphic Novel | - Light Novel | 8 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,2/5
Verlage: 10
bereiste Länder: 4
Genre: 6(1xBiografie, 3xKrimi, 1xRatgeber, 3xSachbuch, 1xThriller, 1xTrue-Crime)

Highlight: Nachts im Kanzleramt von Marietta Slomka, 5 von 5 Sternen
Flop: The highly sensitive person's survival guide von Ted Zeff, 1 von 5 Sternen,
Warum Diversity uns alle angeht von Balian Buschmann, 1 von 5 Sternen


"Böser Wolf" von Nele Neuhaus ist ein Taunuskrimi bei dem Bodenstein und Kirchhoff den Tod einer 16-jährigen untersuchen. Obwohl ich ein großer Fan von vielschichtigen Fällen bin, hat mich dieser einfach nur enttäuscht. Mir war recht schnell klar worauf das alles hinausläuft und hier wurden schlichtweg zu viele Klischees bedient.

Im Thriller "Todesmal" von Andreas Gruber kündigt eine Nonne eine Mordserie an. Für diesen hatte ich tatsächlich mehrere Anläufe gebraucht, da mir das erste Drittel nicht packend genug war. Und jetzt im Nachhinein bin ich wirklich froh darüber das Buch endlich einmal gelesen zu haben. Es ist ein wirklich spannender Fall mit interessanten Ermittlern. Einige der Taten sind dann doch recht brutal und haben es ganz schön in sich.

"Zeit Verbrechen 2" von Sabine Rückert ist ein True-Crime-Buch und beinhaltet diverse Fälle, die schon im gleichnamigen Podcast besprochen wurden. Wie schon beim 1. Buch waren mir die Fälle zu knapp umrissen und hat mir somit nicht gefallen. Aus dem Grund bleibe ich lieber beim Podcast, da mir ausführliche Fallbesprechungen viel besser gefallen als so kurze, knappe Schilderungen.

"Die Frau aus der Nordsee" von Anna Johannsen ist ein Krimi in dem es um den Todesfall einer jungen Frau geht, die erst vor kurzem ein Kind bekommen hatte. Eigentlich lese ich die Reihe recht gerne, aber dieser Teil hatte mich nicht packen können. Mir waren es dieses Mal schlichtweg zu viele Dialoge und die einzelnen Figuren wirkten sehr distanziert. Ab und an wurden zwar Gefühle erwähnt, aber nie ging es wirklich in die Tiefe. Und das obwohl es hier mehrfach um Themen geht, bei denen genau das angebracht wäre.

"The highly sensitive person's survival guide" von Ted Zeff ist ein Ratgeber zum Thema Hochsensibilität. Mir war die Ratschläge viel zu sprituell und die meisten davon sind für viele HSPler absolut nicht anwendbar. Schließlich kann man seinen Alltag nicht komplett auf diesen Teil der Persönlichkeit optimieren außer man grenzt sich selbst auf sehr radikale weise von der Gesellschaft aus. Gefühlt hilft laut dem Buch bei allen Problem das meditieren, was aber finde ich keine universelle Lösung ist. Zumal ja eins der Merkmale ist, dass HSPler eben vieles nicht rausfiltern können und da ist es nun einmal schwer in vielen Situationen zu meditieren. 

"Warum Diversity uns alle angeht" von Balian Buschmann ist ein Buch über Transidentität. Eigentlich wollte ich dem Buch ein paar mehr Sterne geben, aber jetzt nach dem ich lange Zeit darüber nachgedacht habe sind zwei Sterne definitiv zu viel. Hier werden zwar viele Themen wie geschlechtsangleichende Operationen und der Weg dorthin genauestens beschrieben, jedoch wurde mir vieles schlichtweg zu glorifiziert dargestellt. Erschwerend hinzu kommt dann noch wie sich der Autor selbst und alle anderen Personen beschreibt. Manches davon ist einfach nur fragwürdig, teilweise sogar sexistisch und ständig werden irgendwelche Klischees bedient. An sich wirkt der Autor sehr sympathisch und über das Thema Sport schreibt er viel offener als über das Thema Transidentität, was wirklich schade ist. Vor allem beim zweiteren hatte ich mir Tiefgang gewünscht.

Das Sachbuch "Planet der Insekten" von David McNeal entführt einen wie der Titel schon erfährt in die Welt der Insekten. Mir fiel es richtig schwer das alles zu lesen und ich musste mich richtig dazu durchringen es nicht mittendrin abzubrechen. Immer wieder wird zwischen den einzelnen Themen gesprungen und ständig werden Anekdoten eingestreut. Und klar zeigt das ganz gut die Komplexität von dem Ganzen, aber mir hat schlichtweg der rote Faden gefehlt.

"Ace" von Angela Chen ist ein Buch über Asexualität und Aromantic. Leider ist das Label ja immer noch recht unbekannt und zu viele denken, dass alles wäre nur eine Sache der Einstellung. Deshalb ist es immer wieder schön Bücher darüber zu finden, die viele verschiedene Erfahrungsberichte beinhalten und ein gutes Bild davon abliefern, was das überhaupt ist. Die Begriffe stehen nun einmal für ein Spektrum und so sollte es vollkommen klar sein, dass das alles bei denjenigen anders ausgeprägt ist. 

In "Nachts im Kanzleramt" von Marietta Slomka ist ein Buch über die deutsche Politik. Mir hat das alles prima dabei geholfen mein Wissen aufzufrischen und einige Zusammenhänge besser zu verstehen. Um das alles anschaulicher und vor allem verständlich erklären zu können, werden viele Beispiele benutzt. Zum Beispiel wird ein sehr aktuelles Thema wie das Greenwashing beschrieben. Hier wird auch einmal ausführlich auf die Medien und die Wirtschaft eingegangen. Alles in allem erfährt man eine Menge interessantes auf etwas mehr als 300 Seiten.

Der Ahrkrimi "Krähenzeit" von Karin Joachim spielt im beschaulichen Ahrweiler, in dem die Tatortfotografien Urlaub macht und während einer der Wanderungen entdeckt sie eine Leiche. Letztes Jahr hatte ich mit der zweiten Teil der Reihe gestartet und deshalb wurde es endlich Zeit mal den ersten davon zu lesen. Besonders gut fand ich den detaillierten Schreibstil und dass man eine Menge über die Gegend lernt. Lokalkolorit gehört nun einmal zu dem Genre dazu und deshalb ist es umso schöner, dass es hier nicht nur klischeehaft um Weintrauben geht. Auch der Fall war wirklich spannend und ich freue mich schon richtig darauf demnächst den dritten Teil lesen zu können.

Jetzt ist der Mai auch schon zur Hälfte rum und für den Rest des Monats möchte ich schlichtweg endlich einmal alle vorgeschriebenen 7 Rezensionen abtippen. Und natürlich noch einige Manga und vor allem Comics lesen. Und dann möchte ich endlich einmal das Porträt zu Ende zeichnen, was schon seit April auf meinem Schreibtisch herum liegt. Ansonsten läuft momentan die Netgalley Challenge, für die ich noch ein paar Bücher lesen und rezensieren möchte. Was das betrifft mache ich mir aber keinen Stress, schließlich sollen mir die Rezensionsexemplare auch Spaß machen.


Und wie war euer Lesemonat? Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.

LG

Sonntag, 15. Mai 2022

#458 Bücherregal - Die Klaviatur des Todes(Kurzrezension)

 

 


TitelDie Klaviatur des Todes
AutorMichael Tsokos
VerlagKnaur Verlag
GenreTrue Crime
Seiten336
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Der Rechtsmediziner Michael Tsokos wird immer wieder zur Rate gezogen, wenn es unter anderem darum geht herauszufinden ob es einen Tötungsdelikt gab. Hat es tatsächlich der russische Geheimdienst auf das Ehepaar abgesehen oder warum haben die beiden immer wieder Vergiftungssymptome? Passen die Aussagen zu den Verletzungsmustern? War es vielleicht ein Unfall, oder doch Mord?

Review

In diesem Buch werden viele komplett unterschiedliche Fälle besprochen. Der Autor zeigt einmal wieder wie wichtig die Forensik für die Ermittlungsarbeit der Polizei und vor allem für die anschließende Urteilsfindung durch die Justiz ist. 

Vor allem bei einem Fall wird sehr deutlich erläutert, wie schwer es ist zum Beispiel bestimmte Mordmerkmale eindeutig nachzuweisen. Und das trotz moderner Technik und und Erkenntnisse. Es ist auf jeden Fall erstaunlich wie viel man mittlerweile rekonstruieren kann und wie oft es nur scheinbare Kleinigkeiten sind, die das Urteil beeinflussen. Und wie wichtig es ist deshalb genau diese im Blick zu haben. 

Besonders gut hat mir der nüchterne, sachliche Schreibstil vom Autor gefallen. Er betont auch immer wieder wie es ist bei seiner Arbeit Distanz zu wahren und neutral an den Fall heranzugehen. Es ist nun einmal nicht seine Aufgabe ein Urteil zu fällen, sondern nur neutral zu rekonstruieren was mutmaßlich passiert war. 

Fazit

Alles in allem ein spannendes Buch, was einem einen guten Einblick in die Forensik gibt und zeigt wie Vielfältigkeit dieses Feld ist. Und wie viele Menschen letztendlich zusammen arbeiten um einen Menschen zu obduzieren und wie wenig das mit der Arbeit gemeinsam hat, die man in manch einem Krimi gezeigt bekommt.

Freitag, 13. Mai 2022

#457 Bücherregal - Die Frau aus der Nordsee

   







TitelDie Frau aus der Nordsee(8. Fall Lena Lorenzen)
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Nordseekrimi
Seiten347 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

 Inhalt

Laut dem Obduktionsbericht hatte die Tote, welche im Wasser zwischen Pellworm und Nordstrand gefunden wurde, zwei Wochen zuvor ein Kind bekommen. Nach umfangreicher Recherche findet die Polizei heraus, dass dieses an einer Babyklappe abgegeben wurde. Erst sah es so aus, als hätte die junge Frau Selbstmord begonnen. Doch allem Anschein nach fiel diese einem Verbrechen zum Opfer. Hat vielleicht der Kindsvater etwas damit zu tun? Und vor allem warum konnte sie sich ohne reguläre Beschäftigung ein so luxuriöses Leben leisten?

Review

TW: Missbrauch

Der Fall ist dieses Mal viel komplexer als man anfangs vermutet und das hat mir richtig gut gefallen. Ich liebe es einfach, wenn alles nicht ganz so offensichtlich ist und es eine Zeit lang dauert bis man merkt wie umfangreich die Ermittlungen sein werden. Hauptsächlich dreht sich dieses Mal alles um die Vergangenheit vom Opfer und die Ermittler müssen wirklich viel recherchieren und viele Menschen befragen um den Fall auflösen zu können. Das ist teils ziemlich mühselig und man muss schon sehr aufmerksam lesen, um nichts wichtiges zu verpassen. Zudem hatte das Opfer allem Anschein nach etwas zu verbergen, weshalb nur die wenigstens genauere Auskunft über sie geben können.

Wie schon bei den vorigen Teilen besteht dieser wieder einmal hauptsächlich aus Dialogen und der reinen Ermittlungsarbeit. Dadurch hat man ihn auch relativ schnell durch gelesen, was mich bei der Seitenanzahl doch überrascht hat. Vor allem bei den neuesten Entwicklungen im Leben der Ermittlerin hätte ich mir mehr Erklärungen und Einsicht in ihre Gedankenwelt gewünscht, aber diese werden leider nur kurz angerissen.

Diesbezüglich habe ich mich schon gefragt, wie es bei Lena weitergehen wird. Schließlich brennt sie total für ihren Beruf und geht voll darin auf. Ihr Mann muss sehr viel zurückstecken, was ihm aber allem Anschein wenig ausmacht. Aber jetzt stehen ja wie schon in den vorigen Bänden angekündigt große Veränderungen an und deshalb bin ich ganz gespannt darauf, was das für Auswirkungen haben wird. Und vor allem ob sich ihre Arbeitsweise dadurch ändert, schließlich hat sie bisher immer sehr fokussiert und distanziert gewirkt.

Dieses Mal ist es mir besonders aufgefallen, dass während den Gesprächen sich gewisse Verhaltensweise der Charaktere wiederholen. Und oft wird das geholt um zu zeigen, dass sie sich definitiv an der Nordsee befinden. Mir ging das ab einem gewissen Punkt einfach nur auf die Nerven und allgemein fand ich es sehr schade wie wenig Lokalkolorit dieses Mal vorkam.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die überraschende Wendung, die der Fall gegen Ende des Buches nimmt. Bis zu dem Punkt wirkte alles in sich schlüssig und das miträtseln hat ziemlich viel Spaß gemacht. Und ich kenne es ja auch von anderen Krimis, dass ab dem Punkt meist der Hauptverdächtige keine Rolle mehr spielt. Doch hier kam das alles so überraschend und wirkte ganz so als hätte man dem allen noch die nötige Dramatik hinzufügen wollen. Dabei war das alles absolut unnötig, schließlich ist das alles so schon schlimm genug.


Fazit

Alles in allem ist es ein ganz spannender Fall, doch wirklich fesseln konnte er mich nicht. Aus dem Grund vergebe ich nur 3,5 von 5 Sternen und hoffentlich wird der nachfolgende Band etwas packender. Man kann diesen Krimi gut ohne Vorwissen lesen, da alles wissenswerte im Laufe der Handlung erwähnt wird.

Mittwoch, 11. Mai 2022

#58 Manga - No. 6 Band 4-6

  




Titel(Deutsch)Nr. 6
Titel(Englisch)Nr. 6.
AutorAtsuko Asano(Story), Hinoki Kino(Zeichnungen)
VerlagEgmont Manga
GeschlechtScience Fiction/Dystopie
Bände4-6(9 erschienen, abgeschlossen)
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Aufgrund von langandauernden Atomkriegen gibt es nur noch wenige Städte, in denen man leben kann. Eine von ihnen ist No. 6, in der die Bevölkerung mithilfe von Technik rund um die Uhr überwacht und kontrolliert wird. Solange man sich an die Regeln hält ist ein Leben im Wohlstand möglich, verstößt man gegen diese wird man an den Rand der Stadt gebracht. Dort ist das Leben weniger komfortabel und man darf auch nicht mehr ins Innere der Stadt zurück. Genau das hat Shion erlebt, aber er macht das Beste draus und arbeitet mittlerweile als Parkwächter. Ausgerechnet während seiner Schicht taucht eine Leiche auf und sein Kollege verstirbt. Die Todesumstände sind mehr ungewöhnlich und die Regierung beschließt deshalb die Zwischenfälle zu vertuschen und Shion als Täter zu verhaften. Wie kann er es schaffen aus diesem System auszubrechen und zu flüchten, wenn jeder Winkel der Stadt überwacht wird? 

Rezension

#4. Band: 

Shion erfährt, dass seine Freundin aus Kindheitstagen wegen ihm gefangen genommen wurde.
Mal wieder ein Band, den ich nicht aus der Hand legen konnte und nach dem ich am liebsten direkt mit dem nächsten begonnen hätte. Jedoch habe ich mir ja fest vorgenommen jeden einzelnen der Reihe zu rezensieren, also muss ich jetzt zwangsläufig eine Lesepause einlegen. 

Was dieses Mal passiert war natürlich vorhersehbar, denn Shion handelt meist aus dem Bauch heraus und lässt sich viel zu schnell von seinen Gefühlen leiten. Während Rat hier das komplette Gegenteil darstellt, denn er denkt erst einmal über die Konsequenzen seines Handelns nach bevor er sich Hals über Kopf ins eigene Verderben stürzt. Was total verständlich ist, schließlich musste sich Shion in seiner Kindheit wenig Gedanken über seine Sicherheit machen. Und selbst als er an den Rand der Stadt umgesiedelt wurde, war sein Leben nicht permanent in Gefahr.

Vor allem gegen Ende merkt man, dass es jetzt richtig zur Sache gehen wird und das alles mitunter sehr tragisch enden wird. An sich ist diesbezüglich noch sehr viel möglich, weshalb ich es kaum abwarten kann endlich weiter lesen zu können. An sich schweben nämlich sehr viele Menschen in Shions Umfeld in Lebensgefahr und ich traue den Verantwortlichen von No. 6 durchaus noch härter zu handeln und somit den Druck auf ihn zu erhöhen. Er ist immerhin ein gesuchter Mörder und somit ist es für diese enorm wichtig ihn zu schnappen, schließlich müssen sie ja ihr Gesicht wahren. Und jetzt wo noch mehr Bienen aufgetaucht sind ist das umso wichtiger.

#5. Band: 

Die Verantwortlichen von No. 6 machen Jagd auf die Bewohner von Westblock.

TW: Gore

Einige Seiten haben mich dieses Mal eiskalt erwischt und mich hat es richtig geschockt, dass die Handlung auf einmal so eine Wendung genommen hatte. Da ich ja schon einige Dystopien gelesen hatte war mir ja von Anfang an klar, dass es eventuell noch ein paar sehr brutale Szenen geben wird. Zumal ja bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel in diese Richtung passiert war und somit war es nur eine Frage der Zeit. Wer mit Gore nicht zurecht kommt, sollte diese Szenen am Besten großzügig überspringen. 
Wenn ich auf eins gespannt bin, dann ist es wie zum Henker es nun weitergehen wird. Schließlich scheinen ja Rat und Shion ihrem Ziel ein ganzes Stück näher. Bevor sie gefangen genommen wurden wusste man ja, dass sie sich auf keine leichte Mission begeben werden. Aber jetzt habe ich endgültig das Gefühl, dass das alles einfach nicht gut gehen kann. Und die beiden schlichtweg nicht genug Wissen und Ressourcen haben um sich so einem mächtigen Gegner zu stellen.

Das alles endet wie gewohnt mit einem gewaltigen Cliffhanger, weshalb ich es kaum abwarten kann endlich einen weiteren Band lesen zu können.

#6. Band: 

Ausgerechnet am heiligen Tag von No. 6 passieren merkwürdige Dinge. Währenddessen schaffen es Shion und Rat "Elder" zu treffen.

Endlich erfährt man ein wenig mehr über die Anfänge von No. 6 und dieses Mal scheinen die Informationen tatsächlich zu stimmen. An sich ist es wie in jeder anderer Dystopie, bei der jemand auf die kommt eine Utopie zu gründen. Aus dem Grund überrascht es mich auch wenig, dass hier rigoros eigene Interessen von den Verantwortlichen verfolgt werden. Dadurch erfährt man vor allem über Rats Leben und seine Beweggründe eine Menge. 

Und dann kommt es zu einem Zwischenfall, der wirklich viele Fragen aufwirft. An sich wurde er in den vorigen Bänden schon mehrfach angedeutet, aber jetzt wo es wirklich passiert ist frage ich mich wo das alles noch hinführen soll. In so einer Dystopie passieren ja gerne Mal Sachen, die einfach absolut keinen Sinn ergeben. Und einen nur den Kopf schütteln lassen. Und deshalb bin ich umso mehr gespannt darauf, was es mit den neuesten Ereignissen auf sich hat. Und vor allem wie es jetzt weitergehen soll. Und ob das alles mit weiteren Informationen einen Ticken mehr Sinn ergibt. Denn der zeitliche Ablauf macht bei jetzigem Informationsstand absolut keinen Sinn und das stört mich schon ziemlich.

Was Shions Mutter betrifft bin ich immer noch ziemlich zwiegespalten. Hat sie wirklich nur Shions Wohlergehen im Sinn oder stellt sie sich nur so gutmütig und naiv? So wie es aussieht wird man diesbezüglich in den letzten drei Bänden mehr erfahren und aus dem Grund möchte ich so schnell wie möglich weiterlesen. Der Cliffhanger bedeutet einfach nichts gutes und mittlerweile habe ich richtig Angst um Rat und Shion.

Sonntag, 8. Mai 2022

#456 Bücherregal - Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes(Kurzrezension)

     




TitelKat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes
AutorKat Menschik(Illustrationen), Mark Benecke
VerlagGaliani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
GenreRoman
Seiten160 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

In seinem Podcast redet Mark Benecke gerne über kuriose Fakten aus der Tierwelt. Unter anderem hat er schon von Glühwürmchen, betrunkenen Elchen, aber auch Fauchschaben thematisiert. Kat Menschik hört liebend gerne genau diesen Podcast und hat deshalb in Zusammenarbeit mit Benecke dieses Buch entworfen.

Review

Im Buch befinden sich zahlreiche eher weniger bekannten Fakten über diverse Tierarten. Obwohl ich schon einige Bücher in die Richtung gelesen habe, konnte ich noch eine Menge interessantes lernen. 
Passend dazu werden auch Fabelwesen aufgelistet, an deren Existenz lange geglaubt wurde. Unter anderem geht es deshalb in einem Kapitel um Meerjungfrauen.

Einige Passagen wie die über nekrophilie Enten sind recht verstörend, aber nichts anderes habe ich bei einem Buch von Benecke erwartet. Er ist ja nun einmal ein sehr bekannter Kriminalbiologe mit dem Fachbereich Entomologie(Insektenkunde) und deshalb wundern mich die Kapitel über die Silberfischchen und diverse Insekten absolut gar nicht. 

Was mich jedoch überrascht hatte waren die Informationen über Pudel und Alexandersittiche. Die Auswahl der Tiere ist allgemein sehr überraschend und im Nachhinein bin ich ganz froh darüber, dass es nicht nur um Insekten ging.

Anand der Beschreibung hatte ich mir schlichtweg etwas vollkommen anderes vorgestellt und ich finde es wirklich schade, dass nur alle paar Seiten wenige Illustrationen zu sehen sind. Aus dem Grund war ich auch richtig froh darüber es nur in der Bibliothek ausgeliehen zu haben. Für den Preis von 20 € hatte ich viel mehr erwartet und war nach dem Lesen richtig enttäuscht.

Fazit

An sich ist es ein nettes Geschenk für Tierliebhaber, mich konnte es jedoch nicht überzeugen. Trotzdem hat mich das Buch dazu gebracht mich näher mit einigen Tierarten zu beschäftigen und mein Wissen um einige skurile Fakten zu erweitern.

Freitag, 6. Mai 2022

#455 Bücherregal - Du darfst nicht alles glauben, was du denkst

  

    








Titel(Deutsch)  Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
AutorKurt Krömer
VerlagKiepenheuer & Witsch Verlag
GenreErfahrungsbericht
Seiten192 Seiten
Meine Bewertung
5/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Die meisten kennen Alexander Bojcan nur als seine Kunstfigur Kurt Krömer und auch wenn es nicht den Anschein macht, ist er trockener Alkoholiker. Bisher hatte er es immer vermieden zu viel von seinem Privatleben preiszugeben, bis in seiner Sendung Thorsten Sträter zu Gast war und er offen mit diesem über das Thema "Depression" sprach. Er selbst war deshalb mehrere Wochen zur Behandlung in einer Tagesklinik. In diesem Buch spricht er bewusst vieles an, worüber sonst eher geschwiegen wird. 

Review

Hierbei handelt es sich um einen schonungslos ehrlichen Erfahrungsbericht über die Depression und dieser zeigt eines der vielen Gesichter bzw. Fratzen dieser Erkrankung. Und macht Mut für einen offenen Umgang mit diesem Thema. Mir hat vor allem der positive Grundtenor des Buches gefallen.

Besonders interessant fand ich die Passagen über das Künstlerleben, in denen er offenen über die damit einhergehenden Bedenken spricht. Schließlich hatte er große Angst davor nicht mehr seine Kunstfigur Kurt Krömer darstellen zu können, wenn er eben nicht mehr so depressiv ist. Als Künstler kann ich das alles ein Stück weit nachvollziehen, da einen solche Phasen doch sehr prägen und genau das sich in den Werken von einem bemerkbar macht. Und somit ist es auch klar, wie sehr sich das alles wandelt wenn genau das eben nicht mehr vorhanden ist. Es prägt nun einmal einen.

Dann wird auch noch sehr ausführlich auf die Zeit in der Tagesklinik eingegangen und wie schwer es für ihn war sich das alles selbst einzugestehen. Lange Zeit hatte er gedacht die Probleme lägen ganz wo anders und ich stelle es mir vor allem als Person des öffentlichen Lebens schwer vor, mit so etwas zurecht zu kommen und sich Hilfe zu holen. Hier wird auch erwähnt wie schwer es vor allem für gesetzlich Versicherte es genau diese Hilfe zu bekommen und er nun einmal dank seines Versicherungsstatus in einer privilegierten Situation ist. Genau der Punkt kann leider nicht oft genug erwähnt werden und es ist einfach nur traurig, dass es Menschen so unfassbar schwer gemacht wird. Denn erst einmal den Schritt zu gehen und sich selbst einzugestehen genau das zu brauchen ist schon verdammt schwer.

An den Stellen an denen er das Katastrophendenken beschreibt habe ich mich zu 100 % wieder gefunden. Man geht vom schlimmsten Szenario aus und steigert sich immer mehr rein und merkt meist gar nicht, dass es dafür absolut keinen Anlass gibt. Auch die mit der Depression einhergehende Taubheit, fehlende Libido und Motivationslosigkeit wird nachvollziehbar beschrieben. Man versucht sehr lange zu funktionieren, es irgendwie hinzubekommen und sei es nur das nötigste vom nötigsten. Und solange man noch das mehr schlecht als recht hinbekommt, scheint alles wenigstens nach Außen in Ordnung zu sein. 

Das Buch zeigt auf alle Fälle, dass man nicht alleine ist und es vollkommen okay ist sich Hilfe zu holen. Vor allem hat es mir gut gefallen, dass all das ohne erhobenen Zeigefinger erzählt wird und keine ultimativen Ratschläge erteilt wird. Es macht Mut dazu sich der mit der Depression auseinander zu setzen. Sie ist halt nur eine Facette von vielen, die einen als Mensch ausmacht und das sollte man nie außer Augen lassen. Vor allem in besseren Phasen sollte man sich darauf konzentrieren im Jetzt zu sein und sich nicht davor fürchten, dass man ja wieder abrutschen könnte. Und genau das finde ich eine sehr wichtige Message, die der Autor gut rüber bringt. Wenn es soweit ist, kann man es wieder in den Griff bekommen und sich abermals wenn nötig Hilfe holen.


Fazit

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich kann es sowohl Betroffenen, als auch allen anderen nur wärmstens empfehlen. Es ist unglaublich wichtig, dass der Umgang mit dieser Erkrankung offener wird und sich Leute nicht mehr dafür schämen sich Hilfe zu holen. Bei anderen Krankheiten geht man ja schließlich auch zum Arzt.

Mittwoch, 4. Mai 2022

#61 Booktalk - Die unendliche Geschichte

 Hallo,

im März hatte ich den Klassiker "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende gehört und dazu passend gibt es heute einen Booktalk. Gert Heidenreich hatte dieses Hörnbuch eingesprochen. 




Mal wieder wird Bastian Balthasar Bux von den anderen Kindern gehänselt und verfolgt, weshalb er sich kurzerhand in ein Antiquariat flüchtet. Dort entwendet er ein Buch, welches er einige Zeit später heimlich auf dem Dachboden der Schule liest. Was er nicht weiß ist, dass es sich hierbei um ein besonderes Buch handelt. Denn je länger er sich damit beschäftigt, desto mehr zieht es ihn in sich hinein. Und ehe er sich versieht befindet er sich in Phantásien und muss Antréju dabei helfen die kindlicher Kaiserin zu retten.

Hier handelt es sich um eine wunderschöne, zeitgleich aber auch furchteinflößende Welt. Ich konnte mir richtig gut vorstellen wie der kleine Junge komplett in diese Welt eintaucht, die so vollkommen anders als seine ist. Und wie er diese dann mit einem kindlichen, neugierigen Blick betrachtet und Lust darauf bekommt diese zu erkunden. Und das ohne von der Angst und dem Misstrauen eines Erwachsenen daran gehindert zu werden. Für ihn ist es nun einmal ein großes Abenteuer, das förmlich seinen Namen schreit. 

Während dem Lesen hat mir vor allem die Beschreibung vom Glücksdrachen gefallen. Allgemein habe ich festgestellt, dass es in dieser Welt viele fantastische Figuren, die komplett unterschiedlich sind. Dank der wunderbaren Beschreibungen konnte ich mir alles gut vorstellen. Manche von ihnen gehen sehr leichtfüßig durchs Leben und nehmen die Tage wie sie kommen, was total angenehm war. Wenn der Autor eines gut kann, dann ist es fantastische Welten zu kreieren und diese vollkommen natürlich wirken zu lassen. Nicht nur einmal hatte ich Lust dazu selbst Phantásien zu erkunden.

Mir hatte vor allem das auditive Erlebnis beim Hörbuch gefallen und das obwohl es im Gegensatz zum Hörspiel keine zusätzlichen Geräusche kam. Die tiefe und ruhige Stimme des Sprechers hatte mich direkt an die Hörbuchkassetten aus meiner Kindheit erinnert. Mich hatte dieses Nostalgiegefühl total gewundert, denn diese Geschichte hatte ich als Kind weder gehört, noch hatte ich mir Verfilmung angeschaut. Vor allem hatte mich das alles an Märchen erinnert, die einem gewisse Werte vermitteln sollen.

An sich ist es eine wirklich schöne Vorstellung, dass die Geschichte immer weiter geht und somit tatsächlich unendlich ist. Sie lehrt einem auf sein Bauchgefühl zu hören und im Team zusammen zu arbeiten, denn jeder hat andere Stärken und Schwächen. Und vor allem geht es darum Ziele konsequent zu verfolgen und nicht mittendrin aufzugeben, nur weil es mal etwas schwerer wird. Aber besonders ein Punkt spielt eine große Rolle und zwar, dass man sich selbst treu bleiben sollte. Und es andere nicht immer besser haben wie man selbst, nur weil es so scheint. Bastian muss hier nämlich mehrmals schmerzlich erfahren wie wichtig es ist, dass er nicht vergisst wer er in seiner Welt ist. Und das finde ich vor allem in der heutigen Zeit in der es so viel um die äußere Wahrnehmung geht wichtig, dass man den Kindern beibringt nicht dieser Scheinwelt hinterher zu hechten. 

Was ich auch total gut fand war, dass jeder ein anderes Fortbewegungsmittel hatte und es auf die jeweiligen Bedürfnisse quasi zugeschnitten war. Ein weiterer interessanter Punkt war, dass in Phantásien wohl absolut keine Gesetze und Regeln gelten und sich diese je nach Ort komplett unterschieden. Das heißt der Norden ist zum Beispiel nicht überall gleich. Was an sich total spannend klingt und wahrscheinlich viele Vorteile bietet, aber sich beim Reisen als schwierig ereignet.

Der zweite Teil des Buches zieht sich leider ziemlich, was wahrscheinlich an Bastian lag. Denn um den geht es dort hauptsächlich, schließlich hat er noch einiges zu erledigen. Da ich aber bis zum Ende nicht so richtig warm mit ihm wurde und sein verhalten mir teilweise auf die Nerven ging, hatte ich auch eher weniger Interesse daran zu erfahren was er denn treibt.

Mich hat das Hörbuch definitiv gut unterhalten und am liebsten würde ich es mir noch einmal anhören. Es ist ein zeitloses Märchen und ich bin richtig froh darüber endlich dieses Buch gelesen zu haben. Denn im Vorfeld hatte ich schon wirklich viel über den Glückdsdrachen Fuchur gehört und von ihm hatte ich auch schon Bilder gesehen. Und wenn wenn ich eins liebe, dann sind es Geschichte mit Drachen. Alles in allem gebe ich dem Buch 4,5 von 5 Sternen.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 1. Mai 2022

#454 Bücherregal - Besser machen!(Kurzrezension)

 

 


TitelBesser machen!
AutorSven Plöger, Christoph Waffenschmidt
VerlagAdeo Verlag
GenreSachbuch
Seiten272
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Der Meteorologe Sven Plöger unterhält sich zusammen mit dem Leiter World Vision Deutschland namens Christoph Schmidt über die Folgen des Klimawandels und wie dieser sich auf die Migrationsbewegungen weltweit auswirkt. Was für Projekte gibt es speziell in diese Richtungen und wie wirken sich diese auf die Menschen in den stark betroffenen Ländern aus? Was kann man noch alles optimieren und vor allem wie kann das alles die soziale Gerechtigkeit beeinflussen?

Review

Das Hörbuch klingt so wie ein Gespräch zwischen den beiden Autoren, was anfangs ganz schön gewöhnungsbedürftig war. An sich ist es auf jeden Fall mal etwas anderes, auch wenn mich anfangs die dazwischen geschobenen Bemerkungen über den Kaffee, das Wetter oder die Bahn ziemlich irritiert hatten. 

Was für einen Initiativen gibt es bereits, die gegen die Folgen des Klimawandels angehen? Einige davon kenne ich tatsächlich bereits und ich war ganz froh darüber, dass ausgerechnet diese hier erwähnt werden. Unter anderem wird zum Beispiel das Aufforstungsprojekt in der Sahelzone beschrieben und warum es so wichtig ist genau solche Projekte voranzutreiben. Und vor allem wo die Probleme bei so etwas liegen, denn auf dem Papier klingt das alles erst einmal sehr gut. Und nicht immer kann man im Vorfeld die soziale Komponente korrekt mit einbeziehen. 

Die letzten Jahre haben gezeigt wie wichtig der Klimaschutz ist und wie viel noch getan werden muss. Auch das immer wieder im Buch angesprochen, schließlich kann jeder seinen Teil dazu beitragen und es geht uns nun einmal alle etwas an.

Fazit

Das Buch macht definitiv Hoffnung und zeigt anhand der vielen Projekte wie man selbst aktiv werden kann. Die Auswirkungen vom Klimawandel gehen nun einmal uns alle etwas an und deshalb ist es umso wichtiger solche Projekte zu unterstützen.