Sonntag, 31. Juli 2022

#64 Manga - Lovesickness

   




Titel(Deutsch)Lovesickness
Titel(Englisch)Lovesickness
AutorJunji Ito
VerlagCarlsen
GenreHorror
Bände1(abgeschlossen)
Meine Bewertung
5/5


 Inhalt


Ryosuke zieht zusammen mit seinen Eltern zurück in die neblige Stadt, in der er als kleiner Junge gelebt hatte. Es ist seit jeher Tradition, dass man sich bei Nebel an Kreuzungen von Fremden die Zukunft vorhersagen lassen kann. Seit einiger Zeit begegnen vor allem junge Mädchen einem hübschen Jungen, der genau das macht. Jedoch suizidieren sie sich nach dieser Begegnung und Ryosuke möchte unbedingt herausfinden warum dem so ist.

Die Sammlung erhält 10 Geschichten, unter anderem die Hikizuri Geschwister, "The Rib Woman" und andere. 


Review

Hierbei handelt es sich um eine sehr verstörende Kurzgeschichtensammlung. Eigentlich bin ich ja von so etwas absolut kein Fan, aber diese hat mir auf eine gewisse Art und Weise richtig gut gefallen. Sie hält auf jeden Fall das was sie verspricht und was die Handlung betrifft ist alles möglich, was das unglaublich spannend machte. 

Wenn ich eins vermisst habe, dann ist es japanischer Horror mit übernatürlichen Phänomenen gepaart mit tiefschwarzen, grotesken Humor. Die Handlung eckt definitiv an und stimmt nachdenklich. An sich reduziert diese Färbung den Gruselfaktor erheblich, da alles so teils schon ins lächerliche gezogen wird. Mir sagt jedoch diese Mischung enorm zu, weshalb ich gerne zu solchen Geschichten greife.

Immer wieder musste ich den Band auf Seite legen, so sehr hatte es mich geschaudert. Jedoch fand ich die Story viel zu packend, weshalb ich dann doch meist relativ schnell wieder weiter gelesen hatte. Ich musste einfach wissen wie es weiter geht für die einzelnen Charaktere.

Der Zeichen ist schlichtweg genial und es ist faszinierend zu sehen wie er einerseits total realistisch, aber andererseits teils an Karikaturen erinnert. Besonders die vielen Details haben mir zugesagt und oft hatte ich mir die Panels ganz genau angeguckt um versteckte Elemente zu finden. 

Was mich anfangs total gestört hatte waren die fehlenden Erklärungen bzw. Überleitungen, aber als ich mich daran gewöhnt hatte fand ich es schon gar nicht mehr so schlimm. 

Alles in allem hat mir der Manga wirklich gut gefallen und das obwohl ich kein Fan von Kurzgeschichtensammlungen bin. Er hat mich auf jeden Fall dazu gebracht ein weiteres Werk von Junji Ito auszuleihen. Mir hat die Geschichte rund um die Geschwister um einiges mehr zugesagt als die mit den Kreuzungen, da ich kein großer Fan von Wahrsagen u.ä. bin.

Freitag, 29. Juli 2022

#475 Bücherregal - Solange du bleibst

 





TitelSolange du bleibst(Julia und Jeremy Teil 2)
AutorJessica Winter
VerlagSelfpublishing
GenreRoman
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
1/5

 Inhalt

Julia hat unheimliche Probleme damit von ihrem Elternhaus loszukommen und nicht einfach aufzugeben. Zudem erfährt Jeremy Sachen über seine Vergangenheit, die ihn ins wanken bringen. Können die beiden das alles meistern?

Review

TW: Alkohol
Wenn ich mich auf was gefreut hatte, dann war es auf die Fortsetzung von dem ersten Teil der Reihe. Aus dem Grund bin ich auch total bestürzt darüber, dass mich dieses Buch so absolut nicht fesseln und mitreißen konnte. Mehrere Male hatte ich beim Lesen das Bedürfnis all die Erinnerungen von Julia und Jeremy aus meinem Gedächtnis zu löschen und einfach nicht weiter zu lesen. Aus dem Grund möchte ich in der nachfolgenden Rezension darauf eingehen, was mich beim Lesen so massiv gestört hatte.

Was mich vor allem gestört hatte in diesem Teil war die Handlungsweise von Julia. Es ist schlichtweg keine realistische Darstellung von einer Person mit traumatischen Erfahrungen. Oft genug grenzt all das was gezeigt wird an einer Romantisierung von all dem. Was mit daran liegt, dass gar nicht gezeigt wird wie Julia konkret mit all dem umgeht. Stattdessen scheint es eher so als würde sich zu 100 % auf Gott verlassen und alles würde der Glaube an ihn alle Probleme und belastenden Erinnerungen auslöschen.

Immer wieder kommt es im Laufe der Handlung zu abstrusen Wendungen, die mich oft kopfschüttelnd zurück gelassen haben. Denn nicht nur Julia macht traumatische Erfahrungen, was an sich jetzt nichts ungewöhnliches ist. Jedoch passiert in diese Richtung sehr viel in dieser Reihe und das wirkt dadurch alles sehr gewollt. Zumal nie ganz klar wird warum ausgerechnet diese Art immer wieder vorkommt. Oft genug wird dann Schema F bedient und man weiß dadurch sehr früh wie das alles ausgehen wird. Mir war das einfach alles zu viel auf einmal und ein paar wenige Ereignisse hätten viel besser zu der Reihe gepasst. Denn so wird vieles nur oberflächlich behandelt und schnell abgehakt und deshalb hatte ich ein paar Mal das Gefühl, als wären die traumatischen Sachen alles andere als einschneidend für das Leben der Beteiligten gewesen.

Hier in dem Buch kommen tatsächlich viele Tropes vor, die ich beim Schmerz/Trost Genre als problematisch erlebe. Und mich erschreckt es immer wieder, dass diese so gerne bedient werden und es gefühlt für alles eine schnelle Lösung gibt. 

Zudem wird immer wieder zwischen verschiedenen Zeiten gesprungen und das ohne jegliche Kennzeichnung. Dadurch war ich nicht nur einmal total verwirrt und manches wird deshalb doppelt erzählt. Zudem fand ich es total merkwürdig, dass die Geschichte in Amerika spielt und andauernd österreichische Begriffe auftauchen. Und das selbst bei Organisationen!

Und zum Schluss wurde gefühlt noch der Vogel mit dem Ende abgeschossen. Und das war für mich dann letztendlich mit eine der Gründe, warum ich die Reihe nicht beenden werde.


Fazit

Alles in allem hat mich das Buch enttäuscht zurückgelassen und ich finde es immer wieder schade, wenn traumatische Ereignisse auf diese Weise dargestellt werden.

Mittwoch, 27. Juli 2022

Lesemonat Juni 2022

  




Guten Tag, 

jetzt ist der Juni auch schon wieder eine Weile her und da es mal wieder drunter und drüber ging kommt der Lesemonat erst heute. Erst jetzt nach einem Blick in mein Journal ist mir aufgefallen, dass ich doch einiges gelesen hatte. Und trotzdem wird der Beitrag um einiges kürzer ausfallen als sonst.

  • Stadt, Land, Fuchs von Josef H. Reichholf, 4 von 5 Sternen
  • Solange du bleibst von Jessica Winter, 1 von 5 Sternen
  • Abgetrennt von Michael Tsokos, 3,5 von 5 Sternen
  • Wie kann ich was bewegen? von Raul Krauthausen und Benjamin Schwarz, 4,5 von 5 Sternen
  • Ich war Hitlerjunge Salomon von Sally Perel, 4 von 5 Sternen
  • Beta Hearts von Marie Grasshoff, 2,5 von 5 Sternen
  • Versteckt von Simon Beckett, 3 von 5 Sternen
  • Wahrheit von Klaus Püschel, Martin Erftenbeck und Annette Marcquardt, 4 von 5 Sternen
  • Rabbits von Terry Miles, 4,5 von 5 Sternen
  • Überraschend anders von Christine Preißmann, 3 von 5 Sternen
Bücher | 3 Hörbucher | 3.250 Seiten | 325 Seiten/Buch | 109 Seiten/Tag
Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | - Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,4/5
Verlage: 10
bereiste Länder: 5
Genre: 8(1xBiografie, 1xKrimi, 1xRatgeber, 1xRoman, 2xSachbuch, 2xScience-Fiction, 1xThriller, 1xTrue-Crime)
Highlight: Wie kann ich was bewegen? von Raul Krauthausen und Benjamin Schwarz, 4,5 von 5 Sternen
Rabbits von Terry Miles, 4,5 von 5 Sternen
Flop: Solange du bleibst von Jessica Winter, 1 von 5 Sternen

"Stadt, Land, Fuchs" von Josef H. Reichholf geht der Frage nach, wie sich die Urbanisierung auf das Leben der Säugetiere in Deutschland ausgewirkt hat. Einerseits ist es total interessant und faszinierend zu sehen, wie gut sich manche Arten anpassen können. Aber andererseits zeigt der Autor auch mehrfach, wie fatal unser Eingriffen in die Natur ist und das alles für Auswirkungen hat. Man kann nun einmal nicht in komplexe Nahrungsnetze eingreifen ohne diese im Gesamten zu gefährden.

In "Solange du bleibst" von Jessica Winter geht es um Julia, die Zuflucht bei Jeremy sucht und der mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Auf das Buch hatte ich mich unheimlich gefreut und ich weiß nicht wie oft ich mir beim Lesen gedacht hatte, dass man es schlichtweg mit Drama und Schicksalsschlägen übertreiben kann. Zumal hier Traumata durch die rosarote Brille dargestellt werden und so etwas geht mir gewaltig gegen den Strich.

Der Rechtsmediziner Paul Hertzfeld untersucht in "Abgetrennt" von Michael Tsokos einen Arm aus einem privaten Lehrinstitut, dass sich allen Anschein nach Leichenteile illegal beschafft hat. Wenn ich eins mag dann sind es Thriller, die hauptsächlich in Obduktionssälen spielen und dementsprechend hoch waren die Erwartungen. Mir hatte der letzte Teil der Trilogie ganz gut gefallen und vielleicht schaffe ich es ja demnächst die ersten beiden Bände zu lesen. Hoffentlich ist bei denen die Handlung etwas realistisches als bei "Abgetrennt".

"Wie kann ich was bewegen?" von Raul Krauthausen und Benjamin Schwarz setzt sich mit dem Thema konstruktiver Aktivismus auseinander. Anhand von vielen Beispielen wird erkläret was es damit auf sich hat und wie sich die einzelnen, bekannten Gruppen unterscheiden. Vor allem in der jetzigen Zeit ist es wichtig nicht nur zuzugucken, sondern selbst aktiv zu werden und das macht das Buch noch einmal mehr als deutlich. Ohne die Arbeit von Aktivisten wären wir noch lange nicht so weit wie jetzt.

Die Biografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" von Sally Perel erzählt wie sich der Autor als jüdischer Junge wegen diverser Zufälle während dem II. Weltkrieg mitten unter den Nazis verstecken konnte. Es ist erschreckend den Holocaust mal aus der Sicht eines Soldaten beschrieben zu bekommen. Vor allem wenn man bedenkt, dass er jeden Tag damit rechnen musste selbst aufzufliegen und hingerichtet zu werden. Da fragt man sich schon wie vielen es ähnlich erging.

Bei "Beta Hearts" von Marie Grasshoff handelt es sich um den Abschlussband der "Neon Birds"-Trilogie. Mir hatte sich der Kampf mit Kami zu sehr in die Länge gezogen und gefühlt passierte genau das gleiche wie im zweiten Band. Zudem hatte ich enorme Schwierigkeiten die Charaktere wiederzuerkennen, da sie teils vollkommen anders als erwartet agiert hatten.

"Versteckt" von Simon Beckett ist eine Kurzkrimisammlung, mit stark wechselnder Qualität. Wirklich in Gedächtnis sind mir die einzelnen Geschichten nicht geblieben, aber sie sind etwas nettes für zwischendurch und ich höre Johannes Steck unglaublich gerne zu.

In "Wahrheit" von Klaus Püschel, Martin Erftenbeck und Annette Marcquardt geht es um diverse True-Crime-Fälle. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen zu was Menschen im Stande sind. Die einzelnen Fälle werden aus Sicht von einem Rechtsmediziner, wie auch von Kriminologen erzählt, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Es ist auf jeden Fall interessant zu lesen, wie Ermittlungen ablaufen.

"Rabbits" von Terry Miles handelt von einem geheimen Spiel, was scheinbar manipuliert wurde und nun die Menschheit bedroht. Das Buch hatte ich mir tatsächlich nur ausgeliehen, weil mir die Aufmachung davon im Buchladen so zugesagt hatte. Das ist auch eine der wenigen fiktiven Geschichten, die mich die letzte Zeit tatsächlich gefesselt hatten und bei denen ich einfach nur wissen wollte wie es ausgehen wird. Den halben Punkt Abzug gab es nur, weil es mir an manchen Stellen zu abgedreht war.

"Überraschend anders" von Christine Preißmann ist ein Ratgeber speziell für Frauen und Mädchen mit dem Asperger-Syndrom. Selten habe ich mich so angesprochen gefühlt von einem Buch und ich bin sehr froh darüber es gelesen zu haben. Mir war er jedoch zu negativ behaftet und hat mir zu wenig die positiven Seiten hervorgehoben. 

Ansonsten hatte ich mir für den Juli nur fest vorgenommen mir die Sachen langsamer als sonst anzugehen, da doch einige sehr nervenaufreibende Termine anstanden. Unter anderem hat sich der Unfall jetzt zum 15. Mal gejährt. Eigentlich hatte ich fest darauf gehofft irgendwann an einem Punkt zu kommen, an dem mich das alles weniger berührt. Ansonsten hatte sich die Flutkatastrophe zum ersten Mal gejährt, was sich auch ziemlich befremdlich angefühlt hatte. Es ist immer noch total unbegreiflich was vor einem Jahr in meiner Heimat passiert es, vor allem wenn man den nahezu komplett vertrockneten Fluss jetzt sieht. Mehr dazu werde ich wahrscheinlich im nächsten Lesemonat schreiben. Bis auf weiteres habe ich mir auch erst einmal keine großen Ziele gesteckt, außer wieder regelmäßig an meinem Blog zu arbeiten.

Viele Grüße

Sonntag, 24. Juli 2022

#63 Manga - Unsere Farben Band 1-3

  




Titel(Deutsch)Unsere Farben
Titel(Englisch)Our colors
AutorGengoroh Tagame
VerlagCarlsen Manga
GenreSlice-of-Life/LGBT
Bände3(abgeschlossen)
Meine Bewertung
3/5


Inhalt

Sora ist in seinen Klassenkamerad verliebt, doch kann er ihm wirklich seine Liebe gestehen? Alle halten ihn für heterosexuell und denken, er sei mit einer Kindheitsfreundin zusammen. Eines Tages trifft er einen Kaffeebesitzer, der schon lange geoutet ist.


Review

Obwohl ich normalerweise kein großer Fan von minimalistisch gehaltenen Paneln bin, hat es mir hier sehr gut gefallen. Man kann auf Anhieb erkennen um was es geht und der Großteil der Handlung wird obendrein anhand von Bildsprache erklärt, was ich ganz angenehm fand. Für so ein Thema braucht man nun einmal nicht viele Worte, zumal es oft schwer ist das alles anhand von wenigen Dialogen zu beschreiben.

Hauptsächlich geht es in den beiden Bänden um die Themen "Coming out" und Heteronormativität und wie wichtig es ist sich an anderen orientieren zu können. Im Vergleich zu anderen BL-Manga wird hier sehr realistisch an all das heran gegangen und es wird nicht nur durch die rosarote Brille gezeigt. 
Was mir jedoch weniger zugesagt hatte war die Handlungsgeschwindigkeit. Es passiert an sich relativ wenig, was für mich jetzt eher kein Problem ist. Jedoch wird ständig wiederholt wie sehr sich Sora vor einem Coming-out fürchtet und das repetitive macht es ab einem Punkt nur noch anstrengend. 

Ein weiteres Problem hatte ich mit der Handlungsprämisse, die absolut nicht stimmig erschien. Warum hat Sora sich keine Hilfe online gesucht und vor allem was sollte das Ende implizieren? Vielleicht hätte ich mit dem ganzen keine Probleme gehabt, wenn ein anderer Schluss gewählt wurden wäre. Zumal ein wichtiger Handlungsstrang leider absolut gar kein Ende findet, was einfach nur schade ist.


Fazit

An sich eignet sich der Manga prima für zwischendurch, jedoch war mir die Story etwas zu seicht und nicht tiefgründig genug. Selbst für einen Slice-of-Life-Manga passiert hier schlichtweg zu wenig.

Freitag, 22. Juli 2022

#474 Bücherregal - Nachts im Kanzleramt

 



TitelNachts im Kanzleramt
AutorMarietta Slomka
VerlagDroemer Knaur
GenreSachbuch
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

In diesem Buch erläutert die Moderatorin Marietta Slomka vom heute journal(ZDF) wie Politik funktioniert und warum es so wichtig ist wählen zu gehen. Mithilfe von einigen Anekdoten lernt man eine Menge über die deutsche Demokratie.

Review

Die Autorin beschreibt leicht verständlich die verschiedenen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen politischen Systeme. Das Buch ist vor allem für all jene interessant, die bisher über wenig Wissen diesbezüglich verfügen oder ihres auffrischen wollen. Obwohl ich schon einiges über all das weiß, hatte ich mich sehr darüber gefreut mich noch einmal ausführlich über so ein komplexes Thema informieren zu können. Und vor allem um zu gucken, ob ich gewisse Sachen richtig in Erinnerung hatte.

Hier wird bei den grundlegenden Sachen angefangen und auch so etwas wie Journalismus und Pressefreiheit werden erläutert. Zudem wird mehrfach gezeigt warum das alles so wichtig ist und wie viel Macht die Medien mittlerweile haben. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir hier in Deutschland eine sehr breitgefächerte Medienlandschaft und man hat zum Beispiele viele unterschiedliche Möglichkeiten um sich über das Tagesgeschehen zu informieren. 

Kurz und knapp werden die unterschiedlichen Parteien in Deutschland beschrieben. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass die Unterschiede und die Ursprünge hervorgehoben werden. Und im Zuge dessen werden die einzelnen Berufsbezeichnungen aufgedröselt, zum Beispiel wird erläutert was zum Beispiel der Generalsekretär überhaupt macht. 

Zudem wird der Alltag von Bundestagsabgeordneten beschrieben und was für Aufgaben der Kanzler hat. und vor allem wie hat sich all das in den letzten Jahrzehnten verändert? Anhand von vielen Beispielen aus der heutigen Zeit, aber auch der letzten Jahrzehnte werden einige Sachverhalte erläutert. Vor allem ist es interessant zu sehen wie sich das alles verändert hat und was teilweise die Gründe dafür waren.

Immer wieder werden diverse Informationsblöcke eingeschoben, die man beim Hörbuch anhand des Sprecherwechsels erkennt. Diese beinhalten einige interessante Fakten und allgemein hat mir der Aufbau des Buches wirklich gut gefallen.

Solche Bücher sind enorm wichtig und es ist schade, dass so etwas viel zu wenig Gehör findet. Leider gibt es immer mehr, die die deutsche Demokratie teils zu unrecht kritisieren. Und dabei völlig ignorieren, dass vieles seine Daseinsberechtigung hat und es aus guten Gründen auf diese Weise umgesetzt wurde. Zum Beispiel brauchen Entscheidungen bzw. Gesetzesänderungen enorm lange, da sie erst einmal durch alle möglichen Instanzen laufen um unter anderen rechtssicher zu sein. Das bedeutet unter anderem, dass sich viele Arbeitsgruppen damit befassen um all das bestmöglich vorzubereiten. 

Fazit

Alles in allem hat mir das Hörbuch wirklich gut gefallen und ich konnte eine Menge lernen. Es ist definitiv eines meiner Lesehighlights im Jahre 2022. 

Sonntag, 17. Juli 2022

#473 Bücherregal - Becoming(Kurzrezension)

  



TitelBecoming
AutorMichelle Obama
VerlagPenguin
GenreAutobiografie
Seiten440 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Michelle Obama war die erste afroamerikanische First Lady der USA. Und sie gilt als eine der einflussreichsten Frauen der Welt. Sie setzte sich während ihrer Amtszeit viel für Frauen und Kinder ein und unter anderem für eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Zeitgleich versuchte sie ihren Kindern gerecht zu werden und ihrem Mann eine Stütze zu sein, während viele Medienvertreter nur darauf warteten sie scheitern zu sehen.

Review

Beim Lesen erfährt man eine Menge über Michelles Obamas Kindheit, vor allem was sie geprägt hat und ihre Ambitionen sind. 

Mich hat es wenig überrascht, dass sie nie den Weg ins weiße Haus gehen wollte. Für eine Familie ist es nun einmal eine große Belastung und das Leben ändert sich nun einmal grundsätzlich auf allen Ebenen. Und es war von vorne herein klar, dass sie dann ihre Stelle als Anwältin aufgeben muss. Es ist auf jeden Fall spannend zu erfahren, warum sie ihre Meinung diesbezüglich geändert hatte. Es ist ja nun einmal keine kleine Veränderung und vor allem hatten die Leute ja eine Menge Erwartungen an sie. Zumal es genug gab, die nur auf einen Skandal und anderes gewartet hatten.

Unter anderem wird mehrfach darauf eingegangen wie ihr Alltag als First Lady aussah und wie sie das Amt auf ihre Bedürfnisse zurecht geschnitten hatte. Und wie schwer es war sich auf all das einzulassen, schließlich hatte sie ja jetzt für alles Mitarbeiter. Und musste für viele Sachen um Erlaubnis fragen, die vorher ganz normal für sie waren. Hinzu kamen dann ja noch ihre beiden Töchter, die eine halbwegs normale Kindheit haben sollten. Aber wie soll das gelingen, wenn sie rund um die Uhr von Sicherheitsmännern umgeben sind und man nicht einfach mal spontan irgendetwas zusammen unternehmen kann?

Dank den ganzen Interviews über das Buch wusste ich schon im Vorfeld, dass hier unter anderem das Thema "Paartherapie" beleuchtet wird. So etwas sollte viel öfters besprochen werden, schließlich ist es wichtig offen mit dem Partner/in über Probleme zu reden und sich wenn nötig Hilfe zu holen. 

Obwohl sehr auf die Privatsphäre der Personen geachtet wurde, hatte ich trotzdem das Gefühl alles wichtige aus dem Leben von Michelle Obama zu erfahren. Das Buch hat definitiv das Bild bestätigt, was ich durch die ganzen Medienauftritte von ihr hatte.


Fazit

Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen, welches von der Autorin selbst eingelesen wurde. Man erfährt eine Menge spannende Fakten über ihr Leben und wie die Zeit im weißen Haus erlebt hat.

Freitag, 15. Juli 2022

#472 Bücherregal - Career Suicide

  


TitelCareer Suicide
AutorBill Kaulitz
VerlagUllstein Verlag
GenreBiografie
Seiten350 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Mit "Durch den Monsun" gelang der Band "Tokio Hotel" der Durchbruch und wenn sie eins schaffte, dann ist es diese Leute zu polarisieren. Sie hatten viele extreme Bands, die teils mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen vor Konzerthallen campierten. Aber sie hatten auch einige Presseleute hinter sich her, die nur auf einen Skandal warteten. Als der Trubel für die Zwillinge lebensgefährlich Ausmaße annahm zogen die beiden nach Los Angels. Und jetzt wagt Bill einen Rückblick auf seine ersten dreißig Lebensjahre. 

Review

In der Biografie wird nichts schön geredet und ungefähr die Hälfte des Buches beschreibt die Kindheit von Bill und wie er den rasanten Aufstieg von Tokio Hotel erlebt hat. Es ist wirklich erschreckend zu erfahren was das Promidasein für Auswirkungen für ihn und seine Familie hatte. Das alles war zwar zu dem Zeitpunkt oft Thema in der Presse, jedoch klang es dort meist nicht so heftig wie in dem Buch. Da fragt man sich schon warum der Staat so wenig Interesse daran hatte einzugreifen und warum das alles teils so ausgeartet ist.

Was mir mit an diesem Buch am wenigsten zugesagt hatte war der Schreibstil, der hauptsächlich ein bunter aus Deutsch und Englisch ist. Sehr oft wurde abwertend über andere geschrieben und das mit sehr pauschalen Aussagen. Nicht nur einmal waren davon marginalisierte Gruppen betroffen, was ich egal wen es letztendlich trifft absolut unmöglich finde.

Zudem hatte ich mich während dem Lesen nicht nur einmal gefragt, ob der Autor schlichtweg maßlos übertreibt oder ob er tatsächlich schon so früh in dem Maße sexuell aktiv war. Vor allem wie hat er es mit seinem Bruder geschafft den Geruch von Alkohol und Zigaretten vor seinen Eltern zu verbergen und warum haben diese es geduldet? Gefühlt geht es nur um diese Themen in der ersten Hälfte des Buches und ich finde es immer wieder befremdlich, wenn es dann um Kinder geht. Schließlich waren die Kaulitzbrüder da noch sehr jung und an sich ist es nicht komplett abwegig, aber ich kann mir das alles in dem Umfang in den 00ern tatsächlich nicht vorstellen. 

Allgemein wirf die Biografie ein sehr schlechtes Licht auf Bill und er wirkt hier sehr überheblich. Er hatte sich nicht nur einmal vollkommen unmöglich gegenüber anderen verhalten, was teilweise mit seiner steilen und frühen Karriere erklärbar ist. Jedoch war schon davor alles für ihn nicht recht, außer natürlich sein Bruder solange er keine Freundin hatte. Die Schule bezeichnete er als Knast und das was sich dort abspielte als Krieg. Hier hätte man schlichtweg passendere Worte wählen sollen. Zudem frage ich mich, warum die an der Schule wo er war so fragwürdigen Tätigkeiten nachgehen. An sich ist es ja jedem selbst überlassen, aber wie war das möglich vor allem in der Altersgruppe? 

Die zweitze Hälfte des Buches hat mir definitiv besser gefallen, wahrscheinlich weil Bill da über das Leben in Amerika schreibt und es allgemein etwas ruhiger zugeht. Hier werden definitiv ein paar spannende Geschichten erzählt und es ist schön zu sehen, dass ihm der Umzug gut getan hat.

Fazit

Nicht nur einmal hatte ich beim Lesen das Bedürfnis das Buch einfach abzubrechen. Mir war vor dem Lesen schon klar, dass sich das alles von einer klassischen Biografie unterscheiden wird. Und es viel um Alkohol und allem drum und dran gehen wird. Trotzdem war ich dann doch negativ überrascht wurden und wenn mir die zweite Hälfte nicht so gut gefallen hätte, wäre es tatsächlich nur  einer von fünf Sternen geworden.

Mittwoch, 13. Juli 2022

#64 Booktalk - Rabbits

Hallo,

im Juni hatte ich den Technothriller "Rabbits" von Terry Miles gelesen und heute gibt es dazu den passenden Booktalk. 




Bei Rabbits handelt es sich um ein mysteriöses Spiel, das scheinbar seit 1959 stattfindet. Wenn man teilnimmt darf man nicht darüber reden und hauptsächlich geht es darum Hinweisen zu folgen. So wirklich klar ist es gar nicht, was der Gewinn ist und es wird unter anderem gemunkelt, dass derjenige bei der NSA oder dem CIA mitarbeiten darf. K versucht schon seit Ewigkeiten endlich einmal teilzunehmen und ist ganz überrascht, als auf einmal der vorige Gewinner namens Scarpio bei ihr auftaucht. Laut ihm wurde das Spiel manipuliert und K müsste alles daran setzen es zu reparieren ehe eine neue Runde startet oder das alles würde ungeahnte Konsequenzen für die Menschheit haben. Kurz darauf verschwindet Scarpio spurlos und K schafft es nicht seinen Auftrag zu erfüllen. Ist die Welt jetzt wirklich dem Untergang geweiht oder gibt es tatsächlich eine Möglichkeit das alles noch zum guten zu wenden?

Um das Buch bin ich seit der Veröffentlichung herum geschlichen, da ich das Cover mit dem Häschen so ansprechend fand. Und dann kamen noch die Schnittverzierung hinzu, die mich direkt ansprach. Letztendlich hatte ich es mir dann in der Bibliothek ausgeliehen, weil es von der Größe leider nicht zu meinen anderen Büchern passt. 

Nach dem Lesen der deutschen Beschreibung war ich fest davon ausgegangen einen gewöhnlichen Thriller in der Hand zu halten und war dann doch sehr überrumpelt, als die ersten Sci-Fi-Elemente auftauchten. Der Einstieg fiel mir deshalb auch relativ schwer, vor allem da ich lange Zeit nicht wusste ob das nun alles real ist. Hierbei handelt es sich definitiv um einen Technothriller und es ist einfach nur schade, dass das nicht auf der deutschen Ausgabe vermerkt ist.

Nach ungefähr 100 Seiten war ich dann voll drinnen im Buch und konnte es tatsächlich nicht mehr aus der Hand legen. In jeder freien Minute hatte ich weiter gelesen und mich dementsprechend geärgert, als die Mittagspause vorbei war.

Bisher habe ich noch relativ wenige Bücher über die Thematik gelesen und deshalb war ich generell ganz froh darüber, mit was anderem als sonst konfrontiert zu werden. An sich ist das alles ein sehr düsteres Szenario und durchgehend ist eine beängstigende Atmosphäre vorhanden. Rabbits klingt nach einem sehr interessanten Spiel, wenn da die Risiken nicht wären. Auf alle Fälle kann ich es nachvollziehen, warum manche süchtig danach werden und nur auf den Beginn der nächsten Runde warten. Bei näherer Betrachtung hat das schon vieles von einem Kult und stimmt nachdenklich.

Vor allem mit K konnte ich mich identifizieren, die immer weiter in das Spiel hineingezogen wird und trotz aller Warnungen nicht aufhören kann. Genauso wie sie liebe ich es nach Mustern Ausschau zu halten und alles möglich zu hinterfragen und Sachen einzuordnen. Mir hat es auf alle Fälle Spaß gemacht mit zurätseln und eine Menge über verschiedene Theorien zu lernen, die hier im Laufe der Handlung erklärt werden. Beim Lesen hatte ich mich immer wieder gefragt, wo das alles bloß hinführen soll, denn alles scheint aufgrund der Sci-Fi-Elemente möglich.  

Immer wieder wird auf die Popkultur der 80er und 90er Bezug genommen, was mir richtig Freude gemacht hat. Immer wieder kommen diverse Arcade-Games vor und anderes.

Lediglich mit dem Ende hadere ich, da viele Handlungsstränge abrupt enden und viel zu viel auf einmal passiert. Es schien ganz so als hätte man versucht das alles nur noch schnell zum Abschluss zu bringen, was wirklich schade ist.

Mich konnte das Buch definitiv begeistern, auch wenn es mir an manchen Stellen zu abgedreht war. Aus dem Grund gibt es auch einen halben Stern Abzug, da ich manches schlichtweg nicht vollziehen konnte und mich das schlichtweg zu sehr irritiert hatte.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 10. Juli 2022

#471 Bücherregal - Ace(Kurzrezension)

  

 


TitelAce
AutorAngela Chen
VerlagBeacon Press
GenreSachbuch
Seiten210
Meine Bewertung

3,5/5


 Inhalt


Was genau bedeutet eigentlich Asexualität bei Menschen und vor allem wie fühlt es sich an, wenn man sich nicht sexuell zu anderen Menschen hingezogen fühlt? Wie reagieren Mediziner und Pharmaunternehmen darauf, dass manche an so etwas absolut kein bzw. wenig Interesse haben? Und was bedeutet das für diejenigen, wenn von der Gesellschaft suggeriert wird wichtig dieser Aspekt im Leben ist?

Review

Anhand von vielen unterschiedlichen Erfahrungsberichten wird sowohl Asexualität als auch Aromance beleuchtet. Dadurch wird mehr als deutlich gezeigt, dass beide Begriffe für ein Spektrum stehen und nicht bei jedem die Ausprägung davon gleich ausfällt. 

Zudem wird immer wieder betont, dass Sexualität an sich kein starres Konstrukt ist und man ein Leben lang asexuell oder ähnliches ist. An sich dienen die Begriffe nur dazu das alles für sich und für andere einzuordnen. Jeder hat nun einmal andere Neigungen und Vorlieben und das alles ist vollkommen okay. Wünschenswert wäre auf jeden Fall, dass man eines Tages für all das keine Labels mehr braucht und Menschen gar nicht mehr auf die Idee kämen Asexuelle bzw. Aromance zu verurteilen.
An sich ist es auf jeden Fall interessant zu sehen wie neu die Bezeichnung "ace" noch ist und wie sie sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat.

Was ich auch gut fande waren die Kapitel über die Schattenseiten dieses Labels. Leider existieren ja immer noch zu viele Vorurteile und auch einige in den LGBTQ-Gruppen grenzen asexuelle bewusst aus. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen wie viel Diskriminierung und teilweise auch Gewalt Menschen mit dieser Sexualität erfahren. Und das nur weil manche denken das alles müsste geheilt werden.

Mir war es an manchen Stellen zu umständlich formuliert und das ganze Geplaudere samt den teils unnötigen Hintergrundinformationen war mir einfach zu viel.

Fazit

Alles in allem ist es gutes Buch über "Ace" und wie unterschiedlich die einzelnen Personen sind. 

Freitag, 8. Juli 2022

#470 Bücherregal - Böser Wolf

  


TitelBöser Wolf(Bodenstein & Kirchhoff 6. Fall)
AutorNele Neuhaus
VerlagUllstein Verlag
GenreKrimi/Taunuskrimi
Seiten480 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Im Frühsommer wurde die Leiche einer 16-jährigen in der Nähe von Eddersheim am Flussufer gefunden. Ihr Körper weist Spuren von jahrelanger Misshandlung auf und somit ist es nicht verwunderlich, dass sie niemand als vermisst gemeldet hat. Die wenigen Hinweise führen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein zu einer umstrittenen Fernsehmoderatorin, die sich in den letzten Jahre etliche Feinde gemacht hat. Sehr zu ihrer Verwunderung führen die Spuren direkt in eine Gegend, die so absolut nicht zu diesem Fall passen mag. Wie passt dieses Mädchen zu einer bürgerlichen Gegend?

Review

TW: Kindesmissbrauch

Womit ich mir wirklich schwer getan hatte waren die unzähligen Charaktere. Ich brauche längere Zeit um die Namen einzelnen Handlungssträngen zuzuordnen. An sich finde ich das immer wieder schön, wenn eine Handlung derart komplex ist. Schließlich erfährt man hier eine Menge über die einzelnen Personen. Und dann kam noch erschwerend hinzu, dass im ersten Drittel kaum etwas spannendes passiert und sich alles gefühlt wie Kaugummi zieht. Ein paar Mal hatte ich darüber nachgedacht das Buch abzubrechen, aber ich wollte schlichtweg wissen warum ich dieses Buch vor Jahren in einer Top10 fand.

Anfangs wirkte der Fall richtig unspektakulär und da hatte ich mich schon gefragt, warum das alles ausgerechnet mit "Böser Wolf" betitelt wurde. Immer wieder wurden sehr vage Andeutungen gemacht, bei denen ich mir erst nichts weiter gedacht hatte. Schließlich konnte es sich dabei ja schlichtweg um Zufälle handeln und das alles wäre schlichtweg zu offensichtlich gewesen.

Irgendwann wurde mir dann klar worauf das alles hinaus laufen wird und was das betrifft, war ich schon richtig erstaunt. Immerhin ist die Autorin ja recht bekannt und hat schon einige Bücher veröffentlich. Also warum geht sie in diesem Krimi den Weg, den schon unzählige Autoren zusammen mit ihren Figuren gegangen sind? Es ist auf jeden Fall erschreckend zu sehen, dass das einzige überraschende an all dem der Handlungsort ist. Das alles findet im Taunus statt und es ist schon schade, wie wenig der eine Rolle spielt. Dabei erwartet man ja so etwas dort absolut gar nicht und hier wurde dadurch schlichtweg viel zu viel Potential verschwendet. An sich hätte mich der Krimi tatsächlich überzeugen können, wenn er mich ein paar Mal eiskalt überrascht hätte.

Vor allem gegen Ende wirkte mir alles zu konstruiert und abwegig. Leider wird hier auch wieder ein sehr weit verbreitetes Klischee bezüglich einer seltenen psychischen Erkrankung bedient. An sich wurde diese äußerst nachvollziehbar beschrieben, obwohl dadurch vieles lange Zeit verwirrend bleibt und erst im Nachhinein Sinn ergibt. Eigentlich mag ich das bei Geschichten, jedoch hat es mir hier mit der Auflösung zu lange gedauert. Und dann kamen noch erschwerend die Klischees hinzu, die das alles einfach nur billig wirken ließen. Diese Irrwege hatten bei mir dazu geführt, dass alle Handlungsstränge in meinem Kopf zu einem total verknoteten Wollknäuel führten und sich dieses mit den vorhandenen Informationen nicht entwirren ließ. Man hätte das alles ruhig komprimierter erzählen können, dafür hätte man einfach ein paar Absätze streichen können. Denn es gibt gefühlt recht viele, die die Handlung absolut nicht vorwärts bringen.


Fazit

An sich ist es wirklich schön gewesen, mal wieder einen vielschichtigen Krimi zu hören bei dem man mitdenken bzw. -rätseln kann. Und bei dem obendrein lange unklar bleibt auf was das alles hinaus läuft.

Sonntag, 3. Juli 2022

#469 Bücherregal - Stadt, Land, Fuchs(Kurzrezension)

  

    








Titel(Deutsch)  Stadt, Land, Fuchs
AutorJosef H. Reichholf, Illustrationen von Johann Brandstetter
VerlagAufbau Verlag
GenreSachbuch
Seiten290 Seiten
Meine Bewertung
4/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.


 Inhalt

In Deutschland gibt es über 100 Säugetierarten, über die es allerhand interessantes zu erzählen gibt. Wie hat sich die Urbanisierung auf die verschiedenen Arten ausgewirkt? Warum gibt es Ost- und Westmäuse? Und was können wir von unserer heimischen Tierwelt lernen?

Review

An vielen Stellen wird vom Autor ausführlich erklärt warum es so wichtig ist sich mit den heimischen Tierarten vertraut zu machen und diese zu erforschen. Die rausgepickten Arten stehen stellvertretend für über 100 verschiedene Säugetierarten, die in Deutschland leben. Besonders interessant fand ich die Abschnitte über die teilweise sehr gute Anpassungsfähigkeit von diesen an ihren Lebensraum, der sich vor allem durch den Mensch aber auch den Klimawandel stetig verändert. Immer wieder macht der Autor deutlich, dass dieser Eingriffe oft negative Folgen auf die Tierbestände haben. Oft wird halt gar nicht bedacht, dass man nicht einfach ein Teil des Nahrungsnetzes dezimieren kann nur um zum Beispiel negative Folgen für die Forstwirtschaft abzufedern. Dafür sind Ökosysteme einfach viel zu sensibel und besonders Nahrungsspezialisten wie Fischotter können sich den Veränderungen nicht schnell genug anpassen.

Wie der Titel schon verrät geht es sowohl um die Tiere auf dem Land, als auch die in der Stadt. Und natürlich wie es überhaupt dazu kam, dass sich Wildschweine, Eichhörnchen und Füchse in den doch auf den ersten Blick sehr lebensfeindlichen Großstädten breit machten.

Das Buch beinhaltet 32 Illustrationen von Johann Brandstetter zu den verschiedenen Tierarten, die mir allesamt gut gefallen haben. Sie erinnern an Buntstift- bzw. Aquarellzeichnungen aus älteren Bücher über diese Tiere und ich könnte mir so etwas Stunden lang angucken. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen wie realistisch solche Darstellungen wirken.


Fazit

Alles in allem hat mir das Buch total gut gefallen und hat mich mit den nötigen Informationen über die heimische Tierwelt versorgt. 

Freitag, 1. Juli 2022

#468 Bücherregal - Here's to us






Titel(Deutsch)Auf das mit uns
Titel(Englisch)Here's to us
AutorBecky Albertalli, Adam Silvera
VerlagSimon+Schuster
GenreYoungadult/Contemporary
Seiten464 Seiten
Meine Bewertung
1/5

 Inhalt

Zwei Jahre nach dem die Beziehung von Arthur und Ben auseinander ging, treffen sie in New York aufeinander. Obwohl sie beide mittlerweile einen neuen Freund haben, kommen alte Gefühle hoch und sie fragen sich, ob das damals wirklich die richtige Entscheidung war. Beide entschließen sich dazu einiges miteinander zu unternehmen, schließlich sind sie ja nach wie vor befreundet und Arthur ist sehr selten in der Stadt. Doch dadurch kommt einiges ins Wanken und vielleicht begehen die beide gerade einen ganz großen Fehler.

Review

Wo fange ich am Besten mit dieser Rezension an? Eigentlich hatte ich ja wirklich gehofft, dass der zweite Teil um einiges besser als der erste werden wird. Schließlich spielt er ja einige Jahre nach diesem und man müsste ja meinen, dass somit einige meiner Kritikpunkte bezüglich Arthur wegfallen. Jedoch war dies nicht der Fall und im nachfolgenden möchte ich gerne darauf eingehen, warum ich dem ganzen nur 1 von 5 Sternen gegeben habe. 

Was mich am meisten schockiert hatte war die fehlende Charakterentwicklung, die eigentlich in all den Jahren hätte stattfinden müssen. Vor allem Arthur ist nach wie vor in seinem Verhalten sehr sprunghaft und reagiert viel zu oft wie ein junger Teenager. An sich ist das ja durchaus realistisch, aber in dem Ausmaß ist das für sein Alter echt fragwürdig und nimmt ihm die Glaubwürdigkeit. Seine Sexualität scheint seine komplette Identität auszumachen, was einfach nur schade ist. Mir war er im gesamten einfach zu drüber und mit ihm hätte ich definitiv weniger Probleme gehabt, wenn er in der Zwischenzeit um einiges erwachsener geworden wäre. Oft genug hatte ich richtig Mitleid mit den Freunden von Ben und Arthur, denn so verhält man sich schlichtweg nicht. 

Auch den restlichen Charakteren fehlt es schlichtweg an Tiefe und interessanten Hintergrundstories. Einige von denen sorgen ja für ein gewaltiges Umdenken bei den beiden Hauptprotagonisten und denjenigen hätte man ruhig mehr als ein gutes Aussehen und alberne Spitznamen geben können. 

Ein weiteres Problem bestand in der fehlenden Handlung. Es passiert schlichtweg nichts nennenswertes und es ist mal wieder eine Aneinanderreihung an Szenen ohne roten Faden. Alles interessante wird kurz erläutert, beeinflusst aber den weiteren Verlauf kaum. Stattdessen tauchen immer wieder Charaktere aus dem vorigen Band auf, die aber auch keine neuen Erkenntnisse liefern. Und oft genug passieren dank denen irgendwelche ultraklischeehaften Sachen, die mich absolut nicht überzeugen konnten. Zumal ihr Verhalten oft genug total dramatisch und irrational war und so gar nicht ihrem Alter und Auftreten entsprach. 

An sich wirkt es vielfach so als wüssten die Schreiberlinge nicht wie man gewünschten Ziel kommt ohne alle möglichen Klischees zu bedienen, die halt wunderbar zu dem New Yorker Setting passen. Allem Anschein nach hat man wohl versucht die Wünsche der Fans zu erfüllen, obwohl diese kaum zu dem natürlichen Verlauf der Ereignisse passen. Mich frustriert das immer unheimlich, denn die Geschichte an sich hatte unheimlich viel Potential.


Fazit

Für das Buch brauchte ich mehrere Anläufe und wahrscheinlich hätte ich es nach den ersten 25 % abbrechen sollen. Mir hat es schlichtweg nicht gefallen wie man an den ganzen Kritikpunkten sehen kann.