Sonntag, 28. Juni 2020

#10 Manga - Bloom into you Band 1-3




Titel(Deutsch)Bloom into you
Titel(Englisch)Bloom into you
AutorNio Nakatani
VerlagCarlsen
GenreShojo-Ai, Slice-of-Life
Bände8(abgeschlossen)
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Yuu Koito liest unheimlich gerne Mädchenmanga und ist dementsprechend enttäuscht, als sie so gar nichts während einem Liebesgeständnis von einem Mitschüler spürt.Da sie das alles nicht einordnen kann, entschließt sie sich dazu erst einmal in Ruhe darüber nachzudenken. Sie bittet Nanami um Rat, eine Mitschülerin aus dem Schülerkomitee, die etwas ist älter ist als sie. Doch das alls läuft anders ab als geplant und kurz darauf erhält Yuu die zweite Liebeserklärung.


Review

#1. Band

Positiv hervorheben möchte ich auf alle Fälle, dass die Liebesgeschichte im Vordergrund steht und nichts sexuelles/erotisches. Das heißt wer hier erotische Szenen sucht wird wahrscheinlich bitter enttäuscht werden. Ich finde es wirklich gut, dass hierauf verzichtet wird. Denn Liebesgeschichten unter Schulmädchen sollten finde ich so etwas nicht enthalten. Die Handlung an sich richtet sich eher an junge, queere Leser, denn Schule, Freundschaft und Familie stehen im Vordergrund. Obwohl ich dem Zielpublikum nicht angehöre hat mir das alles zugesagt, da ich diese Slice-of-Life-Geschichten ganz schön finde für zwischendurch.

Den Zeichenstil finde ich eigentlich klasse und ich finde viele Seiten wirklich schön gezeichnet. Die Hintergründe sind teilsweise einfach nur traumhaft, nur leider sagen mir die Gesichter einfach nicht zu.
Ein anderer Kritikpunkt ist die Beziehung zwischen Yuu und Nanami. Man kennt diese aus vielen Büchern/Manga über heterosexuelle Beziehungen und da finde ich es genauso verwerflich. Mir ist das alles etwas zu einseitig und erzwungen. Der Titel lässt zwar erraten, dass es sich ändert. Aber trotzallem hatte ich während dem Lesen oft ein wirklich ungutes Gefühl.

Der 1. Band konnte mich jetzt nicht so überzeugen und deshalb bekommt er nur 3 von 5 Sternen. Trotzdem möchte ich der Reihe eine Chance geben, da ich schon viel gutes über diese gehört habe.

#2. Band: 

Was mich ein wenig irittiert hatte beim Lesen war der Fokus der Handlung. Hauptsächlich geht es um ganz normale schulische Dinge, was ja bei Slice-of-Life gar nicht so untypisch ist. Aber gefühlt geht es hier nur darum und ich hoffe, dass sich das noch ändert.

Es werden einige Themen aus Band 1 aufgegriffen und ich finde es gut, dass die Charaktere über ihre eigene Sexualität nachdenken. Man weiß jetzt natürlich noch nicht, ob eine der Charaktere asexuell und aromantisch ist. Aber es ist einfach einmal schön so etwas in der Literatur zu finden, denn darüber gibt es einfach viel zu wenig. Und leider gibt es ja diesbezüglich viel zu viele Vorurteile.

Hoffentlich wird in den nachfolgenden Bänden mehr auf die Beziehung zwischen den beiden eingegangen, denn momentan ist sie noch sehr einseitig und vor allem Dingen alles andere als gesund. Und Nanami scheint mir ohnehin eine Protagonistin zu sein, die viele absolut gar nicht gesunde Verhaltensweisen an den Tag legt. Das einzige was mir hierzu positiv auffällig ist, dass das alles nicht wie so üblich bei vielen Geschichten romantisiert wird. Es wird mehrfach klar hervorgehoben was das für ein Verhalten ist. Auch wenn ich mir an manchen Stellen eine stärkere Reaktion derjenigen gewünscht.

#3. Band: 

Besonders gut gefallen haben mir die ruhige Atmosphäre in diesem Band und die vielen Gespräche. Unter anderem wurde auch das Thema aromantisch(kein Bedürfnis nach romantischen Interaktionen mit anderen) angesprochen und ich finde es gut, dass der Manga solche Themen aufgreift. Leider passiert das ja viel zu selten.

Man erfährt auch eine ganze Menge sowohl über die Haupt-, als auch die Nebencharaktere. Und somit werden auch die einzelnen Figuren endlich greifbarer, was aber auch normal ist bei einem Manga mit einer so langsamen Handlungsgeschwindigkeit. Was das betrifft gibt es leider einige Längen und man weiß nicht so ganz als Leser, warum manches so schlagartig passiert und einiges sich zu zieht.
Und ein großer Pluspunkt ist, dass das alles nicht mehr ganz so alarmierend zu lesen ist. Die Beziehung der beiden entwickelt sich langsam und ich hoffe, dass die Richtung beibehalten wird. Wobei ich um ehrlich zu sein eine Szene ganz am Schluss grenzwertig fand und ich hoffe einfach einmal, dass das nicht noch einmal vorkommt. So etwas geht einfach gar nicht.

Was mich beim Lesen irritiert hatte war, dass gefühlt keiner ein Problem mit einer möglichen Beziehung zwischen Yuu und Nanami hat. Das ist dann doch alles sehr romantisiert und ich finde es ein wenig schade, dass es so dargestellt wird. Leider ist es ja oft so, dass in Manga das alles etwas zu rosarot und schön dargestellt wird.



Fazit

Zusammenfassend lässt sich auf alle Fälle schreiben, dass es eine schöne Mangareihe über ein asexuelles Mädchen und ein lesbisches ist. Das birgt viel Konfliktpotential und ich bin gespannt darauf, wie sich das alles weiter entwickeln wird zwischen den beiden.

Freitag, 26. Juni 2020

#305 Bücherregal - Das Hannibal-Syndrom


TitelDas Hannibal-Syndrom
AutorStephan Harbot
VerlagPiper Verlag
GenreTrue Crime
Seiten352 Seiten(Hörbuch: 858 Minuten, Audio Verlag München)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Stephan Harbot hat schon unzählige Täter während seiner Laufbahn als Kriminalexperte bzw. Kriminalhauptkommissar interviewt. Anschließend hat er diese analysiert um Täterprofile zu erstellen. Unter anderem hat er sich mit allen 75 Serienmördern in Deutschland seit 1945 befasst und die Ergebnisse davon befinden sich in diesem Buch. Was treibt Täter dazu an mehrere Menschen zu ermorden? 


Review

Über die Jahre habe ich wirklich viele True-Crime-Bücher und Magazine gelesen. Und hier das sticht definitiv mit seiner Brutalität und Erzählweise hervor. Oft bekommt man von den Tätern selbst berichtet warum sie diese schrecklichen Taten begangen haben und das geht unter die Haut. Deshalb kann ich das Buch auch nur jenen empfehlen, die mit so etwas absolut kein Problem haben. Es ist einfach noch einmal etwas von komplett anderes, als wenn die nur aus der Sicht von Dritten erzählt werden. Positiv ist auf alle Fälle, dass die Interviews mit den Tätern in Kontext gebracht werden und es einige Erklärungen dazu gibt.

Mit dem Hörbuch hatte ich mir ziemlich viel Zeit gelassen und habe immer wieder Pausen eingelegt um all das besser verarbeiten zu können. Mir war schon im Vorfeld bewusst, dass das alles andere als leichte Kost ist und wer Hannibal kennt weiß auch ungefähr was auf einen zukommt. Es ist einfach nur erschreckend wenn man sich vor Augen hält, dass all die Mordserien in Deutschland passiert sind und die Täter teilweise wirklich lange ohne jegliche Konsequenzen agieren konnten.

Was ich auch noch interessant war ist der Kontrast zwischen den vorgestellten Fällen und denen, die in der Literatur wie Krimis/Thrillern stattfinden. Darauf wird direkt zu Beginn des Buches eingegangen und ich finde es immer wieder schön, wenn Experten sich zu fiktiven Geschichten äußern und diese für den Leser einordnen.
Immer wieder versucht der Autor zu erläutern was die Täter dazu bewegt hat so zu handeln. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches stehen diese Erklärungsversuche im Vordergrund, während in der zweiten die Taten mehr oder weniger für sich selbst sprechen. Man merkt auf alle Fälle wie ausführlich sich der Autor sowohl mit den Taten als auch mit den Tätern auseinander gesetzt hat. Die einzelnen Kapitel sind vergleichsweise lang und so erfährt man wirklich viele Details, die in anderen Büchern/Artikeln oft fehlen.

Einige der Fälle kannte ich im Vorfeld nicht, obwohl ich schon wirklich viel in diesem Genre gelesen habe. Da es sich um 75 verschiedene Serientaten handelt zieht sich das alles ziemlich in die Länge und der gleich bleibende Aufbau der Kapitel hat mich dann neben der Brutalität der Taten dazu bewegt öfters mal eine Pause einzulegen. Positiv sticht auf jeden Fall die sachliche/nüchterne Schreibweise hervor, denn alles andere ist bei solchen Büchern finde ich einfach nicht angebracht.
Der Autor versucht an keiner Stelle eine Entschuldigung für das Verhalten der Täter zu finden, sondern er macht sich auf die Suche nach möglichen Auslösern. Man kann halt nicht abschließend und zu 100%iger Gewissheit sagen, dass Geschehnis X immer zu Tat Y führt. Meist war es eine lange Reihe von Gegebenheiten, die dazu geführt hatten und oft zeigten sich schon in der Kindheit erste Auffälligkeiten. 



Fazit

Vorm Lesen/Hören des Buches sollte man sich klar sein worauf man sich da einlässt. Einige wenige Taten sind so brutal, dass ich im Nachhinein lieber weniger Details über diese gewusst hätte. Es ist auf jeden Fall ein True-Crime-Buch, welches aus der Masse hervor sticht und was man nicht einfach so mal nebenher und am Stück lesen kann.

Mittwoch, 24. Juni 2020

#11 Graphic Novel - Mooncakes





TitelMooncakes
AutorStory: Suzanne Walker, Zeichnerin: Wendy Xu
VerlagOni Press
GenreFantasy
FormatSoftcover
Seiten
256
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Nova Huang lebt in New England und hilft regelmäßig im Bücherladen ihrer Großmütter aus. Sie ist eine Junghexe, aber trotz ihres Alters weiß sie viel über Magie. Als eines Tages durch den Wald geht entdeckt sie einen weißen Wolf, der sich als ihr Kindheitsschwarm Tam Lang herraus stellt. Tam bleibt nichts anderes übrig als bei Nova Schutz zu suchen, da hinter ihnen dunkle Mächte her sind.

Rezension

Was ich wirklich gut finde ist, dass es mal nicht die typischen Hauptprotagonisten sind. Stattdessen hat man chinesisch-amerikanische, wobei der Werwolf non-binär ist und die Hexe queer und schwerhörig ist. Das alles spielt aber keine große Rolle und wird halt nur nebenbei immer mal wieder erwähnt, was ich wirklich schön finde. Auch sonst sind die Charaktere sehr divers und respräsentieren viele, die man sonst nicht so in Comics/Graphic Noveln sieht. So etwas sollte einfach normalisiert werden und ich finde es immer wieder schön zu sehen, dass endlich genau das passiert.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Farbauswahl. Es wirkt mystisch und ich mag es einfach, wenn die Farben so wirken als hätte jemanden einen violetten Filter drüber gelegt. Die Panels sind größtenteils wirklich schön gezeichnet und man findet viele kleine tolle Details. Die Gesichter haben wir jetzt nicht ganz so zugesagt, da der mir der Stil nicht so zusagt.

Leider bleiben die Charaktere oberflächlich und es fehlt einfach die nötige Hintergrundstory um ihre Handlungen wirklich nachvollziehen zu können.

Was mich beim Lesen irriert hat ist, dass es keinen wirklichen Anfang und kein Ende gibt. Man wird in die Story hinein und einfach komplett ohne Vorwarnung wieder raus geschmissen. Mitten drin gibt es dann noch eine Liebesgeschichte, die plötlzlich aus dem Nichts aufploppt. An sich ist diese schön aufgebaut, aber als Leser würde ich ja schon gerne wissen warum die auf einmal da ist. So fühlt es sich einfach so an als hätte man keine Lust mehr auf die derzeitige Beziehung der beiden gehabt und hätte für den Fortlauf der Geschichte das alles auf ein neues Level heben müssen. Dabei kommen Geschichten auch sehr gut ohne so etwas aus.

Vieles ist auch komplett vorhersehbar, weil man die Storylines einfach schon von den meisten Comics/Geschichten in dem Genre kennt und leider wird hier kaum versucht mit Überraschungen zu arbeiten. So bleibt leider ein "Aha"-Moment völlig aus und ich finde es einfach schade, wenn einem so eine Story nicht zum Nachdenken anregt, geschweige denn ein länger anhaltendes Gefühl hinterlässt. Stattdessen hatte ich mir nach dem Lesen nur gedacht, dass es ja ganz okay war und es jetzt endlich mit etwas anderen weiter gehen kann. Was wahrscheinlich hauptsächlich daran liegt, dass ich zu keinem der Charaktere irgendeine emotionale Bindung aufbauen konnte und es mir deshalb auch relativ gleichgültig war was passiert.

Fazit

Wegen der Kritikpunkte gibt es nur 3 von 5 Sternen, da es leider nur ein sehr kurzlebiger Webcomic ist und es zu viele Kritikpunkte gibt.

Sonntag, 21. Juni 2020

#010 Graphic Novel - The Picture of Dorian Gray





TitelThe Picture of Dorian Gray
AutorStory: Roy Thomas Zeichner: Sebastian Fiumara
VerlagMarvel
GenreKlassiker
FormatPaperback
Bände1(152 Seiten)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Auf dem Gemälde von Basil Hallward wurde der junge Dorian Gray eigentlich perfekt abgebildet. Er findet es aber total schlimm, dass das Bildnis im Gegensatz zu ihm nie altern wird. Denn wenn es nach ihm ginge würde er niemals altern, selbst wenn er dafür seine Seele verkaufen muss. Jedoch hätte er besser diesen Wunsch nie äußern sollen.

Rezension


Meine Erwartungen an die Graphic Novel waren vor dem Lesen gigantisch, schließlich ist das Buch ein Meisterwerk und es gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Direkt zu Beginn möchte ich anmerken, dass es zu einen Gewaltszenen kommt und Charaktere sterben. Das alles wird teilweise sehr explizit dargestellt.

Der Zeichenstil ist fantastisch und passt zur Handlung. Die Panels sind nicht überladen und haben gerade genug Details um dem Leser das wichtigste zu übermitteln. Die Farben sind alles andere als strahlend und spiegeln die Emotionen der jeweiligen Szene wieder. Am besten hat mir der realistische Zeichenstil gefallen und wie gut die Gesichter der jeweiligen Figuren dargestellt wurden. Und wie die Farben im Laufe der Handlung immer gräulicher und dunkler wurden und somit alles noch einmal mehr in Szene gesetzt wurde.

Was mir nicht so gefallen hatte waren die teils doch sehr textüberladenen Seiten. Im Buch gibt es auch schon relativ viel Dialog und es ist wahnsinnig schwer das alles auf die doch recht wenigen Seiten herunter zukürzen, aber an manchen Stellen war es mir definitiv zu viel Text. Wobei das wirklich meckern auf hohem Niveau ist, schließlich hat das Original mehr philosophische Texte, endlos lange Dialoge und generell wenig Handlung. Folglich ist es um so schwerer das alles in einer Graphic Novel umzusetzen.

Ein anderer Kritikpunkt wäre die Darstellung mancher Gewaltszenen. Auf manchen Seiten tauchten total zufällig Comicelemente auf, die sich absolut gar nicht in die Szene einfügen wollten. Die haben diesen Szenen etwas lachhaftes gegeben und das passt einfach nicht dazu. Und mir hätte es generell besser gefallen wenn der Stil einheitlicher gewesen wäre und der Stil durchgehend dunkel gewesen wäre. Auf manchen Seiten ist der Zeichenstil wirklich schön und dementsprechend komisch ist es dann zu sehen wie stümperhaft manch ein Panel umgesetzt wurde. Was so etwas betrifft bin ich ohnehin sehr kritisch.

Fazit

Alles in allem ist es eine wunderschöne Graphic Novel, die einem einen guten Einblick in die Welt des Dorian Gray verschafft. Ich habe von Anfang nicht erwartet, dass diese an das Original herankommt schließlich wäre damit die Messlatte unerreichbar hoch. Und warum sollte man etwas lesen, was einen sowieso nur enttäuschen kann? Deshalb habe ich meine Erwartungen etwas heruntergeschraubt und wenn der Zeichenstil was besser gewesen wäre, dann hätte ich dem ganzen definitiv 5 von 5 Sternen gegeben. Was ich richtig erschreckend finde ist wie aktuell die Novel nach wie vor ist, schließlich gibt es nach wie vor immer noch mehr als genug Leute für denen das Äußere eines Menschen alles ist.

Freitag, 19. Juni 2020

#304 Bücherregal - Das Gegenteil von Hasen




Quelle(Werbung gemäß §2 Nr.5 TMG) 


TitelDas Gegenteil von Hasen
AutorAnne Freytag
VerlagHeyne fliegt
GenreYoung Adult Contemporary
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei dem Bloggerportal vom Randomhouse für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Die drei Freunde Julia, Leonard und Marlene zählen zu den beliebtesten Schülern. Doch was niemand weiß ist, dass Julia ein Internettagebuch führt. Und dieses ist aus einem sehr guten Grund auf privat gestellt, schließlich schreibt sie dort alles was ihr so durch den Kopf geht vollkommen ungefiltert auf. Jedoch stellt dieses Tagebuch einer einfach auf öffentlich und verbreitet den Link dazu in einer Chatgruppe von ihrer Schule. Die Einträge von Julia lassen sie in einem ganz anderen Licht erscheinen und dementsprechend schnell verbreitet sich der Link.


Review

Normalerweise verfasse ich Rezensionen immer zeitnah, aber dieses Mal fällt es mir seit fast einer Woche total schwer meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen. Denn ich habe dieses regelrecht verschlungen und hätte gerne noch weitere 200 Seiten gelesen, aber andererseits finde ich einfach viel zu viele Kleinigkeiten was die Handlung betrifft absolut nicht in Ordnung.

Der Schreibstil von Anne Freytag ist mal wieder total genial und mit ihren wortgewaltigen Umschreibungen schafft sie es bei mir direkt bestimmte Gefühle zu erzeugen. Oft habe ich beim Lesen gar nicht gemerkt, dass so viel Zeit vergangen ist und deshalb habe ich das Buch auch in nahezu einem Stück durch gelesen.

Auch dieses Mal gibt es wieder ganz unterschiedliche, facettenreiche Charaktere. Es gibt nicht viele Romane bei denen die Charaktere so divers sind und hier sind sie keine Ansammlung von unterschiedlicher Klischees. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier absolut gar nichts geschönt wird. Und viele Probleme angesprochen werden, die in anderen Jugendbüchern eben nicht auftauchen.
Auch die vielen Perspektivwechsel haben mir gut gefallen, die nicht nur die Spannung erhöht haben, sondern einem auch noch einen tiefen Einblick in das Seelenleben der einzelnen Hauptprotagonisten ermöglicht haben. Diese Wechsel hätte man eindeutiger markieren sollen, damit man direkt auf den ersten Blick sehen kann aus welchem Blickwinkel jetzt erzählt wird.

Das Cover ist wirklich schön gestaltet und besticht mit seiner Schlichtheit. Und der Hase mit dem Schatten in Form eines Wolfes passt einfach zur Handlung und steht im starken Kontrast zum mintgrün. Die Überschrift hätte man jedoch ruhig etwas mehr hervor heben können.

[Spoiler!]: Eine der Hauptprotagonisten kritisiert das Genre New Adult und da spricht sie viele Punkte an, die wahrscheinlich jedem durchaus bewusst ist. Das alles kann man natürlich in einen Roman packen, aber die Schlussfolgerung die diese Protagonistin daraus zieht finde ich sollte man nicht unreflektiert stehen lassen. Immerhin ist es jedem selbst überlassen was man anziehend/erregend findet und wenn es der halbnackte Prince Charming aus einem New Adult Buch ist, dann ist das eben so. Und das kann man auch ruhig so in einem Jugendbuch vermitteln, dass es okay ist so etwas nicht zu mögen aber man dem anderen das lassen sollte.

Ein anderer Kritikpunkt ist das queere Pärchen, welches viele Fragen aufwirft. Selbst in dem Alter wusste ich vor über 10 Jahren, dass man sich eben nicht mal gerade so "outen" kann. Das hat weniger etwas mit zum Partner oder sich selbst stehen zu tun, sondern einfach auch mit dem eigenen Umfeld und den Eltern(wenn man noch daheim wohnt). Homophobie ist ja leider keine Seltenheit und es ist schwer in dem Alter noch nichts davon mitbekommen zu haben.

Was mich total stört ist das Ende und ich finde es wirklich schade, dass das mit dem Mobbing nicht ordentlich aufgeklärt wurde und so ein rosarotes, alle haben sich lieb Ende gewählt wurde. Ich glaube nach so einem Vorfall ist das doch alles sehr ungewöhnlich und ich brauche so etwas einfach nicht um einen Roman gut zu finden. Zumal da wieder ein Klischee bedient wird, was ich abgrundtief hasse. Als würde die Liebe alles wieder gut machen können(NEIN!) und als bräuchte man immer einen Prince Charming, damit man so etwas wie Mobbing verarbeiten kann. Hier hätte man wenigstens noch ein paar Seiten anfügen können um dem ganzen ein würdiges Ende zu geben. So wirkt das Mobbing einfach als Mittel zum Zweck, was einfach nur schade ist.


Fazit

Und jetzt ist die abschließende Frage: Wie bewerte ich nun das Buch? Wenn ich die Kritikpunkte betrachte, dann wären 2 von 5 Sternen angebracht. Aber das Buch hat mich gut unterhalten und da ich es in nahezu einem Rutsch durch gelesen hatte, komme ich auf eine Bewertung von 3,5 von 5 Sternen. Besonders bei einem so sensiblen Thema wie Mobbing finde ich, dass man etwas mehr Sorgfalt walten lassen sollte bei einem Jugendbuch und das ist hier leider nicht der Fall.

Mittwoch, 17. Juni 2020

Journal 2020

Guten Morgen,
endlich komme ich einmal dazu über mein Blog&Book Journal zu schreiben. Eigentlich sollte der Beitrag schon im Mai online kommen, aber daraus wurde leider nichts. Ich benutze immer noch das gleiche billige gebundene Notizbuch wie letztes Jahr. Die Überschriften habe ich oft mit Farben aus dem Malkasten hinterlegt, also nichts spezielles und etwas, was schon viel zu viele Jahre bei mir herum fliegt.

Ganz am Anfang gibt es eine Liste mit all den Büchern, die ich dieses Jahr schon gelesen habe. Links sieht man die verschiedenen Genre und die Striche geben nur die Anzahl der Bücher an. Eigentlich wollte ich Kästchen dafür ausmalen, aber zu Beginn des Jahres weiß ich nie wie viele Thriller ich lesen werde und das können dann gut und gerne mal über 40 Stück sein. Und bei den vielen Genres ist das dann doch etwas schwierig zu gestalten.

Sonntag, 14. Juni 2020

#303 Bücherregal - Coraline(Kurzrezension)





TitelCoraline
AutorNeil Gaiman
VerlagHarper Collins
GenreFantasyhorror
Seiten212 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5




 Inhalt

Während einer Erkundungstour in der neuen Wohnung findet Coraline eine verschlossene Tür. Als ihre Mutter diese nach mehrmaligen darum beten endlich aufschließt befindet sich dahinter nur eine Ziegelsteinmauer. Jedoch als Coraline eines nachts nicht schlafen kann und genau diese Tür öffnet findet sie dahinter einen dunklen Gang. Als sie diesen entlang geht befindet sie sich in einer Wohnung, die ihrer gar nicht so unähnlich ist. Doch hier ist Essen leckerer, die Spielzeuge sind toller und die Eltern dort sind viel netter als ihre eigenen. Und diese Eltern wollen sie nicht mehr gehen lassen.


Review

Coraline ist definitiv eines der Bücher, welches ich immer wieder gerne lese. Fantasyhorror ist definitiv eins meiner Lieblingsgenre und das Buch hat einfach alles, was ich an diesem Genre so schätze.

Mir gefällt es einfach wie mutig und abenteuerlustig Coraline ist. Sie stellt sich ihrer Angst und beweist immer wieder, dass mutig sein nicht zwangsläufig bedeutet keine Angst zu haben. Und genau das ist einfach wichtig den jüngeren Lesern zu vermitteln, schließlich können auch weibliche Hauptfiguren mutig sein und sich der Gefahr stellen und auf Abenteuer gehen. Aber auch die anderen Charaktere wurden liebevoll gestaltet und mit allerhand Eigenheiten ausgestattet. Immer wieder erfährt man skurrile Details und bekommt somit ein relativ exaktes Bild von den Personen. Es gibt ja mittlerweile etliche Versionen von dem Buch, die mit Illustrationen von verschiedenen Künstlern ausgestattet wurden. Und es ist schön zu sehen wie unterschiedlich doch jeder die Texte von Gaiman interpretiert, auch wenn sich die Charaktere bei allen relativ ähnlich sehen.

Ein anderer Pluspunkt sind die vielen gruseligen Momente, die einfach wunderbar zu dieser Geschichte passen. Vor allem die Welt hinter der Tür ist düster und angsteinflößend. An vielen Stellen erinnert es einen an "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll, wobei Coraline keinem Kaninchen in seinen Bau folgt sondern irgendetwas lockt sie nachts zu dieser Tür. Es ist halt subtiler Horror für jüngere Leser und das merkt man einfach.

Leider gibt es im Laufe der Handlung ein paar Plotholes bzw. Ungereimtheiten, was ziemlich schade ist.


Fazit

Hierbei handelt es sich um ein gruseliges, modernes Märchen für eine jüngere Zielgruppe(Altersempfehlung: 8-12 Jahre). Das merkt man vor allem an der Sprache und allgemein auch am Erzählstil, was aber finde ich den Lesespaß auch für die erwachsenen Leser nicht schmälert.


Rezension zur Graphic Novel und Verfilmung

Freitag, 12. Juni 2020

#302 Bücherregal - Fische, die auf Bäume klettern


TitelFische, die auf Bäume klettern
AutorSebastian Fitzek
VerlagDroemer Knaur
GenreRatgeber
Seiten256 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Um seinen Kindern ein wirklich persönliches Buch zu hinterlassen setzt sich Fitzek mit den großen Fragen des Lebens auseinander. Er fragt sich selbst wie man es besten schafft glücklich zu sein und welche Rolle dabei Träume spielen. Auf was kommt es wirklich an im Leben und wie sinnvoll ist es das Leben so zu leben, dass andere nichts daran auszusetzen haben?

Review

Immer wieder kommt Fitzek vom Hölzchen aufs Stöckchen und ich habe mich oft gefragt wie weit er noch ausholen möchte um endlich auf den Punkt zu kommen. Aber so ist er nun einmal und ich bin es ja von seinen (Psycho-)Thrillern gewohnt. Und es ist halt ein Buch für seine Kinder, da ist es klar das er Beispiele und Anekdoten aus seinem direkten Umfeld nimmt. Man merkt auf jeden Fall beim Lesen wie sehr er seine Frau und Kinder schätzt.

Was mich richtig positiv überrascht hat ist wie viele gute Texte in diesem Buch stecken, die allesamt zum Nachdenken anregen. Fitzek setzt sich kritisch mit anderen Ratgebern auseinander und pickt sich das passende raus, um seinen Kindern das Beste davon mit auf den Weg zu geben. Wer schon viel von ihm gelesen hat wird wahrscheinlich nichts andere erwarten. Schließlich setzt sich der Autor auch in seinen Thrillern wie oft mit solchen Themen auseinander, die einen selbst nach dem Lesen noch eine Zeit lang beschäftigen. Aber nicht jeder Autor schafft es all das auch in einem Sachbuch seinen Standpunkt nachvollziehbar zu erläutern und es obendrein auch noch spannend zu gestalten. Mich hat das alles an seine tollen Nachworte erinnert. Er schafft es halt immer wieder über bestimmte Themen lockere Texte zu verfassen, die einen auch mal zum Lachen bringen.

Was ich auch noch schön fand ist, dass er einige Redewendungen erläutert und sich mit denen auseinandersetzt um den Sinn bzw. Unsinn dieser seinen Kindern zu erklären. Und genau das finde ich hebt dieses Buch positiv von anderen Ratgebern über (Persönlichkeits)entwicklung ab.
Man erfährt zudem noch einiges Neues über den Autor und ich finde es schön wie schonungslos ehrlich er in diesem Buch ist.

Das Hörbuch hat Fitzek übrigens selbst eingesprochen, was ich wirklich gut finde. Ich habe ihm gerne zugehört, da er gut erzählen kann. Ein bisschen befremdlich ist es schon, dass er seine Kinder direkt anspricht im Buch. Aber wenn man sich dran gewöhnt hat kann man das gut ausblenden. Es ist schließlich ein Buch für seine Kinder und da wäre es schon ein wenig komisch, wenn er diese nicht direkt ansprechen würde. Man darf sich hiervon auch nicht beirren lassen: Es gibt viele Themen in dem Buch, die erst ältere Teenager bzw. Erwachsene betreffen und genau deshalb hat es mich als Leser auch angesprochen.


Fazit

Alles in allem ist es ein schönes Sachbuch, auch wenn der Autor einem nicht mit neuen Erkenntnissen vom Hocker haut. Es ist an sich eher kurzweilig und man hat es gefühlt viel zu schnell durch gehört. Aber trotzdem hat es an sich genau die richtige Länge und man erfährt alles unnötige.

Mittwoch, 10. Juni 2020

#37 Booktalk - 1Q84

Hallo,

im April habe ich "1Q84" von Haruki Murakami gelesen und deshalb gibt es heute den Booktalk darüber.




Aomame und Tengo könnten gegensätzlicher nicht sein, denn sie ist eine Auftragsmörderin, während er Hobbyautor und Lehrer in einer Paukschule ist. Und doch verbindet sie etwas seit sie sich in der Grundschule erstmals begegneten. Eines Tages erhält Tengo den Auftrag den Roman einer 17-jährigen umzuschreiben, damit dieser einen Literaturpreis gewinnt. Während dem Schreiben fragt er sich immer wieder, ob es wirklich richtig ist was er da macht. Währenddessen begeht Aomame einen weiteren Auftragsmord, der aber nie in den Nachrichten auftaucht. Auch andere merkwürdige Dinge geschehen und sie kommt zu der Annahme, dass sie sich in einer Parallelwelt befindet.

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnen, dass in dem Buch Sekten, Vergewaltigung(auch von Minderjährigen), sexuelles Interesse an Minderjährigen und allgemein viel über sexuelles Interesse vorkommt. Das heißt man erfährt allein im ersten Teil was die Hauptprotagonisten für Vorlieben haben, explizite Beschreibungen der Geschlechtsteile samt Intimbehaarung und vieles mehr. Bisher sind mir nur sehr wenige Bücher untergekommen bei dem diese Themen innerhalb von den ersten 450 Seiten so oft erwähnt werden und um ehrlich zu sein habe ich damit auch absolut nicht gerechnet. Das Buch hatte ich schon einmal vor vielen Jahren gelesen und scheinbar hatte ich genau den Aspekt bewusst verdrängt. Und da es oft gefühlt um nichts anderes geht könnte man es doch einfach im Klappentext erwähnen. Vor allem gewisse Informationen möchte ich persönlich nicht haben und da gehören solche Gedankengänge wie ist es okay Interesse an einem 17-jährigen Mädchen als 30-jähriger Lehrer zu haben einfach nicht dazu. Über die Vergewaltigungsszenen möchte ich schon gar nicht anfangen zu schreiben, denn genau damit hätte ich mir einen sensibleren Umgang erwartet. Ich finde so eine Geschichte könnte locker ohne all diese teils expliziten Szenen ausgekommen, nur wäre dann das Buch wahrscheinlich nur halb so dick. Und wäre wahrscheinlich auch nicht so schrecklich abstoßend.

Wenn man sich dazu entscheidet dieses Buch zu lesen sollte man sich klar sein, dass das alles für japanische männliche Leser und geschrieben wurde. Das heißt teilweise versteht man manche Szenen nur wenn man etwas Hintergrundwissen bezüglich der Kultur hat. Ansonsten wirken wahrscheinlich allein die Dialoge etwas befremdlich, da man im Deutschen ja doch sehr direkt kommuniziert und das im Japanischen nicht so der Fall ist. Vor allem was das Thema Gefühle betrifft merkt man das sehr im Buch. Auch Sexismus spielt im Buch eine große Rolle und mich erstaunt es immer wieder wie normal das alles in solchen Büchern ist, obwohl ich ja schon einige Artikel diesbezüglich gelesen habe.

So wirklich in ein Genre kann man das Buch nicht einordnen. Es hat auf jeden Fall einiges von einer Dystopie und es ist ganz interessant, dass das meiste in einer Parallelwelt spielt und das alles einige Elemente aus dem Genre "Fantasy" enthält. Das ist alles ein wirklich schöner Mix, wenn die ganzen teils doch verstörenden Szenen nicht gewesen wären. Vor allem werden manche Sachen immer wieder erwähnt und spätestens nach dem 3. Mal war es einfach nur noch einschläfernd unnötig. 

Der Anfang des Buches war noch sehr Handlungsorientiert und so lernt man wirklich viel darüber was da alles passiert. Immer wieder gibt es tolle Wendungen und es macht Spaß die Welt zu erkunden. Jedoch ist das vor allem im letzten Drittel nicht mehr der Fall und insgeheim hatte ich einfach nur noch gehofft, dass das alles einfach endet und zwar egal wie.

Leider gibt es zum Schluss absolut keine Einordnung der gesamten Handlung und ich hatte mir einfach gewünscht, dass man als Leser eine zufrieden stellende Auflösung bekommt. Im wahren Leben gibt es auch selten Gerechtigkeit, aber ich hätte schon gerne eine Erklärung gehabt.

Eigentlich mag ich den Autor und ich habe schon mehr als eine handvoll Bücher von diesem gelesen. Und ich kann mich an keines erinnern in dem es so häufig um Geschlechtsteile ging. Meistens sind diese Szenen einfach nur komplett überflüssig und die Beschreibungen davon lassen einen stutzig werden, da sie so kommt zufällig erscheinen. Wenn man die ganzen Bewertungen für das Buch durchliest merkt man einfach, dass das alles unglaublich polarisiert. Ich finde das Buch jetzt nicht trotz all meiner Kritikpunkte atemberaubend schlecht, aber trotzdem vergebe ich nur 2,5 Sterne von 5 wegen der intimen Szenen. Vor allem mit Minderjährigen muss so etwas einfach nicht sein.

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 7. Juni 2020

#301 Bücherregal - The guy who died twice(Kurzrezension)



TitelThe Guy who died twice(Detective D.D. Warren #9.5)
AutorLisa Gardner
VerlagCornerstone Digital
GenreThriller
Seiten56 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Eigentlich ist sich Detective D.D. Warren sicher, dass sie nichts mehr überraschen kann. Schließlich hat sie schon unzählige merkwürdige Fälle müssen und folglich ist es echt schwer noch etwa zu finden, was noch merkwürdiger ist. Und genau das tritt ein: Ein Mann kommt auf die Wache und behauptet felsenfest schon längst tot zu sein und ihre Kollegen schicken ihn heim, nach dem sie ihm erklärt haben er sei doch offensichtlich am Leben. Und nur wenige Stunden später ist dieser Mann tot. Aber wieso musste er zweimal sterben?

Review

Normalerweise bin ich kein Fan von Novellas und dementsprechend kritisch bin ich auch, wenn meine Lieblingsautoren diese veröffentlichen. Und ich muss ehrlich zugeben, dass mich diese Novella positiv überrascht hat.

Was beim Lesen auffällt ist, dass es definitiv vom Rest der Reihe abweicht. Es sind zwar die gleichen Hauptprotagonisten vorhanden, aber der Erzählstil ist einfach ein ganz anderer. Schließlich erzählt hier D.D.Warren ihrem Ehemann was für einen komischen/absurden Fall sie lösen musste und so erfährt man nur anhand von Rückblenden was passiert ist. Und genau das finde ich so schön an dieser Novella, da es einfach einmal etwas anderes ist und man trotz allem mit raten kann zusammen mit den schon bekannten Charakteren.

Man lernt ziemlich viel über neurologische/psychische Erkrankungen und ich finde es gut, dass die betreffenden Charaktere nicht nur benutzt wurden um diese zu porträtieren. Man erfährt etliches über die Betroffenen, was größtenteils gar nichts mit den Erkrankungen zu tun hat. Und genau das hat mich positiv überrascht, auch wenn ich weiß das die Autorin normalerweise darauf achtet. Bei Novellas hat man das ja eher selten, dass einem auf so wenigen Seiten so vielschichtige Charaktere erwarten.

Der Fall an sich ist auch ziemlich spannend, da alle Tatverdächtigen im Haus waren, aber kein wirkliches Tatmotiv vorweisen können. Somit kommt wie zu erwarten als erstes die Lebensgefährtin infrage.


Fazit

Rein theoretisch kann man diese Novella vollkommen ohne Vorwissen lesen und man auch nicht den Inhalt des vorigen Bandes dafür kennen. Aber um die Hauptprotagonisten besser zu verstehen bzw. zu kennen lohnt sich ein Block in die vorigen Bücher.Für mich hatte die Novella die perfekte Länge. Mich hat es definitiv an eine Story von Agathe Christie erinnert und so etwas liebe ich einfach.

Freitag, 5. Juni 2020

#300 Bücherregal - Daisy Jones & the Six







TitelDaisy Jones & The Six
AutorTaylor Jenkins Reid
VerlagUllstein Verlag
GenreHistorischer Roman
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de und dem Buchverlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Wenn Daisy Jones eins ist, dann ist es bildhübsch. Von ihren Eltern erhielt sie nie den Rückhalt, den sie wahrscheinlich gebraucht hätte um im Leben besser klar zu kommen. Schon früh hatte sie sich in den Kopf gesetzt Sängerin werden zu wollen und vor allem wollte sie wenn überhaupt nur ihre eigenen Lieder performen. Doch das klappte alles nicht so recht und so landete sie bei der Band "The Six". Daisy genoss den Lifestyle "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" der 70er und dementsprechend toll fand sie es auch diese Musik auf der Bühne performen zu dürfen. Doch vollkommen unerwartet für die Fans löste sich die Band 1979 für immer auf.

Review

Direkt mal vorweg möchte ich eine Triggerwarnung setzen, denn im Buch geht es immer wieder um Drogen-, Tablette- und Alkoholmissbrauch.

Der ganze Roman ist wenn man es genau nimmt einfach nur ein Gespräch zwischen den einzelnen Mitgliedern der Band und anderen Personen, die ihnen nahe standen. An einer Stelle taucht eine Interviewerin auf, die quasi dieses Gespräch leitet. Es brauchte eine Zeit lang bis ich mich an den recht ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnt hatte und ich bin recht froh darüber, dass ich das Buch tatsächlich beendet habe. Ursprünglich hatte ich es schon einmal in 2019 in Englisch versucht zu lesen, aber ich hatte recht schnell aufgegeben.

Vor allem die authentische Handlung hat mir gefallen und wie natürlich all die Skandale und der Drogenmissbrauch beschrieben wurde. Zu der Zeit galt halt noch "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" und genau das liefert der Roman. Vieles was passiert kennt man halt aus Interviews von Künstlern dieser Zeit und deshalb wirkt das Geschriebene wahrscheinlich auch so real. Drogen wurden richtig glorifiziert und gehören einfach zum Künstler sein dazu. Und genau das steht im starken Kontrast zu der jetzigen Zeit, schließlich war es damals "normal" für manche Musiker Hotelzimmer zu zertrümmern und die Sucht bestimmten den Alltag. Und die Autorin schafft es einerseits genau das hervorzuheben, aber auch zu zeigen wie viel diese Sucht zerstört. Diesbezüglich hatte ich die ganze Zeit eine wirklich schlechte Vorahnung, weil ich solche Geschichten aus anderen Büchern kenne.
Hauptsächlich die beiden Hauptprotagonisten Billy und Daisy haben ein gewaltiges Suchtproblem und beide haben eine komplett andere Art damit umzugehen. Das sorgt für gewaltiges Konfliktpotential und das macht das alls so spannend. Zudem würde ich keinen von beiden jetzt unter sympathisch einstufen, was ich zur Abwechslung wirklich angenehm fand. So macht es einiges was passiert erträgerlicher und ich finde es gut, dass die Autorin diesen Weg gewählt hat. Zu oft geht es ja nur um das schöne, drogenabhängige Mädchen(oder den Jungen), was jeder liebt und mit dem man mitfühlt und dem einfach nur einen Weg aus der Sucht wünscht. Und da im Leben auch nicht immer alles dieses Klischee bedient finde ich es gut, dass auch einmal etwas anderes gezeigt wird.

Ein anderer wichtiger Punkt sind die starken weiblichen Rollen in diesem Buch. Selbst die Nebencharaktere sind mehrschichtig und zeigen immer wieder wie wichtig es ist für seine eigenen Rechte zu kämpfen.

Ganz am Ende befinden sich zudem einige wirklich tolle Liedtexte und ich finde es immer wieder schön, wenn Autoren sich die Mühe machen diese zu verfassen.

Was ich wirklich schade finde ist der Erzählstil, denn bei so einem Transpkript/Interview geht einfach unheimlich viel verloren. Ich hätte mir einfach mehr Beschreibungen der Orte/Figuren und alles gewünscht, weshalb ich normalerweise Bücher mit diesem Erzählstil meide. Was mir aber positiv an dem ganzen aufgefallen ist, dass jeder Charaktere eine andere Erzählweise hat und somit auch quasi eine eigene Stimme. Somit kann sie recht gut auseinander halten beim Lesen.


Fazit

Zusammend fassend lässt sich auf alle Fälle schreiben, dass es ein wirklich gelungener historischer Roman ist. Mich hätte es absolut nicht verwundert, wenn am Ende "basiert auf wahren Erlebnissen" gestanden hätte. Einige der Ereignisse sollen tatsächlich auf den Gerüchten rund um die Band  "Fleetwood Mac" basieren.

Mittwoch, 3. Juni 2020

Lesemonat Mai





Guten Morgen,
jetzt ist der Mai endlich vorbei und deshalb gibt es heute den passenden Rückblick zu all den gelesenen Büchern.
Insgesamt habe ich für den Blog 8.456 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 14.637 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 745 Wörter pro Tag.
  • Vengeful von V.E. Schwab, 4,5/5 Sternen
  • Everything is f*cked von Mark Mason, 2/5 Sternen
  • Am Anfang war der Lärm von Philipp Oehmke, 4/5 Sternen
  • Heiter bis wolkig von Frank Goose, 3,5/5 Sternen
  • Der Horror der frühen Medizin von Lindsey Fitzharris, 4/5 Sternen
  • Soko Heidefieber von Gerhard Henschel, 3/5 Sternen
  • Daisy Jones and the Six von Taylor Jenkins Raid, 4/5 Sternen
  • Der Mann, der kein Mörder war von Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt, 4/5 Sternen
  • Möwentod von Elias Elias Haller, 4,5/5 Sternen
  • Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke; Guillermo del Toro, 4/5 Sternen 
  • Tausend Zeilen Lügen von Juan Mureno, 4/5 Sternen

11 Bücher | 4.028 Seiten | 367 Seiten/Buch | 130 Seiten/Tag
- Comic | 2 Graphic Novel | - Light Novel | 5 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,4/5
Verlage: 8
bereiste Länder: 4
Genre: 6(1x Biografie, 1x Fantasy, 1x Fotoband, 1xhistorischer Roman, 2xKrimi, 3xSachbuch, 1xThriller, 1xYA-Fantasy)

Highlight: Vengeful von V.E. Schwab, 4,5/5 Sternen
Möwentod von Elias Elias Haller, 4,5/5 Sternen
Flop: Everything is f*cked von Mark Mason, 2/5 Sternen

Direkt zu Beginn des Monats konnte ich "Vengeful" von V.E. Schwab lesen. Darum geht es um Marcella, die von ihrem Mann umgebracht wurde und deshalb zu einer ExtraOrdinäre geworden ist. Sie hat sich vorgenommen hat sich an ihrem Mann zu rechen. Mich hat das Buch genauso wie der erste Teil total begeistert. Es sollte viel mehr Bücher über Antihelden geben, die eben ihre Kräfte nicht für gute Taten einsetzen und komische Moralvorstellungen haben. 

"Everything is f*cked" von Mark Mason hatte ich gelesen, weil es letztes Jahr für den "Goodreads Choice Award" nominiert war und es ganz interessant klang. Hauptsächlich geht es darum, dass auch wenn es nicht so erscheint immer noch ein Grund zur Hoffnung besteht. Mir hat das Buch nicht gefallen und ich werde es wahrscheinlich nie verstehen, warum Menschen teils schlecht recherchierte Blogartikel abdrucken und dann als Buch verkaufen.

"Am Anfang war der Lärm" von Philipp Oehmke gilt als chaotische Biografie der Band "Die Toten Hosen". Das Buch war ja jetzt schon einige Zeit auf meiner Wunschliste und ich bin wirklich froh darüber es gelesen zu haben. Ich finde solche Biografien immer total interessant und vor allem ist es immer schön zu sehen wie sich eine Band im Laufe der Jahre verändert. Und ich denke dieses Chaos in dem Buch passt einfach wunderbar dazu, denn irgendwie alles nicht wirklich chronologisch geordnet und es wird ziemlich oft vom Thema abgewischen.

"Heiter bis wolkig" von Frank Goose ist ein Fotoband, der sich mit der Frage der Heimat auseinandersetzt. Mir hat er jetzt nicht so zugesagt, da ich den Blick auf Deutschland etwas einseitig fand und ich das Gezeigte eher mit der Mittelschicht/Arbeiterschicht der 90er in Verbindung bringe und nicht zwangsläufig mit Heimat. Und für micht ist es bei einem Fotoband wichtig, dass ich ihn mehrfach begutachten möchte und das ist hier nicht der Fall.

Bei "Der Horror der frühen Medizin" von Lindsey Fitzharris und es geht darum, wie es Joseph Lister gelang Medizingeschichte zu schreiben. Während der viktorianischen Zeit war das Krankenhaus noch ein Ort des Todes und man musste seine eigene Beerdigung zahlen können, um überhaupt als Patient aufgenommen zu werden. Das Hörbuch ist total interessant und ich finde es gut, dass hier nichts geschönt wird. Teilweise sind die Beschreibungen einfach nur abartig und wir können wirklich froh darüber sein, dass es mittlerweile üblich ist die Operationsbestecke nach jedem Patienten zu reinigen und vor allem Einmalkittel zu verwenden.

"Soko Heidefieber" von Gerhard Henschel ist ein Überregionalkrimi, der Regionalkrimis aufs Korn nimmt und als Satire gilt. Leider hat mir das alles nicht so zu gesagt, denn die Handlung wurde gegen Ende immer absurder. Die Idee ist natürlich klasse und ich finde einige Szenen auch wirklich witzig, aber manches Stellen überschreiten finden ich die Grenzen des guten Geschmacks.

Im Buch "Daisy Jones and the Six" von Taylor Jenkins Raid geht es das Bandleben der 70er Jahre und was es damals bedeutete den Rock'n'Roll-Lifestyle zu leben. Wenn das alles nicht im Interviewstil verfasst wurden wäre, dann hätte ich dem ganzen 5 Sterne gegeben. Es ist einfach eine tolle, realistische Handlung und mich hat es erstaunt, dass sie nur auf Gerüchten zu einer anderen Band basiert und "The Six" gar nicht existiert. Ich bin total gespannt auf die Verfilmung, denn das Buch ist definitiv eine gute Vorlage dafür.

Bei "Der Mann, der kein Mörder war" von Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt hilft der selbstverliebte Kriminalpsychologe Sebastian Bergman dabei den Mord an einem Jungen aufzuklären. Mir hat der düstere und vor allem sozialkritische Schwedenkrimi total gut gefunden und ich finde es immer schön Krimis zu finden, die mal etwas länger und nicht nach 300 Seiten schon zu Ende sind.

In "Möwentod" von Elias Haller geht es um Mordfälle durch die erschreckende Geheimnisse ans Licht kommen und alle stehen sie im Zusammenhang mit einer Fähre, die ins Ausland fährt. Der Thriller konnte mich mal wieder überzeugen und ich finde es einfach klasse, dass es jetzt auch rund um die Stralsunder Ermittler eine Reihe gibt. 

 Bei "Das Labyrinth des Fauns" von Cornelia Funke und Guillermo del Toro geht es um das Mädchen Ofelia, dass durch den Krieg ihren Vater verlor und deren Mutter kurz darauf einen neuen Mann kennen lernte, zu dem sie 1944 in die Berge zogen. Mir hat der Mix zwischen historischen Roman und Fantasy richtig gut gefallen und Hörbuch ist wirklich schön. Die Geschichte rund um das Mädchen hatte mich einfach nur gestimmt.

In "Tausend Zeilen Lügen" von Juan Mureno geht es um den Fall Relotius und den deutsche Journalismus. Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen und man erfährt jede Menge interessantes über die beiden Themenkomplexe. Der Fall Relotius war damals wirklich erschreckend, da er sich ja viele wichtige und hoch angesehne Preise durch seine erfundenen Artikel erschwindelte. Und aus dem Grund landete das Buch darüber direkt auf meiner Wunschliste, als es angekündigt wurde. 

Im Mai hatte ich mich ja hauptsächlich mit anderen Projekten auseinander gesetzt und ich bin wirklich froh darüber, dass die jetzt endlich voran kommen. Auch im Juni möchte ich mich denen widmen, weshalb ich schon nahezu fast alle Blogeinträge vorgeschrieben habe. Dann hatte ich noch ein kleines Projekt begonnen und das ist auch fast fertig. Und zwar wollte ich eine Kurzgeschichte(Fanfic) schreiben mit um die 15.000 Wörtern. Und genau diese ist schon fast fertig gestellt, was mich unglaublich stolz macht. Die nächsten Monate werde ich hoffentlich noch weitere kleine Projekte beginnen, damit ich meinen Schreibstil noch etwas verfeinern kann bevor der NaNoWriMo(National Novel Writing Month) startet. Und ansonsten habe ich mir fest vorgenommen den Eintrag für den Bloggeburtstag fertig zu stellen. 

Und wie sah euer Lesemonat aus? Habt ihr euch schon etwas für den Juni vorgenommen? 

LG