Freitag, 25. August 2023

#551 Bücherregal - Winterbienen

  


TitelWinterbienen
AutorNorbert Scheuer
VerlagC.H.Beck Verlag
GenreHistorischer Roman/Kriminalroman
Seiten319 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Im Jahr 19444 fliegen immer öfter Bomber der Alliierten ihre Kreise über die Eifel. Egidius Airmond war lange Zeit Lehrer, doch schon länger kümmert er sich nur noch um seine Bienen. Er hat Epilepsie und durch den Krieg hat er Schwierigkeiten an seine Medikamente zu kommen. Aber nicht nur wegen der Erkrankung droht ihm jeder Zeit die Deportation. Er schläft mit unterschiedlichen Frauen und obendrein schmuggelt er Menschen in Bienenkästen über die Grenze.

Review


Der Autor zeigt in diesem Roman eindrücklich wie schlimm die Situation für alle Verfolgten während dem II. Weltkrieg war. Vor allem wenn diese obendrein noch abhängig davon waren, dass niemand ihr Geheimnis ausplaudert, und dass diejenigen sie auch noch mit dem Nötigsten versorgen.

Der Hauptprotagonist hat die Erbkrankheit Epilepsie und somit hätte er bei jedem Arztbesuch oder ähnlichen während der NS-Zeit den Stempel „lebensunwert“ bekommen können. Dieser hatte für diejenigen zur Folge, dass sie jeder Zeit mit einer Deportation in eine der Heilanstalten zu rechnen. Dort drohte ihn nicht nur Folter sondern auch die Systematische Tötung oder wie man es zu der Zeit nannte Gnadentod.
Besonders erschreckend fand ich die Gleichgültigkeit was manche Dinge betrifft von ihm, die aber an sich voll zu seinen Lebensumständen passt. Er versucht nun einmal unter allen Umständen zu funktionieren und nicht aufzufallen. Im Verlauf der Handlung wird das jedoch immer schwieriger. Für den Protagonisten wird es dank dem Krieg immer schwieriger an seine benötigten Medikamente zu kommen und obendrein kann er nicht einfach zum Arzt gehen.


Obwohl seine Zukunft absolut anders als rosig aussieht geht der Hauptprotagonist ganz normal seiner Arbeit nach und trifft sich mit Menschen. Und somit zeigt er präsent und das obwohl er jeder Zeit einen epileptischen Krampfanfall bekommen könnte. Und er kümmert sich nur liebevoll um die Versorgung seiner Bienen, sondern hilft auch illegal den Juden über die Grenze. Was das betrifft hatte ich mich immer wieder gefragt warum er nicht selbst die Flucht nach vorne wählt und sich stattdessen so an seine Heimat und das Haus samt der Bienen von seinem Vater klammert.

Anfangs merkt man von dem Krieg im Urfttal noch recht wenig und das selbst die Alliierten die ersten Bombenangriffe in Deutschland starteten. Doch nach und nach ändert sich das und irgendwann sind die Bewohner der Dörfer mittendrin. Es ist wirklich erschreckend zu lesen, dass auch kleine Dörfer dem Erdboden gleichgemacht wurden und gezielt zivile Infrastruktur angegriffen wurde.

Zeitgleich wird auch noch in Form von Tagebucheinträgen die Geschichte von einem Vorfahr vom Hauptprotagonisten erzählt aus dem 15. Jahrhundert. Und es ist erschreckend wie sehr sich die beiden Biografien ähneln.


Fazit

All das wird auf relativ wenigen Seiten erzählt und selbst mit den wenigen Worten hat der Autor es geschafft mich für einige Zeit nachdenklich zu stimmen. Schließlich wird über die Euthanasie von Menschen wirklich gesprochen und erst die letzten Jahren wurde das Thema präsentiert. Dabei ist es total wichtig auch über diese Schicksale zu sprechen, damit so etwas nie wieder passiert.

Sonntag, 20. August 2023

#550 Bücherregal - Im Grunde gut(Kurzrezension)

 

 


TitelIm Grunde gut
AutorRutger Bergman
VerlagRowohlt Verlag
GenreSachbuch
Seiten480 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Rutger Bregman ist Historiker und Journalist und laut ihm haben wir im Westen ein vollkommen falsches Bild vom Wesen des Menschen. Denn dieses ist obwohl man es nicht vermutet im Grunde gut. Wie ändert sich unsere Weltanschauung, wenn man den Menschen nicht mehr als böse sieht?

Review

Der Autor zeigt anhand von vielen Studien und Geschichten, dass der Mensch an sich friedlebend ist. Und das obwohl viele ja aufgrund einiger sehr berühmter Experimente das Gegenteil behaupten. Leider wissen viele nicht, dass diese Experimente lange aufgrund von Fehlinterpretationen oder anderes falsch eingeordnet wurden. Unter anderen geht es hier um Buch um das Stanford- und das Milgramexperiment. So wie der Autor diese schildert wirken diese alles andere als Sensationserregend und wären wahrscheinlich noch nicht einmal ein Artikel in der Zeitung wert.

Unter anderen wird hier auch ausführlich auf den Krieg eingegangen. Wie kann es zum Beispiel sein, dass so selten getroffen wird? Passend dazu geht es um einige bekannte Kriege, über die es allerhand Dokumentationen und Studien gibt. Es ist wirklich interessant das aus der wissenschaftlichen Perspektive zu sehen. Vor allem da solche Handlungen vollkommen entgegen der menschlichen Natur sind.

All seine Argumente untermauert der Autor leicht nachvollziehbar mit allerhand Beispielen.


Fazit


Mir hat das Buch wirklich gut gefalle und der Autor hat mich wieder an das Gute im Menschen glauben lassen. Ich habe eine Menge über die Thematik lernen können und kann jetzt einiges besser einordnen.


Freitag, 18. August 2023

#549 Bücherregal - Roter Rabe

 


TitelRoter Rabe
AutorFrank Goldammer
VerlagDTV
GenreHistorischer Roman/Kriminalroman
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

1951 machte Heller zusammen mit seiner Familie an der Ostsee Urlaub. Direkt danach reiste seine Frau alleine in den Westen um ihren gemeinsamen Sohn zu besuchen. Und genau deshalb macht sich Heller Sorgen, denn eigentlich hatte er mit der Genehmigung ihrer Ausreise nicht gerechnet. Obendrein arbeitet er gerade an einem besorgniserregenden Fall. Zwei junge Zeugen Jehovas werden festgenommen und nehmen sich beide kurz darauf auf dir gleiche Weise ihr Leben. Sie beiden galten als mögliche Spione. Und nach und nach kommen weitere Menschen ums Leben.

Review

Dank dem detaillierten Schreibstil konnte ich mir alles gut vorstellen. Immer wieder gibt es Zeitangaben, die für einen guten Überblick und eine Struktur sorgen. Mir fiel es richtig schwer das Buch aus der Hand zu legen, weshalb ich es auch relativ schnell durchgelesen hatte.

Max Heller ist auch dieses Mal sehr sympathisch und lässt sich nicht von seinen Zielen abbringen.
Seine Frau besucht in diesem Teil ihren gemeinsamen Sohn im Westen und da wohl einige solche Ausflüge nutzten um dort zu bleiben wird natürlich viel gemunkelt. Zudem sieht das Regime solche Verbindungen nicht gerne. Und dann hat sich auch noch die Demenz der alten Dame verschlechtert und anderes belasten den Ermittler. Und dann sticht er während den Ermittlungen in ein Wespennest und versteht scheinbar nicht, dass das auch für seine Familie und Bekannten negative lebensbedrohende Konsequenzen haben kann.
Der Autor zeigt sehr eindrücklich wie das Leben in den 50ern in Ostdeutschland war. Man konnte aufgrund der politischen Lage niemandem trauen und vor allen jene mit Verbindungen nach Westdeutschland machten sich verdächtig. Denn jeder hatte Angst vor dem Westen und dem möglichen Einsatz einer Atombombe.
Verschiedene Geheimdienste sabotierten die Polizeiarbeit, was aber nicht immer ganz so offensichtlich war.
Die Atmosphäre ist durchgehend angespannt und passte somit sehr gut zu dieser Zeit. Es herrschten einmal Angst, Armut und Misstrauen und niemand wollte auffallen, geschweige denn durch Nachfragen auffallen. Die DDR hat um den Zeitraum ihren Anfang und Kritik war schlichtweg nicht erwünscht.
Während dem Lesen habe ich somit nicht nur einiges über die Figuren, sondern auch über die Gesellschaft gelernt. Der recht komplexe Kriminalfall spielt nur eine Nebenrolle, was mich aber nicht gestört hatte.

Das Ende war für mich nicht schlüssig, es war schlichtweg zu wuchtig und aufgesetzt. Ein einfaches Ende hätte hier definitiv besser gepasst.


Fazit

Am liebsten würde ich sofort den nächsten Teil der Reihe lesen, jedoch soll mich diese noch eine ganze Zeit lang begleiten. Schließlich gehört der Genremix zu meinen absoluten Lieblingen und bisher habe ich noch nicht viele Alternativen finden können. Das Buch lässt sich auch ohne Vorwissen lesen.

Sonntag, 13. August 2023

#548 Bücherregal - Vino Furioso(Kurzrezension)

 

     




TitelVino Furioso(Julius Eichendorff 8. Fall)
AutorCarsten Sebastian Henn
VerlagEmon Verlag
GenreKrimi
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung
 3/5


 Inhalt

An dem Geländer der Ahrtalbrücke der Autobahn wurde ein berühmter Schlagersänger aufgeknöpft. Auf seinem Hemd befindet sich jede Menge Wein und da gibt es noch vieles mehr, was die Ermittler stutzig macht. Und obwohl der Koch Julius Eichendorff es besser weiß, stürzt er sich wieder in die Ermittlungen. Wurde der Sänger von seiner Stalkerin oder gar einem Fan umgebracht? Und was haben die Naturwinzer damit zu tun?

Review

Das Buch hatte ich schnell durch gelesen und es eignet sich prima für zwischendurch, weil es eher ein leichter und humorvoller Krimi ist. Zudem ist es definitiv mal etwas anderes, da der Koch hier hauptsächlich auf eigene Faust ermittelt.

Der Fall ist dieses Mal recht komplex und an sich geht es rund um die Schlagerszene mitsamt all den durchaus kuriosen Stars.

Jedoch steht dieses Mal die Nebenhandlung, also Julius sein Leben im Vordergrund. Ein Fernsehsender möchte ihn ganz groß rausbringen als Koch, schließlich ist er kein Unbekannter und er hat einen interessanten Charakter. Und dann hat seine Frau Anna sich noch etwas groß vorgenommen.

An sich fand ich beide Handlungsstränge interessant, jedoch hatte mir der rund um Julius besser gefallen. Der war wenigstens halbwegs nachvollziehbar und wegen Julius kommt es nun einmal zu Problemen. Das rund um die Sternchen war mir ab die Hälfte zu überzogen. Wären die Morde in umgekehrter Reihenfolge gewesen, hätten sie wahrscheinlich eine besser Wirkung gehabt.

Die Wortwitze und die Situationskomik lockern immer wieder die Stimmung auf.

Fazit
An sich fand ich den Band ganz okay. Obwohl er mich jetzt nicht von den Socken gehauen hat freue ich mich darauf den Rest der Reihe zu lesen.


Freitag, 11. August 2023

#547 Bücherregal - Richter morden besser

 

TitelRichter morden besser
AutorThorsten Schleif
VerlagHeyne
GenreKrimi
Seiten305 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Siggi Buckmann hatte ganz romantische Vorstellungen vom Richterberuf und dementsprechend desillusioniert ist er nun als Amtstrichter. Mittlerweile hat er es aufgegeben sich Mühe zu geben und so macht er noch das nötigste. Doch dann stirbt plötzlich ein ihm bekannten obdachloser Junkie und Siggi ist fassungslos, dass scheinbar niemand seinen Tod aufklären will. Deshalb entschließt er sich dazu auf eigene Faust zu handeln und er weiß genau wie sein Job als Amtsrichter ihm dabei helfen kann.

Review

Das Buch hatte ich in einem durch gelesen, weil mich die Handlung so sehr fesseln konnte. Ich wollte schlichtweg wissen was es mit dem Titel auf sich hat und inwiefern der Amtsrichter damit zu tun hat. Schließlich wirkt dieser nicht so, als könnte sich der Titel auf ausgerechnet ihn beziehen. Zudem war ab einem Punkt die Spannung so hoch, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Hierbei handelt es sich um den Auftakt einer Reihe und das merkt man leider an der ein oder anderen Stelle recht deutlich. Vor allem merkt man es an der Tatsache, dass der Autor erst einmal ganz ausführlich erklären muss wo das ganze passiert und natürlich wer die Personen überhaupt sind um die es geht. Hauptsächlich geht es also darum was alles passiert ist, ehe der Richter angefangen hatte zu morden. Genau dieser Umstand hatte mich brennend interessiert, denn was veranlasst jemand mit dieser Berufswahl so gegen all seine Prinzipien zu verstoßen? Und dann war mir von Anfang nicht schlüssig wie der Autor das alles umsetzen möchte. Schließlich würde er ja wahrscheinlich nicht den Titel 1:1 umsetzen und den Richter die Taten direkt vollziehen lassen. Das wäre dann in meinen Augen eine viel zu banale Auflösung des Ganzen gewesen.

Der Amtsrichter zweifelt aufgrund der Vorkommnisse an seiner Berufswahl und dem Justizsystem. In seinen Augen kommen viele Wiederholungstäter mit einem blauen Augen davon, während andere zur Abschreckung bei der ersten Tat hohe Strafen bekommen. Und er hat den Verdacht, dass die Polizei bei manchen Bevölkerungsgruppen weniger ausführlich ermittelt und das erstbeste Ermittlungsergebnis nutzt. Was das betrifft hatte ich mich die ganze Zeit gefragt, wie ausgerechnet ein Amtsrichter etwas an den beiden gut bekannten Umständen etwas ändern möchte.

Mich erschreckt es immer wieder zu lesen wie an den Gerichten und vor allem Amtsgerichten die Urteile gefällt werden. Der Autor zeigt hier wie willkürlich teilweise Recht gesprochen wird und das im Willen des Volkes. Hier sollte definitiv genauer hingeguckt werden und es ist echt schade, dass manche Tatsachen schlichtweg hingenommen werden von manchen.

Fazit

Alles in allem hat mir das Buch recht gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Es ist definitiv mal etwas anderes als die Justizkrimis, die ich sonst lese und dementsprechend gespannt bin ich auf all das was in dieser Reihe noch passieren wird.


Mittwoch, 9. August 2023

Lesemonat Mai 2023

     



Guten Morgen, 

Heute gibt es mit reichlich Verspätung den Lesemonat. Was war generell in dem Monat los? Ich hatte sehr viele wichtige Termine und auf einige hatte ich schon Monate gewartet. Dementsprechend hoch war auch die Anspannung, erst recht da mir von allen Seiten unheimlich viel Druck gemacht wurde. Bei dem einem Termin ging es um meine berufliche Zukunft und da wird sich nun einiges ändern. Das war auch der Hauptgrund warum ich die letzten Monate so wenig gebloggt habe, denn ständig musste ich dem Termin hinterher telefonieren. Und mich um Alternativen bemühen. Was das betrifft bin ich eh total gespannt, denn jetzt hat sich wieder was geändert und so ganz weiß ich noch nicht wie das alles meine ursprünglichen Pläne über den Haufen werden wird. Weil im Mai so viel los war kam ich kaum zum Lesen, geschweige denn zum Malen.

  • Sörensen sieht Land von Sven Stricker, 4 von 5 Sternen 
  • Todesmärchen von Andreas Gruber, 4,5 von 5 Sternen 
  • Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen von Patrick Burow, 4 von 5 Sternen 
  • Abgründiges Ahrtal von Karin Joachim, 4 von 5 Sternen 
  • Foellig nerdiges Wissen von Jens Foell, 4,5 von 5 Sternen 
  • Der stumme Tod von Volker Kutscher, 4 von 5 Sternen
Bücher | 2.392 Seiten | 399 Seiten/Buch | 72 Seiten/Tag
Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | - Manga
durchschnittliche Bewertung: 4,17/5
Verlage: 6
bereiste Länder: 1
Genre: 3(3xKrimi, 2xSachbuch, 1xThriller)

Highlight: Todesmärchen von Andreas Gruber
Foellig nerdiges Wissen von Jens Foell
Flop: -

Im 4. Fall von Sörensen mit dem Titel „Sörensen sieht Land“ von Sven Stricker rast ein Autofahrer mitten in das Jubiläumsfest in Kattenbüll. Während dem Lesen hatte ich oft die Zeit vergessen und konnte mir alles gut vorstellen. Die Charaktere in der Reihe haben einen hohen Wiedererkennungswert und es war schön wieder auf alte Bekannte zu treffen.

Todesmärchen“ von Andreas Gruber ist der 3. Fall von Nemez und Martin S. Sneijder und in diesen geht es wieder der Titel schon verrät um Märchen. Mal wieder hat es der Autor geschafft dem Leser brutale Mordfälle zu servieren. Mir har das Buch richtig gut gefallen und am liebsten würde ich ganz schnell weiterlesen. Denn die Dynamik zwischen Martin S. Sneijder und Nemez ist total interessant und ich liebe die Wortgefechte.

In „Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen“ von Patrick Burow geht es wie der Titel schon verrät um absurde Ausreden vor Gericht. Mich hat das Buch während den unzähligen Zugfahrten in diesem Monat gut unterhalten. Es ist wirklich erstaunlich, dass manche denken mit solchen Ausreden durchkommen zu können.

Abgründiges Ahrtal“ von Karin Joachim ist eine Kurzgeschichtensammlung. Auch das Buch hatte ich während dem Warten gelesen, weil es sich leicht lesen lässt. Rückblickend hatte es mich richtig erstaunt, dass mich nahezu alle Geschichten gut unterhalten haben.

In „Foellig nerdiges Wissen“ von Jens Foell erklärt der Autor viele verschiedene naturwissenschaftliche Sachverhalte. Mich erstaunt es immer wieder wie manche es schaffen recht komplexen Themen für Laien leicht verständlich zu erklären.Obwohl ich schon viele Bücher dieser Art gelesen habe, konnte ich hier viel neues lernen.

Der stumme Tod“ von Volker Kutscher ist der zweite Fall von Gereon Rath und es dreht sich alles um die Stumm- und Tonfilmproduktion in Berlin in den 1930ern. Ich liebe historische Kriminalromane und ich bin richtig froh darüber diese Reihe entdeckt zu haben. Der Teil der Reihe hat mir wirklich gut gefallen und ich freue mich schon darauf den nächsten Teil bald lesen zu können.

Für Juni hatte ich mir nur vorgenommen alles etwas ruhiger angehen zu lassen. Und mich auf die letzten Termine vorzubereiten.

Viele Grüße
Pea

Und wie war euer Lesemonat? Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.

LG

Sonntag, 6. August 2023

#546 Bücherregal - Der Pate von Neuruppin(Kurzrezension)

 

 


TitelDer Pate von Neuruppin
AutorFrank William
VerlagKlett-Cotta
GenreSachbuch/True Crime
Seiten224 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Olaf Kamrath wurden zusammen mit anderen der XY-Bande 2004 festgenommen. Seine Karriere startete als Imbissbudenbetreiber und eines Tages investierte er in Spielautomaten. Und irgendwann leitete er dann zusammen mit den anderen das größte Drogenimperium in Brandenburg aus dem kleinen Provinznestchen namens Neuruppin.
Review

Vor allem der Erzählstil war für mich gewöhnungsbedürftig. Denn man bekommt all das was passiert ist in Form von Aussagen wie bei einer langwierigen Gerichtsverhandlung zu der ganzen Sache serviert. Mir fiel es anfangs schwer mich damit anzufreunden, jedoch fand ich diese doch recht merkwürdige Erzählform am Ende recht gut. Das Positive an dem Stil war, dass man jede Menge über die einzelnen Gruppenmitglieder gelernt hatte. Jedoch das Negative an dem Ganzen ist natürlich, dass man das Geschehene nur aus Sicht der Angeklagten erfährt. Und diese lassen natürlich auch mal was weg oder drehen die Begebenheiten so, dass sie in einem nicht ganz so schlechten Licht dastehen.

Mich hatte es beim Lesen richtig schockiert wie leicht es für XY-Bande war trotz ihrer Vorstrafen ein Drogenimperium aufzubauen. Hier müsste man doch meinen, dass die Behörden ein sehr genaues Auge auf diese Personengruppen hat. Das alles ist natürlich auch der Zeit geschuldet in der das Ganze passiert war. Die 90er Jahre in den neuen Bundesländern empfinde ich als sehr interessant, denn alles befand sich im Umbruch und hatte sich schlagartig mit der Wende verändert. Besonders interessant an dem Ganzen fand ich, dass das mit dem Drogenimperium in einem kleinen Provinznest passiert war. Dort passt das alles absolut gar nicht hin um mich wundert es wirklich, dass es überhaupt möglich war eins dort zu errichten.

Wenn ich mir so die Biografie der Mitglieder der XY-Bande angucke ist es schon erstaunlich, dass ausgerechnet diese auf die schiefe Bahn geraten sind. Und obwohl sie sich mit vielen nicht auskennen und absolut keine Berührungspunkte haben, bekommen sie es hin Drogen im großen Stil zu verkaufen.

Fazit

An sich fand ich es total spannend was da erzählt wurde, jedoch hatte die Erzählweise das Lesen recht anstrengend gemacht.

Freitag, 4. August 2023

#545 Bücherregal - Der stumme Tod

 

  

   


TitelDer stumme Tod(Gereon 2. Fall)
AutorVolker Kutscher
VerlagKiwi Verlag
GenreHistorischer Roman/Krimi
Seiten544 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Im März 1930 wurde eine Schauspielerin während der Dreharbeiten im Filmstudio von einem Scheinwerfer erschlagen. Schnell kommt der Verdacht aus, dass das ganze kein tragischer Unfall war. Auf seiner Suche nach dem Täter lernt der Kommissar Gereon Rath jede Menge über das Filmgeschäft. Und wie sehr das vom neuartigen Tonfilm aufgewirbelt wird und sich immer mehr verändert.

Review



In den 20er und 30er Jahren verändert sich Deutschland vieles, wovon natürlich nicht alle begeistert sind. Der Tonfilm löst nach und nach den Stummfilm ab und bringt vor allem kleine Kinos und Produktionsfirmen in Bedrängnis. Genau diesen Aspekt fand ich unglaublich spannend, denn allzu oft vergisst man ja wie viel Geld und Aufwand so ein Film beansprucht und wie viele Arbeitsplätze daran hängen. Dementsprechend nachvollziehbar ist es, dass viele große Angst vor Veränderungen haben. Schließlich kann nicht jede kleine Firma das nötige Geld aufbringen um mit den anderen mitzuhalten.




Rath hat nach wie vor Probleme damit sich an das Leben in Berlin zu gewöhnen. Zudem kommt seine Art zu ermitteln bei seinen Vorgesetzten absolut nicht gut an. Er hat nun einmal keine Probleme damit Gesetze zu brechen um an Informationen zu kommen.
Auch dieses Mal gibt es vielschichtige Charaktere.

Dank der bildhaften Beschreibungen konnte ich mir alles gut vorstellen. Teilweise sind diese sehr ausufernd, was mich jedoch nicht gestört hatte. Ich konnte viel über diese Zeit lernen. Die Ermittlungsarbeit steht im Vordergrund und es ist richtig interessant, wie das alles damals ablief. Die Morde sind recht erschreckend und ich hatte oft das Gefühl, als wäre dem Täter jedes Mittel recht um an sein Ziel zu kommen.

Im Gegensatz zum vorigen Band haben nun die Nationalsozialisten viel mehr Macht, während die Polizei und andere Politiker diese nach und nach verlieren. Was natürlich beängstigend ist und die große Frage aufwirft, wie es weitergehen wird.

Die Handlung an sich wirkt in sich stimmig und realistisch. Ich fand es nur komisch, dass die Vorgesetzten das Verhalten von Rath duldeten. Er tanzt sehr aus der Reihe und das in diesen Jahrzehnten gar nicht gerne gesehen. Dadurch wirkt er oft aus der Zeit gefallen mit seinem Verhalten, was mich dann doch irritiert hatte beim zuhören.

Viele verschiedene Handlungsstränge führen einen durch das Buch. Obwohl der Mörder relativ früh herausgefunden wird, blieb das alles spannend bis zum Schluss. Mir fiel es deshalb richtig schwer das Hörbuch zu pausieren, da ich schlichtweg wissen wollte wie das alles weitergeht.

Fazit

Mir hat das Buch definitiv gut gefallen und ich freue mich immer darüber, wenn ich einen gelungen Mix aus historischer Roman und Krimi lesen kann.



Mittwoch, 2. August 2023

#26 Buch und Film - Die Känguru-Chroniken

       



Hallo,

Vor einiger Zeit hatte ich "Die Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film zu besprechen.


Wenn man das Känguru fragen würde, dann hat Marc-Uwe Kling das Buch nur verfasst um von dessen Leben berichten können. Oft genug soll er dabei nicht ganz bei der Wahrheit geblieben sein. Aber im großen und ganzen erzählt er hier aus seinem Zusammenleben mit einem Känguru, was eines Tages einfach bei ihm einzog.



Die Känguru-Chroniken(Die Känguru-Werke Band 1) von Marc-Uwe Kling, 272 Seiten, Ullstein Verlag

5 von 5 Sternen

Wenn man das Känguru fragen würde, dann hat Marc-Uwe Kling das Buch nur verfasst um von dessen Leben berichten können. Oft genug soll er dabei nicht ganz bei der Wahrheit geblieben sein. Aber im großen und ganzen erzählt er hier aus seinem Zusammenleben mit einem Känguru, was eines Tages einfach bei ihm einzog. 

Das Hörbuch kann man wirklich gut nebenbei hören. Es handelt sich hierbei um in sich abgeschlossene Minigeschichten ohne viel Tiefgang. Zwar bauen diese ineinander auf, aber trotzdem kann man diese gut einzeln lesen und versteht sie trotzdem ganz gut. Es sind halt immer wieder Ausschnitte aus dem Alltag vom Autor und dem Känguru. Die beiden kenne ich schon aus dem Comic und die Bücher sind definitiv eine willkommene Abwechslung zu den Sachen, die ich sonst lese.

An sich sind sich der Autor und das Känguru absolut gar nicht ähnlich und da prallen Welten aufeinander. Und genau das macht den Charme der Reihe aus, denn das Känguru entschließt sich kurzerhand zum Autor zuziehen. Und somit verbringen die beiden sehr viel Zeit miteinander, was wie zu erwarten zu vielen fragwürdigen Diskussionen führt. Vor allem weil das Känguru sich dem Autor immer wieder aufdrängt und nun einmal kein umgänglicher Mitbewohner ist.

Das Känguru kritisiert durchweg den Kapitalismus und den Gesellschaft an sich. Es bezeichnet sich selbst als Kommunisten und genauso lebt es auch. Es legt zudem immer wieder zielsicher den Finger in die Wunde und hat einen sehr schwarzen Humor. Nach und nach lernt es zudem den Autor immer besser kennen und sie erleben allerhand kuriose Sachen zusammen. 

An einigen Geschichten merkt man, dass das alles schon etwas älter ist. Zum Beispiel geht es einmal um Klingeltonabos, an die ich mich leidvoll zurück erinnere. Mich hat das definitiv nicht gestört und bei manchen Sachen bin ich mittlerweile ganz froh darum, dass sie eben nicht mehr existieren.

Im großen und ganzen treffen die völlig absurden Geschichten genau meinen Geschmack. Immer wieder spielt die Politik eine Rolle und bekommt ganz schön ihr Fett weg. Vor allem die Situationskomik und Wortwitze wirkten hier im Buch recht natürlich, obwohl man es bei den Hauptfiguren so gar nicht vermutet.

Obwohl ich normalerweise einen großen Bogen um Aufnahmen Live-Vorlesungen mache, hat mich dieses Hörbuch wirklich gut unterhalten. Trotzdem musste ich es ein paar Mal pausieren, weil mir das Lachen im Hintergrund teils auf die Nerven ging. Alles in allem hat mir die Vortragsweise vom Autor definitiv gut gefallen. Ich freue mich schon richtig auf den Film und den 2. Teil.




Regisseur: Dany Levi, Spieldauer: 92 Minuten, unter anderem mit Dimitrij Schaad, Rosalie Thomas und Henry Hübchen
4,5 von 5 Sternen

Was lässt sich zum Film groß schreiben ohne zu viel zu verraten?
Mich hatte dieser definitiv positiv überrascht und vor allem die Rollenbesetzung hatte mir gut gefallen.
Im Film selbst spielt vor allem die Gentrifizierung eine sehr große Rolle und wie zu erwarten hat das Känguru mit seiner kommunistischen Einstellung ein riesiges Problem damit. 

Passend zu dem Thema geht es natürlich auch um die Politik an sich. Und es ist echt faszinierend wie genau das umgesetzt wurde. An sich ist es vollkommen klar welche Politiker hier aufs Korn genommen werden um warum. Das alles ist natürlich nicht auf die Zeit bezogen, in der das Buch spielt. Sondern es wurde der heutigen Zeit angepasst, was natürlich an sich schade ist. Jedoch kann ich es durchaus verstehen, denn so spricht man eine ganz andere Zielgruppe an und zu der Entstehungszeit vom Film hat sich nun einmal ein Politiker ganz besonders gut für die Rolle von Dwigs hervorgetan.

Auch sonst entspricht vieles nicht dem was im Buch geschehen ist. An sich finde ich das bei anderen Verfilmungen immer ganz grauenhaft, jedoch hatte mich hier weniger gestört. Schließlich soll der Film einen ja unterhalten und eine durchgehende Handlung haben. Ein wenig schade fand ich es, dass hier einige sehr gute Wortgefechte aus dem Buch fehlen und das asoziale Netzwerk absolut gar keine Rolle spielt.

Mich hat der Film definitiv gut unterhalten und ich freue mich schon auf die Verfilmung vom nächsten Teil. Und wahrscheinlich werde ich hier den Teil noch ein paar mal gucken, da einige Szenen sehr witzig sind.

Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG