Freitag, 30. April 2021

#373 Bücherregal - Wenn die Toten sprechen

    









Titel(Deutsch)  Wenn die Toten sprechen
AutorClaas Buschmann
VerlagUllstein Verlag
GenreSachbuch/True-Crime
Seiten240 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Viele Jahre war Claas Buschmann leitender Oberarzt der Rechtsmedizin in Berlin bevor er zum UKSH wechselte und davor arbeitete er einige Zeit als Rettungssanitäter. Während dieser Zeit bearbeitete er etliche Fälle und in diesem Buch stellt er einige davon vor. Unter anderem geht es hier um seine Funktion als Gutachter vor Gericht.

Review

CN: mehrere, ausführliche Seiten über den Suizid bzw. Suizidenten

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und so kann man ganz leicht nach den bewegenderen Fällen mal eine Pause einlegen um Abstand zu gewinnen. Einige der genannten Umstände gingen mir ganz schön Nahe und deshalb ist es wirklich schön, dass die Fälle angenehm sachlich und professionell beschrieben werden. Alles andere wäre einfach unpassend und hat finde ich vor allem im Genre "True-Crime" nichts verloren. Wenn einmal Fachbegriffe vorkommen, werden diese leicht verständlich erläutert.

Besonders gut hat mir an diesem Buch die Einordnung der einzelnen Fälle gefallen. So erfährt man zum Beispiel viel darüber, was für eine Rolle das soziale Umfeld bzw. die Lebensweise spielt. Zusätzlich wird erläutert wie ein Rechtsmediziner überhaupt arbeitet, wann er überhaupt zum Tatort gerufen wird und wann er obduzieren muss. Hier räumt er mit vielen Vorurteilen auf und zeigt wie wenig seine eigentliche Arbeit mit dem gemeinsam hat, was man in diversen Unterhaltungssendungen gezeigt bekommt.

Immer wieder streut er dabei persönliche Anekdoten ein und zeigt somit wie der Beruf sein Privatleben beeinflusst. Unter anderem erzählt er aus seiner Zeit als Rettungssanitäter und die Jahre als leitender Oberarzt der Rechtsmedizin in Berlin, wobei die meisten Informationen die 12 Hauptfälle um die es geht passend ergänzen. Und dabei schafft er es nie den roten Faden zu verlieren, der sich durch das komplette Buch zieht. Man erfährt hier wirklich viel über die Rechtsmedizin in Deutschland und Buschmann scheut nicht davor zurück das Thema Gefühle anzuschneiden. 

Zudem berichtet er auch über Fälle, die nie endgültig geklärt werden konnte. Manchmal wird aus ganz unterschiedlichen Gründen das Verfahren eingestellt und nicht immer können alle Beweise vor Gericht verwertet werden. Passend dazu wird auch erklärt wie so ein Prozess abläuft und welche Rolle Gutachten spielen. 

Das Cover erinnert an die gelb-schwarzen Flatterbänder, die in den USA zum absperren von Tatorten dienen. 

Ein wenig schade ist die geringe Seitenanzahl und für manche Fälle hätte ich mir gerne ein paar mehr Informationen gewünscht. Durch den angenehmen Erzählfluss gar nicht merkt wie viel man schon gelesen hat und deshalb kam es mir wahrscheinlich als zu wenig vor. Und da die Fälle anonymisiert erzählt werden ist es wahrscheinlich nicht möglich mehr ins Detail zu gehen.


Fazit

Hierbei handelt es sich um ein wirklich schönes Buch, welches einem Einblicke in die Arbeitswelt eines Rechtsmediziners ermöglicht. Als spektakulär würde ich die beschriebenen Fälle jetzt nicht betiteln, jedoch haben sie allesamt einen Eindruck hinterlassen. 

Donnerstag, 29. April 2021

#12 Buch und Film - The Da Vinci Code

     



Hallo,

vor einiger Zeit habe ich "The Da Vinci Code" von Dan Brown gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film zu besprechen.


Eigentlich ist Robert Langdon nur in Paris um einen Gastvortrag an der Universität zu halten. Doch dann wird er von der Polizei mitten in der Nacht geweckt, um bei den Ermittlungen von einem Mordfall auszuhelfen. Denn auf der Leiche des Kurators vom Louvre befinden sich jede Menge Symbole, die dem Kryptologen Langdon bekannt vorkommen. Zusammen mit Sophie Neveu kommt er einer Verschwörung auf die Spur, der "Bruderschaft vom Berg Zion". 



"The Da Vinci Code" von Dan Brown, 489 Seiten, Anchor Book
4 von 5 Sternen

Sehr viele Jahre bin ich um das Buch "Sakrileg" herum geschlichen und obwohl es mir von gefühlt allen Leuten um mich herum empfohlen wurde, hatte ich es nie gelesen. Und dann hatte ich es tatsächlich im öffentlichen Bücherschrank der Stadt entdeckt und dann lag es trotzdem Monate lang in meinem Schrank herum. Und jetzt nach dem Lesen frage ich mich, warum ich es nicht schon viel eher gelesen habe. Mir fiel es total leicht mich in der Handlung zurecht zu finden und das obwohl ich absolut kein großes Vorwissen habe. 

Positiv überrascht hatten mich einige Dinge, die ich dank dem Buch über die katholische Kirche gelernt habe. Es ist vieles dabei, was eben nicht so geläufig ist und aus dem Grund habe ich erst einmal einiges nach dem Lesen recherchieren müssen. All das wird wunderbar in die Handlung eingeflochten und interessant erzählt und man muss wirklich aufpassen, denn manches hört sich unglaublich schlüssig an aber entspricht nicht der Realität.

Hauptsächlich geht es hier neben der katholischen Kirche auch um die Kunst und insbesondere um die Stellung der Frau. Mich überrascht und erschreckt es einfach immer wieder, dass leider manches in einigen Regionen der Welt nach wie vor Normalität ist. Einiges war mir im Vorfeld schon bekannt und hier kann ich jedem nur empfehlen, das alles was genannt wird zu überprüfen. Nicht alles ist so passiert, wie es im Buch beschrieben wird.

Besonders gut fand ich die Auswahl der Hauptprotagonisten und es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Autoren es schaffen komplexe und sympathische Figuren zu kreieren. Vor allem Langdon hat mir gefallen, da er immer nach der Suche nach neuem Wissen ist und seines gerne teilt. Man merkt einfach wie sehr er für das Thema religiöse Ikonologie und Symbologie quasi brennt und obwohl ich mich dafür absolut nicht begeistern kann, hat er mich überzeugen können und ich war immer ganz gespannt auf die Auflösung bzw. Erklärung. Im Vergleich zu Langdon wirken die anderen Figuren recht blass, was aber nicht weiter verwundert. Schließlich begleitet dieser einen durch die komplette Reihe und deshalb erfährt man viele interessante Sachen über ihn. 

Das einzige was ich unglaubwürdig und überzogen fand war der Plottwist und somit die Auflösung gegen Ende des Buches. Hier hätte ich mir einfach eine etwas realistischere Variante gewünscht, was bei den Themen Geheimgesellschaft und Verschwörungstheorien ein wirklich merkwürdiger Wunsch ist. Jedoch habe ich mich im Nachhinein gefragt, wie man nur auf so ein absurdes Ende kommen kann, schließlich übertrumpft das alles was man im Vorfeld gelesen hatte um Welten und hätte einfach nicht sein müssen.

Mir hat das Buch definitiv gefallen und ich habe ihm lediglich einen Stern wegen dem Ende abgezogen. Wegen dem Schreibstil bin ich nur so durch die Handlung geflogen und mich hat es wirklich gewundert, dass ich das Buch so unglaublich schnell beendet hatte. Da mir Langdon so sympathisch war, werde ich definitiv noch ein paar andere Teile der Reihe lesen. 





Regisseur: Ron Howard Spieldauer: 167 Minuten, unter anderem mit Tom Hanks, Audrey Tautou, Ian McKellen und andere, FSK 12 

TW: Folterung

Besonders gut haben mir die Schauplätze gefallen und alles wirkt sehr szenisch und in sich stimmig. Man merkt einfach wie viel Mühe sich dabei gegeben die richtige Kameraeinstellung passend zum Ort zu wählen. Vor allem die Verfolgungsjagden in Paris sind wirklich schön anzusehen. Und die Aufnahmen im Louvre selbst sind auch traumhaft.

Was mich richtig an dem Film gestört hatte war die Gesamtlänge, denn drei Stunden zieht sich einfach ungemein. Leider gibt es einige Längen und ziemlich viel, was man hätte kürzen können. 
Ansonsten fand ich die Handlung sehr albern und stellenweise wirkte sie noch unlogischer als im Film. Wenn man im Hintergrund lustige bzw. fröhliche Musik abspielen würde, dann würden manche Szenen 1:1 in eine Komödie passen. 

Im Buch bekommt man ja wenigstens die Gedankengänge von Robert Langdon mit, die natürlich im Film fehlen. Und somit fehlen auch die Übergänge und man weiß gar nicht wie eins zum anderen kam. Man kann zwar erahnen, dass er am nachdenken ist. Aber das wirkt in manchen Szenen einfach nur lachhaft und fast schon melodramatisch. Zumal man ja dadurch nicht weiß warum er dann plötzlich seine Ideen verwirft oder eben anders handelt. Es scheinen auch einige Schlussfolgerungen bzw. die Herleitungen von Sophie und Robert zu fehlen, weshalb einige Szenen nur schwer verständlich sind.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die Darstellung der Charaktere, denn sowohl Robert als auch Sophie bleiben unglaublich blass und machen so gut wie keine Charakterentwicklung durch. Und obwohl Tom Hanks einen wirklich guten Job gemacht hatte, habe ich ihm die Rolle nicht abkaufen können. Was aber eher am Drehbuch lag, als an seinen schauspielerischen Fähigkeiten.

An sich ist es ein wirklich toller Film, nur mir war er einfach zu lang und somit hatte ich mehrere Anläufe gebraucht um ihn endlich zu Ende zu gucken. Aufgrund der Kritikpunkte gebe ich dem Film nur 2 von 5 Sternen. 

Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG

Sonntag, 25. April 2021

#29 Manga - Little Witch Academia Band 1-3(beendet)

     



Titel(Deutsch)Little Witch Academia
Titel(Japanisch)リトルウィッチアカデミア
AutorKeisuke Sato, Ryo Yoshinari, Yoh Yoshinari
VerlagCarlsen
GenreFantasy
Bände3(abgeschlossen)
Meine Bewertung
3/5


Inhalt

Durch die vielen technischen Erfindungen ist die Magie vollkommen irrelevant geworden. Wer braucht schon eine Hexe, wenn er stattdessen einfach Medizin in der Apotheke kaufen kann? Und wer braucht schon einen Besen um von A nach B zu kommen, wenn man stattdessen einfach den Bus nehmen kann? Doch Akko hat sich trotz allem vorgenommen endlich eine Hexe zu werden, genauso wie ihr Vorbild Shiny Chariot. Dafür muss sie an die Luna Nova Academia, doch hat sie ohne jegliches magisches Talent überhaupt eine Chance? 


Review

#1. Band 

Die Mangareihe basiert auf dem gleichnamigen Anime und deshalb gibt es unzählige Referenzen dazu. Mir hat der Anime aufgrund der Synchronisation nicht so gut gefallen und deshalb hatte ich nach der ersten halben Folge aufgegeben zu gucken.

Was ich wirklich faszinierend finde ist Akko, denn sie geht vollkommen naiv an das Thema Hexerei heran und das merkt man immer wieder. Sie hat absolut keine magischen Fähigkeiten und wäre nie an die Schule gekommen, wenn diese nicht in Geldproblemen stecken würde. Sie selbst ist großer Fan einer bestimmten Hexe und möchte deshalb unbedingt selbst eine werden. Jetzt könnte man ja meinen sie hätte sich irgendwo im Vorfeld schlau gemacht, aber gefühlt weiß sie absolut gar nichts über das Leben an dieser Schule und allem was dazu gehört.

Ein anderer schöner Aspekt an der Reihe ist, dass Zauberei so vollkommen normal ist. Es spielt in der modernen Welt, was ich total spannend finde. 

Der Zeichenstil sagt mir jetzt eher weniger zu, da ich einfach kein Fan bin von fast schon abstrakten Stilen. Es erinnert mich an amerikanische Zeichentrickserien und eher weniger an japanische und das finde ich einfach schade. Die Panels sind auf das wesentliche beschränkt, viel Dialog findet nicht statt und deshalb hat man den Band unglaublich schnell durch gelesen.

An sich ist es ein wirklich lustiger Manga und es gibt relativ viel Situationskomik. Mir hat er auf alle Fälle recht gut gefallen und deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen.

#2. Band: 

Direkt zu Beginn wird man mit einem sehr lustigen Drachen konfrontiert. Es ist einfach nur vollkommen absurd zu sehen, wenn solche Wesen als Teil unserer heutigen Welt auftauchen. Damit habe ich absolut gar nicht gerechnet und die Umsetzung davon ist wirklich gut gelungen.

Was mich richtig überrascht hat war, dass hier chronische Krankheiten angesprochen wurden. Und ich finde es wirklich schön, dass hier bestimmte Vorurteile kritisiert wurden.

Ansonsten ist es wirklich schön zu sehen, dass die Schülerinnen aus komplett unterschiedlichen Ländern kommen. Es gibt halt nur noch wenige Hexen und Magie wurde halt durch Technik ersetzt. Und da macht es durchaus Sinn, dass die wenigsten Menschen Interesse daran haben überhaupt noch so etwas zu erlernen.

Die Storyline rund um Andrew fand ich einfach zu klischeehaft und deshalb gebe ich dem Band nur 3,5 von 5 Sterne. Stellenweise haben mich die Dialoge richtig angewidert und ich kann nicht verstehen, wieso manche Menschen so sind.

#3. Band: 

Der Band ist der schwächste der Reihe und in diesem ging mit Akko unglaublich auf die Nerven. Sie macht gefühlt gar keine Fortschritte und man fragt sich, wieso sie noch nicht von der Schule geflogen ist. Schließlich schreibt sie keine guten Noten und ihr Können hält sich in Grenzen, wenn man es so betiteln mag. Die Lehrer müssten doch ein Gespür dafür haben, ob es sich lohnt sie weiterhin dazubehalten oder eben nicht. Und ich frage mich wieso man eine Reihe über eine Hexenschülerin macht und die dann am Ende des Bandes genauso viel Magie beherrscht wie zu Beginn: Nämlich gar keine. Auch sonst scheint sie absolut keine Talente zu besitzen, außer eben die Fähigkeiten jedes Fettnäpfchen mitnehmen zu müssen und absolut ungeschickt zu sein. Das mag für einen Einzelband echt schön sein, aber nicht für eine Reihe aus der drei Bänden(+Anime). 

Aus den oben genannten Gründen vergebe ich 3 von 5 Sternen, weshalb ich der Reihe an sich nur 3,5 von 5 Sternen gebe. Es ist was nettes für zwischendurch, vor allem wenn man auf der Suche nach etwas harmloseren und lustigen ist. 

Freitag, 23. April 2021

#372 Bücherregal - Die Blutschule

 


TitelDie Blutschule
AutorMax Rhode
VerlagBastei Lübbe
GenrePsychothriller
Seiten255 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

In einer Holzhütte mitten auf einer Insel des Storkower See in Brandenburg, setzt der Vater von den Teenagern Mark und Simon alles daran ihnen in seinen Augen lebenswichtige Fähigkeiten beizubringen. Die Teenager wollten eigentlich nur spannende Sommerferien haben, doch mit all dem was dort auf der Insel passiert konnten sie nicht rechnen. Denn ihr Vater will ihnen beibringen, wie man jagt, foltert und dann den Menschen tötet.

Review

TW: Explizite Gewaltdarstellungen, Folter(Tiere, Vater/Kind)

An das Buch bin ich mit relativ hohen Erwartungen heran gegangen, schließlich hatte mir "Das Joshua-Profil" von Sebastian Fitzek wirklich gut gefallen. Und "Blutschule" soll ja aus der Feder von Max Rhode sein, der Hauptfigur aus diesem Buch. 

Gefühlt wird hier jedes Klischee eines unerfahrenen Autors abgehakt, was ja an sich schon wieder eine Leistung ist. Wobei ich mich im Nachhinein frage, warum diese teils bis ins kleinste Detail erfüllt wurden und ob ich das jetzt wirklich positiv bewerten sollte. Schließlich ist es ja ein Psychothriller und keine Satire und deshalb möchte ich einfach nur vermerken, dass Fitzek hier ein wirklich zweifelhaftes, nicht perfektes Werk eines Jungautors mimt. 

Von den anderen Büchern des Autors Fitzek bin ich gewöhnt, dass diese oft alle einen Ticken drüber sind und auch hier driftet die Handlung oft ins absurde ab. Man hat das Gefühl als hätte er versucht immer noch einen drauf zu setzen, was oft einfach nicht nötig war. Das alles  führt dazu, dass man das Werk deutlich von seinen restlichen abgrenzen kann. Und somit wirkt es wie eines von jemanden, der gerade erst mit dem Schreiben begonnen hat und das passt ja zu Max Rhode. Jedoch hatte mich das alles zu sehr an bestimmte Horror/Psychothriller von anderen erinnert und oft halt in schlechter Ausführung.

Das größte Problem ist hier wirklich die geringe Seitenanzahl. Es fehlen die Übergänge bzw. Erklärungen, die einen als Leser abholen und zeigen warum sich Charakter A schlagartig geändert hat. Oder warum eben jetzt bestimmte Dinge passieren, die man eben nicht logisch erklären kann. An einigen Stellen gibt es interessante Ansätze Richtung Horror, nur verpufft dieser Moment meist viel zu schnell und da habe ich mich dann meist gefragt, was dieses Andeutungen nun schon wieder sollten. 
Diese Andeutungen sollten wohl für einen gewissen Gruselfaktor sorgen und eventuell auch Thrill erzeugen, jedoch habe ich mich meist nur geekelt und hätte liebend gerne auf bestimmte Beschreibungen verzichtet.

Das alles führt letztendlich dazu, dass die Folterungsszenen wirklich viel Platz einnehmen und selbst wenn diese oft nicht explizit beschrieben werden, hinterlassen sie einen ganz komischen Eindruck. Zumal hier wirklich Extreme gezeigt bzw. verwendet werden, die echt nicht hätten sein müssen. Aus dem Grund habe ich es auch in die Triggerwarnung gepackt, da ich für meinen Teil das Buch nicht gelesen hätte wenn ich das vorher gewusst hätte.

Was die Charaktere betrifft konnte ich keine Bindung aufbauen und sie wirkten bis zum Schluss blass und austauschbar.


Fazit

An sich wäre es ein solider Psychothriller für einen Schreiberneuling, der mich jedoch nicht begeistern konnte. Zu dem würde ich es eher in das Genre "Horror" einordnen, da der Thrill relativ kurz kam und stattdessen oft auf Horrorelemente zurückgegriffen wurde. Aufgrund der Kritikpunkte gebe ich dem Buch 2 von 5 Sternen. Und hätte es jemand anderes als David Nathan vorgelesen(Hörbuch), hätte ich es wahrscheinlich mitten drin abgebrochen.

Mittwoch, 21. April 2021

#010 Comic - Metro 2033 Band 2

  







TitelMetro 2033 Band 2 von 4
Autor Dmitri Alexejewitsch Gluchowski
Zeichner Peter Nuyten
VerlagSplitterverlag
GenreDystopie
FormatHardcover, 64 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Vor mehr als 20 Jahren kam es zu einem verheerenden Atomkrieg, während dem es nur wenige Menschen geschafft haben rechtzeitig Schutz in der Moskauer Metro zu suchen. Denn diese wurde extra für so etwas konzipiert, doch niemand rechnete damit so lange unter der Oberfläche verweilen zu müssen. Oberirdisch macht nicht nur die nach wie vor hohe Strahlenbelastung ein Überleben unmöglich, sondern auch all die Mutanten, die immer wieder die Menschen angreife und versuchen in die Stationen vorzudringen. Mittlerweile hat sich ein Gesellschaftssystem etabliert, durch das es immer wieder zu gefährlichen Kämpfen zwischen den Bewohnern der einzelnen Metrostationen kommt. Artjom kann sich schon gar nicht mehr an das Leben außerhalb dieses Systems erinnern, schließlich war er noch ein ganz kleines Kind als der Atomkrieg Moskau zerstörte. Und ausgerechnet ihn beauftragt Hunter mit einer sehr wichtigen Mission.
(Zusammenfassung vom 1. Teil)

Während eines Feuergefechts wurde die Gruppe rund um Artjom getrennt, weshalb er nur noch mit Michaela und Michail unterwegs ist zur Polis. Dafür muss er die Metrostation Kusnezki Most passieren, was gar nicht so einfach ist. Denn der Faschismus breitet sich immer weiter aus und schnell gerät man in Verdacht ein Roter zu sein. Und so wird Artjom seine Mission die Polis vor den schwarzen Mutanten zu warnen immer gefährlicher und waghalsiger.


Rezension

Dieses Mal ging es hauptsächlich um das Vorstellen der Metro und dazu gehört auch zu zeigen, dass nicht alle die gleiche politische Einstellung haben und es zu Kämpfen untereinander kommt und sich Allianzen gegründet haben. Das ist soweit ich mich erinnern kann ein wichtiger Baustein, auf dem der Rest der Handlung in dem Buch aufgebaut war. Dadurch passiert natürlich nicht ganz so viel und man ist wirklich schnell mit den ungefähr 50 Seiten durch. Die Panels sind dieses Mal sehr einfach und es gibt größtenteils nichts zu entdecken, was einfach nur schade ist. Vor allem die Metrostationen hätte ich gerne näher begutachtet und stattdessen habe ich die einzelnen Gesichter in allen möglichen Lichteinstellungen und Emotionen geliefert bekommen.

Die Handlung blieb obwohl nicht viel passiert konstant spannend und ich finde es gut, dass sie aufs wesentliche reduziert wurde.

Ganz hinten findet man wieder alternative Cover in einem wirklich schönen Zeichenstil. Ein bisschen schade ist es schon, dass dieser nicht für den kompletten Comic verwendet wurde. Wobei dieser wahrscheinlich aufgrund der relativ kleinen Panel gar nicht so zur Geltung gekommen wäre und der jetzige ist auch sehr schön.

Was zu totaler Verwirrung geführt hatte bei mir war der Erzählstil in diesem Band. Weder Rückblenden noch Träume werden im Vorfeld als solche markiert und dann ganz beiläufig erfährt man, dass das gezeigte gar nicht real war bzw. schon längst stattgefunden hatte. 

Ein weiteres Problem hatte ich mit der Masse an Text bzw. dem fehlen von komplexen Hintergrundzeichnungen. Vieles hätte man bildlich darstellen können, was ich bei dem Medium Comic um einiges spannender und interessanter finde als Dialogen zu folgen. 

Fazit

Obwohl mich dieser Teil der Reihe nicht überzeugen konnte, bin ich schon ganz gespannt darauf wie es weiter geht. An sich ist es einfach etwas, was man wohl besser an einem Stück genießen sollte. Und wenn alle Teile veröffentlicht wurden, werde ich genau das machen. Diese Welt in 50-Seiten-Abschnitten kennen zu lernen ist doch recht schwer und vielleicht würde es sich weniger zäh anfühlen, wenn man es in einem durchliest.

Sonntag, 18. April 2021

#28 Manga - Blue Spring Ride Band 12-13(beendet)

  

 



Titel(Deutsch)Blue Spring Ride
AutorIo Sakisaka
VerlagTokypop
GenreSlice-of-Life/Shojo
Bände12-13(abgeschlossen in 13 Bänden)
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Futaba hat sich fest vorgenommen vom ersten Tag an der Oberschule ein Tomboy zu sein, schließlich wurde sie an der Mittelschule wegen ihrem weiblichen Verhalten von den anderen Mädchen ausgegrenzt. Und das nur weil die Jungs sie scheinbar deshalb mochten. Während dieser Zeit schaffte sie es zu dem nicht Kou ihre Liebe zu gestehen und dieser zog einfach ohne sich von irgendwem zu verabschieden über die Sommerferien weg. Und Kou steht plötzlich in der Oberschule ihr gegenüber, doch mittlerweile trägt er einen anderen Nachnamen und verhält sich auch ganz anders.  Und gesteht obendrein auch noch, dass auch er damals verliebt in sie war.


Review

#12. Band: 

In diesem Band gesteht Kou Futaba seine Liebe, was sie dazu veranlasst noch mehr an Kikuchi festzuhalten. Eine Sache bewundere ich wirklich an dieser Reihe, dass es so viele starke, weibliche Protagonisten gibt und diese tatsächliche ihre Stimme erheben dürfen. Es werden so viele wichtige Charaktereigenschaften bzw. Fähigkeiten in den Vordergrund gestellt, die unglaublich wichtig für eine gesunde Beziehung ist. Und da ist egal ob Freundschaft oder eben Liebesbeziehung. Leider geht ja genau das oft in anderen Shojo-Manga unter und deshalb hat mir das was in diesem Band passiert ist besonders gut gefallen. Man muss halt mit dem Gegenüber reden können und dazu gehört es auch unangenehme Dinge auszusprechen.

Was ich ein bisschen schade fand war die Vorhersagbarkeit der Geschehnisse in diesem Band. Vielleicht habe ich einfach schon zu viele Shojo-Manga gelesen, denn dieser Trope wird wirklich von vielen Mangaka genutzt. Es ist gefühlt einfach das nötige Drama, was man kurz vor Schluss meist noch geliefert bekommt damit man ja zum Abschlussband greift. Das schmälert leider bei mir etwas die Freude darauf, da ich diesen Trope einfach nicht mag. Man hat einfach das Gefühl als wäre das was passiert ist gar nicht so schlimm, schließlich wurde ja Gefühl X beim Leser geweckt und da ist es vollkommen egal wie unrealistisch das alles ist.

Ansonsten fand ich Kou sein Verhalten an manchen Stellen wirklich fragwürdig und da war es ganz gut, dass Charaktere genau das angesprochen haben. Und genau das sollte Normalität werden, damit dieses toxische Verhalten eben als genau das von allen Beteiligten wahrgenommen wird. Über ihn als Charakter erfährt man in diesem Band eine Menge und vor allem machen endlich durch diese Informationen bestimmte Verhaltensweisen von ihm Sinn.

So wirklich verstanden habe ich Kikuchi immer noch nicht und er ist mir einfach nur ein komplettes Rätsel. Er hat seine Emotionen unfassbar gut unter Kontrolle, was man ja von anderen männlichen Protas in Shojo-Manga kennt.  

#13. Band: 

Mittlerweile sind Futaba und Kou ein Paar. Die ganze Mangareihe war eigentlich klar worauf das alles hinaus laufen wird und so hat man auch genau das zu erwartende Ende geliefert bekommen. Es ist halt ein typischer Slow-Burn Shojo-Manga und ich finde es immer wieder schön, wenn es dann zum Schluss ein paar niedliche Szenen gibt. Die beiden haben halt Ewigkeiten gebraucht um zu erkennen, dass sie ineinander verliebt sind und diese Gefühle eben nicht auf Dauer leugnen können. Es werden einige Fragen in diesem Band beantwortet und ich finde es einfach schön, das selbst einige eher nebensächliche Handlungsstränge ein ordentliches Ende finden.

Zusätzlich bekommt man noch eine Bonusstory von etwa 50 Seiten zu "Strobe Edge" geliefert, die ich jetzt gar nicht so spannend fand. Die Charaktere erinnern leider vom Aussehen her zu sehr an "Blue Spring Ride" und deshalb fand ich es etwas schwierig die alle auseinander zu halten. Vielleicht versteht man die Bonusstory wirklich nur, wenn man die dazugehörige Mangareihe kennt. 

Zusammenfassend lässt sich auf alle Fälle über die Reihe schreiben, dass Futaba ein starker, weiblicher Charakter ist. Es werden viele Dinge über Freundschaften und Beziehungen im Laufe der Reihe thematisiert und oft werden Probleme klar benannt. Es wird wirklich viel über Gefühle geredet und ich finde es schön weibliche Protagonisten zu haben, die sich gegenseitig unterstützen und die gefühlt über alles miteinander reden können. 



Freitag, 16. April 2021

#371 Bücherregal - Hologrammatica

 



TitelHologrammatica
AutorTom Hillenbrand
VerlagKiWi Verlag
GenreScience-Fiction
Seiten560 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Galahad Singh ist Quästor von Beruf und seine Aufgabe besteht darin Menschen wiederzufinden, denn durch den Klimawandel wurde eine riesige Völkerwanderung ausgelöst. Zudem ist es im Jahre 2088 sehr leicht seine Identität zu wechseln, da man unter anderem einfach sein Gehirn uploaden und somit in andere Körper quasi einpflanzen lassen kann. Und jetzt soll Singh eine Programmiererin finden, die wahrscheinlich etwas herausgefunden hat, was sie niemals herausfinden sollte. Und alles sieht nach einer klassischen Entführung aus, aber wurde diese tatsächlich von einem Mensch begangen?


Review

Anfangs fiel es mir ziemlich schwer mich in der Handlung zurechtzufinden, da vieles dort ganz anders als gewohnt ist und ich erst einmal etliche Begriffe lernen musste. Als ich dann aber endlich drinnen war und nicht mehr überlegen musste was nun gemeint ist, fiel es mir unglaublich schwer Lesepausen einzulegen. Man fliegt richtig durch die Handlung und oft wollte ich einfach nur wissen wie es weitergeht. 

Der Autor hat richtig viel Arbeit in den Weltenaufbau gesteckt und das merkt man einfach. Es gibt unglaublich viele Details zu entdecken und man kann sich das alles wirklich gut vorstellen. Die Neuerungen klingen logisch und ganz so, als würde es diese tatsächlich in wenigen Jahrzehnten geben. Ob es wie im Buch erwähnt schon im Jahre 2088 soweit sein wird bleibt abzuwarten. Besonders gut gefallen hat mir hieran, dass das alles ganz beiläufig in die Handlung mit einfließt. Scheinbar hat die gedruckte Version ein Glossar für die bessere Orientierung, damit man was die Neuerungen betrifft nicht den Überblick verliert. Da jedoch alles in der Handlung selbst in kurzen Sätzen beschrieben bzw. leicht verständlich erklärt wird, habe ich das Glossar beim Hörbuch nicht vermisst. Das Hörbuch wurde übrigens von Oliver Siebeck eingesprochen und mir hat es Spaß gemacht ihm zuzuhören. Er hat versucht den Charakteren Leben einzuhauchen und man hat ganz gut raushören können, wer jetzt was sagt.

Ein wirklicher Pluspunkt ist die Länge der Handlung, denn so hat sowohl der Weltenaufbau als auch die Charakterwicklung mehr als genug Raum. Vor allem Galahad ist als Charakter interessant. Er könnte es in einer Welt in der Geld eine große Rolle spielt so einfach haben, schließlich ist sein Vater wohlhabend. Jedoch arbeitet er als Quästor und macht sich auf die Suche nach Menschen, die eigentlich gar nicht gefunden werden wollen. Ganz nebenbei erfährt man über ihn, dass er homosexuell ist und es sollte einfach viel mehr Romane geben in denen genau das keine große Rolle mehr spielt und eben als vollkommen normal dargestellt wird. Denn genau das ist es ja und ich finde es immer schade, wenn Autoren daraus eine große Nummer machen und die Handlung sich dann nur noch darum dreht.
Immer wieder lockern lustige Stellen die doch sehr beängstigende Handlung an den richtigen Stellen auf. Vieles hat mich an ältere Science-Fiction-Filme aus den 80ern/90ern erinnert, was ich aber nicht schlimm fand. Ich mag es wenn Autoren das Genre nicht ganz so ernst nehmen und ein paar Witze über die Erfindungen machen. 

Vor allem die Strippergoggles haben mir zugesagt, die einem dabei helfen die Welt so zu sehen wie sie wirklich ist und nicht wie Hologramme sie einem vorgaukeln. Es ist schon eine beängstigende Vorstellung, dass es irgendwann mal Quästoren braucht um Menschen zu finden einfach weil es so leicht ist sich hinter Hologramen zu verstecken oder in anderen/fremden Körpern. Und da ist es vollkommen egal, welches Geschlecht der neue Körper hat. Momentan bewegen wir uns ja immer mehr auf den gläsernen Menschen zu und hier im Buch passiert ja an vielen Stellen genau das Gegenteil.

Das Thema Unsterblichkeit wird im Laufe des Buches kontrovers diskutiert und einige Stellen haben es ganz schön in sich. Es ist auf jeden Fall mal schön zu sehen, dass auch die Schattenseiten beleuchtet werden. 


Fazit

Am liebsten würde ich direkt zum nachfolgenden Band greifen, jedoch möchte ich die Handlung erst einmal etwas sacken lassen. Und das Gefühl genießen mal wieder ein richtig tolles Science-Fiction-Buch gelesen zu haben. Ich mag es einfach wenn Bücher etwas anspruchsvoller sind und man beim Lesen wirklich aufpassen und nachdenken muss, damit man nicht den Überblick verliert. 

Mittwoch, 14. April 2021

#48 Booktalk - Blackout

 Hallo,

im Februar hatte ich "Blackout" von Marc Elsberg gelesen und dazu passend gibt es heute den Booktalk, da der Beitrag ziemlich lang geworden ist.




Plötzlich wird genau das Realität, womit der Großteil der Menschen nicht gerechnet hat. Das komplette europäische Stromnetz bricht plötzlich zusammen und das ausgerechnet in einem kalten Monat wie Februar. Und es wird schnell klar, dass der Strom nicht innerhalb von wenigen Stunden zurück kommt. In Italien macht sich ein Informatiker auf die Suche nach der Ursache von dem Blackout und wird relativ schnell fündig. Doch aufgrund seiner eigenen Vergangenheit gerät in das Fadenkreuz der Ermittler von Europol, als er diesen seinen Verdacht mitteilt. 

Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten in die Handlung reinzukommen und als ich dann drin war, hätte ich das Buch am liebsten in einem Stück durch gelesen. Das müsste so ab dem 2. Drittel ungefähr gewesen sein, da wie zu erwarten es erst ein paar Tage bedauert bis sich die Lage für die Betroffenen zuspitzt. Und als es dann passiert wird die Handlungsgeschwindigkeit angezogen und die Ereignisse überschlagen sich gegen Schluss förmlich.

Was ich immer besonders toll an den Büchern von Elsberg finde ist, dass der Großteil der Ereignisse umfangreich erklärt werden und dadurch einzelne Handlungsschritte viel besser nachvollziehbar sind. Dadurch ähnelt es oft eher einem Sachbuch, was in diesem Fall einem aufzählt was explizit bei einem Ausfall des Stromnetzes passiert. Hier werden wirklich viele Einzelheiten aufgelistet, die man vor allem bei einem Wirtschaftsthriller weniger in Betracht zieht. Und wenn ich nicht gewusst hätte wie die anderen Bücher von Elsberg aufgebaut sind, hätte ich wahrscheinlich mindestens 600 Seiten Thrill erwartet. Wenn man jetzt die zu erwartende Katastrophen in diesem Buch mit einbezieht, dann gibt es natürlich auch jede Menge Thrill und Nervenkitzel, jedoch wird das ordentlich durch die vielen ausschweifenden Erklärungen gedämpft. 

All das wird aus der Perspektive von ganz unterschiedlichen Personen erzählt, schließlich hat ein Stromausfall komplett andere Auswirkungen auf jemanden in einem Hochhaus als in einem Bauernhaus, bei dem man einzelne Räume noch mit einem Kamin heizen kann. Und jemand der ein Kraftwerk betreibt hat in solchen Momenten ganz andere Sorgen als der Politiker in Berlin. Genau das mag ich an den Büchern von Elsberg, dass das "Problem" aus mehreren Blickwinkeln betrachtet wird. Dadurch hat man auch nicht nur 300 Seiten Handlung, sondern halt gerne mal 600 oder 800 Seiten. Leider führt diese Masse an Erzählern zu ebenso vielen Ortswechseln und so fiel es mir vor allem zu Beginn sehr schwer mich in den einzelnen Handlungssträngen zurechtzufinden. Und so liest man leider gefühlt zu oft, dass eben die Toilette nicht mehr funktioniert und anderes, was eben den Großteil der Erzähler betrifft.

Unter anderem wird hier explizit darauf eingegangen wie der Katastrophenschutz arbeitet und es ist einfach nur absolut erschreckend wie realistisch das geschieht. So wird systemrelevante Infrastruktur noch ziemlich lange mit Strom versorgt. Was mich diesbezüglich fassungslos gemacht hatte waren die hohen Ansprüche von manchen Leuten und mit was für einer Selbstverständlichkeit die Ressourcen verplemperten. Leider sieht man ja an der jetzigen Pandemie, dass so ein Verhalten leider bei manchen Menschen vollkommen normal ist.

Das einzige was mir nicht so gut gefallen hat war die hohe Anzahl der Figuren. Manche spielen nur eine kleine Rolle, aber leider ist es nicht auf den ersten Blick ersichtlich ob man jetzt von Person X oder Y tatsächlich sich die Namen merken sollte oder eben nicht. Und so kam ich leider an einigen Stellen durcheinander und wusste nicht, wer denn nun jetzt wo in einer brenzligen Situation ist und warum das Person Z so brennend interessiert.

Wieder einmal konnte mich ein Buch des Autors begeistern und zum Nachdenken anregen. Wie gut und vor allem wie lange käme ich ohne Strom aus? Wie lange reichen meine Lebensmittelvorräte? Wie sieht es mit der Wasserversorgung aus? Und wie ist es mit dem Abwasser? Das sind ja alles so Fragen, die man sich eher selten stellt und eigentlich will man ja nicht darüber nachdenken, wie angreifbar die modernen Stromnetze allein aufgrund der Digitalisierung geworden sind. Es ist auf jeden Fall sehr erschreckend wie wenig man selbst in der Hand hat und wie abhängig unsere komplette Gesellschaft vom Stromnetz ist. Allein die Lieferketten im Lebensmittelhandel brechen sehr schnell ohne Strom zusammen. Vieles was vor Jahrzehnten ohne Strom funktionierte, kann aufgrund der Massentierhaltung bzw. Gemüsezucht in Treibhäusern nur noch mit Strom funktionieren. 

Für mich war das Buch wegen der oben genannten Gründe ein richtiges Lesehighlight und es wird mich wahrscheinlich gedanklich noch eine ganze Weile beschäftigen. Im Januar kam es ja beinahe zu einem Blackout und es wird ja schon länger damit gerechnet, dass in absehbarer Zukunft einer passieren wird. Das war auch der Grund warum ich erst einmal eine kleine Lesepause eingelegt hatte, da genau dieser Beinahe-Blackout kam als ich gerade einmal 50 Seiten gelesen hatte.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 11. April 2021

#370 Bücherregal - 1984.4(Kurzrezension)

  


Titel1984.4
AutorPhilipp Kerr
VerlagRowohlt Verlag
GenreYA-Dystopie
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Im Jahre 2034 gibt es medizinische Tests, die das genau Todesdatum bestimmen können. Durch den Senioren-Service wird sicher gestellt, dass dieses Datum unter allen Umständen eingehalten wird um den Statt zu entlasten und einer Überalterung der Gesellschaft vorzubeugen. Über all dem wacht "Winston", über den relativ viel wenig bekannt ist. Florence ist gerade mal 16 Jahre alt und tötet im Auftrag der Regierung. Eigentlich hat sie immer gedacht, dass dieses System richtig ist. Doch dann verliebt sie sich in Eric und beginnt das System an sich zu hinterfragen.


Review

Lange Zeit habe ich darüber nachgedacht, ob ich zu diesem Buch wirklich eine Rezension verfassen möchte. Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich die relativ schlechte Bewertung von 2,5 Sternen nicht ohne Erklärung stehen lassen möchte.

Selten hat mich eine Dystopie im Genre Jugendbücher so sehr begeistert wie dieses hier. Schon im Vorfeld hatte ich mich unheimlich darauf gefreut, da ich die Originalfassung von George Orwell, auf die dieser Roman basiert, von der Grundidee einfach nur liebe. Und genau das in einer moderneren Gesellschaft umgesetzt zu sehen fand ich einfach nur toll. An sich hat das Buch wenig mit der Vorlage gemeinsam, was man allein an den Klappentexten sieht. Trotzdem gibt es einige Parallelen zu entdecken.

Das Hörbuch hatte ich relativ rasch durch, weil man quasi nur so durch die Handlung fliegt und wissen möchte wie das alles weitergeht. An sich ist die Idee nicht neu und es gibt mittlerweile einige Romane die sich mit dem Überaltern von Industriegesellschaften beschäftigen. Es ist einfach nur eine absolut düstere, beängstigende Zukunftsvorstellung, die leider gar nicht so abwegig klingt. Das alles ist zielgruppengerecht verfasst wurden, also man erfährt jetzt nicht bis ins kleinste Detail wie die Arbeit der Senioren-Service.

Warum habe ich dem Buch trotz allem nur diese Bewertung geben können? 
Nach dem Ende des Hörbuches war ich total irritiert, denn abrupt ist die Handlung zu Ende und ich hat trotz allem noch viele ungeklärte Fragen. Selbst für ein offenes Ende war mir das alles zu abrupt und man hat einfach das Gefühl, als wäre das Manuskript halbfertig gewesen. Das wird auch im Laufe der Handlung immer wieder deutlich, dass der Feinschliff einfach fehlte. Das Ende passt einfach nicht zum Rest der Handlung und ich hätte schon gerne gewusst wie es weiter geht. Scheinbar liegt es daran, dass das Manuskript erst nach dem plötzlichen Tod des Autors überarbeitet und veröffentlicht wurde. 


Fazit

Wer auf der Suche nach einer spannenden Dystopie über das Thema "Überalterung" ist und kein Problem mit abrupten Ende hat, sollte sich definitiv nicht durch die Bewertung abschrecken lassen. Mir hat das Buch an sich wirklich gut gefallen und ich hätte ihm wirklich gerne eine bessere Bewertung gegeben, wenn mich das Ende nicht so wahnsinnig aufgeregt hätte. 

Freitag, 9. April 2021

#369 Bücherregal - Bienentod

 


TitelBienentod
AutorStephanie Mühlenhaupt
Verlagdp Digital Publishers
GenreThriller
Seiten322 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Der Klimawandel und das Aussterben der Bienen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das Ökosystem sich grundlegend verändert. Aufgrund des gestiegenen Meeresspiegel leben die Menschen in den Bergen, doch selbst da ist die Hitze kaum erträglich. Die Lebensmittelknappheit macht vor allem dem ärmeren Teil der Bevölkerung zu schaffen. FoodTec arbeitet an gentechnisch veränderten Bienen, die all dem Abhilfe verschaffen sollen. Doch ist dem wirklich so oder verfolgt die Firma ihre ganz eigenen Interessen?


Review

Das Szenario ist wirklich nah an der Realität, allein weil es in China zum Beispiel aufgrund dem Einsatz von Insektiziden keine Bienen mehr gibt bzw. gab und die Arbeit dieser nun von Menschen übernommen werden muss. Und selbst hier ist der Bestand der Bienen massiv am schrumpfen. Und ich habe ja immer noch die leise Hoffnung, dass durch solche Bücher bzw. Unterhaltungsfilme Menschen anfangen darüber nachzudenken.

Das Hörbuch hatte mich wirklich gut unterhalten und so hatte ich es allein aufgrund der Länge von 8 Stunden relativ schnell durch. Und weil es mir unglaublich schwer fiel Pausen einzulegen, einfach weil ich Ökothriller liebe und das Szenario so interessant ist. Der angenehm flüssige Schreibstil trug maßgeblich dazu bei.

Was ich wirklich schade fand war die Kürze der Handlung, denn so etwas auf so wenigen Seiten zu erzählen funktioniert einfach nicht. Am Anfang des Buches bekommt man unglaublich viele Informationen über die Forschungsfirma, wie die Menschen in dieser Dystopie leben und alles klingt wirklich sehr gut durchdacht und interessant. Jedoch passiert für einen Thriller wirklich wenig und all das entspannende was passiert nimmt wenn man bedenkt wie wenige Seiten das Buch hat, sehr viel Platz ein. Und es gibt nur wenige Szenen, in denen man wirklich angespannt zuhört und darauf wartet was als nächstes passiert.

Und dann ab der Mitte ungefähr gibt es einen Cut, die Geschehnisse überschlagen sich und oft fehlten mir einfach die nötigen Informationen um alles richtig einordnen zu können. Es gibt zwar diese typischen Actionszenen aus Thrillern, aber so wirklich einen Thrill habe ich dabei nicht verspürt. Und dann gibt es ein sehr abruptes Ende, was sich gefühlt so gar nicht in den Handlungsverlauf einfügen wollte. 

So ganz weiß ich nicht, ob die klischeebehafteten Charaktere einfach der Länge der Handlung geschuldet sind. Denn wirklich viel Tiefe erlangt selbst die Hauptfigur nicht und so bleibt vieles vorhersehbar, einfach weil diejenigen immer entsprechenden ihrer Charaktereigenschaften handeln. Und Sophie fand ich einen Widerspruch an sich, da sie sich komplett anders wahrnimmt als sie wirklich ist und das hat mich an einigen Stellen einfach nur irritiert. Zumal ich nicht nachvollziehen konnte warum sie plötzlich all ihre Prinzipien über Bord wirft und genau das macht, was sie all die Jahre aufs Äußerste verurteilte.

Leider ist bis zum Schluss nicht ganz klar wie sich die Welt nun verändert hat. Denn anfangs ist die Rede davon, dass das Leben draußen kaum noch möglich ist und man Schutzkleidung genötigt aufgrund der starken Sonneneinstrahlung. Und dann gibt es unendlich viele Szenen draußen und von Schutzkleidung ist nicht die Rede. In den reicheren Vierteln kann man ja vermuten, dass da schützendes Glas oder ähnliches wie eine Art Kuppel fungiert. Aber was ist bei den Szenen in den ärmeren Vierteln? Auf alle Fälle hatte ich ab der Hälfte das Gefühl als würden die Charaktere ziemlich kopflos in einer Welt rumlaufen, in der alles so lebensfeindlich ist. Und ganz so als wären sie wohin katapultiert wurden, wo es gar nicht so lebensfeindlich ist. Ein anderer Aspekt der hier komplett irgendwann außer Acht gelassen wird ist der technische Fortschritt.


Fazit

Leider hat es an der Umsetzung gehapert und deshalb kann ich dem Ökothriller nur 3,5 von 5 Sternen geben, obwohl mich das Buch so gut unterhalten hatte. Für mich war es eher ein Ökokrimi, denn für einen Thriller fehlte mir der Thrill.

Mittwoch, 7. April 2021

Lesemonat März 2021

 




Guten Morgen, 

jetzt ist der März auch schon wieder vorbei und somit ist es Zeit für den Lesemonat. Gefühlt haben sich die Wochen ganz schön in die Länge gezogen und so wirklich zum Lesen kam ich nicht, weshalb ich ständig meinem Leseziel hinterher hing. Aus dem Grund hatte ich dann relativ viele Hörbücher gehört, weil ich dann wenigstens nebenbei noch einiges erledigen konnte. Jedoch brauch man immer so unheimlich lange dafür, wenn man sie nicht gerade etwas schneller abspielen kann. Vor allem ein Hörbuch zog sich unglaublich in die Länge und fand gefühlt einfach kein Ende, aber später dazu mehr. Ansonsten habe ich ein paar wenige Zeichnungen fertig stellen können, was mich ein wenig wurmt. Eigentlich wollte ich viel mehr Zeit mit Zeichnen verbringen, aber dann kamen einige Dinge dazwischen.
Und dann habe ich es endlich einmal geschafft das Design zu ändern. Schon bei der letzten Version wollte ich wieder eins rund um das Thema "Sternenhimmel/Galaxy" und deshalb bin ich richtig froh darüber, dass ich genau das jetzt umsetzen konnte. Vor allem auf den Sternenhimmel an sich bin ich stolz, denn der hatte mich einiges an Nerven gekostet. Und da man es an meinem Blognamen nicht erkennen kann, habe ich es wieder auf den Header geschrieben um was es hier überhaupt geht. 

Diesen Monat habe ich 4.222 Wörter für den Blog geschrieben und 3.934 für die Fanfiction und somit habe ich 415 Wörter pro Tag geschrieben. 
  • The Da Vinci Code von Dan Brown, 4 von 5 Sternen
  • Auf dünnem Eis von Lydia Benecke, 3 von 5 Sternen
  • Rattenbrüder für Greetsiel von Dirk Trost, 4 von 5 Sternen
  • Kurt von Sarah Kuttner, 2,5 von 5 Sternen
  • Eine handvoll Worte von Jojo Moyes, 2 von 5 Sternen
  • Wenn die Hoffnung stirbt, geht's trotzdem weiter von Jean Peters, 4 von 5 Sternen
  • Wer wagt, gewinnt von Jenke von Wilmsdorff, 4 von 5 Sternen
  • Menschleben retten! von Harald Höppner, 4 von 5 Sternen
  • Die Blutschule von Max Rhode, 2 von 5 Sternen
  • Future Food Inc von Malte Hartwieg, 3 von 5 Sternen

10 Bücher | 3.492 Seiten | 350 Seiten/Buch | 113 Seiten/Tag
Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | 3 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,05/5
Verlage: 7
bereiste Länder: 5
Genre: 6(2xBiografie, 1xKrimi, 2xRoman, 1xSachbuch, 3xThriller, 1xTrue-Crime)

Highlight: -
Flop: Eine handvoll Worte von Jojo Moyes
Die Blutschule von Max Rhode

In "The Da Vinci Code" von Dan Brown geht es um den Symbologen Robert Langdon, der in Paris bei der Ermittlung eines Mordfalls aushelfen soll und dabei einer Verschwörung auf die Spur kommt. Mir hat der Thriller erstaunlich gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt auf die Verfilmung, die ich mir demnächst anschauen möchte. Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten in die Handlung reinzukommen, aber als ich dann drinnen war konnte ich das Buch einfach nicht mehr auf Seite legen. 

Bei "Auf dünnem Eis" von Lydia Benecke handelt es sich um ein Sachbuch über die Gründe, warum manche zu Mördern werden und ob man tatsächlich Täter rehabilitieren kann. Die Auswahl der Fallbeispiele fand ich noch ganz gut, jedoch hatte ich aufgrund der vielen Wiederholungen des Öfteren den Faden verloren. Man hat das Gefühl als würden manche Fakten 10 Mal erklärt und so ganz war nicht ersichtlich, warum immer die gleichen langen Erklärungen kamen.

"Rattenbrüder für Greetsiel" von Dirk Trost handelt um den Anwalt Jan des Fries, der gegen Immobilienhaie ermitteln soll. Da ich schon länger auf der Suche nach einer Krimireihe rund um Anwälte bin, hatte ich zu diesem Buch gegriffen. Obwohl es sich hierbei schon um den 8. Fall/Teil handelt, habe ich mich wirklich gut in der Handlung zurechtfinden können. Mir ist Jan de Fries als Ermittler einfach nur sympathisch und ich mag die Gegend rund um Greetsiel einfach. Obwohl mir einige Szenen zu spektakulär waren, werde ich definitiv die Reihe weiter verfolgen. 

In "Kurt" von Sarah Kuttner geht es um den Tod eines Kindes. Zu dem Buch hatte ich gegriffen, weil man so viel positives darüber liest und weil es mal ein anderer Blickwinkel ist. Schließlich ist die Hauptprotagonistin nicht die leibliche Mutter des verstorbenen Kindes. Wie man anhand der Sternebewertung sehen kann, fand ich das Buch jetzt nicht überragend gut. Die meiste Zeit ging es nur um Belanglosigkeiten im Alltag und das Hauptthema nimmt wirklich wenig Raum ein. Und dann wird so flapsig über den Tod eines Kindes geschrieben und die Hauptprotagonistin hat einfach ein paar Eigenschaften in den Szenen an den Tag gelegt, die ich absolut nicht in Ordnung finde. 

"Eine handvoll Worte" von Jojo Moyes erzählt die Geschichten von zwei Frauen, die beide vergeben sind und trotzdem jemand anderen lieben. Zu diesem Buch hatte ich nur gegriffen, weil ich schon einiges von der Autorin gelesen hatte und weil ja bald der Film rauskommt. Die Handlung hatte ich jetzt absolut gar nicht verstanden und gefühlt hatte jeder mit jedem eine Affäre und das erschien vollkommen normal. Aus dem Grund wusste ich sehr lange Zeit nicht was denn nun Sache ist, da es so viele Charaktere gab und das einzige was man über sie wirklich wusste war, dass sie zum Beispiel die Affäre des Mannes der Hauptprotagonistin war. Momentan habe ich die Hoffnung, dass ich wenigstens den Film verstehen werde.

"Wenn die Hoffnung stirbt, geht's trotzdem weiter" von Jean Peters ist ein Buch über das Peng!-Kollektiv und seine subversive Aktionskunst. In den letzten Jahren schaffte es das Kollektiv immer wieder durch verschiedene Aktionen in die Schlagzeilen und es ist einfach erstaunlich was sie schon alles gemacht haben. Im Buch erfährt man viel über ihre Motivation und was sie mit all dem bezwecken wollen. 

In "Wer wagt, gewinnt" von Jenke von Wilmsdorff erzählt der Autor von einigen seiner Experimente und wie wichtig es ist sich seinen Ängsten zu stellen. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich finde es immer wieder interessant Hintergrundinformationen zu seinen TV-Reportagen zu lesen. Laut Genre ist das Buch wohl ein Ratgeber, aber für mich las es sich eher wie eine Biographie/Erzählung. Für einen Ratgeber gab es einfach zu wenige Tipps und Ratschläge.

Bei "Menschenleben retten!" von Harald Höppner geht es hauptsächlich um die Entstehung der "Sea Watch", die sich seit 2015 als Verein für die Seenotrettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer einsetzen. Unter anderem wird in dem Buch thematisiert wie schwer es ist sich genau für dieses Vorhaben einzusetzen und vor allem wie wichtig dieses ist. Es ist einfach nur erschreckend zu sehen, dass sich seit der Herausgabe des Buches im Jahr 2016 die Situation um einiges verschärft hat.

"Die Blutschule" von Max Rhode erzählt die Geschichte von zwei Jungen, die auf einer Insel lernen sollen zu foltern und zu töten. Den Thriller hatte ich letztendlich nur gelesen, weil er so schön kurz ist und schon so lange auf meiner Liste steht. Fitzek hat diesen unter dem Pseudonym Max Rhode verfasst und ich wollte einfach mal wieder ein Buch von ihm lesen. Jedoch liest sich das Buch eher wie eine Satire und ganz so als wäre der Autor die Karikatur eines Psychothrillerautors. Es gibt so viele Logikfehler, die einem direkt ins Auge springen und manche Szenen waren einfach schwer zu ertragen. Eigentlich geht es nur um die Folterung von Menschen und gefühlt um nichts anderes.

Im Thriller "Future Food Inc" von Malte Hartwieg geht es um die Machenschaften der Fleischindustrie. An sich ist es ein wirklich guter Thriller, der viele wichtige Themen anspricht. Jedoch fand ich es einfach schade, wie oft hier Klischees bedient wurden. An manchen Stellen driftete die Handlung so ins absurde ab, dass ich einerseits den Überblick verlor und andererseits mich gefragt habe, ob die eine Relevanz haben. Schließlich werden einige Erzählstränge nie zu Ende geführt, was zu zusätzlicher Verwirrung sorgte.

Ansonsten habe ich mich noch vorgenommen im April am CampNaNiWriMo teilnzunehmen. Ein Schreibziel habe ich jetzt nicht und eigentlich will ich nur 5 Kapitel mehr oder weniger komplett vorbereiten und eventuell eins schreiben. Also im Grunde schreibe ich nur die FF vom NaNiWrimo 2020 weiter und dafür brauche ich ja nichts groß vorzubereiten.
Für den Blog steht auch einiges in den Startlöchern und ein paar Beiträge müssten noch abgetippt werden.
Und dann möchte ich endlich ein paar Manga lesen, die die letzten Monate rauskamen. Leider kam ich im März nicht dazu und ich bin ganz gespannt darauf, ob mir die Manga überhaupt gefallen werden. Und mal schauen wie viele Bücher ich dieses Mal von meiner Wunschliste streichen kann. Mittlerweile habe ich "Das Paulus-Evangelium" von Wolfgang Hohlbein angefangen und bin schon auf Seite 86. Das werde ich aber denke ich eher im Mai beenden können.

Und wie war euer Lesemonat? Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.

LG

Sonntag, 4. April 2021

#368 Bücherregal - Todeswoge(Kurzrezension)

 


TitelTodeswoge(Emma Klar/Rügenkrimi #3)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Taschenbuch
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten337 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Emma Klar ist eine ehemalige Polizistin und betreibt in Wismar eine Privatdetektei. Eines Tages wird sie von einer Frau dazu beauftragt einen alten Schulfreund zu suchen. Dieser meldet sich normalerweise einmal im Jahr an ihrem Geburtstag bei und da dieses nicht passiert ist, macht sie sich Sorgen. Zudem ist sein Mobiltelefon ausgeschaltet und sie fragt sich, ob sein Verschwinden mit dem Gerichtsprozess vor vielen Jahren zusammen hängt. Damals stand er unter Verdacht ein Kind ermordet zu haben, jedoch wurde er damals freigesprochen.

Review

Dieser Band hat mir mit Abstand am Besten aus der Reihe gefallen. Das was ich an den vorigen Teilen zu bemängeln hatte wie die fehlenden Begleitsätze bei den Dialogen. Dieses Mal waren die Dialoge viel kürzer und dadurch war es auch einfacher zu erkennen, wer was sagt. 

Zudem hatte mich der Fall unglaublich fesseln können, weshalb ich den Krimi innerhalb von zwei Tagen durch gelesen hatte und ihn kaum auf Seite legen konnte. Immer wieder musste ich meine Vermutung revidieren und ich finde es toll, dass die Autorin einem immer neue Ermittlungsansätze präsentiert und nichts ist, wie es auf dem ersten Blick scheint. Man muss auf jeden Fall sehr aufmerksam lesen, damit die kleinen Hinweise entdeckt. 

Vor allem die Täter haben es dieses Mal in sich und die Vorstellung ist kaum zu ertragen, dass es wirklich solche Personen gibt und die nur darauf warten ihre Fantasie eines Tages ausleben zu können. Hier wird einfach nur gezeigt wie tief die Abgründe der menschlichen Psyche sind und einfach nichts zu abwegig ist. Wobei mich hier ein paar Sachen stutzig gemacht haben und stellenweise war es einfach zu konstruiert und hat dann wenig Sinn ergeben.

Was ich total schade fand war das vorhersehbare Ende. Da ich schon die ersten zwei Teile gelesen hatte und die Enden sich ähnelten, war ich gespannt darauf ob dieses Mal ein anderer Weg gewählt wird. Leider ist dem nicht so und der Handlung hätte eine realistische Wendung einfach gut getan. Diese hat dadurch einen ziemlich bitteren Nachgeschmack bekommen und deshalb ziehe ich einen kompletten Stern ab.


Fazit

Hierbei handelt es sich um einen wirklich schönen, kurzweiligen Rügenkrimi. Mich hat er ganz gut unterhalten und ich hoffe demnächst den 4. Teil der Reihe lesen zu können.

Freitag, 2. April 2021

#367 Bücherregal - Dem Tod auf der Spur

 


TitelDem Tod auf der Spur
AutorMichael Tsokos
VerlagUllsteinverlag
GenreTrue Crime
Seiten260
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Michael Tsokos ist Rechtsmediziner und leitet das Institut für Rechtsmedizin der Charité. In diesem Buch  beschreibt er 12 Fälle, die er allesamt bearbeitet hat. Unter anderem geht es hier um einen Fall, bei dem die Leiche Kleidung aus dem 19. Jahrhundert trug. Oder wie der Mann wirklich zu Tode kam, der auf der Rücksitzbank sitzend samt Auto vollkommen verbrannte.


Review

Mir war von vorne herein bewusst, dass ein True-Crime-Buch von einem Rechtsmediziner noch einmal eine kompett andere Hausnummer ist. Und deshalb wollte ich direkt zu Beginn der Rezension erwähnen, dass hier die Obduktion einer Wasserleiche beschrieben wird. Auch bei den restlichen Fällen wird absolut nichts geschönt und so ist das Gehörte teilweise schwer zu ertragen. Das heißt wer nichts mit expliziten Beschreibungen umgehen kann, der sollte lieber einen weiten Bogen um dieses Buch machen. Wobei ich hier erwähnen möchte, dass weder der Geruch noch ausufernde detaillierte Beschreibungen auftauchen. Nur an einigen Stellen wird ins Detail gegangen.

Eigentlich hatte ich nicht ganz so schonungslose Beschreibungen von Obduktionen erwartet, deshalb war ich ganz schön überrascht darüber. An einigen Stellen hatte ich das Hörbuch deshalb pausieren müssen. Die Obduktionen stehen hier zu jeder Zeit im Vordergrund und so erfährt man eher wenig über die Hintergründe der Tat. 

Was ich wirklich bemerkenswert finde ist die Art und Weise wie die Texte verfasst wurden. Hier wird einfach nichts aufgebauscht, sondern alles wird sehr nüchtern und respektvoll verfasst. Und trotzdem schaffte es der Autor das alles spannend zu verfassen. Wenn Fachbegriffe vorkommen, werden die direkt für den Laien verständlich beschrieben. Was ich wirklich gut finde ist, dass bis zum Schluss des Falles unklar bleibt wie derjenige zu Tode kam und so kann man lange Zeit mit rätseln. Oft täuscht nämlich der erste Eindruck und da wird einfach wieder einmal gezeigt wie wichtig es ist keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

Man erfährt wirklich viel über die Arbeit des Rechtsmediziner und immer wieder wird mit einigen Vorurteilen aufgeräumt. Immer wieder wird an den Fallbeispielen gezeigt was für eine wichtige Rolle diese bei der Ermittlungsarbeit einnimmt und vor allem was das nachher fürs Strafmaß bedeutet. Dazu passend werden immer wieder Statistiken erwähnt um das besser einordnen zu können. 
Hauptsächlich werden in diesem Buch Suizide beschrieben und deshalb ist es wirklich gut, dass erwähnt wurde warum es so wichtig ist diese nicht fälschlicherweise als Selbstmorde zu bezeichnen. Zudem stellt der Autor klar, dass er hauptsächlich Unfallopfer und Suizidenten obduziert und Mordopfer eher selten.

Einige Fälle wie den Fall Jessica kannte ich schon aus einem True Crime Podcast, aber dort stand die Seite der Ermittler im Vordergrund. Es ist auf jeden Fall immer wieder erschreckend zu lesen wie sehr etliche Ämter versagt haben und der Tod von ihr durchaus vermeidbar gewesen wäre. Hier wird sehr deutlich wie grausam der Mensch sein kann und dass sich endlich etwas was die Jugendämter betrifft verändern muss. Es gibt schon einige Schutzmechanismen, damit solche Fälle eben nicht mehr so leicht passieren.

Fazit

Der Berufs des Rechtsmediziners ist wirklich faszinierend und umfangreich und das wird hier an einigen Fallbeispielen gezeigt. Er hat eher wenig mit dem gemeinsam was man in verschiedenen Serien und Büchern gezeigt bekommt. Mir waren einige Beschreibungen etwas zu langatmig, deshalb gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.