Freitag, 28. Februar 2020

#281 Bücherregal - Flawed



Titel(Deutsch)Flawed - Wie perfekt willst du sein?
Titel(Englisch)Flawed
AutorCecelia Ahern
VerlagHarperCollins
GenreYoung Adult
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Wenn man das Leben von Celestine North betrachtet, kann man es nicht anders als perfekt beschreiben. Sie wird von allen gemocht, hat einen sympathischen Freund und der Studienplatz ist auch schon so gut wie sicher. Sie sticht nicht aus der Masse hervor und sie möchte vor allem kein Aufsehen erregen. Während einer Busfahrt trifft sie instinktiv eine Entscheidung, die ihr alles kosten könnte. Denn genau so ein Verhalten wird in der Gesellschaft als Fehler angesehen, denn niemand darf die Regeln brechen. Egal ob der Fehler moralisch vertretbar war oder nicht, derjenige wird gebrandmarkt und verliert alle seine Rechte.

Review

Der Autorin ist es gelungen eine durchaus realistische und sehr erschreckende Dystopie zu kreieren. In Zeiten von Social Media in der viele versuchen online das perfekte Leben zu präsentieren und in denen ganze Generationen dem Perfektionismus hinterher hechten klingt das alles was in dem Buch beschrieben wird gar nicht so weit hergeholt. Die obersten stellen in dieser Gesellschaft ein Regelwerk auf und wer sich nicht daran hält bekommt Brandzeichen, egal ob diese Taten moralisch vertretbar sind oder nicht. Das System ist schwarz/weiß, es gibt keine Graustufen und so kommt schon direkt zu Beginn eine beängstigende Atmosphäre zustande. Man ist auch direkt drinnen in der Handlung und muss sich nicht erst groß zurecht finden, da alles leicht verständlich in den ersten Kapiteln erklärt wird.

In anderen Dystopien dieser Art kennt man ja die totale Überwachung durch Kameras und Mikrofonen, die hier aber nicht stattfindet. Trotzdem sind die "Whistleblowers" gefühlt überall und bekommen alles mit.

An sich erinnert die dargestellte Gesellschaft an viele andere Systeme in denen "Fehlerhafte" für alle kenntlich sichtbar gemacht werden und die dadurch auch alle Rechte verlieren und auch keinerlei Schutz haben von Seiten des Gesetzes. Sie stehen quasi in der Gesellschaft noch weit unter jenen, die einfach "nur" kriminell sind. All das ist wirklich gut durchdacht und liest sich wie ein guter Mix aus verschiedenen Dystopien.

Die Handlung bleibt bis zum Schluss spannend und mir fiel es oft schwer das Buch auf Seite zulegen. Es lässt sich alles wunderbar flüssig lesen und man bekommt durch die Erzählerin Celestine einen tiefen Einblick wie es ist in dieser Gesellschaft als "Flawed" zu leben. Ihre Gefühle und daraus resultierenden Handlungen sind nachvollziehbar und sie braucht einige Zeit um mit ihren neuen Lebensumständen zurecht zu kommen. Sie macht dadurch eine unglaubliche Charakterentwicklung durch und man merkt immer wieder, dass sie eigentlich nur durchschnittlich sein wollte und nie auffallen wollte. Dabei wollen Leute etwas aus ihr machen, was sie eigentlich überhaupt gar nicht ist.

Ein weiterer Pluspunkt sind die gut ausgearbeiteten Charaktere und es ist gefühlt von allem etwas dabei. Wobei einiges was bestimmte von ihnen betrifft im Unklaren bleibt, was sich aber denke ich in der Fortsetzung ändern wird. Man bleibt auf jeden Fall genauso wie die Ich-Erzählerin Celestine über die wahren Motive vieler im Unklaren und so erfährt man vieles nur aus ihrem Blickwinkel. Ich bin auf jeden Fall gespannt wer überhaupt noch am Ende auf ihrer Seite bleibt.

Leider gibt es kein wirkliches Ende und das Buch endet sehr abrupt, wahrscheinlich damit man direkt den Folgeband kauft. In naher Zukunft möchte ich auf jeden Fall den 2. Teil der Reihe lesen, da ich wissen möchte wie das alles ausgeht.

Auch die Dreiecksbeziehung hätte in meinen Augen nicht sein müssen und ich verstehe nicht so ganz, warum Celestine so hinter dem neuen Jungen hinterher ist. Das wird auch nie wirklich erklärt und ich habe es deshalb unter typisch Young Adult abgestempelt.


Fazit

Alles in allem ist es eine gelungene Dystopie, die zum Nachdenken anregt. Ist es wirklich wichtig im Leben Perfektion anzustreben? Sollte man Regeln befolgen, die vollkommen entgegen der allgemeinen Wertvorstellungen aufgestellt wurden? Führt das alles wirklich zu mehr Stabilität in der Gesellschaft oder spaltet es nicht noch mehr? Schließlich ist sich selbst der nächste und keiner möchte gebrandmarkt werden. Die Filmrechte sind wohl schon länger verkauft und ich bin gespannt darauf, ob und wann das alles verfilmt wird. Es klingt einfach nach einer guten Dystopie für Jugendliche, die obendrein noch wichtige Werte vermittelt und eindeutig von Diversität zeugt.

Mittwoch, 26. Februar 2020

#001 Manga und Verfilmung - Der Mann meines Bruder






Yaichi lebt in Tokio und ist ein alleinerziehender Vater, der von daheim aus arbeitet. Er versucht sein bestes alles zu managen, damit Kana nicht zu viel wegen der Scheidung ihrer Eltern leiden muss. Als plötzlich der große, bärtige Mike Flanagan vor seiner Haustür steht, gerät Yaichis kleine Welt ins Schwanken. Denn Mike ist der Mann seines Zwillingsbruder Ryoji, der erst vor kurzem verstarb. Dieser war vor vielen Jahren nach Kanada ausgewandert, um der Homophobie in Japan zu entfliehen. Und Yaichi fragt sich, ob er damals wirklich alles richtig gemacht hatte. Und vor allem ob er ihm das Gefühl gegeben hatte, dass seine Homosexualität nicht okay sei. Denn der Kontakt zwischen den beiden wurde über die Jahre immer weniger und er fragt sich, ob es vielleicht damit zusammen hängt.




TitelDer Mann meines Bruders
AutorGengoroh Tagame
VerlagCarlsen
GenreFiktion/LGBT
Bände4
Meine Bewertung
5/5


Auf den Manga hatte ich mich total gefreut, da ich schon viel positives darüber gelesen hatte. Hauptsächlich geht es darum wie es ist in Japan als Familie zu leben, die eben nicht dem Ideal entspricht. Denn alleinerziehende Väter sind schon eine Seltenheit und werden kritisch beäugt und mit Homosexualität haben auch einige ein großes Problem("gleichgeschlechtliche Beziehungen sollen im Verborgen stattfinden"). Zudem wird auch thematisiert, dass einige Ausländern skeptisch gegenüber stehen und massive Vorurteile haben. Diese doch sehr komplexen Themen werden während der Handlung leicht verständlich erklärt.

Mir hat es vor allem gefallen, dass der Hauptfokus auf nur drei Figuren liegt und wie sie mit den Themen umgehen. Hauptsächlich geht es um Yaichi, der einerseits total gleichgültig gegenüber dem Thema Homosexualität ist, solange es ihn nicht selbst betrifft. Aber andererseits als dann auf einmal der Mann von seinem Bruder vor der Tür steht schlägt diese Einstellung ins negative um, was wohl ziemlich normal in Japan sein soll. Seine Tochter Kana fungiert hier quasi als kritische Gewissen, welches alles mögliche auf ganz unverfangene, kindliche Art hinterfragt ohne dabei über die Tragweite ihrer Fragen nachzudenken. Nach und nach hinterfragt Yaichi seine eigene Einstellung was die Themen betrifft. Mike lässt sich wenig aus der Ruhe bringen und man merkt einfach, dass er mit sich im Reinen ist was das Thema betrifft. Während dem Lesen fällt halt immer wieder auf wie anders die japanische Kultur im Vergleich zur Westlichen Kultur ist und es macht stellenweise einfach nur wütend wie mit Mike umgegangen wird.

Der Zeichenstil ist durchgehend einfach gehalten und so wird dann meist auch nur das wichtigste abgebildet. Mir fiel es oft schwer den Manga aus der Hand zu legen und so hatte ich die 4 Bände in wenigen Tagen durch gelesen.





TitelOtouto no Otto(My brother's husband)
DirectorTereyuki Yoshida, Yukihiro Toda
SchauspielerRyuta Sato(Yaichi), Baruto Kaito(Mike)
Episoden3
Meine Bewertung
4/5


Die 4 Bände wurden zu 3 Episoden je 45 Minuten verfilmt. Mir hat die Länge total gut gefallen.
Am Besten gefallen hat mir an dem ganzen übrigens die Auswahl der Schauspieler, denn die passen perfekt zu den Figuren und es wirkt alles sehr authentisch.  Vieles ist halt typisch Slice-Of-Life und deshalb waren mir die Charaktere an manchen Stellen einfach einen Ticken zu drüber und somit auch zu Klischee. Das ist vollkommen dem Genre geschuldet und deshalb lasse ich es bei der Bewertung außer Acht. Was ich auch bemerkenswert fand waren die vielen Details im Hintergrund und wie nah das alles am Manga umgesetzt wurde.

Es ist auf jeden Fall eine schöne Serie, die man wunderbar zwischendurch gucken kann.



Hierbei handelt es sich um eine Geschichte für alle Altersschichten. Es ist wirklich schön mal zur Abwechslung eine realistische Darstellung von Homosexualität und Ausländerskespsis in Japan zu sehen. Vor allem im Boys Love Genre wird das erstere hoffnungslos romantisiert und ist meist absolut realitätsfern. Die Charaktere und Handlung wirken authentisch und es wird alles locker und oft auf humorvolle Art erzählt. Mich hat das alles zum Nachdenken anregt und teilweise hat es mich auch einfach nur fassungslos gemacht, auch wenn ich sehr wohl weiß wie  mit Homosexuellen bzw. nicht der "Norm" entsprechenden Menschen in Japan vor allem in den Vororten von Tokio bzw. auf dem Land umgegangen wird. Es könnte ruhig öfters solche Manga/Filme/Serien geben, die solche Probleme eben nicht hoffnungslos romantisieren und somit einem auch den Spiegel vorhalten.

Sonntag, 23. Februar 2020

#006 Manga - Grimoire - Heilkunde magischer Wesen




Titel(Deutsch) Grimoire - Heilkunde magischer Wesen
Titel(Englisch)How to treat magical beasts
MangakaKaziya
VerlagTokyoPop
GenreFantasy
Bände4
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Ziska ist eine geborene Magierin, doch die Zeit der Zauberei ist schon längst vorbei und die magischen Wesen beginnen zu verschwunden. Um diesen Wesen zu helfen geht sie bei einem gewöhnlichen Tierarzt in Leben und sie ist ziemlich erstaunt, dass dieser nicht an Magie glaubt und wird eines besseren belehrt. Zusammen versuchen sie die Wissenschaft mit der Magie zu kombinieren und somit möglichst vielen Wesen zu helfen.


Review

#1. Band: 

Die Handlung spielt genau zu der Zeit als die Wissenschaft die Zauberei ablöste und das macht das alles finde ich so interessant. Es geht hauptsächlich um die Mythologie und so sieht man viele magische Wesen, die einem auch aus anderen Serien mit dem Thema bekannt vorkommen. Nebenbei geht es auch viel um Pflanzenkunde und somit auch pflanzliche Medizin.

Die beiden Hauptprotagonisten Ziska und Niko fand ich sympathisch, auch wenn man so gut wie gar nichts über sie erfährt. Man merkt auf jeden Fall, dass beide unterschiedliche Ansichten haben und das birgt viel Konfliktpotential.

Der Zeichenstil ist leider nicht ganz so meins. Er ist meist eher schlicht und es wird oft nur das nötigste gezeigt. Die Hintergründe sind oft bester ausgearbeitet und realistischer als die Charaktere selbst. Es ist halt typische "Moe"-Stil und die Niedlichkeit steht im Vordergrund. An manchen Stellen ist auch nicht ganz klar wem die Sprechblase zuzuordnen ist. Der Stil ist auf jeden Fall sehr weich und die Zeichnungen der Wesen sind fantastisch im Gegensatz zu denen der Menschen.

Dem ersten Band vergebe ich wohlwollend 3,5 von 5 Sternen und würde mich das Thema nicht so interessieren, dann würde ich wahrscheinlich auch nicht weiter lesen. Im Gegensatz zu anderen Reihen mit dem Thema wie "Atelier of Witch Hat" oder "Die Braut des Magiers" scheint es hier um einiges ruhiger zu zugehen und das ist ja auch mal eine schöne Abwechslung, wenn es eine simple Handlung gibt. So wirkliche Spannung kommt deshalb nicht auf, außer man findet die Behandlung von magischen Wesen spannend. Vielleicht geschieht ja in den nachfolgenden Bänden etwas mehr als der Weltenaufbau? Der Manga ist auf alle Fälle schnell durch gelesen und recht kurzlebig.


#2. Band: 

Endlich passiert mal etwas mehr als der Weltenaufbau und man lernt etwas besser die Charaktere kennen.So werden sie auch etwas greifbarer. Hoffentlich wird diese Rahmen- bzw. Hintergrundhandlung noch weiter ausgebaut.

Nach wie vor stehen die magischen Wesen im Vordergrund und es tauchte auch eins auf, welches ich bisher nicht kannte. Dabei ist der Roggenwolf Teil der deutschen Mythologie und deshalb wundert es mich, dass ich ihn nicht kannte. Es ist auf jeden Fall immer toll wie viel man über die einzelnen Wesen und Pflanzen lernt beim Lesen.

Auch der Zeichenstil hat sich in meinen Augen verbessert und ich fand ihn nicht mehr ganz gewöhnungsbedürftig was die Menschen betrifft.  Die magischen Wesen sind immer noch toll dargestellt und vermitteln nicht diesen typischen gruseligen Eindruck, wie man ihn von anderen Zeichnungen durchaus gewohnt ist.

Der zweite Band endet mit einem gewaltigen Cliffhanger und das Ende erklärt quasi auch warum die Altersempfehlung 15+ ist. Mir gefiel der Band auf jeden Fall besser als der vorige und deshalb gibt es 4 von 5 Sternen.

#3. Band: 

Mittlerweile gibt es auch eine richtige Rahmenhandlung und die hat es ganz schön in sich. Mit so etwas habe ich definitiv nicht gerechnet und wenn ich die Altersempfehlung betrachte wird es wahrscheinlich noch ein ganzes Stück heftiger.
Und wieder endet es mit einem riesigen Cliffhanger.

#4. Band: 

Also mit dem Plottwist habe ich jetzt absolut gar nicht gerechnet! Auch dieses Mal endet es mit einem Cliffhanger und am liebsten würde ich direkt weiter lesen, jedoch ist der 5. Band noch nicht draußen. Mir gefällt es richtig, dass jetzt die Rahmenhandlung im Vordergrund steht und nur noch nebenbei vergleichsweise wenige magische Wesen vorkommen. Dafür tauchen die Wesen dann in mehrer Kapiteln als vorher auf, was ja auch eine gute Sache ist.


Fazit

Hier der Reihe vergebe ich 4 von 5 Sternen, da sie mir ganz gut gefällt und es ein wirklich guter und vor allem leichter Manga für zwischendurch ist. Der Zeichenstil passt zu der Handlung und man lernt jede Menge über Mythologie, Pflanzenkunde und vieles mehr. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf was für eine Richtung die Handlung noch einschlagen wird und ob es bis zum Ende im großen und ganzen so locker und leicht weitergeht.

Freitag, 21. Februar 2020

#280 Bücherregal - Die Spionin






TitelDie Spionin
AutorImogen Kealey
VerlagAufbau Verlag
GenreHistorischer Roman
Seiten457 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de und dem Buchverlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Ihr Aussehen dient ihr als perfekte Tarnung vor den Nazis, denn diese haben fünf Millionen Franc Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Doch sie vermuten hinter dem Kämpfer der Résistance einen Mann und nicht Nancy, deshalb gelingt es ihr auch immer wieder unerkannt zu entkommen. Deshalb wurde ihr der Name "Weiße Maus" gegeben, aber alles ändert sich als plötzlich ihr Mann Henri verhaftet wird. Nancy gelingt die Flucht nach England, wo sie von der SOE zur Agentin ausgebildet wird. Zurück in Frankreich ist es ihre Aufgabe 7.000 Partisanen in den Wäldern der Auvergne zu leiten und mit ihnen gegen die Nazis zu kämpfen.

Review

Die Handlung basiert stellenweise auf wahren Begebenheiten, während einiges für die Dramaturgie abgeändert wurde. Mir hat es gefallen mal eine Geschichte über die Résistance zu lesen in der obendrein auch noch eine weibliche Figur die Hauptrolle spielt. Es wurde nachvollziehbar beschrieben wie schwer es war für sie Anerkennung in der Résistance und dann später bei den Partisanengruppen zu bekommen, denn Frauen wurde es einfach nicht zugetraut genau so wie Männer zu kämpfen und handeln zu können. Und genau das musste Nancy im Laufe der Handlung immer wieder unter Beweis stellen, dass das Aussehen und das Geschlecht rein gar nichts über die Fähigkeiten einer Person aussagen.

Was mir auch besonders gut gefallen hatte, dass Nancy nicht als perfekte Heldin dargestellt wurde. Stattdessen wurde auch immer wieder gezeigt, dass auch sie Fehler gemacht hatte und das macht die Handlung realistisch, so sie wirkt als Figur direkt auch menschlicher und authentisch dargestellt.

Durch die vielen kurzen Kapitel und da alles Schlag auf Schlag passiert fliegt man gefühlt nur so durch die Seiten. Mir fiel es einfach unglaublich schwer das Buch auf Seite zu legen, denn ich wollte einfach nur wissen wie es weiter geht. Auch der Schreibstil trägt dazu bei, dass die Handlung einen so fesselt. Er kommt vollkommen ohne Schnörkel und ausschweifende Beschreibungen aus, aber trotzdem hat man immer ein sehr klares Bild vor Augen.

Zwischendurch gab es auch Kapitel aus der Sicht von dem fiktiven Gestapo-Beamten Major Böhm, der sich zur Aufgabe gemacht hatte Nancy zu schnappen. Das sorgt für zusätzliche Spannung und man hofft immer wieder, dass sie ihm ein Schnippchen schlagen und noch einmal entkommen kann. Er ist halt der typische Antagonist und das einzige was er in mir an Gefühlen geweckt hatte war pure Verachtung. Und somit füllt er auch genau die Rolle aus, die ihm in dem Ganzen zugedacht wurde.

Mittlerweile gibt es viele Romane, die sich mit dieser Zeit befassen und auch viele, die die Grausamkeit des Regimes in all ihren Details wiedergeben. Auch wenn hier vieles nur thematisch angekratzt wurde wie die Folter, während Gesprächen und anderes wird nichts geschönt. Vieles lässt sich nur erahnen und das finde ich das Gute an dem Roman. Der Hauptfokus liegt nun einmal auf der Spionagearbeit von Nancy Wake und dem wird die Handlung und somit das Buch vollkommen gerecht.

Das recht düstere Cover hat mir auch zugesagt. Man sieht eine Frau mit einem Fahrrad, die anstatt sich vor den Kampfflugzeugen zu ducken diese anguckt. Und genau das spiegelt Nancy wider, denn anstatt klein beizugeben hat sie immer für die Freiheit von Frankreich gekämpft egal wie die Umstände waren. Und wenn das bedeutete mehrere Hunderte Kilometer mit dem Rad zurück zulegen hat sie das gemacht.

Stellenweise sind leider bestimmte Szenen zu kurz gekommen und dadurch wirken sie abgehakt und ihnen fehlt einfach die Tiefe. Man merkt halt einfach, dass ein Drehbuchautor mit am Werk war und der legt nun einmal den Augenmerk auf ganz andere Dinge, die aber meist besser auf der Leinwand als in einem Buch zur Geltung kommen.


Fazit

Einiges hätte man sicherlich näher an der Realität spielen lassen können, aber mich haben die abgeänderten Szenen nicht groß gestört. An einigen Stellen hat mir nur einfach die Tiefe gefehlt. Es ist auf alle Fälle eine eindrucksvolle Geschichte, die zum Nachdenken anregt und mich hat sie dazu gebracht mich noch mehr mit dem Thema der SOE(Special Operations Executive) und der Résistance auseinander zusetzen.

Mittwoch, 19. Februar 2020

#34 Booktalk - Born a crime(Farbenblind)

Hallo,

letztes Jahr hatte ich ja "Born a crime" von Trevor Noah gelesen und deshalb gibt es heute den Booktalk darüber.




Trevors Vater ist Deutschschweizer und seine Mutter ist eine südafrikanische Xhosa, weshalb die Beziehung der beiden während dem Apartheidsregime verboten war. Trotz allem gingen sie diese ein und daraus entstand Trevor. Während seiner Kindheit erlebte er immer wieder, dass sich seine Mutter wie oft gegen das Regime auflehnte. Denn systematischer Rassismus war Alltag, der Großteil der Bevölkerung litt unter Armut und hatte keine Chance diesem zu entkommen und anderes. Und Trevors Mutter wollte so viel mehr, als einer Frau ihrer Ethnie zustand. Heute ist er Comedian und moderiert die "Daily Show" in den USA.

Das Buch war direkt nach der Ankündigung auf meine Wunschliste gewandert und ich bin unheimlich froh darüber, es endlich einmal gelesen zu haben. Man erfährt viel über das was ihn alles im Laufe des Lebens so geprägt hat. Und vor allem erfährt man wie es für ihn war als Ergebnis einer Straftat aufzuwachsen. Denn während der Apartheid war Geschlechtsverkehr zwischen Europäern und Eingeborenen verboten und wurden auch relativ hoch bestraft. Somit waren auch die daraus entstanden Kinder ein Problem und diese wurden  ihren Eltern weggenommen und in ein Heim auf dem Land geschickt.

Durch die vielen Anekdoten und Erklärungen lernt man ganz nebenbei interessantes über Südafrika und vor allem die Auswirkungen der Apartheid. Beim Lesen habe ich oft gedacht, dass das alles ganz schön lange her sein muss. Jedoch endete diese erst 1994 und es ist wirklich erschreckend was Trevor Noah da teilweise beschreibt. Er erwähnt auch wie schwierig teilweise die Verständigung ist, was bei 11 Amtsprachen und zahlreichen weiteren nicht sehr überraschend ist. Auch die gewaltige Diskrepanz zwischen Arm und Reich wird thematisiert und wie sich das auf sein Leben ausgewirkt hat und ihn auch geprägt hat. Das alles wird nur oberflächlich thematisiert, was aber für eine Autobiografie vollkommen okay ist.

Beim Lesen hatte ich oft Trevor Noahs Stimme im Ohr, denn er schreibt genauso wie er spricht und ich mag seinen Erzählstil einfach. Er schafft es selbst ernstere Ereignisse locker zu erzählen und das ohne bei einem das Gefühl zu erregen, als wolle er dafür Anerkennung oder Mitleid. Da sich alles so angenehm flüssig lesen ließ, fiel es mir des öfteren schwer das Buch auf Seite zu legen. Obwohl er viele Geschichten sehr humorvoll beschreibt, macht sich trotzdem ein beklemmendes Gefühl breit. 

Auch sonst sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass das Buch nicht nur lustige Stellen hat. Und das ist auch vollkommen okay so, schließlich sollte man das was Trevor Noah und viele andere erlebt haben nicht ins Lächerliche ziehen nur um dem Leser ein lustiges Buch zu liefern. Manche Passagen erinnern durchaus an sein Stand-Up-Programm, aber diese "lustigen" Passagen machen bei weitem nicht den Großteil des Buches aus. 

Und genau das finde ich so toll, denn Trevor schafft es mit gut platzierten Pointen immer wieder die Stimmung aufzulockern, so dass einen die Realität nicht erschlägt und das alles eben nicht ins Lächerliche gezogen wird. Vor allem schafft er es respektvoll über all das zu schreiben und das ohne sich selbst als etwas besseres darzustellen oder eben das alles ins Lächerliche zu ziehen.

An mehreren Stellen geht es explizit um häusliche Gewalt und es ist so wichtig, dass auch so etwas thematisiert wird. Leider ist das was geschildert wird in vielen Ländern der Welt vollkommen normal und viel zu oft wird es zu einem Tabu-Thema gemacht. Es ist erschreckend was Trevor Noah in den Abschnitten schildert. Diese Abschnitte machen nur einen kleinen Teil des Buches aus und man kann sie gut überspringen. Es ist einfach nur beklemmend das alles zu lesen und macht einfach unfassbar wütend.

Zusammenfassend lässt sich schreiben, dass es eine wirklich gelungene Autobiografie ist. Auch wenn es wahrscheinlich für Trevor Noah einfacher gewesen wäre über den "American Dream" zu schreiben,  hat er dieses Buch seiner Kindheit und Jugend gewidmet. Das Geschriebene regt definitiv zum Nachdenken an und ich finde es toll, dass er dieses Buch geschrieben hat. Auch bei seinen Stand-Up-Programmen und auch sonst erzählt er immer wieder darüber, denn es ist so wichtig das alles nicht zu vergessen und vor allem aufzuarbeiten. 

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 16. Februar 2020

#003 Comic - Kingdom Come







TitelKingdom Come(#1-4 Miniserie von 1996)
AutorMark Waid
ZeichnerAlex Ross
VerlagDC Comics(Deutschland: Panini Verlags GmbH)
GenreSuperhelden
FormatSoftcover
Seiten332
Meine Bewertung
 4/5

 Inhalt

Die alten Superhelden haben sich ins Exil begeben. Während Superman im Kansas als Bauer arbeitet, befindet sich Wonder Woman auf einer Paradiesinsel. Batman nutzt längst Roboter um Gotham zu bewachen. Währenddessen haben sich die neuen, jungen Superhelden auf neue Wege begeben und kümmern sich einen Dreck um das Wohlergehen der Menschheit und gleichen somit nur noch Antihelden. Das alles gerät immer mehr außer Kontrolle und es passiert etwas Schreckliches. Danach kommt es zu einem finalen Krieg zwischen den verschiedenen Generationen der Superhelden um die Zukunft der Welt zu bestimmen.

Rezension

Um sich in diesem Comic zurechtzufinden sollte man auf jeden Fall Hintergrundwissen mitbringen, denn ansonsten macht vieles einfach keinen Sinn. Die Superhelden stecken nicht die ganze Zeit in ihren Kostümen und wedeln auch keineswegs mit Visitenkarten herum, deshalb sollte man auch ungefähr wissen wie die einzelnen Superhelden zueinander stehen und was den einzelnen ausmacht. Es sollte also mindestens ein minimales Grundwissen über Batman, Superman und Wonder Woman vorhanden sein. Trotzdem handelt es sich hierbei um eine Story, die in sich geschlossen ist und für die man nichts voriges gelesen haben muss.

Was ich so interessant an diesem Comic finde ist, dass es darum geht was passiert wenn die Superhelden nur ihre eigene Mission im Kopf haben und dabei völlig außer Acht lassen was das Beste für die Menschen wäre. Denn Superman und der Rest der "1. Generation" hatten ja immer das Wohl der Menschen im Hinterkopf und das fehlt jetzt vollkommen. Es muss quasi wieder eine Definition her was einen Superhelden überhaupt ausmacht, vor allem in einer die immer mehr außer Kontrolle gerät. Es fällt nämlich total auf, dass die neuen Superhelden eher den Bösewichten gleichen vom Verhalten her. Sie fangen unnütze Kämpfe an um zu zeigen wär der stärkere ist und lieben es zu prahlen, folglich haben sie herzlich wenig mit den einstigen Superhelden gemeinsam. Es kommt zum Krieg und es ist gefühlt jeder gegen jeden und es scheint keine Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konflikts zu geben. Genau die Sachen stimmen einen nachdenklich.

Auch der Erzählstil macht das alles interessant, denn es erzählt ein Außenstehender was passiert.
Vor allem der realistische Zeichenstil hatte es mir angetan und man sieht einfach direkt wie viel Arbeit hinter jeder einzelnen Seite steckt. Und vor ich finde es einfach schön, wenn Comics mit Gouache gemalt werden. Wegen dem Zeichenstil kann man auch sehr gut die Emotionen der einzelnen ablesen und die Szenen sprechen oft für sich, weshalb es relativ wenige und vor allem wenn nur kleine Sprechblasen gibt.

Ungefähr ein drittel des "Buches" ist der Entstehung des Comics, der Zeichnungen und den einzelnen Charakteren gewidmet. Das heißt also es gibt einmal die Heftchen #1-4 von "Kingdom Come" und über 100 Seiten "Extras". Somit bekommt man unglaublich viel Hintergrundwissen und mich hatte hier besonders die Entstehung der einzelnen Zeichnungen interessiert. Es sind ja dann etwas andere als man heutzutage gewohnt ist und da interessiert es mich einfach mit was für Materialien sie angefertigt wurden. Und es war sehr interessant zu sehen wie die einzelnen Kostüme entwickelt und den neuen Umständen angepasst wurden. Lediglich die Seite rund um die einzelnen Charaktere habe ich teilweise überflogen, da mich manches einfach nicht interessiert hat.

Im Laufe der Geschichte gibt es einige Plotholes und manches macht nicht wirklich Sinn. Mich hat das jetzt weniger gestört, aber als ich ganz am Ende über alles nachgedacht habe sind sie mir natürlich aufgefallen.

Fazit

Über die gedruckte Version kann ich jetzt nichts schreiben, da ich es als eBook von comiXology gelesen hatte um mir einzelne Panels genauer ansehen zu können. Ich hatte die 20th Anniversary - Deluxe Edition.

Der Zeichenstil ist gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man nur die neueren Comics kennt. Mir persönlich gefällt er und ich habe mich oft dabei erwischt, wie ich einige Panels länger als nötig angeguckt hatte. Demnächst möchte ich auf jeden Fall noch die passende Novel "Kingdom Come" lesen und ich bin gespannt darauf, was diese alles an zusätzlichen Informationen beinhaltet. Und natürlich ob diese genauso gesellschaftskritisch ist wie der Comic.

Freitag, 14. Februar 2020

#279 Bücherregal - Nix passiert







TitelNix passiert
AutorKathrin Weßling
VerlagUllstein Buchverlage
GenreRoman
Seiten240 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de und dem Buchverlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Eigentlich hatte Alex nicht vor für längere Zeit zurück in die Provinz zu kehren, doch nach dem Jenny die Beziehung zu ihm beendet hatte will er einfach nur noch aus Berlin weg. Doch zurück in seinem Heimatdorf merkt er schnell, dass sein Umzug damals nicht alle Probleme aus dem Weg räumte. Und seine wieder auftauchen nicht bei allen für Freudensprünge sorgt. Und er selbst stellt sich die Frage, ob er nur den Vorstellungen der anderen damals entsprechen wollte oder seinen eigenen Träumen hinterher jagte und deshalb nach Berlin zog.

Review

Das Buch enthält erstaunlich wenig Handlung und es geht im Grunde nur um die Gedanken von Alex, der uns das alles erzählt. Man bekommt als Leser einen sehr guten Eindruck davon wie sich das Leben mit Angst/Panikattacken anfühlt und was diese für Auswirkungen haben. Es ist halt nichts was man einfach so überwinden oder abstellen kann oder was einfach so verschwindet. Immer wieder beschwert sich Alex über sein eigenes Verhalten und seine Unfähigkeit dieses zu verändern. Und das geschieht oft auf sehr ironische Weise und spiegelt eigentlich ganz gut wieder wie es ist mit solchen Erkrankungen zu leben.

Vor allem die authentische Darstellung der Unterschiede zwischen Großstadtleben und Provinz haben mir gefallen, auch wenn natürlich alles etwas überspitzt dargestellt wurde. Und der Kontrast zwischen dem Leben in Berlin und dem in Braus könnte nicht größer sein.  Als Landei kenne ich diese typischen Provinzgedanken bezüglich Panikattacken bzw. psychischen Erkrankungen und es ist in der Regel einfach etwas, was man nicht publik machen möchte aufgrund der vielen Vorurteile. Auch dieser Zwiespalt zwischen dem Wunsch auszubrechen und von dort weg zukommen oder doch da zubleiben. Und egal wie lange man weg war erschreckt es doch einen immer wieder wie normal dieses spießerische Lebensmodell auf dem Dorf ist(Haus, Auto, Kind und Hund), mit dem man als Jugendlicher oft einfach nichts zu tun haben will. Und erst später stellt man fest, dass das oft nur nach Außen den perfekten Anschein macht und es im Inneren ganz anders aussieht.

Zudem sind in unserer Generation Y alle auf der Suche nach irgendetwas und wollen sich verwirklichen ohne jemals anzukommen oder zu sich selbst zu finden. Und genau das passiert Alex, der auf der Suche nach dem perfekten Ich sich selbst verlor und nie wirklich heraus gefunden hat wer er wirklich ist. Es wird ständig über belangloses geredet und all das bedeutende wird nicht erwähnt und das finde ich passt wirklich zu der heutigen Zeit.
Es ist auch einmal schön einen Mann als Erzähler zu haben, der eben nicht dem typischen Rollenbild entspricht.

Der moderne Schreibstil sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Auch wenn das Buch mir auf den ersten Blick viel zu dünn erschien, fand ich jetzt rückblickend die Länge total angemessen. Es ist dann doch ein Thema über das man jetzt keine 400 Seiten in dem Stil lesen möchte.
Das größte Manko an dem Roman ist wahrscheinlich, dass die Klischees eine wahnsinnig große Rolle spielen und man gefühlt nichts anderes präsentiert bekommt. Das ist einfach nur schade und ich hätte mir schon an manchen Stellen gewünscht, dass die Figuren etwas mehr als nur ihre Klischees darstellen.

Fazit

Mir passiert es die letzte Zeit wirklich selten, dass mich ein Roman so mitreißt und ich mich ein Stück weit mit den Gedanken von Alex identifizieren kann. Das Buch spiegelt das Leben mit einer psychischen Erkrankung ganz gut wieder und vor allem die Scham und die Unfähigkeit darüber mit anderen zu reden. Aber auch das Thema Liebeskummer wird gut und nachvollziehbar präsentiert.

Mittwoch, 12. Februar 2020

#002 Light Novel und Manga - your name.Another side: Earthbound








Mitsuha kann es gar nicht erwarten endlich den Schulabschluss zu machen und danach nach Tokio zu ziehen. Sie ist das Landleben überdrüssig und auch ihre Aufgaben als Schreinmädchen nerven sie. Irgendwann ohne erkennbaren Auslöser fängt sie an mit dem Oberschüler Taki aus Tokio den Körper zu tauschen. Dieser ist vollkommen überfordert damit und genau das fällt Mitsuhas Freunden und auch ihrer Familie auf. 



Titelyour name.Another side: Earthbound
AutorMakoto Shinkai
VerlagYenPress
GenreFantasy
Bände1
Meine Bewertung
2,5/5


Erst einmal vorweg: Es macht keinen Sinn diese Light Novel, wenn man nicht die Hauptstory kennt. Hier werden nur einige Szenen ausführlicher beschrieben und Hintergrundwissen geliefert. Wer hier die Light Novel verstehen möchte sollte erst einmal "your name." als Novel oder Manga lesen oder den Film oder Anime schauen.

Die komplette Handlung spielt in Itomori und so erfahren wir mehr über Mitsuhas Familie und Tesshi. Erzählt wird es in vier Kapiteln, die aber unabhängig voneinander gelesen werden können.
Während dem Lesen merkt man immer wieder, dass definitiv ein Mann diese Novel mit verfasst hat. Vor allem in dem Kapitel fällt einem auch immer wieder der teils eigenartige Humor der Japaner auf. Da muss man auch Fan von sein und mir war es an machen Stellen einfach zu viel. Gefühlt kam jede Zeile in dem 1. Kapitel das Wort Brüste vor und auch wenn manche  Männer das wohl sehr interessant finden, empfand ich das stellenweise sehr irritierend und einfach auch total unnütz. Auch sonst wird in dem Kapitel rund um Taki viel bedenkliches geschrieben, aber das findet man ja auch zuhauf in anderen Mangas/Animes. Den Platz hätte man besser für was komplett anderes genutzt. Auch im 2. Kapitel nehmen die Brüste viel zu viel Platz ein, dabei sollte sich Yotsuha doch ganz andere Gedanken machen.

Irgendwie ist es ein wenig schade, dass die genannten Episoden nicht einfach in die Hauptstory eingebunden wurden. Es ist nämlich wirklich interessant zu sehen wie die anderen mit dem Körpertausch umgehen und die Zusatzinformationen bezüglich des Schreines hätten ja auch nicht geschadet. Dann wäre der Bürgermeister(Vater von Mitsuha) auch greifbarer gewesen und die Handlung hätte mehr Tiefe gehabt.

Im Gegensatz zur Light Novel "your name." gibt es hier tatsächlich Zeichnungen(Charakterzeichnungen, Szenen) und viel mehr Hintergrundinformationen. Es ist auch besser geschrieben und liest sich mehr wie eine Geschichte.

Insgesamt gebe ich der Light Novel 2,5 von 5 Sternen, da mir einfach das gewisse Extra fehlt. Es gab einige wirklich sehr schöne Szenen in den jeweiligen Kapiteln, die aber quasi direkt wieder kaputt gemacht wurden, da mir der Humor nicht zugesagt hat. Mir sagt aber auch allgemein nicht dieser "Brüste!"-Humor zu, vielleicht liegt es auch daran.





Titelyour name. Another Side
AutorMakoto Shinkai
ZeichnerArata Kanoh
VerlagEgmont Manga
GenreFantasy
Bände2
Meine Bewertung
3,5/5


Zum Glück steht beim Manga die Handlung im Vordergrund und das Thema Brüste wird so gut wie gar nicht verwendet in den ersten beiden Kapiteln, was mich definitiv positiv überrascht hat.
Was ich auch so schön an der Reihe finde ist, dass auf all die kleinen Details eingegangen wird die einen ausmachen. So fällt es natürlich Mitsuhas Freunden direkt auf, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber ansonsten gibt der Manga der Geschichte jetzt nicht mehr Tiefe liefert und auch keine Erklärungen. Lediglich was den Vater von Mitsuha betrifft bekommt man relevante Informationen und erfährt somit warum er keine gute Beziehung zu der Miyamizu-Familie hat.

Ein bisschen schade ist es schon, dass der Mangaka gewechselt wurde und nicht der gleiche wie bei "your name." genommen wurde. Die Zeichnungen sind um einiges stilisierter und das hat mir nicht so gut gefallen. Wobei ich da auch anmerken möchte, dass alles sauber gezeichnet wurde und die einzelnen Details den Panels Leben einhauchen. Mir hat lediglich der Stil nicht gefallen, aber der ist ja bekanntlich Geschmackssache und so lange ich darüber hinweg sehen kann liefert er für mich auch keinen Grund um eine Mangareihe eben nicht zu lesen oder gut zu finden. Dafür finde ich jedoch hier bei der Reihe die Hintergründe viel schöner und sie laden definitiv zum Verweilen ein. Es ist alles sehr schlicht gehalten und erinnert wie die Reihe "your name." eher an Screenshots von einem Anime als an einen Manga, was ja zur Abwechslung auch mal ganz schön ist.

Dieser doch recht kurzweiligen Mangareihe möchte ich 3,5 von 5 Sternen geben. Im Gegensatz zur Light Novel haben mich hier die lustigen Stellen nicht gestört und ich fand einiges auch sehr witzig. An sich sind die Manga normal "lang", aber sie erscheinen beim Lesen viel kürzer als sie eigentlich sind. Es ist halt eine Begleitreihe zu dem Film  bzw. Anime und wenn man es als das betrachtet erfüllt es seinen Zweck vollkommen. Wobei ich nicht ganz verstehe warum Taki in dieser Reihe ein eigenes Kapitel bekommt, schließlich soll es doch um die Nebencharaktere gehen und Taki ist doch ein Hauptcharakter?



Da der Klappentext so vielversprechend klang und vor wenigen Tagen der 2. Band und somit letzte Band der Mangareihe auf Deutsch herauskam, habe ich mir doch früher als erwartet den Spin-Off von "your name." vorgenommen. Ich glaube wenn man riesiger Fan dieser Reihe ist und auf der Suche nach weiteren Informationen ist, dann kann einem das alles durchaus gefallen. Mir war das einfach zu wenig, zumal man einiges in wenigen Sätzen einfach in der Haupthandlung hätte erwähnen können. Ich bin jetzt nicht maßlos enttäuscht, schließlich wird ja schon bei der Hauptreihe was das Thema Adaptionen betrifft der Vogel abgeschossen und deshalb habe ich auch genau das erwartet. Manchmal ist weniger einfach mehr und ich hatte wirklich darauf gehofft, dass ich mich was das betrifft täusche, jedoch trifft genau das in meinen Augen zu.

Sonntag, 9. Februar 2020

#278 Bücherregal - Over the Top(Kurzrezension)


Titel(Englisch)Over the top: A raw journey to self-love
AutorJonathan Van Ness
VerlagHarper One
GenreAutobiografie
Seiten276 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Viele kennen Jonathan Van Ness als den gut gelaunten und positiven Pflegeexperten aus der Netflix Sendung "Queer Eye". Doch was viele nicht wissen ist, dass er in einer kleiner Stadt im US-Bundesstaat Illinois aufwuchs und dort ein einfaches Ziel für viele war. Diese kamen mit seiner Art nicht zurecht und er war ihnen einfach zu schwul. Hier in diesem Buch erzählt er wie all diese Erlebnisse ihn zu dem Menschen gemacht hat der er heute ist.

Review

Die Warnung direkt zu Beginn des Buches steht nicht ohne Grund dort und ich finde es wirklich gut, dass genauso diese dort steht. Es werden viele Themen erwähnt und auch besprochen, die es ganz schön in sich haben und triggernd wirken können. Es geht unter anderem um Homophobie, HIV, Depression, Tod, Mobbing und Sexuelle Nötigung.

Auf die meisten Themen wird gar nicht so genau eingegangen, was ich aber nicht schlimm finde. Ich denke mal man kann sich ganz gut vorstellen wie es Menschen ergeht die Drogen nehmen u.a. und darüber gibt es ja genügend andere Bücher, die das sehr detailliert beschreiben. Hier liegt der Fokus eindeutig auf all dem was danach kam und wie er es letztendlich geschafft hat wieder auf die Füße zu kommen. Und ich denke es ist jedem vollkommen selbst überlassen inwiefern er über so etwas berichten möchte, weshalb ich mir da auch kein Urteil erlaube. Durch solche Informationen macht man sich nun einmal verletzlich und da kann ich es schon sehr gut nachvollziehen, warum da nicht näher darauf eingegangen wurde. Zumal man immer Leuten begegnen wird die das alles klein reden oder meinen es würde zu oberflächlich besprochen, egal wie man das alles berichtet. Meistens benutzt er jede Menge Sarkasmus, wenn es mal um etwas ernsteres geht. Mich hat das nicht weiter gestört, weil ich selbst was  das betrifft nicht anders bin.

Was mich beim Lesen etwas gestört hatte waren die fehlenden Altersangaben. Oft wusste ich gar nicht in welchem Zeitraum bestimmte Sachen passiert sind.


Fazit

Einige Stellen haben mich weniger interessiert, weshalb ich die meist eher überflogen habe. Trotzdem finde ich es gut, dass die Autobiografie genau diese beinhaltet. Man merkt einfach wie begeistert er von Eiskunstlaufen ist und wie lange diese große Liebe schon vorhanden ist. Und da diese Stellen nur einen sehr kleinen Teil des Buches ausmachen, hat es mich nicht weiter gestört.
Es ist auch so geschrieben wie er spricht, was ich aber absolut nicht schlimm finde. So macht es das alles erst interessant und man hat das Gefühl, als würde er selbst einem all das erzählen. Manche Satzbauten fand ich zwar etwas schwierig, aber so ist das halt bei einer Autobiografie.

Freitag, 7. Februar 2020

#277 Bücherregal - Holding up the universe




Titel(Englisch)Holding up the universe
AutorJennifer Niven
VerlagPenguin Books
GenreLiebesroman/Fantasy
Seiten432 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Über Libby Strout weiß man nur, dass sie einst der fetteste Teenager Amerikas war und die Feuerwehr sie aus ihrem Haus mit dem Kran bergen musste. Doch keiner kennt die Gründe dafür und als sie wieder dazu in der Lage ist die Highschool zu besuchen möchte sie nur eins, sie möchte die Teenagerin sein die alles schafft was sie sich vorgenommen hat. Dort trifft sie auf Jack, der perfekt darin ist nicht groß aufzufallen. Jedoch hat er ein großes Geheimnis, denn nimmt weiß von seiner Gesichtsblindheit. Und je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto weniger fühlen sie sich allein.

Review

Was mir wirklich gut gefallen hat ist, dass die Handlung von Libby und Jack abwechselnd erzählt wird. So erhält man einen relativ tiefen Einblick in die Gefühlswelt der beiden und kann auch ungefähr einschätzen wie der eine den anderen findet. Und man kann so ihre Motive erahnen und erfährt auch ziemlich viel aus ihrer Vergangenheit. Mir war das jedoch an einen Stellen was die beiden betrifft einfach zu rosarot und zu perfekt, aber das hatte ich nach "All the bright places" auch erwartet.

Ein anderer Pluspunkt ist wahrscheinlich die sich wirklich sehr langsam entwickelnde Freundschaft zwischen Libby und Jack. Alles andere wäre auch total unpassend gewesen, wenn man Libbys Vergangenheit betrachtet und ich finde es wirklich toll wie der Handlungsstrang umgesetzt wurde. Zumal er sich aus vielen kleinen Szenen ergibt und recht komplex ist, was das ganze so toll macht.

Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten in die Handlung hinein zu kommen, aber als ich dann endlich drinnen war hatte ich das Buch an einem Tag fertig gelesen.

Leider merkt man selbst wenn man keine Ahnung von Gesichtsblindheit hat sehr schnell, dass hier über den Roman kein Betroffener gelesen hat. Normalerweise orientieren sich Betroffene dann an anderen Merkmalen und genau das findet hier nicht statt. Das macht das alles recht unglaubwürdig und so ergeben einige Situationen einfach absolut keinen Sinn.

Um ehrlich zu sein habe ich mir bei dem Klappentext schon gedacht, dass es gewiss irgendeine inspirierende Story zu einem übergewichtigen Mädchen und das alles mehr "Inspiration Porn" als alles andere ist. Schließlich muss das Mädchen nur das überwinden(entweder abnehmen oder stolz drauf sein) und zack hat man eine Geschichte, die einen dazu inspirieren soll an einem selbst zu arbeiten. Ein Stück weit bekommt man auch genau das, wobei Libby von Beginn der Handlung selbstbewusst ist. Irgendwie ist es ein bisschen schade, dass damit ein so großer und eigentlich wichtiger Themenkomplex in wenigen Sätzen abgehandelt wurde.

Auch sonst wimmelt es nur so von Klischees und hier hätte man sich einfach auf einige wenige beschränken sollen. So wirkt es einfach als hätte man wild ein paar Klischees/Tropes zusammen gewürfelt um möglichst eine Handlung zu finden, die wirklich viele nachempfinden können wegen eigener Erfahrungen zum Beispiel. Bisher habe ich noch kein vergleichbares Buch gefunden, welches so viele YA-typische Tropes beinhalt und das meine ich jetzt absolut nicht im positiven Sinne. Es ist einfach schade, wenn so wichtige Themen unter so vielen Klischees begraben werden um eine Handlung zu kreieren.



Fazit

Die Handlung ist alles andere als rosarot und  die Themen Fatshaming und Mobbing spielen wie zu erwarten eine große Rolle. Immer wieder tauchen lustige Szenen auf, was das alles ein wenig auflockert ohne dabei ins alberne abzudriften.

An sich ist es ein typisches Young-Adult/Jugendbuch und das merkt man beim Lesen auch. Auf die Themen wird altersgerecht eingegangen und deshalb kann man auch nicht viel Tiefe erwarten. Deshalb lasse ich das bei der Bewertung auch komplett außen vor, aber trotzdem komme ich nur auf 3 von 5 Sternen. Erst beim Verfassen der Rezension ist mir wirklich bewusst geworden wie viele Klischees und alles hier bedient werden und was mich beim Lesen gestört hat.

Mittwoch, 5. Februar 2020

Lesemonat Januar





Tagchen,
jetzt ist der erste Monat auch schon um und deshalb ist es Zeit für den Lesemonat. Insgesamt habe ich für den Blog 10.797 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 6.922 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 548 Wörter pro Tag.

  • Das Paket von Sebastian Fitzek, 4/5 Sternen
  • Holding up the universe von Jennifer Niven, 3/5 Sternen
  • What's a girl gotta do von Holly Bourne, 3,5/5 Sternen
  • The Book Thief von Markus Zusak, 4/5 Sternen
  • Serpent & Dove von Shelby Mahurin, 3/5 Sternen
  • Ich kenne deine Lügen von John Marrs, 3,5/5 Sternen
  • Flawed von Cecelia Ahern, 4/5 Sternen

7 Bücher | 3.214 Seiten | 460 Seiten/Buch | 104 Seiten/Tag
- Comic | 1 Graphic Novel | 2 Light Novel | 11 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,6/5
Verlage: 6
bereiste Länder: 4
Genre: 5(2xPsychothriller, 2xYoung Adult, 1xYoung Adult Dystopie, 1xYoung Adult Fantasy, 1xYoung Adult historisch)

Highlight: -
Flop: -

Das Buch "Das Paket" von Sebastian Fitzek hatte ich mir letztes Jahr zugelegt und da ich mal wieder Lust auf einen Psychothriller hatte, wurde es auch direkt zu Beginn des Jahres gelesen. Mir hat es relativ gut gefallen und deshalb gab es 4/5 Sternen, auch wenn die Handlung relativ wenig mit dem Klappentext zu tun hatte und teilweise sehr absurd war. Mich hat das Buch gut unterhalten und das ist ja die Hauptsache.

Ein weiteres Buch auf meiner Wunschliste war "Holding up the universe" von Jennifer Niven, da mir "All the the bright places" von ihr so gut gefallen hatte und ich den Klappentext ganz interessant fand. Leider hatte das Buch mich dann ziemlich enttäuscht und so gab es nur 3/5 Sterne.

Mir fehlte von der Spinster-Girl-Reihe nur noch der dritte Teil und da mir die vorigen so gut gefielen, habe ich im Januar "What's a girl gotta do" von Holly Bourne gelesen. Leider gefiel er mir nicht so gut und deshalb gab es nur 3,5/5 Sternen. Mir wurden da zu oft Grenzen überschritten und Lottie war mir zu dem einfach nur unsympathisch und sie ist als Ich-Erzählerin unheimlich anstrengend.

Dann habe ich es auch endlich einmal geschafft "The Book Thief" von Markus Zusak zu lesen und da es mir so gut gefiel gab es 4/5 Sternen. Das Buch wird finde ich zurecht als zukünftiger Klassiker angesehen. Es geht um Liesel, die bei Pflegeeltern lebt und die in ihrem Keller einen Juden während der NS-Zeit verstecken. Das alles wird aus der Sicht des Todes erzählt, was ziemlich gewöhnungsbedürftig war.

Letztes Jahr wandere "Serpent & Dove" von Shelby Mahurin auf meine Wunschliste, da es einem eine Zeit lang gefühlt überall begegnete. Ich wollte einfach wissen warum das so beliebt ist und ich lese einfach gerne Bücher über Hexen. Jetzt nach dem Lesen bin ich einfach enttäuscht und deshalb gab es nur 3/5 Sternen. Die Handlung war einfach zu konstruiert, manches machte keinen Sinn und die Romanze(oder Liebe?) ist auch zu gewollt.

Auch "Ich kenne deine Lügen" von John Marrs landete bei mir auf dem Reader, da ich dazu einige wirklich gute Rezensionen auf anderen Blogs gelesen hatte und es zudem in der Ausleihe war. Ich hatte einen relativ guten Psychothriller erwartet und bekam aber nur ein Familiendrama. Dann kamen noch die Längen hinzu und die Geschichte rund um Simon driftete langsam in Absurde, weshalb es nur 3,5/5 Sternen gab. Hauptsächlich ging es darum, dass Simon vor 25 Jahren spurlos verschwand und plötzlich wieder auftaucht, also ein relativ häufig verwendetes Szenario.

Das Buch "Flawed" von Cecelia Ahern schwirrte auch einige Zeit auf meinem Reader herum und endlich habe ich es geschafft zu lesen. Mir hat es relativ gut gefallen und es ist ein gut durchdachte dystopische Welt, die finde ich durchaus ein Resultat der heutigen sein könnte. Deshalb gab es 4/5 Sternen und ich einfach einmal, dass "perfekt sein" irgendwann nicht mehr die Norm sein wird. Es ist einfach erschreckend was passiert, wenn das auf die Spitze getrieben wird und ich finde es immer erschreckend, wenn manche genau dieses absolute "perfekt sein" anstreben.

Für Februar habe ich mir auf jeden Fall die beiden Rezensionsexemplare vorgenommen und ich möchte gerne wieder mehr zeichnen. Das habe ich die letzte Zeit schleifen lassen, genauso wie das Schreiben. Momentan fehlt mir oft einfach die Inspiration und wenn mir was fehlt, dann ist es Zeichnen.
Was die Challenges betrifft steht noch nichts fest bis auf Reiselust Challenge und die Sachbuchchallenge. Mal schauen was ich mir sonst noch so vornehmen werde. Und wie war euer Lesemonat so?

LG

Sonntag, 2. Februar 2020

#276 Bücherregal - Embrace your weird(Kurzrezension)


TitelEmbrace your weird
AutorFelicia Day
VerlagGallery Books
GenreSachbuch
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Das Buch beinhaltet unterhaltsame Aufgaben, die einem dabei helfen sollen seine eigene Kreativität zu befreien. Mit Hilfe der Aufgaben soll man herausfinden was einem Angst macht, warum man kreative Projekte immer wieder aufschiebt oder was einen sonst noch so daran hindern kann wie die Kritik von außen. Es soll einen dazu motivieren zu seinen Eigenarten zu stehen und das soll letztendlich dazu führen, dass es einem leichter fällt kreative Arbeiten zu verrichten. Hierfür spielt es überhaupt keine Rolle, ob man jetzt Musik spielt, backt oder malt.

Review

Wenn man einige Sachen von Felicia Day kennt, dann weiß man auch genau was einen erwartet. Hier bei dem Buch handelt es sich um ein etwas dickeres Arbeitsbuch/Mitmachbuch, das heißt es gibt unglaublich viele, komische Aufgaben. Schließlich soll man ja genau das wertschätzen lernen, dieses seltsame und damit auch anders sein. Und das ist nicht abwertend gemeint, schließlich ist es vollkommen okay aus der Norm zu fallen und eben andere Interessen zu haben. Denn genau dieses wertschätzen hilft einen dabei kreative Blockaden zu lösen und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Genau aus dem Grund hatte ich mir dieses Buch gekauft, schließlich stecke ich schon seit längerem in einem Kreatief fest und komme einfach nicht raus. Und deshalb hatte ich es auch vollkommen verdrängt, dass hinter all dem kreativen was ich so mache eine Menge harte Arbeit steckt. Und man diese Kreativität nun einmal nicht immer auf Knopfdruck abrufen kann. Im Buch gibt es einige Aufgaben, die einem dabei helfen sollen herauszufinden was bei einem selbst die Kreativität ausmacht und was einen daran hindert überhaupt kreativ zu sein. Genau das ist wirklich gut beschrieben, denn auch Felicia Day hatte oder hat damit Schwierigkeiten. Es ist halt eigentlich etwas vollkommen normales, worüber aber meist nicht gesprochen wird.

Ein bisschen bereue ich den Kauf des eBooks, schließlich musste ich deshalb alle Aufgaben auf extra Zetteln ausfüllen. Aber so kann ich das Buch irgendwann noch einmal nutzen. Solche Kreatiefs kommen ja in der Regel immer wieder und manchmal halten sie einfach zu lang an und da bin ich um jede Hilfe froh.


Fazit

Man merkt wirklich die ganze Zeit, dass es definitiv ein Buch von Felicia Day ist. Sie springt gerne zwischen den Themen, kommt stellenweise mal komplett vom Thema ab und auch ihre Art von Humor findet man immer wieder in den Texten. Im Englischen würde ich jetzt ihren Humor als quirkig bezeichnend, aber das Deutsche Wort"schrullig" klingt wieder so abwertend. Ich mein es auf jeden Fall positiv! Das alles liebe ich auch an ihr, denn sie verstellt sich nicht. Sie steht hinter dem was sie macht. Sie ist auf den Boden geblieben und zeigt einfach nur wie sie es geschafft hat auch ihre schrägen Seiten zu mögen. Besonders gut fand ich, dass alles  wirklich gut nachvollziehbar ist und es um nichts spirituelles geht. Und es geht halt um alle kreativen Aktivitäten, das heißt von tanzen, malen über schreiben und töpfern ist alles dabei. Das heißt es ist ist quasi universell einsetzbar.

Mir hat das ausfüllen des Buches definitiv Spaß gemacht und mir hat es auch dabei geholfen herauszufinden, was mich mal wieder in ein Kreatief gerissen hat. Es ist jetzt natürlich kein Allheilmittel, aber es kann einem wenigstens einen Schubser geben und einen dazu aufmuntern mal über gewisse  Dinge nachzudenken. Kreativität ist halt tatsächlich eine Pflanze, die man hegen und pflegen und die viel Arbeit mit sich bringt. Nicht alles was man macht ist vorzeigbar und auch das wird im Buch thematisiert.