Sonntag, 28. Mai 2023

#536 Bücherregal - Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen

 









TitelDu kannst alles lassen, du musst es nur wollen
AutorTorsten Sträter
VerlagUllstein
GenreHumor
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Sträter hat sich mal wieder daran gemacht einige Texte zu verfassen. Dieses Mal widmet er sich unter anderen den Themen Versicherungen, Influencer und Komfortzone. Aber auch Corona spielt eine Rolle und wie das kleine Virus seine Welt auf den Kopf gestellt hat.

Review

Dieses Mal gibt es wie gewohnt abstruse Geschichten à la Sträter, bei denen er vollkommen vom Thema abkommt. Oft fangen diese noch ganz nachvollziehbar an, bis die geschilderten Sachen immer abwegiger werden. Ich hatte mir beim Lesen Zeit gelassen um das alles erst einmal auf mich wirken zu lassen. Seine Texte haben definitiv einen hohen Wiedererkennungswert. 

In dem Buch befinden sich einige Texte aus den Jahren 2019-2021. Ein paar von denen kannte ich schon im Vorfeld, da er diese schon in diversen Fernsehformaten vorgetragen hatte. Jedoch finde ich ich es immer wieder toll diese dann später in seinen Büchern nachlesen zu können, da es mir dann leichter fällt diese zu verstehen. Denn manche Pointen verstehe ich erst beim zweiten Mal lesen, da ich über ein paar Themen schlichtweg zu wenig weiß. Und wenn ich gar nichts darüber weiß, verstehe ich die Pointen absolut gar nicht. Was mich aber nicht gestört hatte, denn dafür wurden ziemlich viele verschiedene Themenbereiche abgedeckt. 

Das Cover ist definitiv passend zu den anderen Büchern von Sträter.

Fazit

Alles in allem konnten mich die Texte gut unterhalten. Sträter liebt es definitiv mit Wörtern zu spielen und es ist immer wieder schön die Resultate davon zu lesen.

Freitag, 26. Mai 2023

#535 Bücherregal - Imperium der Schmerzen(Kurzrezension)

 


TitelIm Auftrag der Toten
AutorAxel Petermann
VerlagHeyne Verlag
GenreTrue-Crime
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Die Familie Sackler ist Inhaber von einem sehr erfolgreichen Pharmaunternehmen. Sie verdankt Valium und Oxycontin ihr Vermögen, letzteres ist mit verantwortlich für die Opiatkrise in den USA. Die Manager der Firma hatten mit ihrer Vermarktungsstrategie für den enormen Umsatz gesorgt. Sackler selbst geben sich gerne großzügig und spenden einen Teil ihrer enormen Einnahmen. Und haben bisher das Medikament Oxycontin noch nicht vom Markt genommen, obwohl das enorme Suchtpotenzial bekannt ist.

Review

Über die Opioidkrise in den USA hatte ich schon einige Dokumentationen gesehen. Es ist total verstörend zu hören wie es überhaupt dazu kam und das Menschen das aus reiner Geldgier verursacht haben. Das Leid unzähliger wurde mutmaßlich billigend in Kauf genommen, was mich schlichtweg fassungslos macht. 

Das Buch ist definitiv sehr umfangreich und ich musste schon sehr genau zu hören um alle Zusammenhänge zu verstehen und den Überblick zu behalten. Es ist wirklich überraschend wie viel über die Familie Sackler bekannt ist.

An sich ist all das Geschilderte sehr komplex, denn viele Faktoren spielen mit rein. Unter anderen wurde genau geguckt an wen man Opioide verkauft um den größtmöglichen Gewinn zu erreichen. Hierbei waren auch einige Ärzte involviert, obwohl diese es besser wissen müssten. Einige davon waren oder sind Teil der so genannten Pill Mills, in denen man ganz leicht an die verschreibungspflichtigen Schmerzmittel insbesondere Opiate kommt. Mich erschüttert es immer wieder wie manche Ärzte das alles leichtfertig verschreiben, obwohl ja das Suchtpotential nicht zu unterschätzen ist.

Es ist wirklich unfassbar wie viel Schaden diese Medikamente anrichten und wie machtlos der Staat scheinbar ist. Allen Anschein nach ist es enorm schwer die Pharmaunternehmen zu verklagen, denn sie scheinen für alles eine Erklärung zu haben.

In den USA muss sich definitiv einiges ändern, damit die Krise endlich ein Ende findet. 


Fazit


Der Autor zeigt mehrfach im Buch wie wichtig es ist, dass Medikamente im Vorfeld umfassend von unabhängigen Stellen geprüft werden. Und bei Gefahr wie zum Beispiel viele Todesfälle oder ähnliches umgehend vom Markt genommen werden. Opiate sind nun einmal keine Bonbons und sollten nicht ohne umfassende Aufklärung verschrieben werden.

Sonntag, 21. Mai 2023

#534 Bücherregal - The Night Circus(Kurzrezension)

 

 



Titel(Englisch)The Night Circus
AutorErin Morgenstern
VerlagRandomhouse
GenreFantasy
Seiten512 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt


Immer wieder taucht wie aus dem Nichts ein Zirkus in diversen Städten auf, dessen schwarz-weißes Zelt nur nachts geöffnet ist. In diesem finden viele atemberaubende, einmalige Vorführungen statt. Vor den Zuschaueraugen verborgen findet zudem ein Machtkampf zwischen den beiden Magiern Celia und Marco statt. Doch keiner von beiden weiß, dass dabei ihr Leben auf dem Spiel steht und der Fortbestand vom Zirkus von ihnen abhängt. Als wär alles nicht schon schwer genug verlieben sie sich auch noch ineinander.

Review


Hierbei handelt es sich um einen anspruchsvollen Fantasyroman mit einem atmosphärischen Schreibstil. Erst nach und nach wird klar warum bestimmte scheinbar nichtige Begebenheiten ausführlich erklärt werden.

Besonders der Kampf zwischen den beiden Zauberlehrlingen hatte es mir angetan. Zudem liebe ich es, wenn ein Zirkus eine große Rolle spielt. An sich stelle ich mir die genannten Handlungsorte atemberaubend vor und würde diese gerne selbst kennen lernen.

Leider fiel es mir total schwer aufgrund der ständigen wechselnden Handlungsorten samt Zeiten den Überblick zu behalten. Ich musste schon sehr aufmerksam zu hören um die Wechsel mitzubekommen und mich ständig daran erinnern, dass das alles jetzt wo anders statt findet. 

Zudem spielen jede Menge Personen eine Rolle, was ich zeitweise als recht anstrengend empfand. Hier weiß ich gar nicht ob es daran liegt, dass ich wirklich selten Fantasy lese oder mir einfach alles einen Ticken zu komplex wahr.

Ein anderer Knackpunkt waren die vielen offenen Fragen, die sehr lange unbeantwortet blieben. Dementsprechend zermürbend war es auf die Erklärungen zu warten. 

Durch die vielen Andeutungen hatte mich das Ende absolut gar nicht überrascht, was einfach nur schade wahr.

Die Liebesgeschichte hatte für mich keinen Mehrwert und hätte man finde ich ruhig weglassen können. Mir ging das zwischen den beiden Personen einfach zu schnell zur Sache. 

Fazit

An sich ist es ein toller Fantasyroman, jedoch fiel es mir schwer den Überblick zu behalten.

Freitag, 19. Mai 2023

#533 Bücherregal - Die Unwerten

        




TitelDie Unwerten(Hannah Bloch, 1 Teil)
AutorVolker Dützer
VerlagGmeiner Verlag
GenreKrimi
Seiten478 Seiten
Meine Bewertung
 3/5


 Inhalt

1939: Hannah Bloch geht in Frankfurt am Main zur Schule und bisher wusste in ihrer Schule noch niemanden von der Epilepsie. Was an sich gut so ist, denn durch diese Erkrankung würde sie als erbkrank gelten und das würde direkt den Behörden gemeldet werden. Doch ausgerechnet während dem Unterricht bekommt sie einen Krampfanfall und aufgrund ihres aufsässigen Verhaltens wird das direkt bei der zuständigen Behörde angezeigt. Ihre Mutter muss nun mit ihr zu einem Gutachter, der darüber entscheidet ob sie in eine der vielen Anstalten speziell für erbkrankte überstellt werden soll.

Review

Auf dieses  Buch hatte ich mich im Vorfeld richtig gefreut, da ich unheimlich gerne historische Kriminalromane lese. Hier geht es zudem unter anderen um Euthanasie und den II. Weltkrieg und zu beiden Themen habe ich schon einige Sachbücher gelesen. Dadurch waren mir viele der genannten Fakten im Laufe der Handlung vertraut. Es ist wirklich schade wie wenig Bücher zu dem Thema Euthanasie existieren, dabei ist es enorm wichtig die Menschen über genau so etwas zu informieren. Am 01. Januar 1934 trat das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft und besiegelte somit das Schicksal von mehr als 300.000 Menschen, die im Zuge von T4 einen so genannten Gnadentod erhielten.

Am Ende des Buches erklärt der Autor warum es ihm so schwer fiel darüber zu schreiben und welche Zeitzeugenberichte er für seine Handlung genutzt hatte. Es ist einfach nur erschreckend wie viele Hannah Blochs Schicksal teilten und wie das Projekt T4 als Gnadentod deklariert wurde. Mich hat das alles unfassbar wütend gemacht und im Laufe der Handlung wird das alles nicht nur einmal aus der Sicht eines Arztes erzählt, der sich aufgrund des Drucks von oben immer mehr verändert. Leider ist diese Sichtweise immer noch in vielen Köpfen verankert, was einfach nur erschreckend ist.

Aber nicht nur Euthanasie spielt eine große Rolle, sondern auch der II. Weltkrieg im Allgemeinen und wie es nun einmal war als Halbjüdin zu dieser Zeit aufzuwachsen. Zudem fiel es Hannah Bloch unglaublich schwer sich unterzuordnen und sich den neuen Begebenheiten anzupassen. Aufgrund ihres Alters ist ihr gar nicht bewusst, dass sie mit dem Feuer spielt und nicht nur ihr Leben riskiert.

Was mir jedoch weniger gut an der Handlung gefallen hatte war die Glückssträhne von Hannah Bloch. Und nicht weil ich ihr all das nicht gönne, sondern die schiere Wucht der günstigen Fügungen lassen all das Geschehene unwirklich erscheinen. Zudem drückt es enorm die Spannung nach unten, da letztendlich Hannah ohne jegliche Blessuren davon kommt. 

Zudem werden hier rund 10 Jahre aus Hannahs auf doch recht wenigen Seiten beschrieben, weshalb teilweise die Handlung im Zeitraffer abläuft. Das wirkt deshalb so komisch, weil teilweise einige Abschnitte sehr detailliert beschrieben werden und dann alles Schlag auf Schlag kommt. Hier hätte mir ein ausgeglicheneres Erzähltempo besser gefallen.

  
Fazit

An sich war die Handlung ganz okay und nachvollziehbar, jedoch hat mir schlicht und ergreifend das gewisse Etwas gefehlt. Zudem gab es zu viele glückliche Fügungen, die das alles recht unrealistisch erschienen ließen.