Sonntag, 29. März 2020

#007 Manga - Siúil, a Rún – Das fremde Mädchen(Band 1-3)




Titel(Deutsch)Siúil, a Rún – Das fremde Mädchen
Titel(Englisch)The girl from the other side: Siúil, a Rún 
AutorNagabe
VerlagTokypop
GenreFantasy/Horror
Bände1-3(bisher erschienen 7)
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Das Land ist schon seit Ewigkeiten in zwei Hälften geteilt. In dem inneren Teil leben die Menschen geschützt durch eine hohe Mauer, während in dem äußeren Teil die Außenseiter leben. Ein Fluch hat diese in groteske Gestalten verwandelt. Wenn man diese berührt geht der Fluch auf einen über und man wird zu einem von ihnen. Einer hat es sich zur Aufgabe gemacht sich aufopferungsvoll um ein kleines, blondes Mädchen zu kümmern. Kann er dieses vor dem Fluch beschützen, obwohl er selbst ein Außenseiter ist?


Review

#1. Band: 

Man wird direkt in die Handlung geschmissen und erfährt im 1. Band nur sehr wenig darüber, warum das kleine Mädchen mit dieser gruseligen Gestalt alleine in einem verlassenen Haus/Gegend lebt. Die eher minimalistischen Zeichnungen und die fehlenden Informationen tragen zu einer bedrückenden, angsteinflößenden Grundstimmung bei. Immer wieder werden speziellen Erzählformen/-weisen benutzt um diese Stimmung zu unterstreichen. Am Besten gefallen haben mir die vielen Panels bzw. Seiten, die die Spannung noch erhöht haben und bei denen man direkt umgeblättert hat um endlich erlöst zu werden. Aus dem Grund habe ich den Band auch in einem direkt durch gelesen und würde am liebsten direkt zum nächsten greifen. Dabei müsste man ja eigentlich meinen, dass so ein wirklich langsamer Handlungsverlauf genau das Gegenteilt bezweckt, jedoch empfand ich dieses hier zu dem Auftakt einer Reihe passend.

Der Kontrast zwischen dem kleinen Mädchen und dem "Outsider" könnten nicht größer sein, also zwischen niedlich und furchteinflößend. Irgendwie wünscht man sich, dass sie endlich ihre Tante wiedersieht. Und dann sieht man wie der Outsider mit ihr umgeht und fragt sich, ob die Tante genauso mit ihr umgeht. Das Mädchen ist halt noch sehr naiv und jung und bei mir hat sie nicht nur einmal den Beschützerinstinkt geweckt.

Die düsteren Zeichnungen erinnern mich an Geschichten aus dem Mittelalter. Allgemein erinnert es einen an die Märchen, die einen abschrecken und einem etwas lehren sollten. So ganz weiß man noch nicht wo es hingeht, aber ich gespannt darauf wo die Reise hingeht. Immer wieder gibt es auch kleine Hoffnungsschimmer und schöne Momente, was der sonst so düsteren Handlung ganz gut tut.

#2. Band: 

In diesem Band geht es um die Hintergrundgeschichte und man erfährt was es mit den Gestalten/Outsidern auf sich hat. Am Ende bleibt man zwar mit vielen offenen Fragen zurück, aber das hat bei mir nur noch mehr das Interesse geweckt. Denn scheinbar sind die Hintergründe doch viel komplexer als bisher angenommen und die Puzzleteile wollen auch noch nicht so recht zusammen passen. Man bekommt zudem etwas mehr von der Umgebung zu sehen und so wirklich einordnen kann man bestimmte Orte noch nicht in den Gesamtkontext.

Die Handlung driftet auch immer mehr in das Genre "Dark-Fantasy" ab und wird folglich immer düsterer und bei Zeiten sehr brutal. Das alles passt zur Grundatmosphäre und man weiß nicht so recht, was das alles bedeutet und ob man überhaupt noch Hoffnung sollte. Die Geschwindigkeit der Handlung hat auch ordentlich zugenommen. Die Zeichnungen werden auch immer dunkler und das lässt einfach nichts gutes erahnen.

Und was ist das bitte schön für ein fieser Cliffhanger am Ende? Der vom ersten Band war ja schon schlimm, aber dieser hier ist einfach nur gemein. Und wenn man sich mit Märchen auskennt, dann weiß man auch was so ein Cliffhanger bedeutet und das macht das alles nicht wirklich angenehmer. Vor allem da ich genau das Gegenteil möchte und so sehr darauf hoffe, dass das nicht eintritt. Auch wenn der Text am Ende genau das ankündigt.

#3. Band: 

Vorwiegend geht es dieses Mal um die große Frage, was gut und was schlecht ist. Wer erzählt einem die Wahrheit. Was hat es mit dem Fluch auf sich? Wem kann man vertrauen oder kann man niemanden vertrauen, denn alle erzählen sie einem was anderes über den Fluch. Vor allem die Dialoge haben mir gefallen und sie verraten einem unheimlich viel über die Beweggründe der einzelnen Charaktere. Gefühlt verursacht jede Antwort eine neue Frage und das macht sowohl die Handlung als auch die einzelnen total faszinierend. Dadurch kommen auch mehr Handlungsstränge zustande und alles wird ein wenig komplexer. Vielleicht führt das ja dazu, dass in den darauf folgenden Bänden ein höheres Handlungstempo vorherrscht. Auf Dauer ist das jetzige einen Ticken zu langsam.

Langsam ergeben auch einige Sachen Sinn und es zeichnet sich ein klareres Bild des Ganzen ab. Aber wo einen die Reise hinführt ist immer noch nicht so wirklich klar und ob das Bild überhaupt nur annähernd der Wirklichkeit entspricht weiß man auch nicht. Der Band wie schon zu erwarten mit einem gewaltigen Cliffhanger, wie eigentlich jedes Kapitel bisher. Und wieder einmal bin ich dazu geneigt direkt zum nächsten Band zu greifen, aber erst einmal möchte ich die Geschichte etwas sacken lassen.

Fazit

Wenn man mal auf der Suche nach einem Manga der etwas anderen Art ist, dann wird man hier definitiv fündig. Es gibt keine runden Kulleraugen, bis auf das Wesen und zwischendurch das Mädchen ist nichts groß stilisiert und es erinnert bis auf die Leseweise einen nichts an andere Manga. Es ist eine düstere Geschichte, die einen an alte Märchen erinnert und einen auch zum Nachdenken anregt. Wer bestimmt was gut und was schlecht ist? Wie würde man selbst in so einer Situation reagieren? Es gibt kein einfach gut/böse Szenario und das finde ich so toll. Der Manga ist sehr düster und deshalb ist er auch eher etwas für etwas ältere Teenager.

Freitag, 27. März 2020

#005 Comic - The Pride Season One







Titel(Englisch)The Pride Season One(#1.-#6. Heft)
AutorJoe Glass
VerlagQueer Comix
GenreLGBTQIA/Superhelden
FormatSoftcover
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Fabman ist es Leid, dass er als queerer Superheld einfach nicht ernst genommen wird. Deshalb entschließt er sich seine eigene Superheldengruppe zu gründen, schließlich sollte es doch keine Rolle spielen sie queer sind oder eben nicht. Er nennt seine Gruppe "The Pride" und zusammen wollen sie sich für mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt einsetzen.


Rezension

Im Laufe des Sammelbandes wurden wirklich viele wichtige Themen angeschnitten. Meist sind es dann typische Themen für die LGBT-Community wie Homophobie(nicht nur von Mitmenschen, sondern auch von anderen Superhelden), HIV und ähnliches. Oft werden diese jedoch nur oberflächlich behandelt, was wahrscheinlich auch an dem Format liegt. Trotzdem finde ich es gut wie sie behandelt wurden, da ja leider was HIV zum Beispiel betrifft immer noch zu viele Falschinformationen im Umlauf sind.

Ansonsten dreht es sich auch ziemlich viel um Klischees, was man sich wahrscheinlich auch denken kann. Schließlich geht es hier um queere Archetypen. Wenn man es in dem Kontext betrachtet ist es ganz okay, vor allem da es sich hierbei erst um die ersten 6 Hefte handelt. Jedoch hätte ich es auch schön gefunden, wenn die Charaktere etwas mehr als ihre Klischees gewesen wären. Allein um zu zeigen, dass nicht jeder queere Mensch 1:1 den Klischees entspricht. Mir gefällt es, dass man nach und nach mehr über die doch recht vielen Superhelden erfährt.

Zudem gibt es viele diverse Charaktere, auch wenn genau das noch ausbaufähig ist. Manches vermisst man einfach, aber man kann ja nicht alles haben. Ich hätte mir vor allem was die Männer betrifft mehr Diversität gewünscht, da ich zwischendurch immer mal wieder den Überblick über die drei schwulen hellhäutigen Männer verloren hatte. Mitschuld trägt da leider auch der Zeichenstil, obwohl der eigentlich bei so etwas genau das verhindern sollte.

Um ehrlich zu sein habe ich gar nicht verstanden, warum teilweise der Zeichenstil selbst in den Heften so extrem variiert. Wenn die Zeichner alle einen ähnlichen Stil haben finde ich es ganz okay und mich stört es dann auch nicht weiter, aber hier sind manche Seiten teilweise einfach nicht schön anzusehen, während andere wirklich ganz schön gezeichnet wurden. Vor allem in Heft 5 ist mir das aufgefallen, denn hier springt einem das das Können bzw. Nicht-Können der jeweiligen Zeichner extrem ins Auge und das ist einfach nur störend, es lenkt unglaublich ab und bringt somit den Lesefluss ins stocken.

Was mich dann auch beim Lesen irritiert hatte war der Umgang mit den weiblichen Charakteren. Vor allem eine hat mich einfach nur an WonderWoman erinnert und hier hätte ich mir einfach ein eigenes Charakterkonzept gewünscht. Natürlich gibt es schon recht viel in die Richtung und es ist recht schwer was neues zu finden, aber vor allem bei ihr ist es mir aufgefallen. Auch sonst gibt es recht viele Parallelen zu anderen Comics, was mich teils richtig irritiert hatte.

Mir hat auch irgendwie die Hintergrundgeschichte rund um die weiblichen Charaktere gefehlt und dass diese genau das gleiche erfahren wie die männlichen. Warum? Weil weibliche, queere Personen genauso mit Homophobie und Vorurteilen konfrontiert werden wie männliche, queere Personen.

Fazit

Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht so recht was ich da gelesen habe und warum vieles einfach keinen Sinn ergibt. Und genau das sollte ja nach spätestens 6 Heften nicht mehr der Fall sein, dass man als Leser nicht weiß was da genau Sache ist. Deshalb vergebe ich auch nur wirklich wohl wollend 3,5 von 5 Sternen. Für ein Kickstarterprojekt ist es definitiv okay und ich denke wenn man genau die gleiche Story einmal überarbeitet und es nur von max. 2 Zeichnern anfertigen lässt, dann ist es wahrscheinlich auch um Welten besser.

Mittwoch, 25. März 2020

#004 Comic - Heartstopper







Titel(Englisch)Heartstopper
AutorAlice Oseman
VerlagHodder Children's Books
GenreLGBTQIA/Romance
FormatSoftcover
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Es ist eine Geschichte über zwei Jungs, die sich kennen und lieben lernen. Charlie ist einer, der sich gerne zu viele Gedanken um alles macht und der erst vor einem Jahr unfreiwillig als schwul an seiner Jungenschule geoutet wurde. Und Nick ist ein fröhlicher, warmherziger Rugbyschule an seiner Schule. Die beiden freunden sich schnell an und merken nach und nach, dass diese Freundschaft tiefer geht als gedacht.


Rezensionen

Vol 1:


Erst einmal vorweg: In diesem Comic geht es explizit um Themen wie Magersucht, Depression, Homophobie, Mobbing und Suizid(-versuch). Was vor allem beim Lesen auffällt ist, dass hier absolut nichts geschönt geschweige denn romantisiert wird. Es ist einfach unfassbar wichtig, dass solche Themen nicht totgeschwiegen wird und dass mit diesen sensibel umgegangen wird. Alice Oseman schafft es eine nachvollziehbare Handlung rund um diese Themen zu konstruieren und die Charaktere nicht auf diese zu reduzieren.

Ein anderer Pluspunkt ist die Freundschaft zwischen Nick und Charlie, da sie sich gegenseitig unterstützen und füreinander da sind und offen über ihre Probleme reden.
Das einzige was mir nicht gefällt ist der Zeichenstil, weshalb ich auch mehrere Anläufe brauchte um den 1. Band zu beenden. Die Zeichnungen sind auf das wesentliche reduziert und Details sucht man in den Panels vergebens. Das alles ist gewöhnungsbedürftig, aber nach dem Lesen des 1. Bandes habe ich genau das auch auf irgendeine Art schätzen gelernt. Wobei ich eigentlich detaillierte Zeichnungen bevorzuge, da diese nicht so schnell in eine einheitliche Masse verschmelzen und mir auch eher in Erinnerung bleiben.

Mir hat der erste Band relativ gut gefallen von der Handlung her und wie mit sensiblen Themen umgegangen wird, deshalb gebe ich der Reihe definitiv eine Chance.

Vol 2:

In Band 2 geht es hauptsächlich darum was das genau ist zwischen Charlie und Nick und allgemein um das Thema Sexualität. Mir gefällt es, dass alles eher langsam passiert und so wirkt es auch um einiges realistischer. Es wird sich im Laufe der Handlung nicht nur einmal mit Stereotypen/Vorurteilen auseinander gesetzt und das selbst lieb gemeintes necken diesbezüglich nicht okay ist(außer derjenige findet es okay).

Was mir auch gefällt ist, dass die einzelnen Charaktere Probleme ansprechen und versuchen Lösungen zu finden anstatt diese totzuschweigen. 

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man den Band ultra schnell durch gelesen hat. Wenn ich ihn mit anderen Comics vergleiche ist das Lesetempo einfach deutlich höher, da es kaum Dialoge gibt und die Panels einen auch nicht dazu einladen dort länger zu verweilen. Und es passiert halt relativ wenig, heißt also simple Aktivitäten werden mehrere Panels lang gezeigt. Für mich war das jetzt weniger das Problem und ich empfand es auch nicht schlimm, aber ich wollte es erwähnt haben. Auch sonst kann man jetzt keine tiefgründige Story erwarten und viele Nebencharaktere sind sich sehr ähnlich vom Verhalten her, aber nichts anderes habe ich erwartet. Im Hauptfokus steht halt die Freundschaft zwischen Charlie und Nick und vieles wird nur oberflächlich angekratzt an Themen. Das macht es halt zu einem guten Comic für zwischendurch und zum runter kommen.


Vol 3:


Im Vergleich zu Band 1 hat sich der Zeichenstil um einiges gebessert. Dieses Mal geht es unter anderem um die Themen Essstörung und psychische Erkrankungen. Beides wird nur oberflächlich und relativ kurz besprochen, was sich aber denke ich noch im Laufe der Handlung ändern wird. Im Vordergrund steht der Ausflug nach Paris und man lernt etwas mehr über die Freunde von Nick und Charlie, was der Story mehr Tiefe gibt.

Was mir vor allem positiv aufgefallen ist, dass das Verhalten von Nick und Charlie erklärt wird und man als Leser nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Immer wieder reden die beiden miteinander über Probleme oder warum ihnen was nicht so leicht fällt u.a. und genau das ist schön zu sehen. Denn in zu vielen Büchern geht genau dieser Aspekt einer Beziehung verloren und oft sieht man dann nur, dass sich einer total toxisch gegenüber dem anderen verhält und das auch noch romantisiert wird. Und das geht vor allem in YA-Büchern einfach mal gar nicht.
Und dann gibt es noch die unzähligen Male in denen auf Mobbing/Homophobie aufmerksam gemacht wird und dass das alles nicht okay ist oder mit einem einzigen "Sorry" wieder gut zu machen ist.


Fazit

Alles in allem ist es auf jeden Fall ein schöner Webcomic, den man mittlerweile auch als gedruckte Version erwerben kann. Er regt definitiv zum Nachdenken an, auch noch lange nach dem man ihn gelesen hat. Und das obwohl der Webcomic( auf tapas und webtoon zu finden) an sich schnell durch gelesen ist und kaum etwas passiert. Er spricht wichtige Themen an, die viele Jugendliche betreffen. Von der Sprache her ist er leicht zu verstehen und es wäre wirklich schön, wenn es ihn irgendwann auch auf Deutsch geben würde. Bei Gelegenheit möchte ich auf jeden Fall noch das dazugehörige Buch "Solitaire" lesen, da Charlie der Bruder der Hauptprotagonistin ist. Und natürlich weil diese LGBT-Bezug hat und sich mit psychischen Erkrankungen auseinander setzt.
Mir fällt es wirklich schwer das als Graphic Novel zu sehen, da mir dafür einfach zu viel fehlt.

Sonntag, 22. März 2020

#008 Graphic Novel - Der Hobbit





TitelDer Hobbit
AutorStory: J.R.R. Tolkien, Zeichner: David Wenzel, Charles Dixon
VerlagCarlsen
GenreFantasy
FormatSoftcover
Bände1(Auflage vom 3. Juli 2012)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Eigentlich ist der Hobbit Bilbo Beutlin zufrieden mit seinem ruhigen Leben im Auenland und wenn es nach ihm ginge, dann könnte es ewig so weiter gehen. Doch eines Tages steht überraschend Gandalf vor der Tür, der den Hobbit unbedingt mit auf eine Reise nehmen möchte und damit sein Leben komplett verändert. Zusammen mit dreizehn Zwergen begeben sie sich auf die gefährliche Suche nach dem gestohlenen Zwergenschatz.



Rezension


Hierbei handelt es sich um das spannende Abenteuer eines Hobbits, obwohl diese dafür nicht bekannt sind. Wie zu erwarten ist die Handlung passend zum Medium auf das wesentliche beschränkt wurden. Aber das ist nicht weiter schlimm und ich finde es schön, dass trotzdem alles wichtige stimmig erzählt wurde. Durch die Zeichnungen kann man sich das alles viel besser vorstellen, auch wenn Tolkien es auch ohne diese schafft bei einem stimmige Bilder im Kopf zu erzeugen. Mir hat auf alle Fälle die Tiefe der Handlung gefallen und aus wie vielen Einzelschritten diese besteht, damit man als Leser auch ja versteht was vor sich geht. Das ist ja schon beim Buch so und normalerweise kennt man es ja eher von Graphic Noveln-Adaptionen, dass da ordentlich gekürzt wird und man am Ende gar nicht mehr so genau weiß was überhaupt warum passiert ist. Das ist hier absolut nicht der Fall! Es wird sich hier sehr stark ans Buch gehalten, was ich wirklich schön finde. Man muss schließlich nicht jede Geschichte neu erzählen bzw. abändern.

Vor allem der atemberaubende, einfache Zeichenstil hat mir gefallen, denn der er erinnert mich immer wieder an Comics aus meiner Kindheit und natürlich auch an alte Märchen. Allein die Farbauswahl und die zarten Linien laden einen förmlich zum Träumen ein. Man sieht halt einfach direkt, dass mit Aquarell und Tuschefeder gearbeitet wurde und das hat man ja heute eher selten, was wirklich schade ist. Mit am besten haben mir die grandiosen Landschaftsbilder gefallen und überhaupt die Darstellung der einzelnen Figuren. Es wird auch meist nur das nötigste abgebildet, was aber zu der Handlung passt und wahrscheinlich wäre es ansonsten mit der Menge Text einfach zu überladen. So wirkt es einfach sehr ausgewogen und stimmig.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Seiten sehr textlastig sind. Für diejenigen die das Buch kennen ist es wahrscheinlich keine große Überraschung. Aber wenn man die Graphic Novel jetzt mit vielen anderen vergleicht fällt einfach direkt auf wie viel Text diese enthält und mir war es an manchen Stellen einfach zu viel des Guten. Oft hätte man die Texte auch um die Hälfte kürzen können, da die Bilder meist für sich sprechen, was ja auch der Sinn und Zweck dieser sein sollte.

Was auch noch auffällt sind die sehr ähnlichen Gesicht von Gandalf und Thorin, was beim Lesen manchmal etwas komisch ist. Hier wären deutlich sichtbare Unterschiede bei Panels bei denen man nur das Gesicht sieht besser gewesen.

Fazit

Man kann diese Graphic Novel komplett ohne Vorwissen lesen und sie ist genauso wie das Buch vollkommen unabhängig von "Herr der Ringe" lesbar, auch wenn beide in Mittelerde spielen. Obwohl es immer wieder Schlachten gibt ist das alles auch für Kinder geeignet, da diese Szenen recht vereinfacht und absolut unblutig dargestellt werden. Die Vorlage ist halt ein Kinderbuch und ich finde es gut, dass auch die Graphic Novel für diese geeignet ist.

Wegen den Kritikpunkten gibt es nur 4 von 5 Sternen. Ich lese mir diese Adaption immer mal wieder sehr gerne durch, allein weil mir die Geschichte und die Zeichnungen so gut gefallen.

Freitag, 20. März 2020

#007 Graphic Novel - Die Bücher der Magie





TitelDie Bücher der Magie
AutorStory: Kat Howard, Zeichner: Tom Fowler
VerlagPanini
GenreFantasy
FormatSoftcover
Bände1-2(Band 3 noch nicht angekündigt)
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Eigentlich lebt Tim Hunter ein vollkommen normales Leben mitsamt den Problemen und Wünschen, die ein Teenager nun einmal hat. Jedoch ist er im Gegensatz zu seinen Mitschülern ein Magier, jedoch kann er noch gar nicht zaubern. Trotzdem hat es eine Organisation auf ihn abgesehen, da er laut einer Prophezeiung das Ende der Magie verursachen wird. Vor kurzem kam eine Vertretungslehrerin an seine Schule, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Tim dabei zu helfen die Magie zu verstehen und Zugriff auf die Bücher der Magie zu bekommen.



Rezensionen

Vol 1(#1-#6):

Was mir am besten gefällt ist an dem Zeichenstil definitiv die Farbauswahl. Die Gesichter wurden finde ich nicht so schön gezeichnet, sie sind mir zu stilisiert und oft sehen sie einfach nur gruselig aus. Dafür haben sie aber einen hohen Wiedererkennungswert und man kann alles wichtige auf Anhieb erkennen. Wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat, dann fallen einem die ganzen Kritikpunkte am Zeichenstil auch gar nicht mehr auf.

Hier in der Version ist Tim eigentlich ganz sympathisch, auch wenn ich seine Art teilweise einfach nur anstrengend finde. Er hat eine unglaubliche hohe Erwartungshaltung und reagiert ziemlich bockig, wenn diese nicht erfüllt wird. Auch sonst muss einfach alles immer sofort passieren und er stürzt sich von einer Sache in die nächste. So wirklich viel erfährt man nicht über ihn, was sich aber hoffentlich noch ändern wird. Über die restlichen Charaktere erfährt man so gut wie gar nichts.
Mir hat die Traumsequenz zu Beginn gefallen, da man dadurch einen groben Überblick über das bekommt was einen erwartet und was bisher geschehen ist.

Der größte Knackpunkt am 1. Band ist die unfassbar sprunghafte Handlungsgeschwindigkeit. Es passiert relativ wenig und vieles wird einfach nur unnötig in die Länge gezogen. Während im Gegenzug andere Aspekte viel zu schnell verlaufen und so erscheint es, als wäre es ein Kinderspiel Magie zu lernen. Auch sonst führen die vielen Sprünge in der Handlung dazu, dass man oft kopfschüttelnd davor sitzt und sich fragt was zum Henker gerade passiert ist.

Wohl wollend vergebe ich 3,5 Sterne, allein weil man einer Reihe Zeit geben sollte. Die ursprüngliche Version(Comicreihe) hatte mir schon ganz gut gefallen, auch wenn ich erst einen Band davon gelesen habe und ich hoffe die Neuinterpretation dieser Reihe wird genauso klasse.

Vol 2(#7-#12):

Was beim 2. Band direkt ins Auge springt ist, dass Tim absolut nicht in der Lage ist Regeln zu befolgen. Selbst wenn es schlimme Strafen gibt hält er sich nicht dran und bringt damit alle inklusive sich selbst in Gefahr. Und das macht ihn in meinen Augen einfach nur schrecklich unsympathisch und egoistisch. Viel zu oft wirkt er wie ein kleines Kind, welches zu Übersprungshandlungen neigt und eine wirklich kurze Zündschnur hat. Und ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn macht so jemanden als Hauptprotagonisten zu haben. In der Miniserie u.a. wurde das nie so überspitzt dargestellt und ich finde man muss es auch gar nicht. Schließlich ist Tim nur ein Teenager und da ist es klar, dass er manchmal unüberlegt handelt und nicht wie ein Erwachsener agiert.

Und Dr. Rose hat scheinbar nur eine Funktion: Rumschreien. So ganz ist mir noch nicht klar was sie überhaupt vor hat mit Tim und ob sie tatsächlich auch etwas kann, denn momentan geht sie mir mit ihrer Art ziemlich auf die Nerven.

Der Fokus rückt mehr und mehr Richtung Ellie, was ich aber absolut nicht schlimm finde und sogar willkommen heiße. Schließlich wirkt sie auf mich sympathisch und durchaus in der Lage selbstreflektiert zu handeln und sich für andere einzusetzen.

Fazit

Vorerst werde ich die Reihe nicht verfolgen und mich erst einmal auf die Miniserien und all das konzentrieren. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich definitiv noch in Band 3 reingucken, wenn er dann erschienen ist. Ansonsten gibt es ja noch echt viel im Sandman-Universum zu entdecken und genau das werde ich auch machen.

Mittwoch, 18. März 2020

#001 Graphic Novel und Verfilmung - Coraline






Während den Ferien zog Coraline zusammen mit ihren Eltern in eine neue Wohnung. In dieser befindet sich eine zugemauerte und abgeschlossene Tür, die früher einmal in die momentan unbewohnte Nachbarswohnung führte. Als Coraline mit ihrer Mutter diese aufschließt sehen sie nur die Ziegelsteine. Doch als sie später ohne ihre Mutter diese öffnet gelangt sie durch einen Zugang in eine Wohnung, die genau wie ihre aussieht. Doch dort gibt es besseres Essen, bessere Spielzeuge und vor allem sind die Eltern, die ihren Eltern auf den ersten Blick ähnlichen sehen, dort auch viel netter. Diese wollen Coraline behalten, sie zu ihrem eigenen Kind machen und sie verändern. Dann wäre sie genauso gefangen wie all die anderen Kinder in dem Spiegel dieser Wohnung. Kann sie genau das verhindern?




TitelCoraline
AutorNeil Gaiman
ZeichnerP. Craig Russell
VerlagPanini
GenreFantasyhorror
Seitenanzahl196
Meine Bewertung
3,5/5


Die Zeichnungen sind wirklich schön und man sieht einfach wie Detailverliebt diese sind. Immer wieder werden auch die kleinsten Änderungen in der Mimik der Figuren und da ist es egal ob Mensch oder Tier aufgefangen. Viele Szenen wirken sehr dynamisch und man merkt einfach, dass sich da jemand viele Gedanken beim Anfertigen der Panels gemacht hat. Im Gegensatz zu anderen Gaiman Comics bekommt man hier sehr einfach gehaltene Zeichnungen, was mich doch sehr überrascht hat. Aber es ist auch einmal schön zu sehen mit wie wenig der Zeichner es schafft bestimmte Szenen zu kreieren. Und mir hat es auch total zugesagt, dass die Figuren nicht so wie im Film so extrem stilisiert wurden und stattdessen relativ realistisch wirken.

Mir haben besonders die Dialoge zwischen Coraline und der Katze gefallen und oft genug gibt es lustige Szenen, auch wenn man diese in so einer doch recht düsteren Handlung nicht vermutet.
Um ehrlich zu sein habe ich mit einem düsteren Zeichenstil gerechnet, schließlich ist auch der Film so und die Grafiken in der Novel sowieso und genau das passt auch besser zur Handlung. So entsteht ein unglaublich großer Kontrast zwischen dem was geschieht und dem wie es aussieht. Daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen und ich denke so etwas ist einfach Geschmackssache. Die bunte und fröhliche Coraline wirkt einfach etwas deplatziert in dieser unheimlichen Geschichte.

Mir war Coraline einen Ticken zu alt dargestellt und deshalb wirkten einige Szenen unpassend.
Aus den oben genannten Gründen vergebe ich 3,5 von 5 Sternen, denn in meinen Augen hat die Graphic Novel ihre Wirkung verfehlt. Die Buchvorlage ist gruselig und das sollte dann auch die Graphic Novel sein, aber genau das ist sie leider nicht. Ich denke aber einmal dadurch ist sie erst recht etwas für die jüngeren Leser, denn den Film empfinde ich trotz der Stilisierung als ziemlich verstörend gerade für 6-jährige Zuschauer. Mich hat die Graphic Novel jedoch auf jeden Fall gut unterhalten und das ist ja eigentlich die Hauptsache.





TitelCoraline
DirectorHenry Selick
SynchronisationDakota Fanning, Teri Hatcher, Jennifer Saunders uvm.
Dauer101 Minuten
Meine Bewertung
4/5


Besonders gefallen hat mir die Hintergrundestaltung mit den wahnsinnig vielen und teilweise sehr liebevollen Details. Und jedes Mal wenn ich mir den Film ansehe entdecke ich neue Details, da es einfach so unglaublich viele sind. Vor allem der Anfang des Films fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, da man sehr detailliert sieht wie eine Puppe genäht wird. Oft sprechen die Bilder für sich und deshalb gibt es auch kaum Dialog oder Erklärungen.

Die Handlung wurde auch abgeändert, was man aber nur merkt wenn man das Buch kennt. Mir hat die Veränderung gefallen und da es sich um zwei komplett unterschiedlich Medien handelt ist es auch irgendwie klar, dass bei einem Horrorfilm das ein oder andere verändert wird. Die Message von beiden ist aber gleich: Man soll vorsichtig sein mit dem was man sich wünscht, denn manche Wünsche können sich in Alpträume verwandeln. Allein durch die Musik kommt eine sehr unheimlich Stimmung aus und diese Musikstücke harmonieren einfach wunderbar mir der englischen Synchronisation. Das hat man ja auch nicht immer, dass die Stimmen so wunderbar zu den Charakteren passen.

Was mir jetzt nicht so gefallen hat ist die Stilisierung der einzelnen Figuren. Mir waren sie einfach zu dürr und manche wirkten wie Strichmännchen mit dicken Bäuchen und das sagt mir einfach überhaupt nicht zu. Wahrscheinlich wäre der Film mit realistischen Figuren um einiges gruseliger und noch passender zum Buch.

Ich hab schon öfters gelesen, dass der Film erst ab 10 Jahren empfohlen wird und dem muss ich zustimmen. Einige Szenen sind dann doch sehr verstörend und es macht die Sache nicht unbedingt besser, dass im nächsten Moment meist etwas lustiges passiert.




Den Film habe ich schon mehrfach gesehen und deshalb hatte es mich auch total überrascht wie verschieden die beiden Adaptionen sind. Die Farbauswahl ist beim Film viel düsterer und viele Szenen wirken sehr bedrohlich und geheimnisvoll. Allgemein passt das alles viel mehr zum Buch und dem Grundgedanken hinter der Story. Das sieht man allein im direkten Vergleich von den Bildern aus dem Film mit denen aus dem Buch. Der Leser bzw. Zuschauer soll ja über sein Verhalten nachdenken und dieses reflektieren und genau das passiert hier. Deshalb ziehe ich auch eindeutig den Film vor, auch wenn ich eigentlich lieber Comic-/Graphic Novel-Adaptionen von Büchern habe. Es ist auf alle Fälle eine sehr interessante Handlung die zum Nachdenken anregt.

Sonntag, 15. März 2020

#006 Graphic Novel - Batman: Damned







TitelBatman: Damned
AutorBrian Azzarello
ZeichnerLee Bermejo
VerlagDC Black Label(deutsche Version: Panini Verlag)
GenreSuperhelden
FormateComic(auch als Hardcover erhältlich, die dreiteilige Miniserie ist auch einzeln erhältlich)
Seitenanzahl176
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Jemand hat den Joker ermordet, doch keiner weiß so genau wer. Batman hat es sich zur Aufgabe gemacht den Mörder zu finden. Er selbst kann sich absolut nicht an die vorige Nacht erinnern, weshalb er John Constantine aufsucht um herauszufinden was er getan haben könnte. Für John ist das eine willkommene Abwechslung, denn er liebt es mit der Psyche von anderen zu spielen. Zusammen mit Batman begibt er sich in die Unterwelt von Gotham auf die Suche nach der unbegreiflichen Wahrheit.

Rezension

Erst einmal ein riesiges Chapeau vorweg wegen den unglaublichen Zeichnungen. Diese sind unglaublich realistisch, eindrucksvoll und stecken voller Details. Oft sprechen diese einfach für sich und man sieht einfach wie viel Arbeit und Liebe dahinter steckt. Und die Farbauswahl ist einfach phänomenal und passt zu meiner Vorstellung von Gotham und natürlich zu der, die man von den Kinofilmen wie "The Dark Knight rises" kennt.

Scheinbar hasst man entweder die Reihe oder man liebt sie und ich kann wirklich jeden verstehen, der sich mehr erhofft hatte. Die Handlung lässt zu wünschen übrig, aber wenn man sie losgelöst von den ganzen anderen Reihen um Batman betrachtet erscheint sie mir gar nicht so schlecht. In der Handlung tauchen sehr viele übernatürliche Elemente auf und genau das liebe ich daran. Und es ist passend zu den Zeichnungen alles düster und die einzelnen Personen lehren einem das fürchten. Es geht hier fast ausschließlich um Batman, der immer wieder Flashbacks hat und sich somit an seine Kindheit erinnert und wie es für ihn war als Bruce Wayne aufzuwachsen.

Oft weiß man gar nicht, ob man dem Erzähler vertrauen kann oder eben nicht. Es scheint oft so als würde Batman den Verstand verlieren, aber ist dem wirklich so? Ich finde solche Geschichten immer total interessant und irgendwie macht es ja auch Sinn, wenn man den Charakter Batman an sich betrachtet. Schließlich ist er letztendlich auch nur ein Mensch, der eine Maske trägt und irgendwie mit dem Erlebten zurecht kommen muss. Gleichzeitig weiß man natürlich nicht, ob nicht doch übernatürliche Mächte im Spiel sind und das macht das alles so spannend.

Was die Zeichnungen betrifft gibt es leider im Verlauf einen riesigen Knackpunkt, denn immer wieder gibt es Blut. Und daran ist ja auch nichts auszusetzen, jedoch wird nicht wie sonst einfach nur geschwärzt oder anders gefärbt um möglicher Zensur aus dem Weg zu gehen. Stattdessen bekommen es eine überaus unnatürliche Färbung und es wird sehr auffallend dargestellt, sodass es einfach nur grotesk und deplatziert aussieht.

Und ein anderer Knackpunkt ist stellenweise die Platzierung des Textes. Auf manchen Seiten kann man gar nicht lesen was da steht und da war ich schon froh darüber, dass ich bei meinem eComic die einzelnen Panels vergrößern konnte. Das ärgert einen schon ziemlich, vor allem da die Zeichnungen so phänomenal sind und der Text deshalb so wunderbar mit diesen harmoniert. Die Sprechblasen und alles konnte man im Vergleich sehr gut lesen.

Leider hat man auch nicht immer ganz verstanden was für eine Rolle bestimmte Personen/Charaktere spielen und das hat mich dann oft ziemlich verwirrt. Vor allem die weiblichen Figuren hinterließen einen bitteren Nachgeschmack, denn da wusste man oft nicht warum die so extrem auf ihre Sexualität reduziert dargestellt wurden(wenige, körperbetonte Kleidung und dementsprechender Körperbau). Das kennt man auch aus anderen Comics, weshalb ich die Reihen meist meide. Auch solchen Charakteren kann man wenigstens eine kleine nennenswerte Rolle geben. Leider gibt es dann noch andere die nur auftauchen, damit sie mal erwähnt werden und nicht in Vergessenheit geraten.


Fazit

Letztendlich handelt es sich hierbei um eine Standalone-Comicreihe bestehend aus drei Teilen, die man locker ohne Vorwissen lesen kann. Hierbei handelt es sich wie vom Verlag angegeben eindeutig um einen Comic für Erwachsene.

Wegen der vielen Kritikpunkte vergebe ich nur 3,5 von 5 Sternen. Wenn ich mich jetzt absolut nicht kritisch mit all dem auseinandersetze, dann wäre es eine volle Punktzahl. Oft habe ich einfach ausgeblendet wie wenig Sinn das stellenweise macht und wie verwirrend das alles erzählt wurde, weil mir die detaillierten Zeichnungen so gut gefielen um mich die Umsetzung des Ganzen so faszinierte.

Freitag, 13. März 2020

#285 Bücherregal - Der Luzifer-Killer









TitelDer Luzifer-Killer
AutorElias Haller
VerlagEdition M
GenreThriller
Seiten426 Seiten
Meine Bewertung
5/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Nachdem ein Junge durch das Eis eines zugefrorenen Teiches bricht, finden die Rettungskräfte während dem Einsatz einen Kindersarg. Dieser enthielt jedoch entgegen aller Erwartungen nur ein längst verblichenes Fotos von den Kriminalhauptkommissaren Klara Frost und Erik Donner. Sofort macht sich Frost auf die Suche nach dem Ursprung des Sarges, denn die beiliegende Buchstaben- und Zahlenkombination bekommen selbst die Experten nicht gelöst. Plötzlich taucht im Internet ein Video auf, das angeblich ein Verbrechen zeigt. Und nach und nach tauchen immer mehr Leichen auf, denen alle ein L in die Stirn geritzt wurde. Frost versucht deshalb Donner zu erreichen, doch dieser sitzt scheinbar in der Psychiatrie.


Review

Die Handlungsgeschwindigkeit ist passend zum Genre sehr rasant, was allein durch die vielen kurzen Kapitel begünstigt wird. Deshalb habe ich auch das Buch nahezu in einem durch gelesen, immerhin dauerte "noch ein Kapitel lesen" nie lange. Auch die Cliffhanger am Ende der Kapitel samt der rasanten Szenenwechsel haben dazu beigetragen, dass ich meist einfach nur wissen wollte wie es weiter geht. Vor allem gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und man wird mit einigen Wendungen überrascht, die mich teils sprachlos zurück gelassen haben.

Der Autor arbeitet dieses Mal mit zwei Zeitebenen und ich fand die Entwicklung bei beiden total spannend. Immer am Anfang vom Kapitel steht in welcher Zeitebene man sich befindet, so dass man leicht den Überblick behält. Vieles was anfangs unwichtig erscheint wird später relevant, also sollte man aufmerksam lesen allein um die Auflösung des Falles am Ende verstehen zu können.
Bisher hatte ich nur die Reihe rund um den Ermittler Erik Donner verfolgt und wusste somit nur wenige Eckdaten über Klara Frost. Trotzdem habe ich mich wunderbar in diesem Thriller zurecht gefunden und auch wenn der Fokus eher auf Frost liegt, habe ich mich zu keiner Sekunde gelangweilt. Stattdessen habe ich jetzt total Lust darauf auch die Reihe über sie als Ermittlerin, bisher bestehend aus drei Bänden, zu lesen.

Um ehrlich zu sein hatte ich wieder einen sehr harten Thriller erwartet in dem nichts geschönt wird. Schließlich ist die Reihe rund um Donner genau das und deshalb war ich total erstaunt, dass dieser Thriller im Vergleich dazu relativ harmlos war. Das heißt jetzt aber nicht, dass er etwas für Zartbesaitete ist! Mir hat das ganz gut gefallen, auch wenn es wie gewohnt viele Leichen gab. So blieb der Fokus auf den Themen Missbrauch und Gewalt und was das für Auswirkungen auf die Psyche hat. Was mir auch gefällt ist wie einfach es dem Autor fällt nüchtern solche bedrückenden Szenen zu beschreiben. Und dann trotzdem immer wieder kleine lustige Szenen einzubauen, die das alles aber nicht ins Lächerliche ziehen.

Was ich auch noch hervor heben möchte sind die drei total eigenwilligen Ermittler Donner, Frost und Vogel. Sie haben definitiv einen Wiedererkennungswert und punkten alle drei mit komplett unterschiedlichen Marotten auf. Man lernt in jedem Band etwas neues über sie und merkt schnell, dass man trotzdem immer nur an der Oberfläche kratzt und es einfach noch viel mehr über diese zu erfahren gibt. Und dieses unter allen Umständen alleine arbeiten wollen bringt einfach jede Menge Konfliktpotential mit sich, schließlich treffen die drei ständig in dem Fall aufeinander und müssen sich irgendwie damit arrangieren. Auch sonst schafft es der Autor interessante und vor allem authentische Charaktere, die einem teils das Fürchten lehren.

Mir hat vor allem das relativ dunkle Cover gefallen, denn es passt von der Aufmachung zu beiden Reihen und die Elster taucht des öfteren in der Handlung auf.


Fazit

Dieses Mal geht es um das große Thema Rache und damit auch um die Selbstjustiz. Mich hat der Fall einfach nur nachdenklich gestimmt und er zeigt einfach nur, dass die menschlichen Abgründe tiefer sind als einem lieb ist und viel zu viel genau über jene erwähnte Taten geschwiegen wird.
Man kann den Thriller auch komplett ohne Vorwissen lesen.

Rezension zu "Rache und roter Schnee"(Erik Donner Band 2)
Rezension zu "Blut und böser Mann"(Erik Donner Band 3)
Rezension zu "Tod und kein Erbarmen"(Erik Donner Band 7)

Mittwoch, 11. März 2020

#005 Graphic Novel - Die Flüsse von London





TitelDie Flüsse von London
AutorStory: Ben Aaronovitch, Zeichner: Andrew Cartmel, Lee Sullivan
VerlagPanini
GenreFantasy
FormatSoftcover
Bände1-3(Band 4 erscheint am 24. März 2020)
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Peter Grant ist nicht nur ein Zauberer in Ausbildung, sondern arbeitet auch als Constable bei der Metropolian Police in London. Zusammen mit seinem Vorgesetzten Nightingale, der auch ein Zauberer ist, versucht er übernatürliche Fälle zu lösen.
Hierbei handelt es sich um die Graphic Novel zu der gleichnamigen Buchreihe.


Rezensionen

Vol 1(#1-#5):

Vor allem den realistischen, düsteren Zeichenstil finde ich ganz gut und wie viel Wert bei manchen Panels auf Details an den richtigen Stellen geachtet wird. So lenken diese auch nicht großartig von der Handlung ab. Lediglich die zu weichen Übergänge bei den Schatten bei der Colorierung sagen mir jetzt nicht so zu, denn so wirken die Figuren wie aus Plastik, aber es hat mich jetzt beim Lesen nicht weiter gestört. Man kann auf alle Fälle jeder Zeit erkennen wer was sagt oder denkt und die einzelnen Seiten enthalten nicht unnötig viel Text, weshalb man quasi nur so durch die Story fliegt.

Was auf den ersten Blick positiv auffällt ist die Diversität unter den Charakteren und man diejenigen auf Anhieb erkennen kann. Das passt einfach perfekt zu dem heutigen London und ich finde es immer gut, wenn so etwas auch in Comics/Graphic Noveln zu finden ist.

Auch der Mix zwischen Fantasy und Mystery/Krimi ist gut gelungen und macht einfach Lust auf mehr. Es gibt immer wieder lustige Stellen, die die düstere Handlung auflockern. Es ist jetzt nichts atemberaubendes oder wirklich viel neues dabei, aber das wird sich hoffentlich in den nachfolgenden Bänden noch ändern. Vielleicht kommt dann mal eine Handlung, die einen wirklich überrascht, schließlich gibt es gefühlt schon zu viele Storys über irgendwelche besessenen Autos.

Dieses Mal bin ich wirklich froh darüber mich für den Sammelband entschieden zu haben. Die Geschichte wurde ursprünglich in 5 Heftchen herausgegeben und ich lese gerne Mysterykrimi-Geschichten in einem durch, wenn mich der Fall interessiert. Dem 1. Band gebe ich 3,5 von 5 Sternen, da er mich jetzt nicht wirklich umgehauen hat. Zudem ist er relativ kurz und der Fokus liegt auf der Handlung, weshalb die einzelnen Charaktere nicht wirklich viel Tiefe bekommen. Am Ende befinden sich zudem nützliche Hinweise, einige Kurzgeschichten und zusätzliche Zeichnungen.

Vol 2(#6-#10):

Dieses Mal hat mir die Colorierung besser gefallen, da sie nicht mehr ganz so weich ist. Zudem gibt es viele lustige und interessante Details zu entdecken. Vor allem die aufwändigen Hintergrundzeichnungen sind mir mal wieder aufgefallen.

Irgendwie ging in diesem Teil die Magie nahezu vollkommen verloren, was irgendwie schade ist. Ich weiß nicht ob es nur am Fall an sich lag, aber so wirklich übernatürlich war dieser nicht. Die meiste Zeit hatte man das Gefühl als würde man von Szene zu Szene hetzen und so wirklich einen Eindruck haben diese nicht hinterlassen. Somit war es auch sehr schwer der Handlung an sich zu folgen und vielleicht ist das auch eine der Gründe, warum das übernatürliche gar nicht weiter auffiel außer bei der handvoll Panels in der es explizit gezeigt wurde.

Mir war dieser Band definitiv zu textlastig, auch wenn es somit besser zur Novel passt und man mehr Erklärungen bekommt. Vielleicht wäre es wirklich besser wenn man so etwas nicht in 130 Seiten Comic quetschen würde. Die Handlung war einfach zu komplex für eine Graphic Novel und so etwas auf so wenigen Seiten unterzubringen klappt einfach nicht. Leider war auch dieses Mal nicht viel originelles dabei, schließlich geht es dieses Mal um die russische Mafia und das ist einfach nur schade.

Dieses Mal fand ich die Interviews und Zusatzseiten besonders interessant, weil die Zeichner zu Wort komme und so etwas lese ich immer sehr gerne. Wegen der Kritikpunkte gibt es dieses Mal nur 3 Sterne, trotzdem werde ich die Serie weiter verfolgen da sie mich unterhält und manchen Reihen muss man einfach Zeit geben.


Vol 3(#11-#15):

Dieses Mal gibt es eine originelle Storyline, denn es geht um schwarzen Schimmel der scheinbar Leute psychisch beeinflusst. Was ja an sich ein wirklich gruseliger Gedanke ist und ich finde diese wurde auch ganz gut umgesetzt. Vor allem die zahlreichen Wendungen und die wirklich dunkle und bedrohliche Stimmung haben mir total gut gefallen. Man kann dem Geschehen gut folgen, da die Handlung relativ simpel ist.

Positiv hervorheben möchte ich auch noch, dass Xenophobie/Fremdenfeindlichkeit in diesem Band eine relativ große Rolle einnehmen. Es ist unglaublich wichtig solche Themen aufzugreifen und sie nicht tot zuschweigen, nur weil man bestimmten Menschen nicht auf die Füße treten möchte.
Mittlerweile habe ich mich auch an die Colorierung gewöhnt, auch wenn sie zugegebenermaßen auf einigen Seiten wirklich gewöhnungsbedürftig ist und den Menschen ein unnötig gruseliges Aussehen verleiht(was aber wahrscheinlich auch an den Outlines liegt).

Schon wieder waren manche Seiten zu textlastig, wobei auf anderen dafür so gut wie kaum Text war. Hoffentlich pendelt sich das noch auf ein gutes Mittelmaß ein.

Was mir beim Lesen negativ aufgefallen ist sind die nackten Frauen. Sie tauchen zwar nur in einer handvoll Panels auf, aber sie tragen absolut nichts zur Handlung bei und sind deshalb total überflüssig und sollen wahrscheinlich einfach nur gewisse Leser glücklich stimmen. Und dafür Frauen auf ihr nacktes Äußeres zu degradieren finde ich nicht okay.

Auch wenn die Umsetzung ganz gut war und mich der Comic unterhalten hat, vergebe ich nur 4 Sterne.


Fazit

Positiv hervorheben möchte ich definitiv, dass die Graphic-Novel-Reihe eine andere Handlung hat als die Bücher. Somit lohnt es sich beide Reihen zu verfolgen, wenn man nicht genug von den Geschichten bekommen kann. Bei der Graphic Novel werden vorwiegend Sachen umgesetzt, die man nun einmal eher schlecht ohne Bilder vermitteln kann, deshalb sehe ich auch davon ab die beiden Handlungen zu vergleichen. Mir gefällt es ganz gut, dass die Vorzüge derjeweiligen Adaption genutzt werden.

An der ein oder anderen Stelle kann es eventuell zu Spoilern kommen, schließlich haben beide Reihen die gleiche Rahmenhandlung, was ich aber nicht weiter schlimm finde. Ich weiß nicht wie viel Sinn es macht nur die Graphic Novels zu lesen, da diesen einfach die Tiefe und das Gewisse etwas bisher fehlt und die Bücher versteht man auch ohne diese. Mir gefällt vor allem der trockene Humor an dieser Reihe.

Sonntag, 8. März 2020

#284 Bücherregal - Totsee







TitelTotsee
AutorArne M. Boehler
VerlagEpubli
GenreThriller
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei dem Autor für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Eigentlich dürfte der neue Auftrag Nora Dahn absolut gar keine Probleme bereiten, schließlich gilt sie als beste Personenschützerin Deutschlands und hat nicht nur einmal hochrangige Mitglieder der Gesellschaft beschützt. Jetzt soll sie lediglich eine junge Frau während ihrem Urlaub in den Bergen begleiten, doch noch ahnt sie nicht was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht. Ehe sie es registriert ist sie mitten in einer Verschwörung gefangen und muss nicht nur um ihr eigenes Leben fürchten. Wird sie es schaffen denjenigen ein Schnippchen zu schlagen und somit Schlimmeres zu verhindern?

Review


Hauptsächlich geht es um die Abgründe der menschlichen Psyche und was passieren kann, wenn einzelne aufgrund ihrer Wahnvorstellungen ohne Rücksicht auf Verluste andere instrumentalisieren. Die Handlung ist einfach unglaublich fesselnd, weshalb ich das Buch nach dem ersten Viertel in einem durch gelesen hatte. Hauptsächlich die vielen interessanten Wendungen und Cliffhanger an den jeweiligen Kapitelenden hatten dazu geführt. Auch der Erzählstil hat dazu beigetragen, denn diese fokusiert sich auf das Wesentliche und sorgt somit passend zum Genre für einen raschen Handlungsfortschritt. Und der Autor schafft es trotz allem mir als Leser das nötigste an Beschreibungen zu liefern, damit man sich sowohl die Umgebung als auch die Personen und das Geschehen gut vorstellen kann.

Was ich so erschreckend an dem Thriller finde ist die Ansammlung an Charakteren, die in einem eine sehr starke Abneigung hervorrufen. Und das liegt teilweise noch nicht einmal an der Machtgier, sondern an ihrem skrupellosen Handeln und somit auch über Leichen gehen um an ihre fragwürdigen Ziele zu kommen.
Mir hat der Einblick in die Psyche und allgemein die Gefühlswelt der Hauptprotagonisten/-antagonisten sehr gut gefallen. Wenn nötig gab es zum Beispiel Erklärungen zu den psychischen Erkrankungen, die gut in die Handlung eingebaut wurden. Die Charaktere sind alle recht komplex und man erfährt erst nach und nach, ob der erste Eindruck von diesen stimmt oder sie eigentlich ganz anders sind.

Aber auch die Handlung ist nicht ohne, allein wegen dem durchaus realistischen Szenario. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die nach und nach miteinander verwoben werden und anfangs weiß man gar nicht so recht wohin die einzelnen einen hinführen werden. Es werden aktuelle Themen wie die Flüchtlingspolitik und Rassismus aufgegriffen. Aber auch verschiedene Verschwörungstheorien spielen eine große Rolle machen den Thriller damit so realistisch. Es ist auf jeden Fall sehr erschreckend wie realistisch diese Szenen aufgrund des Rechtsrucks heutzutage wirken.

Einige Ideen sind jetzt nichts neues und deshalb ist die Handlung teils auch vorhersehbar, jedoch weiß man ja nie ob der Autor wirklich die angedeuteten Wege nutzt oder ganz neue findet. Und einiges was in dem Thriller passiert hat mich dann doch ziemlich überrascht und vor allem auch, weil es so glaubwürdig beschrieben wurde. Man merkt halt einfach auch immer wieder, dass hier jemand ordentlich recherchiert hat zu den einzelnen Themen.

Das Cover passt zur Handlung und zeigt scheinbar den Todtsee. Es verrät nicht zu viel und mir gefällt der grünliche Blauton. Und der Totenschädel lässt einfach nichts gutes erahnen.

Mir hat die Hauptprotagonistin Nora Dahn jetzt nicht so zugesagt und ich fand sie stellenweise zu überheblich und unnahbar. Vor allem zu Beginn und auch später gab es Szenen in denen sie unglaubwürdig handelte. Zudem lässt sie sich sehr stark von ihren Vorurteilen leiten und so etwas mag ich ohnehin nicht. Mit der Zeit wurde sie mir ein bisschen sympathischer und ich empfand sie dann auch ein Stück weit menschlicher.

Fazit

Alles in allem ist es ein solider Verschwörungsthriller, der trotz der Kritikpunkte die 4,5 Sterne mehr als verdient hat. Durchgehend herrscht passend zur Handlung eine sehr beklemmende, düstere Atmosphäre. Das was passiert stimmt nachdenklich und man kann nur hoffen, dass das alles nie geschehen wird und es wenn überhaupt so wie im Thriller ausgeht.

Freitag, 6. März 2020

#283 Bücherregal - Alice





TitelAlice
AutorChristina Henry
VerlagTitan Books
GenreFantasyhorror
Seiten325 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5




 Inhalt

Vollkommen ohne Erinnerung wird Alice vor über 10 Jahren in das Krankenhaus der alten Stadt(Old City) gebracht. Sie erinnert sich lediglich an eine Teeparty mit einem Mann mit weißen Ohren und an sehr viel Blut. Wegen einem großen Feuer gelingt nicht nur ihr, sondern auch dem Patienten in dem Nachbarzimmer namens "Hatcher" die Flucht. Sie möchte unbedingt heraus finden warum sie all die Jahre in der Irrenanstalt bleiben musste und was damals wirklich geschah. Doch zusammen mit ihnen ist auch etwas sehr starkes, bösartiges entwichen und genau das ist hinter ihnen her. Zudem wartet auch noch das Kaninchen auf seine Alice.

Review

Direkt vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass es immer wieder zu sehr brutalen Szenen kommt und auch Themen wie Zwangsprostitution, Kannibalismus und anderes vorkommen. Das heißt es fließt vergleichsweise zu anderen Büchern in dem Genre relativ viel Blut und oft werden diese Szenen so umschrieben, dass sich automatisch bei einem die dazugehörigen Bilder im Kopf formen und das vollkommen ohne bildhafte Beschreibungen seitens der Autorin.

Die Autorin schafft das alles mit einem wirklich sehr düsteren und intensiven Schreibstil, der ohne großes Geplänkel auskommt. Dadurch kreiert sie eine sehr bedrohliche Atmosphäre, die einen bis zum Schluss in den Bann zieht. Zusätzlich schreitet die Handlung ziemlich schnell voran, was die Spannung neben dem tollen Schreibstil zusätzlich erhöht. Man erfährt zudem erst nach und nach immer ein wenig über die Hintergründe des Ganzen. So fiel es mir deshalb oft schwer das Buch aus der Hand zu legen und so hatte ich es dann innerhalb von zwei Tagen durch gelesen.

Wenn ich es mit der Originalgeschichte von Carroll vergleiche, dann hat es herzlich wenig mit dieser zu tun. Wobei ich hier auch zugeben muss, dass ich als Kind des öfteren die Filme geguckt hatte, weshalb mein Bild davon auch etwas sehr verharmlost und "zuckrig" ist. Die Geschichte hatte ich erst mit Anfang 20 es erste Mal gelesen. Lediglich die Charaktere und Teile der Handlung werden hier aufgegriffen, was ich aber nicht schlimm finde. Die Autorin hat es geschafft rund um diese wenigen Elemente eine glaubhafte Geschichte zu konstruieren. Schließlich sitzt Alice anfangs in der Psychiatrie und das klingt wie eine logische Schlussfolgerung aus der Originalgeschichte. Hinzu kommt auch, dass die Charaktere im Original schon hinterlistig sind und wenn man sie dann darauf beschränkt kommen solche düsteren Gestalten bei raus. Es passiert auf jeden Fall vieles, was man so nicht erwartet hätte.

Man merkt auf jeden Fall die Charakterentwicklung von Alice sehr deutlich, denn als sie in die Psychiatrie kam war sie erst 16 und jetzt ganze 10 Jahre später verlässt sie diese als Erwachsene Frau. Folglich muss sie erst lernen damit umzugehen und somit lernt sie auch erst nach und nach was sie überhaupt alles kann. Was ich hier bemerkenswert fand ist, dass die Autorin das alles sehr langsam und somit auch nachvollziehbar aufbaut. Sie lässt Alice somit Zeit sich in ihrer neuen Rolle zurecht zu finden und erst gegen Schluss merkt man, was für ein Potential wirklich in ihr steckt. Leider wirkt deshalb der andere Hauptprotagonist Hatcher etwas blass im direkten Vergleich, da man über ihn nicht ganz so viel erfährt wie über Alice. Das was man weiß macht ihn zwar auch zu einen vielschichtigen Charakter, aber er macht keine wirkliche Entwicklung durch und ist bis zum Ende klar von seinen Motiven getrieben.

Mir kam das Ende des Romans ziemlich abrupt und auch gehetzt vor, deshalb gibt es auch den halben Punkt Abzug.


Fazit

Auf der Suche nach guten Horror- bzw. Fantasybüchern stolperte ich Ende 2017 über dieses hier und da es auf einem berühmten Märchen basiert landete es auf meiner Wunschliste. Jetzt habe ich endlich es endlich einmal geschafft es zu lesen und freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung, denn "Red Queen" habe ich mir auch schon gekauft.

Wer gerne Fantasyhorrorbücher liest, welche vor längerer Zeit spielen wird hier fündig. Es ist definitiv eine gelungene Adaption eines Märchen.

Die deutsche Übersetzung wird am 16.03.2020 unter dem Titel "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" beim Penhaligon Verlag heraus gegeben.

Mittwoch, 4. März 2020

Lesemonat Februar





Hallo,
da der Februar jetzt um ist gibt es den passenden Lesemonat dazu. Dieses Mal habe ich für den nächsten Monat schon drei Bücher angelesen und bin bei allen auf Seite 100. Ich freue mich schon richtig auf die Neuerscheinungen, allein weil 1 Thriller- und 1 Krimireihe endlich fortgesetzt werden und darauf warte ich. Insgesamt habe ich für den Blog 9,140 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 5.394 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 503 Wörter pro Tag.


  • Nix passiert von Kathrin Weßling, 4/5 Sternen
  • Alice von Christina Henry, 4,5/5 Sternen
  • Look for me von Lisa Gardner, 4/5 Sternen
  • Die Spionin von Imogen Kealey, 4/5 Sternen
  • Gone Girl von Gillian Flynn, 2/5 Sternen
  • Kaltblütige Abrechnung von Lotte R. Wöss, 4/5 Sternen
  • Yes No Maybe So von Becky Albertalli, Aisha Saeed, 3,5/5 Sternen
  • Kindheitshölle von Marie A. Böhm, 4,5/5 Sternen


8 Bücher | 3.048 Seiten | 381 Seiten/Buch | 105 Seiten/Tag
1 Comic | 1 Graphic Novel | - Light Novel | 7 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,8/5
Verlage: 7
bereiste Länder: 5
Genre: 8(1xBiografie, 1xFantasy, 1xhistorischer Roman, 1xKrimi, 1xPsychothriller, 1xRoman, 1xThriller, 1xYA-Romance)

Highlight: Alice von Christina Henry
Kindheitshölle von Marie A. Böhm
Flop: Gone Girl von Gillian Flynn

Bei "Nix passiert" von Kathrin Weßling geht es um Alex, der nachdem er von seiner Freundin verlassen wurde Liebeskummer hat und deshalb Hals über Kopf Berlin verlässt um bei seinen Eltern in der Provinz Unterschlupf zu finden. Da er stellt er jedoch fest, dass er nicht vor seinen Problemen fliehen kann. Mir hatte der recht kurzweilige Roman ziemlich gut gefallen und er spiegelt auch ganz gut die Probleme der Generation Y wider.

Dann hatte ich mir endlich einmal "Alice" von Christina Henry vorgenommen, welches schon seit 2017 auf meiner Wunschliste steht. Es handelt sich hierbei um eine Märchenadaption in der es darum geht, dass Alice nach ihrer Reise ins Wunderland in der Irrenanstalt landet. Das alles ist recht blutig und mir hat die Umsetzung wirklich gut gefallen. Hierzu gibt es auch eine Fortsetzung auf die ich mich sehr freue.

Die Reihe rund um Detective D. Warren  verfolge ich ja schon viele Jahre und irgendwann hatte ich dann aus unerfindlichen Gründen aufgehört diese zu lesen. Jetzt hatte aber das Buch "Look for me" von Lisa Gardner schon lange auf meiner Wunschliste gestanden und endlich habe ich es einmal gelesen. Im großen und ganzen geht es darum, dass eine 5-köpfige Familie erschossen wurde und die 16-jährige spurlos verschwunden ist. Ich finde es einfach klasse wie die Autorin ihre Thriller aufbaut und was für einzigartige Charaktere sie geschaffen hat. Und sie schafft es immer wichtige Botschaften zu verbauen.

Bei "Die Spionin" von Imogen Kealey geht es um Nancy Wake, die zuerst in der  Resistance und später als Agentin der SOE gegen die Nazis in Frankreich kämpfte. Mir hat der Roman wirklich gut gefallen und es ist einmal schön etwas über die Widerstandskämpfer in Frankreich zu lesen, denn diese geraten viel zu oft in Vergessenheit.

Auf den Psychothriller "Gone Girl" von Gillian Flynn hatte ich mich unheimlich gefreut, da ich die Buchverfilmung dazu sehen und rezensieren wollte. Nachdem Verschwinden seiner Ehefrau fragt sich Nick berechtigterweise, ob er die Frau überhaupt kannte. Hierzu wird es einen ausführlichen Booktalk geben und ich kann nur so viel verraten: Mir hat das Buch absolut nicht zugesagt und ich frage mich, wieso es so hoch gelobt wurde.

"Kaltblütige Abrechnung" von Lotte R. Wöss ist ein Grazkrimi, bei dem der Täter immer rosarote Babyschuhe am Tatort hinterlässt. Mir hat der Krimi ganz gut gefallen, auch wenn er total brutal ist und mehr einem Thriller als einem Krimi ähnelt.

Das Buch "Yes No Maybe So" von Becky Albertalli und Aisha Saeed ist ja erst vor kurzem erschienen und dementsprechend oft begegnet man diesem auf diversen Plattformen. Es geht um zwei Teenager, die zusammen auf Stimmenfang für ihren Kandidaten gehen und sich dabei näher kommen. Jamie ist jüdisch und Maya ist muslimisch und hat pakistanische Wurzeln. Mir war das alles ein wenig zu viel Politik und einen Ticken zu lang, deshalb gab es auch nur 3,5 von 5 Sternen.

Und zuletzt hatte ich dann die Biografie "Kindheitshölle" von Marie A. Böhm gelesen in der es um die Kindheit von Susanne geht, die mehrfach von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde. Mir hat die Biografie gut gefallen und sie zeigt an vielen Stellen einfach, dass solche Geschichte einfach nicht unter den Teppich gekehrt werden dürfen nur weil sie schon länger her sind.

Für den März habe ich mir auf alle Fälle die restlichen Rezensionsexemplare vorgenommen(noch einmal danke dafür) und einige andere Bücher auf meiner Wunschliste. Und ich möchte einmal wieder mehr zeichnen ud nähen. Ansonsten sind auf meiner Liste noch etliche Comics und Mangas, die ich gerne noch einmal lesen und für den Blog rezensieren möchte.

Zu guter letzt möchte ich noch auf die Aktion #ComicMärz aufmerksam machen, die von Buchwinkel durchgeführt wird. Hier geht es darum sich im März mit Comics und Graphic Noveln auseinanderzusetzen und da ich ohnehin wieder mehr von diesen lesen möchte, werde ich definitiv dran teilnehmen. Hier ist die Unterseite mit denen, die ich die letzten Monate schon rezensiert habe und ich hoffe diese wird sich bei der Aktion noch etwas füllen. Ansonsten möchte ich euch noch die anderen Teilnehmer ans Herz legen, denn einige haben schon etwas dazu gepostet. Und vielleicht entdeckt ihr ja auch eine neue Comicreihe oder Graphic Novel für euch.

Und wie war euer Lesemonat? Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.

LG