Sonntag, 30. Mai 2021

#31 Manga - Siúil, a Rún Band 7-9

 




Titel(Deutsch)Siúil, a Rún – Das fremde Mädchen
Titel(Englisch)The girl from the other side: Siúil, a Rún 
AutorNagabe
VerlagTokypop
GenreDark Fantasy/Horror
Bände7-9(insgesamt 11)
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Das Land ist schon seit Ewigkeiten in zwei Hälften geteilt. In dem inneren Teil leben die Menschen geschützt durch eine hohe Mauer, während in dem äußeren Teil die Außenseiter leben. Ein Fluch hat diese in groteske Gestalten verwandelt. Wenn man diese berührt geht der Fluch auf einen über und man wird zu einem von ihnen. Einer hat es sich zur Aufgabe gemacht sich aufopferungsvoll um ein kleines, blondes Mädchen zu kümmern. Kann er dieses vor dem Fluch beschützen, obwohl er selbst ein Außenseiter ist?


Review

#7. Band: 

Um sein Amulett zu finden lässt Doktor Shiva alleine in der Hütte zurück. Währenddessen finden verwandelte Soldaten die Hütte und somit Shiva.

Die Handlung wird immer düsterer und aussichtsloser. Die Panel werden gefühlt immer kälter und leerer und man merkt einfach, dass sich die Handlung auf ein Ende zu bewegt. Es ist einfach nur erstaunlich mit wie wenig Nagabe es schafft bestimmte Emotionen dem Leser zu vermitteln. An hier der Stelle ist absolut nicht abzusehen, ob das alles nun gut ausgehen kann. Und wenn ich die Hinweise richtig deute, dann wird es erst einmal eine Zeit lang noch trauriger und gefährlicher als es jetzt schon ist. Dieses Mal ist der Band recht actionreich und ich hoffe einfach einmal, dass das Tempo wieder etwas gedrosselt wird. 

Was den Doktor betrifft hatte ich wirklich viel erwartet, schließlich kennt man ja solche Situationen aus anderen Manga und Büchern zu genüge. Und deshalb war ich positiv überrascht über die Tatsache, dass die Handlung diesen Verlauf nahm. Und so ganz weiß man nicht, ob die neuesten Ereignisse ihn nicht doch dazu bringen anders zu handeln.

Was ist das bitte schön nur für ein absolut gemeiner Cliffhanger am Ende des Bandes? Natürlich ist er storytechnisch absolut genial und verleitet einen dazu direkt zum nächsten Band zu greifen. Jedoch ist er einfach nur fies, wenn man eben jenen nicht griffbereit hat.


#8. Band: 

Da es um Shiva nicht gut steht, trifft der Doktor eine folgenschwere Entscheidung und dadurch hat er absolut keine Erinnerungen mehr an ihre gemeinsame Zeit.

Es ist der helle Wahnsinn wie Nagabe es schafft einem mit so wenigen, minimalistischen Zeichnungen das Herz zu brechen. Obwohl das was in diesem Band passiert schon im vorigen angedeutet wurde, hatte es mich trotzdem eiskalt erwischt. Denn ich hatte die ganze Zeit die leise Hoffnung, dass doch noch irgendein Wunder passiert und dann bleibt genau das aus.

Man könnte ja meinen noch aussichtsloser und düsterer könnte das alles nicht werden und dann passiert genau das. Und das schlimme ist einfach, dass es sich so anfühlt als würde der freie Fall noch eine ganze Weile andauern. Und diese überaus langsame Handlungsgeschwindigkeit macht es gefühlt noch schwieriger all das auszuhalten. Wobei Nagabe es geschafft hat trotz allem hat einen Hoffnungsschimmer einzubauen und ich bin ganz gespannt darauf, ob dieser in den weiteren Bänden eine Rolle spielen wird und ob es nicht doch eine Falle ist. Schließlich verfolgt hier jeder seine eigenen Interessen und man weiß immer noch nicht so ganz, wer überhaupt Shivas Seite ist.

Hier in diesem Band sieht man mal wieder was für eine unglaubliche Charakterentwicklung Shiva durchgemacht hat.


#9. Band: 

Da der König während der Zeremonie unerwartet zusammen brach und diese somit nicht fortführen konnte, musste Shiva zurück in ihre Kammer gebracht werden. Ihr Verbündeter verrät ihr ein Geheimnis.

Dieser Band ist ziemlich textlastig stellenweise und man erfährt somit einiges über die Welt und wie sie sich aufgrund des Fluches verändert hat. bisher konnte man sich ja ein relativ gutes Bild darüber machen und es verwundert mich wenig, dass so enorme Diskrepanzen zwischen den beiden Weltbildern(Sichtweise von Außen und von Innen) liegen. Einiges bleibt dennoch im Unklaren und ich hoffe all das wird noch bis zum Ende hin aufgeklärt.

Der Fluch an sich spielt zudem mal wieder eine große Rolle und es bleibt abzuwarten, wie der die Handlung in den letzten beiden Bänden prägen wird. 

Von den vorigen Bänden ist man ja schon einige heftige Cliffhanger gewohnt und gefühlsmäßig ist er dieses Mal am schlimmsten. Wobei wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann könnte die Serie auch an diesem Punkt enden. Schließlich gab es ja quasi schon eine Schlussszene in Form eines Cliffhangers, aber mein Herz möchte natürlich ein anderes Ende haben.


Rezension Band 1-3

Freitag, 28. Mai 2021

#380 Bücherregal - Wer wagt, gewinnt!

 


TitelWer wagt, gewinnt!
AutorJenke von Wilmsdorff
VerlagBastei Lübbe
GenreRatgeber
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Jenke von Wilmsdorff ist vor allem bekannt für seine extremen Experimente. Unter anderem ist er für Recherchezwecke schon mit einem Flüchtlingsboot von Afrika nach Lampedusa gefahren. Man könnte fast den Eindruck gewinnen er hätte vor nichts Angst, doch das Gegenteil ist der Fall. Er selbst hat einen Weg gefunden um mit diesen umzugehen und sich nicht mehr von diesen ausbremsen zu lassen.

Review

CN: Tod, Gewalt

Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich einen Ratgeber erwartet und war dann doch positiv über den Inhalt des Buches überrascht. Denn der Autor zeigt einem anhand sehr viele Fallbeispiele und an seinen eigenen Experimenten, dass man ziemlich viel gewinnt, wenn man sich seinen eigenen Ängsten stellt.

Was ich besonders interessant an diesem Buch fand, sind die Einblicke in die teils wirklich sehr extremen Experimente von Jenke. Man merkt halt sehr schnell, dass er sich viele Gedanken macht. 
Während dem Lesen ist mir wieder einmal klar geworden wie lange Jenke diese Experimente eingeht bzw. ungewöhnliche Reportagen macht und wie ich manche schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Hier wird auch vieles verraten, was man im Fernsehen eben nicht gesehen hatte. Vor allem der Part über die Flüchtlingsboote hatte mich nachdenklich gestimmt und ich finde es schade, dass das alles so selten Gehör findet und die Situation gefühlt immer aussichtsloser wird. Es ist schon erschreckend, dass das Buch aus dem Jahre 2014 ist und das Experiment somit noch älter.

Aber es geht nicht nur um das Erlebte von Jenke selbst, sondern auch was er dank seiner Experimente/Arbeiten alles an Lebensmodellen von anderen Menschen kennen lernen durfte. Einiges davon war wirklich interessant und bewundernswert und zeigt einfach, dass man nicht vieles im Leben braucht um glücklich zu sein. Wirklich in die Tiefe wird hier nicht gegangen, was ich mir bei der geringen Seitenanzahl aber schon im Vorfeld gedacht hatte. Was natürlich bei genauerer Betrachtung wirklich schade ist, immerhin waren einige Passagen sehr interessant und ich hätte gerne mehr erfahren.
Das Hörbuch wurde vom Autor persönlich eingesprochen und hat mir wirklich gut gefallen. Mir hat vor allem der spannende Schreibstil gefallen und man merkt einfach, dass hier an den richtigen Stellen auf die Wortwahl geachtet wurde.

Obwohl ich an sich positiv überrascht war, fand ich es im nachhinein schade wie wenig auf das Besiegen von Ängsten an sich eingegangen wurde. Immerhin muss man ja nicht direkt sein komplettes Leben umkrempeln, Grenzerfahrungen sammeln nur um sich der Angst an sich zu stellen und diese letztendlich zu überwinden.

Am Ende des Buches soll es wohl Fotos geben, die natürlich beim Hörbuch nicht dabei waren. Was ich jetzt nicht schlimm fand, schließlich geht es mir beim Lesen um die Worte und nicht um Bilder.

Fazit

Hierbei handelt es sich um ein wirklich spannendes Buch, was mich zum Nachdenken angeregt hat. Als Ratgeber würde ich es definitiv nicht betiteln, sondern einfach als Biografie in der Jenke von Wilmsdorff aus seinem Leben und somit über seine Experimente erzählt. Inwiefern man da für sich selbst Rückschlüsse auf sein eigenes Leben ziehen kann, muss jeder selbst entscheiden. Mir hat es auf jeden Fall gut getan ein paar andere Sichtweisen bezüglich Lebensmodelle und Ängste kennen zu lernen.

Mittwoch, 26. Mai 2021

#13 Buch und Film - The Circle

      



Hallo,

vor einiger Zeit habe ich "The Circle" von Dave Eggers gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film zu besprechen.


In ihrem bisherigen Job war die 24-jährige Mae Holland total unzufrieden und deshalb kann sie es kaum fassen, als ihre Freundin ihr eine Stelle bei "Circle" in Kalifornien besorgt. Der Konzern ist die neue Nummer 1, nach dem er Apple, Google und vieles mehr aufgekauft hat. Er setzt sich massiv dafür ein, dass niemand mehr im Internet anonym ist und die Privatsphäre der Vergangenheit angehört. Mae verliert sich immer mehr, je länger sie dort arbeitet. Denn die Chefs wissen sehr genau wie sie ihre Mitarbeiter manipulieren können, doch scheinbar sind nicht alle Mitarbeiter von dem ziel dem komplett gläsernen Menschen überzeugt.



"The Circle" von Dan Brown, 494 Seiten, Penguin
3 von 5 Sternen

Die Idee hinter der Handlung ist an sich absolut nichts Neues, schließlich gibt es viele Dystopien über die Technik und wie diese nach und nach das alltägliche Leben beeinflussen wird. Trotzdem fand ich es spannend, da einige, wenige neue Aspekte hinzukamen und man ja nie genau weiß was der Autor für eine Welt kreiert. Es ist auf jeden Fall absolut beängstigend das Szenario und es ist erschreckend, dass Teile davon längst Realität sind.

Die Dystopie an sich befindet sich noch ganz am Anfang und man kann quasi live verfolgen, wie die Menschen nach und nach ihre Rechte verlieren. Sie geben immer mehr Privatsphäre auf, schließlich würde man dadurch anderen was wegnehmen und warum sollte man überhaupt Geheimnisse haben? An einigen Stellen wird das alles auf die Spitze getrieben, was mich aber dank der heutigen technischen Fortschritte gar nicht so erschrocken hatte. Trotzdem hat es mich zum Nachdenken angeregt und man kann nur hoffen, dass diese totale Überwachung samt Bewertung von jeder Kleinigkeit niemals stattfinden wird.

Nach dem Lesen hatte ich mir die Frage gestellt, ob ich genau wie die Hauptprotagonistin Mae handeln würde. Sie ist ja nahezu direkt nach dem College in diese Firma "The Circle" gekommen und sie bekommt dort schon sehr viele Vorteile. Sie muss sich um nichts sorgen und für die meisten Probleme scheint es die passende Lösung zu geben. Und von jedem bekommt sie die Ideologien der Firma eingetrichtert und da stellt sich für mich schon die Frage, wie lange man selbst so etwas standhalten kann. Und während der Handlung wird ja mehrfach gezeigt, dass kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden.

Was ich total schade fand war die fehlende Unterteilung in Kapitel. Stattdessen wird die komplette Handlung in drei Bücher unterteilt, wobei das letzte nur wenige Seiten umfasst. Gefühlt hatten sich deshalb die Längen wie Kaugummi gezogen und vor allem in der ersten Hälfte während dem Weltenaufbau war es einfach nur schwer am Ball zu bleiben. Die fehlende Unterteilung passt zwar zum Titel des Buches, aber es hätte ihm auch Struktur gegeben.

Ein anderes Manko war das Ende, welches nahezu direkt hinter einem riesigen Wendepunkt stattfindet. Die ganze Handlung läuft quasi auf genau eine Sache hinaus, die immer wieder angedeutet wird und man weiß einfach, dass das alles exakt zwei mögliche Enden hat. Und genau nach dem Höhepunkt wird quasi der Handlungsverlauf gekappt, man bekommt ein paar Seiten Erklärung und das war es dann. Einige Handlungsstränge werden einfach mitten drin abgebrochen und ich hätte schon gerne gewusst, wie sich bestimmte Dinge entwickeln.

Dann kommen natürlich noch all jene Charaktere hinzu, die alles andere als intelligent sind. Die meisten folgen blind der Ideologie und denjenigen die das kritisch sehen spielen kaum eine Rolle. Vor allem die Hauptprotagonistin Mae wollte ich an den meisten Stellen wachrütteln und oft hatte ich mich gefragt

wie absolut hörig ein Mensch sein kann. Es gibt zwar Stellen an denen sie tatsächlich mal nachdenkt, aber ohne eine große Erklärung folgt sie dann wieder der Masse und das macht sie zu einer unglaublich langweiligen Erzählerin. Zudem wirkt sie an vielen Stellen ganz so, als wäre sie gegenüber nahezu allem gleichgültig. Wenn sie Emotionen hat, dann werden diese leider so gut wie gar nicht beschrieben.

Die endgültige Bewertung des Buches fällt mir wirklich schwer, da es mich vor allem in der zweiten Hälfte gut unterhalten hatte. Trotzdem kann ich ihm aufgrund der Kritikpunkte nur 3 von 5 Sternen geben. Vor allem der Teil über die soziale Medien hat mir gefallen und ich finde es gut, dass hier mal ein komplett anderes Ende gewählt wurde.




Regisseur: James Ponsoldt Spieldauer: 110 Minuten, unter anderem mit Tom Hanks, Emma Watson, John Boyega und Karen Gilan und andere, FSK 12 

Was ich wirklich schade fand war die kurze Länge des Films unter der die Handlung massiv gelitten hatte. So bleiben viele wichtige Erklärungen aus und ohne Vorwissen hätte ich den Großteil nicht verstanden. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und manches ergibt einfach keinen Sinn, wenn man nicht weiß warum die Charaktere so handeln. Einiges kann man sich aus dem Kontext herleiten und wenn man sich in die Situation hineinversetzt, aber eben nicht alles. Leider wurden hier einige Schlüsselmomente aufs wesentliche reduziert und verlieren somit vollkommen ihre Wirkung. 
Das Ende ist einfach nur eine Katastrophe und ich finde es immer wieder schade, wenn bei so etwas von der Vorlage abgewichen wird.

Bei der Besetzung hatte ich mir einfach mehr erhofft und es ist total schade, dass hier so viel Potential was die Handlung betrifft absolut nicht ausgeschöpft wird. Man spürt zwar den Sog, der Mae immer tiefer in diese Firma zieht. Jedoch wirkt sie im Film noch unreflektierter und leichtgläubiger als im Buch, was an vielen Stellen einfach nur fassungslos macht. Es gibt wirklich vieles was man hätte im Film zeigen können, aber stattdessen gab es immer wieder diese Bühnenauftritte. Dabei hätte man viel eher zeigen sollen warum Mae all diese Entscheidungen trifft und sie eben nicht nur diese leichtgläubige Person ist. Und dieser Sog ist in der Vorlage noch um einiges extremer und glaubwürdiger, da an vielen Stellen gezeigt wird wie die Firmeninhaber einen abhängig machen.

Leider konnte mich der Film nicht überzeugen und deshalb gibt es nur 2,5 von 5 Sternen. Hier hätte man ganz leicht zeigen können wie gefährlich bestimmte Firmen werden können, wenn sie zu viel Macht und zu viele Informationen bekommen und eben niemand von der staatlichen Seite aus eingreift. Jedoch wird hier gar nicht so sehr darauf eingegangen und das einzige kritische sind vielleicht 2-3 Szenen, in denen man sieht was alles passieren könnte. Das Drehbuch ist einfach eine Katastrophe und oft saß ich einfach nur kopfschüttelnd vorm Fernseher und habe mich gefragt, wie man das alles nur so versemmeln kann.

Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG

Sonntag, 23. Mai 2021

#30 Manga - Beastars Band 1-3

      



Titel(Deutsch)Beastars
Titel(Japanisch)ビースターズ
AutorParu Itagaki
VerlagKAZÉ
GenreFantasy
Bände1-3(bisher 10 in Deutschland erschienen)
Meine Bewertung
4,5/5


Inhalt

Auf die Cherryton-Schule gehen sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser und immer wieder führt das zu Konflikten. Vor allem der Grauwolf Legoshi leidet darunter, denn entgegen der Vorurteile gegenüber seiner Art ist er ein ganz sanfter Zeitgenosse. Und dann wird ausgerechnet sein Freund Tem, ein Alpaka, ermordet. Dadurch steigt die Angst und die Argwohn der anderen und es sieht immer mehr danach aus, als würde die Stimmung nun endgültig kippen.


Review

#1. Band 

Besonders die Idee zu dieser Storyline hat mir gefallen, denn sie verspricht von vorne herein extrem viel Konfliktpotential. Und während dem Lesen war ich immer wieder erstaunt wie sehr hier auf Details geachtet wurde. Schließlich tauchen hier wirklich viele unterschiedlich große Tiere auf und genau das fließt immer wieder in die Zeichnungen mit ein. Man erfährt zudem wie diese Unterschiede zum Beispiel bei den Zimmeraufteilungen oder dem Essen Einfluss nehmen. Schließlich sind hier alle in einem Internat untergebracht, was ja nicht die Schlauste Idee ist wenn man sieht was für Tiere in der Handlung eine Rolle spielen. 

Der Zeichenstil ist eher schlicht und die Panels wirken ziemlich leer, da nur das wesentliche gezeigt wurde und kaum mit Rasterfolie gearbeitet wurde. Besonders die Zeichnungen der Pfoten und der Gesichtsausdrücke find ich gelungen, wobei vor allem das zweite an manchen Stellen ziemlich befremdlich war. Bisher hatte ich nämlich genau aus dem Grund eher Abstand von Manga mit sprechenden Tieren genommen. Zudem erinnert der Zeichenstil eher an amerikanische bzw. europäische Comics und bei denen finde ich sprechende Tiere vollkommen okay solange sie halbwegs realistisch dargestellt werden.

Was ich wirklich gut finde ist, dass hier Charaktereigenschaften fernab der Stereotype jeder einzelnen Tierart auftauchen. So ist manch ein Beutetier sehr mutig und anderes. Zudem erfährt man wie es ist für diejenigen innerhalb einer Gruppe ihresgleichen zu leben. Hier tauchen viele Probleme auf, die man aus anderen Oberschulmanga kennt und die obendrein noch zur Handlung passen. Mich hätte alles andere einfach nur irritiert und ich finde es gut, dass hier nicht nur mit Klischees gespielt wird. So kann man wenigstens nicht die Reaktion der einzelnen Tiere vorhersagen, was das alles so unglaublich spannend macht.

Mal schauen wo das ganze hinführen wird. Bisher weiß man ja nur wenige Eckdaten über das Gesellschaftssystem und den Aufbau der Schule. Der Mordfall wird wahrscheinlich noch eine Rolle spielen, denn der hat zu jede Menge Misstrauen und Angst geführt. Vor allem Legoshi als Hauptprotagonist ist interessant, denn erst ist so ganz anders als der große, graue Wolf in anderen Geschichten.

#2. Band: 

Legoshi trifft ganz unerwartet mal wieder auf die Kaninchendame Haru. In diesem Band gab es einige wirklich lustige Szenen und bei anderen war ich einfach nur fassungslos aufgrund der Geschehnisse. Man erfährt eine Menge spannendes über die Schule und den Dramaclub und mal schauen, wo das ganze noch hinführen wird. Denn mittlerweile ist mehr als deutlich, dass sowohl die Pflanzen- als auch die Fleischfresser mit ihrer zugedachten Rolle in diesem System hadern und sie ändern wollen. Vor allem bei den letzteren kann man vermuten, dass das alles wahrscheinlich nicht gut ausgehen wird. Schon im 1. Band hatte man ja einen kleinen Vorgeschmack darauf, was passieren könnte. Und selbst innerhalb dieser Gruppe geht es alles andere als friedlich zu und sie sind oft quasi ein richtiges Pulverfass kurz vorm explodieren. Was ja zu erwarten ist, schließlich erfordert es eine Menge Disziplin entgegen der eigenen Instinkte zu leben und genau das wird hier ja verlangt.

Besonders toll fand ich die Szenen rund um den Charakter Louis, der so ganz anders ist als man sich einen Rothirsch vorstellt. Er bildet einen wirklich interessanten Gegenpart zu Legoshi, dem großen grauen Wolf. 

Was die Konstellation Haru und Legoshi betrifft hoffe ich auf ein paar gravierende Veränderungen. Dieses Mal gab es sowohl sehr beklemmende, als auch sehr schöne Szenen in denen beide auftauchen. Und ich hoffe es werden noch ganz viele schöne folgen, denn die Kombination von Wolf und Hase finde ich sehr interessant und ich würde es begrüßen, wenn diese absolut anders als zu erwarten ausfallen würde. Ich möchte einfach nicht, dass das angedeutete aus Band 1 wahr wird.

Am meisten gespannt bin ich auf die weiblichen Charaktere und wie viel Tiefe diese bekommen werden. Bisher kennt man ja Haru so wirklich und selbst über diese ist wenig bekannt. Und auch sonst bin ich sehr gespannt darauf wie die restlichen Charakter so ticken, denn bisher hat man am meisten über Legoshi und die Schule gelernt und eher weniger über die einzelnen Schüler:innen und dem Lehrpersonal.

#3. Band: 

TW: Mobbing, Gewalt

Durch den Zwischenfall im vorigen Band ist Legoshi fast schone eine Berühmtheit. Er selbst würde gerne darauf verzichten und dann ist da noch Haru, über die er sich ständig Gedanken macht. Die Handlung wird immer intensiver/heftiger und bisher gab es im jeden Band mindestens eine Gewalttat. Vor allem in diesem Band wird mehr als deutlich, dass die Fleischfresser etlichen Versuchungen standhalten müssen und das das alles eben nicht in jedem Fall gut ausgeht. Was das betrifft gibt es eine wirklich erschreckende, zeitgleiche plausible Abhilfe, die im vorigen Band angedeutet wurde. Es handelt sich nun einmal um Tiere, die nicht auf Dauer entgegen ihrer natürlichen Instinkte leben können und das wird hier mehr als deutlich.

Was dieses Mal hervorsticht ist das Storytelling, denn diese sehr düsteren Kapitel werden immer wieder von lustigen bzw. harmloseren durchbrochen und ich bin gespannt darauf wo das noch alles hinführen wird. Da die Handlung immer düsterer wird, ist das einerseits mit den lustigen Gegebenheiten schwer auszuhalten, aber andererseits hilft es einem dabei das alles nicht so ausweglos erscheinen zu lassen. Vor allem ein Kapitel fand ich dieses Mal besonders witzig und ich finde es schön, dass man so nach und nach mehr über die Schule erfährt. Und da die Schüler dieses Mal in die Stadt gehen erfährt man über diese eine Menge interessantes.

Ansonsten geht es mal wieder um das Thema Mobbing und es ist einfach nur erschreckend wie die Tiere miteinander umgehen. So ganz weiß ich nicht, ob ich das einfach nur ob es hier um Rangordnung oder um was komplett anderes geht. Mal schauen wie das alles in den nachfolgenden Bänden gehandhabt wird. An sich finde ich diese Gewaltszenen wirklich schwer zu ertragen, aber die Mangareihe hat einfach etwas faszinierendes an sich. Hier wird halt nichts geschönt und den Tieren werden keinesfalls ihre Instinkte abgesprochen. Und dann gibt es obendrein noch tolle Zeichnungen. Vor allem die Cover haben es mir angetan, denn diese erinnern mich immer wieder an Alkoholmarker und ich mag einfach den Stil.

Freitag, 21. Mai 2021

#379 Bücherregal - Reasons to stay alive

  


TitelReasons to stay alive
AutorMatt Haig
VerlagCanongate Books LTD.
GenreSachbuch/Biografie/Ratgeber
Seiten264 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Im Alter von 24 Jahren bekommt Matt Haig die Diagnose "schwere Depression" und erst da wird ihm bewusst, wie lange diese Krankheit schon Teil seines Lebens ist. In diesem Buch berichtet er über die Zeit nach der Diagnose und was ihm alles geholfen bzw. eben nicht geholfen hat. 

Review

TW: Suizidgedanken, Depression
In diesem Buch erzählt der Autor schonungslos ehrlich über seine Depression und Angststörung. Vor allem Nicht-Betroffenen wird hier ein sehr guter Einblick gewährt, der eben zeigt wie vielschichtig das Krankheitsbild ist und das Medikamente kein Wundermittel sind. 

Immer wieder schwankt der Erzählstil zwischen Ratgeber, Sachbuch und Autobiografie und wirkt dabei an keiner Stelle belehrend. Stattdessen wird immer wieder aufgezeigt, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Der Schreibstil bleibt durchgehend locker und leicht, was bei einem so schweren Thema an manchen Stellen ziemlich grotesk wirkt. 

Besonders hilfreich fand ich die Beschreibung der Panikattacken und allgemein der vielen intrusiven/einnehmenden Gedanken, die einen dank der Depression im Alltag begleiten. So etwas zu beschreiben ist einfach unglaublich schwer und man hat immer das Gefühl, als würde man all dem mit Worten nicht gerecht werden können. 

Nebenbei räumt der Autor mit etlichen Vorurteilen auf, denn leider denken immer noch zu viele man bräuchte zwangsläufig einen Grund um an einer Depression zu erkranken. Dabei kann man alles im Leben nach außen hin erreicht haben, wie keine Geldsorgen, ein geregeltes Familienleben und trotzdem schwer daran erkranken. Oft merkt man die Vorboten dafür erst viel später und selbst als Betroffener ist es unheimlich schwer diese überhaupt richtig zuzuordnen. Und leider dauert es auch eine ganze Zeit lang bis man die richtigen Medikamente gefunden hat und nicht bei jedem zeigen diese den gewünschten Effekt. 

Was jedoch nahezu komplett fehlt ist der Weg wie es Matt Haig geschafft hat für sich den richtigen Weg zu finden. Hier hätte ich mir vielleicht noch den ein oder anderen Hinweis auf sinnvolle Therapien und ähnliches gewünscht. Das einzige in die Richtung in dem Buch sind Listen in denen erwähnt wird, was dem Autor gut getan hat oder wie Angehörige einen unterstützen können. Mir war das einfach zu wenig und ich hatte allein wegen dem Titel des Buches mehr über all das erwartet. Jedoch möchte ich auch erwähnt haben, dass die Ratschläge von anderen sehr wohl kritisch beleuchtet werden und das auf eine sehr eindringliche Art und Weise.

Ein anderer Kritikpunkt ist die chaotische Erzählweise, die ziemlich den Lesefluss stört. Immer wieder wird dieser durch kurze Listen, Statistiken, Erklärungen oder Zitate unterbrochen und oft fehlt der nötige Zusammenhang zu dem gerade behandelten Thema. Einerseits spiegelt das wunderbar das Krankheitsbild Depression/Angststörung wieder, jedoch fehlten mir an einigen Stellen die passenden Erklärung. 

Fazit

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und selten habe ich mich bei einem Buch über diese Themen so verstanden gefühlt. 

Mittwoch, 19. Mai 2021

#15 Graphic Novel - Queer

   





TitelQueer: A graphic history
AutorStory: Meg-John Barker, Zeichner: Julia Scheele
VerlagIcon-Books
GenreLGBT/Soziologie
FormatHardcover
Bände1(176 Seiten)
Meine Bewertung

 Inhalt

Wie hat sich unser Verständnis über das Geschlecht und die Sexualität im Laufe der Zeit verändert? Und was ausschlaggebend dafür, dass wir überhaupt die heutigen Ansichten haben? Was bedeutet überhaupt "sexuelles Spektrum"? Und vor allem was sorgte dafür, dass sich die Sichtweise über die Jahre hinweg stetig verändert hat.

Rezension

Ein Großteil der Theorien wird mit je 2-3 Sätzen erklärt und meistens helfen die Bilder einem nicht dabei das alles wirklich zu verstehen. Einige Seiten musste ich öfters lesen und habe sie trotzdem nicht verstanden. Hier hätte man das alles aufs wesentliche herunterbrechen und das dann wirklich für den Laien verständlich erklären sollen. Und die meisten Theorien sind einfach zu komplex um genau das mit ihnen zu machen. Zumal sie nur im historischen Kontext Sinn ergeben und diese Einordnung fehlt vollkommen. Stattdessen werden einige auf die heutige Zeit bezogen, was natürlich absolut keinen Sinn ergibt. Allgemein hätte ich mir Informationen über die Entstehungszeit und die damalige Gesellschaft gewünscht, einfach um all das genannte besser einordnen zu können.

Stattdessen wird vieles einfach aus dem Kontext herausgerissen und man erfährt zum Beispiel gar nicht, dass das genannte nur Teil einer sehr umfangreichen "Queer Theorie" derjeweiligen Person war. Und im Zuge dessen wirklich mehr als verwerfliche Definitionen/Erklärungen formuliert wurden.

Dann kommt noch die eigene Interpretation des Autors hinzu, die dort absolut gar nichts zu suchen hat und wenn als solche gekennzeichnet werden muss. Und wenn man einige Theorien recherchiert, bekommt man von ihnen ein komplett anderes Bild als in dieser Graphic Novel vermittelt wird.
Ein anderes Problem hatte ich mit der Definition von LGBT/Queer. Man hat das Gefühl als wolle der Autor mit allen Mitteln versuchen jeden in diese Gruppe zu zwängen, auch wenn dieser hetero ist und "nur" einen Fetisch hat. Hier werden einige wirklich sehr fragwürdige Aussagen getätigt und einiges wird so vereinfacht dargestellt, dass man keiner der genannten Gruppen wirklich gerecht wird.

Letztendlich frage ich mich warum das alles überhaupt als Graphic Novel herausgegeben wurde. Viel zu oft sieht man nur Porträts der einzelnen Personen und meist schmücken die dann die komplette Seite und werden im Laufe des Buches wieder verwendet. Dadurch geht jede Menge Platz flöten und die Gesichter der Personen helfen einem ja absolut nicht dabei die Theorien wirklich zu verstehen. Wenn dann mal Schaubilder zu sehen sind, ergeben sie selten Sinn. Bei manchen muss man auch erst einmal rätseln wie man sie überhaupt zu lesen hat. Der Text ist dann meistens am Anfang oder ans Ende der Seite gequetscht und wenn man Glück hat passt er sogar zu dem gezeigten und hilft einem dabei das alles zu verstehen.


Fazit

An sich bietet die Graphic Novel einen guten Einblick in die einzelnen Theorien, jedoch hatte ich aufgrund des Klappentextes etwas anders erwartet. Aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich 2 von 5 Sternen. Mir waren die Texte zu akademisch und kompliziert verfasst, weshalb ich vieles mehrfach lesen musste. Mir fehlte oft das Hintergrundwissen um alles richtig einordnen und verstehen zu können, was irgendwann einfach nur noch ärgerlich war. So ein Thema als Graphic Novel umzusetzen klappt einfach nicht, da die Theorie an sich schon unheimlich komplex sind und man sie ohne historische Einordnung nur schwer nachvollziehen kann.

Sonntag, 16. Mai 2021

#378 Bücherregal - Abgeschminkt(Kurzrezension)

 


TitelAbgeschminkt - Das Leben ist schön - von einfach war nie die Rede
AutorIlka Bessin
VerlagHeyne
GenreBiografie
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

2005 begann die Karriere von "Cindy aus Marzahn", die für ihre pinkfarbenen Jogginganzüge und schlecht sitzende Perücke samt übergroßer Blume bekannt war. Unzählige Auftritte hatte Ilka Bessin als diese Kunstfigur und entschloss sich trotz des Erfolges eben jene Rolle aufzugeben. Denn immer weniger konnte sie sich mit dieser identifizieren. In dieser Biografie erzählt Ilka Bessin aus ihrer Kindheit in der DDR, wie es war plötzlich arbeitslos zu sein und immer wieder einen neuen Job anzunehmen. Und wie sie letztendlich zu Cindy wurde.

Review

CN: Demenz, Mobbing
Schonungslos ehrlich erzählt Ilka Bessin in diesem Buch von ihrem bisherigen Lebensweg und wie überhaupt die Kunstfigur "Cindy aus Marzahn" entstanden ist. Dabei scheut sie auch nicht zurück gewisse Ereignisse selbstkritisch zu reflektieren und wer hier eine lustige Anekdotensammlung erwartet, wird hier definitiv nicht fündig werden. Hier und da gibt es ein paar lustige bzw. Stellen an denen man schmunzelt, aber die kommen eher selten vor. Was ich absolut nicht schlimm finde, schließlich ist das hier eine Biografie und die muss nicht witzig zu sein.

Mit Bessins Kunstfigur Cindy kann ich bei Zeiten eher weniger etwas anfangen, da mir der Humor oft einfach zu derb und überspitzt war. Jedoch finde ich Bessin als Person sehr interessant und ich wollte einfach erfahren wie jemand der augenscheinlich so komplett anders ist als seine ausgedachte Rolle so tickt. 

Mich haben wirklich viele Stellen positiv überrascht und ich finde es einfach schade, dass vor allem das Thema Arbeitslosigkeit nach wie vor ein großes Tabuthema ist und oft totgeschwiegen wird. Und was ich wirklich bemerkenswert finde ist, dass Bessin sich nicht zu schade dafür ist wie sehr sie sich durch die Kunstfigur "Cindy aus Marzahn" verändert hat und sich irgendwann in dieser absolut gar nicht mehr wohlgefühlt hat. Im Zuge dessen thematisiert sie zudem einige Starallüren, die sie selbstkritisch hinterfragt.

Immer wieder habe ich Pausen beim Hörbuch einlegen müssen, da viele der behandelten Themen wie Mobbing, ihrer Kindheit in der DDR und anderes mir ziemlich nahe gingen. All das hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und selbst jetzt Wochen nach dem ich das Hörbuch beendet habe, denke ich noch ab und an an das gesagt. Es ist einfach immer wieder erschreckend wie sehr einen Mobbingerfahrung ein Leben prägt und wie oft die dadurch entstandene Unsicherheit einem oft Steine in den Weg legt. 

Fazit

Alles in allem eine spannende Biografie, passend zu dem Titel "Abgeschminkt - Das Leben ist schön - von einfach war nie die Rede". Das Hörbuch wurde übrigens von der Autorin selbst eingesprochen, was ich bei so etwas immer besonders klasse finde. Nach dem Lesen des Buches hatte ich ein viel genaueres Bild von Ilka Bessin, die so ganz anders ist als ihre Kunstfigur. Und ich bin definitiv gespannt darauf, was man in Zukunft noch so von ihr sehen wird. 

Freitag, 14. Mai 2021

#377 Bücherregal - The Raven Boys

 



Titel(Englisch)The Raven Boys(Teil 1)
AutorMaggie Stiefvater
VerlagScholastic Press
GenreFantasy/Young Adult
Seiten468 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt
Immer wieder begleitet Blue ihre Mutter einmal im Jahr auf den Friedhof. Im Gegensatz zu ihr ist Blue keine Hellseherin und kann somit nicht die Seelen derer sehen, die in naher Zukunft sterben werden. Doch dieses Mal ist alles anders und sie sieht die Seele eines Jungen, der mit ihr spricht. Sein Name ist Gansey und er besucht die Privatschule in der Nähe. Und obwohl sie es besser weiß, fühlt sich Blue zu ihm hingezogen und und möchte viel mehr über ihn erfahren. Doch ihr wurde vorhergesagt, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Aber haben all die Hellseher in ihrem Umfeld wirklich das richtige gesehen?

Review

Am Besten an dem Buch hat mir der Mix aus mystischen Elementen und der Moderne gefallen. Es ist halt eine Geschichte, die in der heutigen Zeit spielt und so etwas liebe ich einfach.

Immer wieder wechselt die Perspektive, weshalb man immer wieder ziemlich viel über die Gedanken und Gefühle derjenigen erfährt. Dadurch bekommt man auch recht schnell einen guten Gesamtüberblick über den Weltenaufbau und der Beziehung der Figuren untereinander. Jedoch sorgt dieser ständige Wechsel zwischen den viel zu vielen Erzählern auch dafür, dass alles sehr wirr ist und man zu keinem eine richtige Bindung aufbauen kann.

Ein wirklicher Pluspunkt dieses Buches ist die klitzekleine Lovestory, weshalb der Hauptfokus auf den Charakteren und mystischen Elementen liegt. Somit erfährt man einiges über die Wahrsagerei und wie es nun einmal ist, wenn die ganze Familie diese Fähigkeit besitzt nur man selbst nicht. Hier wurden einige Elemente verwendet, die ich noch nicht bzw. kaum aus anderen Büchern kenne. Und deshalb bin ich richtig gespannt darauf, wie damit in den nachfolgenden Bänden umgegangen wird. Vor allem diese Leylinien interessieren mich, nach denen ja gesucht wird.

Dieses Mal brauchte ich wirklich sehr lange um mir all die Namen und Beziehungen der Figuren untereinander zu merken. Es gibt halt keine wirklichen Unterscheidungsmerkmale und es kommen einfach zu viele Figuren vor, die blass und austauschbar bleiben. Dabei wäre es ein leichtes gewesen ihnen bestimmte, leicht erkennbare Eigenschaften bzw. Gegebenheiten zuzuordnen. Vor allem bei den Raven Boys fällt das auf und so ganz weiß ich immer noch nicht wer nun wer ist.

Zudem wurden viele Sachverhalte im Laufe der Geschichte nicht erklärt und einiges musste ich dann recherchieren. Da es ein Jugendbuch ist, hatte ich genau damit nicht gerechnet. Schließlich hat man in dem Alter ja nicht unbedingt so viel Vorwissen zu diesen Themen. Das ist mir schon in anderen Büchern der Autorin aufgefallen, dass vieles unklar bleibt und ich dadurch Schwierigkeiten hatte manche Dinge zu verstehen.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich mit einer sehr düsteren Geschichte gerechnet, bei der man sich auch mal gruselt. Eine düstere Grundstimmung gab es sehr wohl und ich hatte oft mit dem Schlimmsten gerechnet, aber so wirklich gegruselt hatte ich mich nicht. Dafür waren die mystischen Elemente nicht ausreichend genug und da ständig moderne Sahen auftauchten verpufften die gruseligen Momente im Nichts. Dabei kenne ich es aus anderen Büchern, dass Geister und Hexen sehr wohl in Kombination mit modernen Autos und anderem funktionieren können in Büchern. 


Fazit

Aufgrund der Kritikpunkte gebe ich dem Buch nur 3 Sterne, trotzdem möchte ich der Reihe eine Chance geben. Man merkt halt für welche Zielgruppe das Buch verfasst wurde und dementsprechend oberflächlich wurden einige Themen behandelt. Der deutsche Titel des Buches ist "Wen der Rabe ruft", was finde ich nicht so gut wie der englische passt. Schließlich geht es ja hauptsächlich um die Raven Boys im ersten Band.

Mittwoch, 12. Mai 2021

#49 Booktalk - The Iron Trial(Magisterium 1. Teil)

 Hallo,

im Januar hatte ich "The Iron Trial(Der Weg ins Labyrinth, Magisterium #1)" von Cassandra Clare und Holly Black gelesen und dazu passend gibt es heute den Booktalk, da der Beitrag ziemlich lang geworden ist.




Mit aller Macht wollte Callums Vater verhindern, dass sein Sohne am Magisterium unterrichtet wird. Zusammen heckten sie einen Plan aus, damit er die Aufnahmeprüfung auf alle Fälle vergeigt. Doch die Prüfer durchschauen diesen und nehmen ihn an der Schule auf. Und dort wird er von dem Magier Rufus unterrichtet und Callum hat all die Jahre immer nur von seinem Vater gesagt bekommen, dass man Magiern niemals trauen sollte. Jedoch lernt andere, gleichaltrige Menschen kennen, die absolut kein Problem mit seiner Art haben. Und er findet Gefallen an der Schule und der Magie.

Nachdem ich mit dem deutschen Hörbuch so meine Probleme hatte, griff ich zu dem englischen eBook und habe bisher diese Entscheidung keine Sekunde bereut. 

Am liebsten würde ich mir direkt den 2. Teil durchlesen, jedoch möchte ich mir der Reihe erst einmal Zeit lassen. Einfach weil ich schon lange keine neue mehr entdeckt hatte, bei dem mehr ich der ersten Band so begeistern konnte und dieses Gefühl möchte ich noch ein wenig auskosten. Und ich habe ein bisschen Angst davor, dass mir doch im Endeffekt die Gemeinsamkeiten mit der Reihe rund um Harry Potter den Lesegenuss rauben könnten. Es gibt halt wirklich einige Dinge, die wirklich extrem ähnlich sind und manch eine Szene kam mir einfach zu bekannt vor.. An sich ähneln sich die meisten Geschichten rund um Zauberschulen ohnehin und wenn man es genau nimmt, dann gibt es in Magisterium wirklich viel was es positiv von Harry Potter abgrenzt. Mir gefällt es zum Beispiel wirklich gut, dass die Schüler in kleinen Gruppen von Meistern unterrichtet werden. Dadurch kann zwar Unheil angerichtet werden, aber sie lernen dadurch ihre Kräfte/Magie zu beherrschen und das stelle ich mir in so großen Gruppen wie bei HP einfach unmöglich vor. So hat jede Gruppe ein unterschiedliches Lerntempo und absolviert die Prüfungen nicht zeitgleich mit den anderen, was ich rein von der Logik her begrüße. Schließlich können schlecht ausgebildete Magier unglaublich viel Schaden anrichten. Und ich find den Handlungsort wirklich toll, denn der große Teil der Handlung findet in einer Höhle statt und ich hatte die ganze Zeit eine schlecht ausgeleuchtete Höhle vor Augen samt kalt-feuchten Klima.

Ein weiter Pluspunkt der Reihe ist der Hauptprotagonist Call/Callum, denn durch seine ehemalige Beinverletzung ist er eben nicht der perfekte Held wie in anderen Büchern. Und er repräsentiert somit viele Menschen mit Behinderungen, die meist wenn überhaupt eine schweigende Nebenrolle bekommen und nur eine Karikatur ihrer Behinderung darstellen. Man lernt mit ihm zusammen die Welt der Magier kennen, da sein Vater ihm nie groß davon erzählt hatte. Warum und weshalb wird im Laufe der Handlung ausführlich beleuchtet. An sich geht Call sehr blauäugig an das meiste herran, was bei Zeiten ziemlich nervig ist. Aber er weiß halt nichts über diese Welt und an manchen Stellen fragt man sich schon, warum er eben nicht etwas umsichtiger handelt mit seinen 12 Jahren. Wobei es bei genauerer Betrachtung verständlich ist, schließlich durfte er vieles aufgrund seiner Behinderung nicht machen und jetzt hat er die Chance und keinen, der ihn ständig daran erinnert. An sich ist das alles sehr authentisch erzählt. Und ich finde es einfach schön, wenn diese Charaktere eben nicht alles "trotz" ihrer Behinderung schaffen und nur billiger Inspiration-Porn sind. Natürlich wird es hier erwähnt, wenn diese ihn einschränkt und warum er zum Beispiel sein Bein versteckt einfach um es all jenen verständlich zu machen, die eben nicht gehbehindert sind. An manchen Stellen war die Umsetzung etwas dürftig, jedoch fand ich es alles in allem recht gelungen.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Länge des Buches, denn es passiert wirklich viel auf den 295 Seiten und oft hätte ich mir einfach mehr Details gewünscht um mir einen besseren Überblick verschaffen zu können. Es ist ja jetzt nichts ungewöhnliches, dass Fantasybücher für Jugendliche ein bisschen umfangreicher sind und genau das fehlt mir hier. Die meisten Schüler bleiben blass und die beiden anderen Hauptprotagonisten, wenn man sie so nennen möchte, wie Aaron und Tamara werden bis zum Schluss nicht greifbar. Das heißt so ein wirklich Bild könnte ich jetzt nicht von den beiden zeichnen und das obwohl im Laufe der Handlung unzählige kleine Illustrationen am Kapitelanfang von ihnen auftauchen. Lediglich Call ist der einzige mehrschichtige Charakter, was einfach nur schade ist.

Mal schauen was im nächsten Band passiert, denn es gibt noch viele offene Fragen zu klären. Der erste Teil endet mit einem gewaltigen Cliffhanger und so recht weiß man nicht, was da nun alles folgen wird. Also ob es jetzt richtig düster wird oder wie in anderen Jugendbüchern zwar bedrohlich, aber nie wirklich hoffnungslos. Den einen Stern Abzug gibt es, weil ich einfach noch zu wenig über die Charaktere weiß und mir hat einfach das gewisse Etwas für eine bessere Bewertung gefehlt und das obwohl mich die Geschichte an sich begeistert hatte. 

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 9. Mai 2021

#376 Bücherregal - Kurt(Kurzrezension)

 


TitelKurt
AutorSarah Kuttner
VerlagFischer Verlag
GenreRoman
Seiten240 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Zusammen mit ihrem Freund Kurt hat sich Lena ein Haus in Oranienburg gekauft und sie hadert immer noch an ihrer Rolle in dieser Familienkonstellation. Denn Kurt hat einen Sohn und dieser ist immer wochenweise bei ihm bzw. bei seiner Ex Jana. Alles scheint sich nach und nach einzupendeln, doch dann stirbt der kleine Kurt auf einmal.

Review

Besonders interessant fand ich die Perspektive aus der erzählt wurde, da ja meist nur aus Sicht leiblicher Elternteile berichtet wird. Im Vorfeld hatte ich zudem eine Menge positive Rezensionen über das Buch gelesen und dementsprechend gespannt war ich darauf. Die lustigen Stellen haben mir recht gut gefallen und ich finde es immer wieder schön, wenn ein Roman über so ein ernstes Thema eben nicht durchgehend tiefgründig und schwermütig ist.

Leider hat mir der Erzählstil so überhaupt nicht zugesagt und oft war ich einfach nur von all den genannten Belanglosigkeiten genervt. Diese machen den Großteil des Buches aus und so bleibt wenig Platz für die handvoll Hauptprotagonisten, die dadurch blass und austauschbar bleiben. An sich ist es ein sehr flapsiger Erzählstil, was ich an sich nicht schlecht finde. Jedoch ist er einfach in manchen Situationen unangebracht und hier hätte man einfach mit gewissen Themen feinfühliger umgehen sollen.

Vor allem die Schlüsselszene um die sich ja letztendlich alles dreht fand ich schwierig zu ertragen. Jeder geht mit Trauer anders um und mir geht es weniger darum, wie Lena eben damit umgeht. Sondern die Beschreibung an sich fand ich einfach nur schrecklich gewöhnlich und emotionslos und genau das geht mir gegen den Strich. Das war quasi so als würde jemand beschreiben wie er eine Tür aufschließt oder sich die Schuhe anzieht. Nach dieser entscheidenden Szene spielt alles eine wahnsinnig große Rolle, außer die Gefühle von Lena. 

Obwohl man es bei der geringen Seitenanzahl eigentlich schon erahnten konnte, hatte mich der Klischeehaufen an Charakteren eiskalt erwischt. Gefühlt ist hier alles dabei was man eben in Berlin von einem lesbischen Paar erwartet, was wohl etwas mehr Geld hat. Hinzu kommt noch die leibliche Mutter von Kurt, die das komplette Gegenteil von Lena ist. Und mit einigen Aussagen punktet, die bei mir Fragezeichen über den Kopf haben aufleuchten lassen. Und dann gibt es ja noch Kurt und Lena, die wirklich extrem viele Klischees eines alternativen Großstadt Paares erfüllen.

Fazit

Mir hat das Buch überhaupt nicht zugesagt und ich finde es einfach nur schade, dass mit einem sensiblen Thema wie der Tod eines Kindes und die daraus resultierende Trauerbewältigung so grob grob umgegangen wurde. Hier hatte ich mir einfach etwas mehr Feinfühligkeit erhofft. 

Freitag, 7. Mai 2021

#375 Bücherregal - Future Food Inc.

 


TitelFuture Food Inc.
AutorMalte Hartwieg
VerlagSelfpublished(Jeder Tag zählt)
GenreWirtschaftsthriller
Seiten406 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Aufgrund seiner Schulden und einem unregelmäßigen Einkommen, kann Bernhard Freund nicht seinen gewünschten Lebensstil führen. Als ihm auf einmal Joe Santers ein wirklich lukratives Geschäftsmodell vorschlägt, denkt er nicht lange nach. Doch dann stellt er fest wie töricht diese Entscheidung war und es für ihn jetzt kein Zurück mehr gibt. Denn er hat sich mit den falschen Leuten angelegt und diese wollen jetzt ihr Geld zurück. Unter anderem hat er es auf einmal mit der brasilianischen Fleischindustrie zu tun.

Review

CN: Folter/Mord
Vor allem das Oberthema an dem Buch fand ich interessant, denn über die Fleischindustrie hört man ziemlich viel. Genauso viel hört man über die Spekulationen an der Börse, kuriose Finanzgeschäfte und vieles mehr. In wie fern das Genannte der Realität entspricht kann ich nicht beurteilen, aber es hat mich dazu veranlasst ein wenig zu recherchieren. Ein wenig hört man ja immer in den Medien darüber, über Billigfleisch und wie es überhaupt dazu kommt den Preis dafür so extrem zu drücken. Und vieles war mir im Vorfeld bekannt, aber einiges konnte ich trotzdem dazu lernen. Es ist auf jeden Fall ein sehr bedrückendes Thema, was hier relativ gut umgesetzt wurde.

Die Primisse rund um Bernhard Freund klingt im ersten Viertel glaubwürdig, da er aufgrund von Schulden und dem Versprechen nach schnellen Geld diesen Job annahm. Genau das ist die Masche von solchen Leuten und da ist es klar, dass sie bei ihm offene Türen einrennen. Es ist einfach nur beängstigend zu lesen wie das alles passiert und wie leicht man da mitunter reinrutscht.

Leider gibt es ein paar Erzählstränge, die einfach mittendrin abgebrochen werden. Warum diese plötzlich keine Relevanz haben erfährt man einfach nicht, stattdessen verschwinden die Stränge mit samt der Charaktere einfach im Nichts und werden nicht mehr erwähnt.

Was mich vollkommen irritiert hatte beim Lesen war die vollkommene Naivität von Bernhard Freund. Solche Menschen mag es geben und ist auch vollkommen okay in als Hauptprotagonisten zu haben. Aber wieso passieren ihm so viele glückliche Fügungen, die ihn immer wieder in die richtige Richtung schubsen und ihn auf weitere Hinweise stoßen lassen? So wirkt das alles schrecklich konstruiert und das obwohl er oft genug scheitert mit seinen Vorhaben. All das passiert während alle möglichen Klischees abgeklappert werden und an manchen Stellen hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke geschmissen und abgebrochen. Vollkommen stereotype Nebencharaktere sind ja okay, aber der Haufen an bedienten Vorurteilen gegenüber bestimmten Personengruppen ist mir einfach im Gesamten zu groß.
 
Während der Handlung kommt es zu seiner Folterung eines Menschen und selbst jetzt nach dem ich das Buch ein paar Tage beendet habe frage ich mich, was mir diese Szene sagen wollte. Größtenteils hatte ich die übersprungen und ich kann jetzt nicht behaupten, dass diese Szene einen Mehrwert für die Handlung hatte. Für mich wirkte die Szene generell sehr unglaubwürdig und ganz so, als wäre es halt ein Thriller-/Schockelement was man halt verwendet haben muss für das Oberthema. Zumal all das ja psychisch etwas mit einem macht und genau die Seite wurde hier komplett vernachlässigt.


Fazit

An sich ein wirklich spannender Thriller, wenn man über den Kuddelmuddel an Vorkommnissen vor allem gegen Ende des Buches hinwegsieht. 

Mittwoch, 5. Mai 2021

Lesemonat April 2021


 Guten Morgen, 

jetzt ist der April auch wieder vorbei und es ist schon Wahnsinn wie sehr sich alles wie Kaugummi zieht. Man kann nicht so wirklich was machen und dann war es lange Zeit viel zu kalt, dass man sich nur mit wirklich warmer Kleidung raussetzen konnte. 

Ansonsten ist mein Laptop immer noch defekt, aber da er noch funktioniert nutze ich ihn weiter. Die Scharniere ist nach 7 Jahren rausgebrochen und somit kann ich ihn nicht mehr zuklappen. Einfach online einen neuen bestellen klappt auch nicht, immerhin will ich einen guten Bildschirm haben um weiter Fotos ohne externen Monitor bearbeiten zu können. Ein Modell habe ich schon in Augenschein genommen, aber da muss ich noch etwas recherchieren. 

Letzten Monat bin ich gar nicht wirklich zum Schreiben gekommen. Wie oft kam irgendetwas dazwischen und de Sache mit dem Laptop hatte einiges an Zeit gefressen. Und wir haben einen neuen Vierbeiner, der noch einiges lernen muss. Es ist schon sehr interessant wie unterschiedlich Wauzis vom Charakter her sind und nicht bei jedem klappt die gleiche Lernmethode.


  • The Raven Boys von Maggie Stiefvater, 3 von 5 Sternen
  • Totholz von Ralf Kramp, 4 von 5 Sternen
  • Wenn die Toten sprechen von Claas Buschmann, 4 von 5 Sternen
  • Reasons to stay alive von Matt Haig, 3,5 von 5 Sternen
  • Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes, 5 von 5 Sternen
  • Stimmen im Wald von Ralf Kramp, 4 von 5 Sternen
  • Later von Stephen King, 4 von 5 Sternen
  • Fangirl von Rainbow Rowell, 3,5 von 5 Sternen
  • Der Angstmann von Frank Goldammer, 4 von 5 Sternen
  • Keine Ahnung, ob das Liebe ist von Julia Engelmann, 3 von 5 Sternen
  • Sträters Gutenachtgeschichten von Torsten Sträter, 4 von 5 Sternen
11 Bücher |  3.771 Seiten | 343 Seiten/Buch | 126 Seiten/Tag
Comic | 2 Graphic Novel | 4 Hörbücher |- Light Novel | 4 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,8/5
Verlage: 9
bereiste Länder: 5
Genre: 10(1xBiografie, 1xHistorischer Roman, 2xHorror, 2xKrimi, 1xPoesie, 1xRoman, 1xTrue-Crime, 1xYA, 1xYA-Fantasy)

Highlight: Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes, 5 von 5 Sternen
Flop: 
The Raven Boys von Maggie Stiefvater, 3 von 5 Sternen
Keine Ahnung, ob das Liebe ist von Julia Engelmann, 3 von 5 Sternen


In "The Raven Boys" von Maggie Stiefvater geht es um Blue, die besondere Kräfte hat und seit neuestem die Seelen derer sehen kann, die bald sterben werden. Auch mal wieder ein YA-Fantasy-Roman um den ich wirklich lange rumgeschlichen bin. Letztendlich waren es mir zu viele Namen/Charaktere, zu wenige mystische Elemente und zu wenige Erklärungen. Deshalb konnte ich auch nur 3 von 5 Sternen vergeben, aber ich möchte der Reihe noch eine Chance geben.


Bei "Totholz" von Ralf Kramp handelt es sich um den 2. Teil der Reihe rund um "Jo Fringes", der mittlerweile den Hof seines verstorbenen Bruders übernommen und immer noch in Geldnot ist. Dieses Mal geht es um eine amerikanische Künstlerin, die irgendetwas herausgefunden hatte und wahrscheinlich deshalb aus dem Weg geräumt werden musste. Mir hat der Eifelkrimi wirklich gut gefallen und ich finde es schade, dass die Reihe bisher nur zwei Teile hat. Mir gefällt einfach was für Klischees der Autor überspitzt darstellt und es ist eigentlich von allem etwas dabei.


In "Wenn die Toten sprechen" von Claas Buschmann erzählt der Rechtsmediziner von seinen bewegenden und ungewöhnlichen Fällen. Mir hat vor allem der sachliche Schreibstil zugesagt und wie respektvoll er mit den jeweiligen Themen umgegangen ist. Obwohl ich schon etliche True-Crime Bücher gelesen habe, konnte ich noch einige Sachen lernen. Er beschreibt an einigen Stellen was er als Rechtsmediziner für Aufgaben hat, aber auf die Autopsien an sich geht es im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen nur wenig ein. Mich hat das wenig gestört, da ich solche Bücher ja nicht wegen so etwas lese.


"Reasons to stay alive" von Matt Haig ist ein Mix aus Ratgeber und Autobiographie, in der der Autor schonungslos ehrlich über seine Depression und Angststörung berichtet. Es ist immer wieder schön Bücher zu finden in denen solche Themen nicht romantisiert werden. In denen keiner von irgendwem auf einem weißen Pferd gerettet wird. Es ist nichts schönes daran diese Krankheiten zu haben und vor allem ist es nicht einfach nur traurig sein. Genau das wird hier wirklich gut gezeigt, trotzdem hatte ich mit dem Buch so meine Schwierigkeiten.


Bei "Die Hungrigen und die Satten" von Timur Vermes handelt es sich um einen satirischen Roman, in dem sich über 150.000 Menschen zusammen mit einem Fernsehteam auf den Weg aus dem Flüchtlingslager südlich der Sahara nach Deutschland machen. Ich bin immer noch geplättet davon, wie hier der Medienlandschaft der Spiegel vorgehalten wurde. Vor allem die Boulevardpresse bekommt hier ihr Fett weg und man kann nur hoffen, dass das was dort beschrieben wird nie Realität wird.


In "Stimmen im Wald" von Ralf Kramp geht es um den in Geldnot geratenen Jo Fringes, der extra in die Eifel reist um das Erbe seines kürzlich verstorbenen Bruders einzusacken. Mir hat vor allem die Darstellung der Menschen und der Gegend gefallen. Es ist auf jeden Fall ein guter Krimi, den man nebenbei lesen kann. Er ist nicht zu düster und eigentlich geht es die ganze Zeit nur um die Suche nach dem Geld. 


"Later" von Stephen King handelt von einem Jungen, der mit den Geistern kürzlicher Verstorbener reden kann. Das Buch kam ja erst vor kurzem raus und an sich hat es wirklich alles was für King typisch ist. Ein Kind mit übernatürlichen Kräften, Verstorbene über die man sich lieber kein Bild macht und irgendeine tragische Hintergrundgeschichte. Trotz der wenigen Seiten konnte ich voll in die Handlung eintauchen und es ist einfach mal wieder schön keinen typischen King-Schmöker vom Umfang her serviert zu bekommen.


In "Fangirl" von Rainbow Rowell geht es Cath, die ein riesiger Simon Snow Fan ist und Probleme mit dem Collegeleben hat. Das Buch stand ja jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und ich bin froh darüber es endlich einmal gelesen zu haben. Es gibt einfach zu wenige Bücher über schüchterne/introvertierte Menschen und Cath ist eben genau das. Ich konnte zu jeder Zeit die Überforderung mit den neuen Lebensumständen nachvollziehen. Jedoch fand ich einiges nicht gelungen und deshalb gibt es nur 3,5 von 5 Sternen.


"Der Angstmann" von Frank Goldammer handelt von einem Serienmörder, der auf bestialische Weise während des II. Weltkrieges Menschen sein Unwesen in Dresden treibt. Vor allem Max Heller hat mir als Kommissar gefallen, aus dessen Sicht das alles erzählt wird. Immer wieder werden Fakten eingestreut über diese Zeit und ich finde den Mix zwischen historischer Roman und Krimi total interessant. Die Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen.


Bei "Keine Ahnung, ob das Liebe ist" von Julia Engelmann handelt es sich um einen Gedichtband im Stil von Poetry-Slam. Schon seit längerem wollte ich von ihr etwas lesen, da sie recht hochgelobt wird und eigentlich lese ich recht gerne Gedichte. Jedoch haben mir bei diesem Band zu wenige von diesen wirklich zugesagt und so ganz weiß ich nicht woran es lag. Oft konnte ich die Gedankengänge des lyrischen Ichs nicht vollziehen, was oft an den doch sehr merkwürdigen Vergleichen lag. Trotzdem habe ich dem Band 3 von 5 Sternen gegeben.


In "Sträters Gutenachtgeschichten" von Torsten Sträter gibt es allerhand Kurzgeschichten aus dem Genre Horror, die alle schon einmal in diversen Büchern von ihm erschienen sind. Der Autor hat es auf jeden Fall mal wieder geschafft mich endlos zu verwirren. Wer seine Texte kennt kann wahrscheinlich schon erahnen, dass das Buch jede Menge absolut absurde Geschichten enthält. Unter anderem geht es um einen Werwolf, aber auch um viele andere Gruselgestalten. Mich hat das Buch definitiv gut unterhalten, obwohl ich ziemlich oft kopfschüttelnd vor meinem Tablet saß.


Für Mai habe ich mir tatsächlich nur ein paar Porträts vorgenommen und ein paar Bücher von meiner Leseliste zu lesen. Und natürlich möchte ich endlich einmal die Manga lesen, die hier gefühlt schon viel zu lange herum liegen. 

Beim  "Das Paulus-Evangelium" von Wolfgang Hohlbein bin ich jetzt übrigens auf Seite 190 und ich habe mich von der Vorstellung verabschiedet, dass ich es in den nächsten zwei Monaten beenden könnte. Dafür finde ich die Handlung nicht spannend genug und mir ist der Text einen Ticken zu kleingedruckt.

Für den Blog habe ich mir auch einiges vorgenommen und mal schauen was ich alles in die Tat umsetzen kann oder eher werde.


Und wie war euer Lesemonat? Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.


Viele liebe Grüße

Sonntag, 2. Mai 2021

#374 Bücherregal - Auf dünnem Eis(Kurzrezension)

 


TitelAuf dünnem Eis - Die Psychologie des Bösen
AutorLydia Benecke
VerlagLübbe Verlag
GenreSachbuch/True Crime
Seiten352 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

In diesem Buch erklärt die Kriminalpsychologin Lydia Benecke wie dünn die Trennlinie zwischen Gut und Böse ist und sprichwörtlich aus dem dünnem Eis besteht. Was bewegt Menschen dazu andere auf grausame Art zu töten? Und wie viel Schuld trägt die Kindheit derjenigen an ihren späteren Taten? Kann man Täter wirklich rehabilitieren? Und ist jeder Psychopath kriminell?

Review

Vor allem die wenigen Fallbeispiele fand ich gut ausgewählt und es ist immer wieder interessant, wenn bekannte Buchfiguren analysiert werden. Dadurch konnte ich mir einige Eigenschaften viel besser vorstellen, die ansonsten nur durch Beschreibungen und Interviews erläutert werden. Die Autorin räumt mit einigen Vorurteilen auf und macht immer wieder deutlich, dass nicht jeder Psychopath kriminell wird. Was letzteres betrifft gibt es einige interessante Abschnitte über unser Rechtssystem. Es ist halt leicht von außen zu beurteilen, dass gewisse Urteile auf den 1. Blick vorne und hinten nicht stimmen. Aber hier wird noch einmal mit aller Deutlichkeit erklärt, was Freiheitsentzug bedeutet und warum die Strafen nun einmal so sind, wie sie sind.

Ansonsten erfährt man wirklich viel über den aktuellen Forschungsstand. Und es immer wieder beruhigend zu erfahren, dass zu solchen Themen geforscht wird.

Was ich bis zum Schluss nicht ganz verstanden hatte war die Aufteilung des Buches. Mir fehlte oft einfach der rote Faden und durch die vielen unnötigen Wiederholungen fiel es mir schwer den Überblick zu behalten. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl in einer Zeitschleife gefangen zu sein und da war ich mehr mit der Frage beschäftigt zu überlegen, wie oft bestimmte Fakten schon genannt wurden. Und die Fakten selbst hatten mich dann weniger interessiert. Einige Wochen zuvor hatte ich "Psychopathinnen" und "Sadisten" von der Autorin gelesen und das hatte dieses Gefühl nur noch mehr verstärkt.


Fazit

Mir hat das Buch aufgrund der genannten Kritikpunkte nicht so gut gefallen und obwohl es so viele Seiten hat, wird der Großteil der Themen nur oberflächlich behandelt. Manche Erklärungen waren nicht so ganz schlüssig und durch die vielen Wiederholungen fiel es mir schwer die Zusammenhänge zu verstehen.