Mittwoch, 30. Dezember 2020

#45 Booktalk - Die verstummte Frau

 Hallo,

vor kurzem hatte ich "Die verstummte Frau(Will Trent #10)" von Karin Slaughter gelesen und deshalb gibt es heute den passenden Booktalk, da ich gerne auf einige Sachen genauer eingehen möchte.




TW: Gewalt, Vergewaltigung

So wirklich viel konnte Will Trent bisher noch nich über die Hintergründe von dem neuesten Fall in Erfahrung bringen, bei dem eine junge Frau auf äußerst brutale Weise ums Leben kam. Scheinbar hat ein Häftiling aus dem Staatsgefängnis wichtige Informationen, denn genau für so einen Mord wurde er vor vielen Jahren verurteilt. Und laut ihm ist er gar nicht der Täter gewesen. Also setzt Will alles daran diesen zu finden, schließlich könnte es mit dem jetzigen Fall zusammenhängen. Allen Anschein nach war seine jetzige Freundin und deren damaliger, mittlerweile verstorbene Ehemann an den Ermittlungen beteiligt. 

Erst einmal möchte ich direkt darauf hinweisen, dass es einige explizite Szenen im Buch gibt. Neben dem Special Agent Will Trent spielt Sarah Linton in diesem Buch eine große Rolle, die ja unter anderem Ärztin ist. Und in diesen expliziten Szenen geht es rund um ihre Tätigkeit als Ärztin, aber auch als Pathologin und deshalb wird an der ein oder anderen Stelle sehr genau auf den menschlichen Körper eingegangen. Die Beschreibungen sind eher nüchtern und sachlich gehalten, aber dadurch verlieren sie nichts an ihrer Wirkungsweise. Die Arbeit des Pathologen bzw. Mediziners ist nun einmal oft alles andere als ansehnlich und genau das wird in den Büchern von Karin Slaughter gut dargestellt. Auch sonst wird alles sehr realistisch und detailreich beschrieben, weshalb man sich alles gut vorstellen kann. Wobei ich bei manchen Szenen gerne auf Details verzichtet hätte, aber die Autorin bleibt halt ihrem Stil treu und jetzt weiß ich wenigstens, wie zum Beispiel bestimmte Knochen heißen.

Dieses Mal trifft die Grant-County-Reihe auf die Will-Trent-Reihe und deshalb wird immer zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergesprungen. Anfangs war es ganz schön verwirrend beim Hörbuch, da die Zeitsprünge nicht explizit angekündigt wurden. Beide Handlungsstränge wurden unglaublich fesselnd und erzählt und oft hatte ich mich geärgert, als dann wieder ein Zeitsprung in die Vergangenheit kam. Schließlich wollte ich einfach nur wissen wie es weiter geht, weshalb es mir unheimlich schwer fiel mal Pausen einzulegen.

Die Handlung ist nicht nur aufgrund der Zeitsprünge ziemlich anspruchsvoll. Man muss wirklich aufmerksam bleiben um keinen Hinweis zu überhören und vor allem damit man den Überblick behält. Wie sonst auch ist nämlich alles äußerst komplex und verwoben und alles was auf den 1. Blick so klar erscheint entpuppt sich mit der Zeit als Finte. Dadurch bleibt der Fall bis zum Ende samt dem riesigen Plottwist spannend.

Dadurch das jetzt wieder alte Geschichten hervor gekramt wurden gibt es wieder jede Menge Konfliktpotential für die nachfolgenden Bände. Immerhin wurde Will mal wieder mit aller Klarheit daran erinnert, dass Sarah Linton Jahre lang mit einem in seinen Augen nahezu perfekten Mann zusammen war und dem er nicht das Wasser reichen kann. Genau das wird in diesem Band wirklich gut thematisiert und man spürt durchgehend diese Zerrissenheit und Unsicherheit, die Will so verzweifeln lässt.

Anfangs hatte ich fest damit gerechnet, dass mir vor allem die Länge des Thrillers missfallen wird. Schließlich ist er mit seinen 672 Seiten ein ganz schön dicker Vertreter des Genres und eigentlich bevorzuge ich 400-500 Seiten. Und rückblickend muss ich feststellen, dass die Handlung sich nur so komplett entfalten konnte. Ohne das hätte sie komplett ihre Schockwirkung verloren, da die Autorin diese Steinchen für Steinchen hoch baut um sie dann mit einem riesigen Knall umzuhauen. Das alles was in dem Buch passiert schockiert und man kann nur hoffen, dass solche Taten nicht irgendwann häufiger anzutreffen sind. Aber was mich wirklich sprachlos gemacht hatte war die Auflösung des Falls.

Wieder einmal konnte mich Karin Slaughter mit einem Buch begeistern. Man kann diesen Teil der Reihe ohne Vorkenntnisse lesen, da alle relevanten Informationen aus den Vorgängerbänden im Laufe der Handlung erwähnt werden. Aber wer zum Beispiel verstehen will warum die Beziehung von Will Trent und Sarah Linton so kompliziert ist sollte natürlich beim 1. Teil starten. Dann wirkt auch vieles nicht so übertrieben dramatisch, wie es ohne das Hintergrundwissen oft erscheint. Für mich war es auf alle Fälle ein Jahreshighlight und deshalb vergebe ich ganze 5 von 5 Sternen.

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 27. Dezember 2020

#21 Manga - Attack on Titan Band 4-6

   



Titel(Deutsch)Attack on Titan
Titel(Japanisch)進撃の巨人 (Shingeki no Kyojin)
AutorHajime Asayama
VerlagCarlsen
GenreAction/Fantasy/Horror
Bändebisher 32
Meine Bewertung
3/5


Inhalt

Seit mehr als einem Jahrhundert leben die Menschen hinter einer 50 Meter hohen Mauer, die sie vor den riesigen Titanen schützen soll. Niemand weiß mehr wie es außerhalb der Mauern aussieht und es wird alles daran gesetzt, dass die Menschen hinter den drei Mauern in den jeweiligen Bereichen in Sicherheit leben können. Jedoch durchbricht eines Tages ein Titan die äußerste Mauer und nimmt somit zusammen mit anderen Titanen den äußersten Ring ein und unzählige Menschen werden an dem Tag von ihnen gefressen. Jetzt wird alles daran gesetzt, dass diese nicht auch noch die beiden inneren Gebiete erobern können.


Review

#4. Band 

Der Hauptfokus in diesem Band liegt auf der Charakterentwicklung und passend dazu werden jede Menge neue Nebencharaktere vorgestellt. Einige bringen ordentlich Konfliktpotential mit sich und es bleibt abzuwarten, ob dieses tatsächlich genutzt wird.

Was ich wirklich schade fand an dem Band ist der ewig lange Flashback zu der Zeit als diejenigen noch in der Ausbildung waren. Man weiß halt einfach wie das alles ausgeht und ich verstehe ja auch den Grund, jedoch hätte das allein um ihn spannend zu machen in Band 1 oder 2 gehört. Und klar braucht man diese Flashbacks um eine emotionale zu bestimmten Charakteren aufzubauen, aber sie wirken trotzdem an dieser Stelle einfach nur absolut deplatziert. 

Dieses Mal wirken die Zeichnungen leider wieder wie im 1. Band und ich empfand sie einfach nur als anstrengend. Alles wirkt wieder wie schlecht ausgearbeitete Rohskizzen und man hat das Gefühl, als könne der Mangaka nichts anderes als Actionszenen zeichnen. Die Charaktere haben gefühlt immer den gleichen Gesichtsausdruck und der Schädel der Figuren neigt dazu nicht genügend Platz für ein Gehirn zu bieten.

Mal schauen wann all die angedeuteten Dinge eintreffen werden. 

#5. Band: 

Dieses Mal geht es vorwiegend Handlungstechnisch voran und deshalb konnte ich den Band kaum auf Seite legen. Man weiß gar nicht so recht was als nächstes passieren wird und vor allem weiß man nicht, wer von den Charakteren weiterhin dabei sein wird. Denn pausenlos sterben bei dem Kampf gegen die Titanen welche und es kann rein theoretisch jeden treffen. Was den Kampf betrifft kommen wirklich sehr interessante Details ans Licht, die jede Menge spannende Ereignisse nach sich ziehen können. Und natürlich eine noch größere Bedrohung für die Hauptprotagonisten bedeuten, was das alles noch beängstigender wirken lässt. Und man erfährt wirklich viele Details über die einzelnen Charaktere und kann sich somit ein besseres Bild von ihnen machen.

Der Cliffhanger am Ende des Bandes ist wirklich einfach nur gemein und ich kann es kaum abwartend endlich den nächsten Band lesen zu können. 

Obwohl mir der Band bisher am Besten gefallen hat gibt es nur 3,5 von 5 Sternen. Die Zeichnungen sind immer noch teilweise sehr anstrengend und es wirkt halt einfach total willkürlich was den Stil betrifft. Mal sind es gerade Linien und wirklich schöne Zeichnungen und im nächsten Panel sind es dann wieder nur skizzenartige, unproportionale Köpfe und hierbei beziehe ich mich nicht auf die Titanen.

#6. Band: 

Was ich wirklich gut finde sind die kurzen Charakterbeschreibungen am Anfang jeden Bandes. Mittlerweile gibt es unzählige Charaktere, Handlungsstränge und vieles mehr, da ist es wirklich schwer den Überblick zu behalten.

Was die Titanen betrifft geht es in diesem Band heiß her und es geht hauptsächlich um die Frage, ob tatsächlich in diesem einen Titanen ein Mensch steckt. Also alles wie im Klappentext angegeben und ich kann so viel verraten, dass es eine äußerst spannende Frage ist. Und ich finde die Umsetzung total schön, da alles im Laufe der Mission aufploppt und das alles jede Menge beängstigte Konsequenzen nach sich ziehen kann. Was passiert, wenn da wirklich ein Mensch drinnen steckt und wenn er da drin steckt, wie viele von diesen Titanen gibt es? Und was für eine Agenda haben sie?

Vor allem der Teil über das Team an sich hat mir gefallen, schließlich liegt der Hauptfokus an ihnen und es ist ja schon schön zu erfahren wie sie ticken und was sie so antreibt.

Am liebsten würde ich direkt weiter lesen, aber leider habe ich Band 7 nicht hier. Es ist äußerst spannend und dieses Mal waren die Zeichnungen um einiges besser. Wahrscheinlich weil es einfach nicht so viele Nahaufnahmen von den Gesichtern gab.

Freitag, 25. Dezember 2020

#346 Bücherregal - Verwesung

 



TitelVerwesung(David Hunter #4, mit dabei die Novellen #4.5(Katz&Maus) und #4.6(Schneefall und Ein ganz normaler Tag))
AutorSimon Beckett
VerlagRowohlt Verlag
GenreThriller
Seiten442 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Jerome Monk wurde für den brutalen Mord und die Entführung von vier Frauen verurteilt. Während er neben der Leiche von einer von diesen gefasst wurde, stieß man im Moor auf die sterblichen Überreste der zweiten. Doch von den anderen beiden fehlt nach wie vor jede Spur und selbst der Täter weiß nicht mehr, wo er sie einst im Moor vergrub. Acht Jahre sind nun vergangen und Monk gelang die Flucht und scheinbar macht er Jagd auf alle jene, die damals an dem Fall arbeiteten. 

Review

Was ich an der Reihe rund um David Hunter liebe einfach nur liebe ist die Tatsache, dass man unheimlich viel während dem Lesen lernt. Auch dieses Mal schafft es der Autor der Hauptfigur David Hunter eine weitere Facette hinzu zufügen. Die Forensik/Anthropologie spielt dieses Mal keine große Rolle und stattdessen erfährt man viel persönliches über Hunter. Dadurch kann man Hunter ein wenig besser einschätzen und ich denke Mal die ganzen neuen Informationen über ihn werden in den nachfolgenden Teilen der Reihe noch eine große Rolle spielen. Dadurch unterscheidet sich dieser Teil grundlegend von den vorigen und ich hoffe einfach einmal, dass es in den nachfolgenden wieder mehr um Forensik geht. Denn so fehlt einfach das was die Reihe ausmacht und das ist einfach nur schade.

Solche Charaktere wie Jerome Monk kenne ich jetzt eher aus den amerikanischen Thrillern und es ist einfach im Rückblick faszinierend zu sehen wie detailreich diese Figur beschrieben wurde. Man erfährt unheimlich viel über den Monk in der Gegenwart, der ja schon lange im Gefängnis aufgrund seiner Taten sitzt. Und dann erfährt man sehr viel darüber wie er zu dem geworden ist. Und die Art und Weise wie das erzählt wurde war einfach nur total spannend und mir fiel es unglaublich schwer deshalb Lesepausen einzulegen. Manchmal hätte ich gerne das Hörbuch in der Abspielgeschwindigkeit erhöht, nur um schneller an die gewollten Informationen kommen zu können.

Hauptsächlich geht es um das Dartmoor und die ganze Zeit hatte ich eine diesige Wetterkulisse vor Augen. Während die verschiedenen Ermittler in ihren etwas längeren Jacken herumlaufen und alles sieht gefühlt gleich aus. Das Moor an sich spielt immer wieder eine große Rolle im Laufe der Ermittlungen und es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Autoren so etwas in die Handlung einfließen lassen. 

Das einzige was mir jetzt nicht so zugesagt hatte waren die Szenen kurz vor der Auflösung des Falles. Das war mir alles einen Ticken zu konstruiert und einfach auch zu viel des Guten. Man hatte das Gefühl als hätte der Autor ein möglichst großes Feuerwerk zu zünden nur um den Leser zu beeindrucken, was einfach nur schade ist.

Vor allem Sophie ging mir ab einer Stelle einfach nur auf die Nerven und ich empfand große Teile ihres Handlungsstrangs einfach als unnötig. Warum muss es immer eine Frau in solchen Thrillern geben, die gefühlt ständig einen neuen Mann hat?  Und gefühlt sind die immer zuerst mit dem Bad-Boy schlechthin zusammen, was die Sache nicht besser macht.


Fazit

So ganz überzeugen konnte mich der Teil der Reihe jetzt nicht, was hauptsächlich an dem teils sehr abstrusen Handlungsverlauf lag. Trotz allem gebe ich der Reihe 4 von 5 Sternen und ich freue mich schon richtig darauf demnächst noch etwas von David Hunter lesen zu können.


#4.5: Katz und Maus


Eines Tages findet David Hunter eine Tasche vor seiner Tür, in der ein abgetrennter Fuß liegt. Und direkt sind wieder die Erinnerungen an den Überall da, bei dem er brutal vor seiner eigener Haustür niedergestochen wurde.
Mit seinen 30 Seiten ist das wirklich eine sehr kurze Novelle zu der Hauptreihe. Besonders haben mir hieran die kurzen Einschübe, die sich rund um den Titel drehen gefallen. Sie passen recht gut zu Kriminalthrillern und ich mag diese Erzählweise einfach.
Das Hörbuch habe ich nebenbei gehört und ich finde es immer wieder schön, wenn zu solchen Reihen Kurzgeschichten in dieser Form existieren. Und es war mir auch von vorne herein klar, dass hier keine übermäßig spannende Geschichten mit viel Tiefgang erzählt wird. Das gibt die Erzählform einfach nicht her und da ich das kostenlose Hörbuch hat es mich auch nicht weiter gestört. 
Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen aufgrund der Kritikpunkte.

#4.6: Schneefall & Ein ganz normaler Tag

Zwei recht kurze Novellen rund um Weihnachten, wobei vor allem die erste einen David Hunter außerhalb der Arbeit zeigen. Und zwar sieht er eine junge Frau auf einer Weihnachtsfeier, die ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf ging. Jedoch lässt ihn auch ein Fall nicht mehr los, bei dem eine 70-jährige ums Leben kam und bei dem eine Pathologin ihn um Rat bittet. Hier sieht man sehr deutlich wie David Hunter arbeitet. Vor allem die Überschrift "Ein ganz normaler Tag" wurde hier gut gewählt, da es für Hunter nun einmal Alltag ist sich um solche Kriminalfälle zu kümmern.
Die zweite Geschichte zeigt etwas, was auch zu der Arbeit von Forensikern gehört. Und zwar soll David Hunter zwei Skelette untersuchen, die mitunter zu einem Serienmord gehören. Sie ist deutlich kürzer als die erste und man bekommt wirklich nur eine Momentaufnahme geliefert wenn man es genau nimmt. Hier wird halt ein Aspekt aufgegriffen, der in anderen Thrillern halt nicht auftaucht und ich finde es einfach schön, wenn so etwas passiert.
Für zwischendurch zu lesen sind diese Geschichten immer wieder schön und ich hätte gerne noch eine handvoll Seiten zusätzlich gehabt. Lediglich den Preis empfind ich mit 8 € für das Taschenbuch bzw. 2,99 € für das eBook als recht happig. Da hätte ich mir lieber direkt die Bände geholt, aus denen die Kurzgeschichten entnommen wurden.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

#345 Bücherregal - The Giver Teil 1-4

  



Titel(Deutsch)The Giver
Titel(Englisch)The Giver
AutorLois Lowry
VerlagPenguin
GenreYoung Adult/Dystopie
Seiten192 Seiten(Teil 1), 225 Seiten(Teil 2), 187 Seiten(Teil 3), 255 Seiten(Teil 4)
Meine Bewertung


2/5

 Inhalt

Für Jonas war es vollkommen normal in einer Gesellschaft zu leben, die vollkommen gleichgeschaltet lebt. Er kennt keine Emotionen und alles ist in seiner Wahrnehmung farblos und andere bestimmen darüber, was er den ganzen Tag macht. An seinem 12. Geburtstag wird er dazu auserwählt der nächste Hüter der Erinnerungen zu werden. Und schnell realisiert er, dass die Welt früher eine ganz andere war. Menschen mussten Hungern oder vor Kriegen fliehen. Sie wuchsen in ganz normalen Familien auf und durften mehr oder weniger selbst entscheiden, was für einen Job sie machen oder ob sie Kinder bekommen.

Review

#1. Teil

Vor allem hat mir die Idee für diese Handlung gefallen, immerhin ist ja das Konzept "Hüter der Erinnerung" nichts neues. Aber für eine Dystopie bietet es halt unglaublich viel Konfliktpotential, vor allem wenn man die Bevölkerung unwissend hält und der Hüter somit jede Menge erhält.
Man darf sich auf alle Fälle nicht von der Altersempfehlung 12 Jahren abschrecken lassen, denn das Buch ist an sich an einigen Stellen wirklich grausam. Und ich hatte oft das Gefühl, dass man erst als älterer Teenager bzw. Erwachsener wirklich versteht was es mit diesen Überführungszeremonien auf sich hat. Oder was das generell für eine grausame Welt ist. Und dazu braucht man keine Beschreibungen, die hier aufgrund der Zielgruppe ohnehin weggelassen werden. 

Es ist auf alle Fälle ein Buch welches zum Nachdenken anregt und einem zeigt, was passiert wenn eine Regierung zu viel Macht erhält und alle gleich geschaltet werden. Man hat das Gefühl als wäre alles in diesem Roman ohne Farben, ohne Gefühle und eiskalt. Oft fühlt ich mich an Filme erinnert, in denen alles in gräulichen/dreckigen Farben gehalten wurde und in denen selbst die grüne Wiese ein trostloser grau-grün erhält.

Was mich total störte beim Lesen ist der fehlende Weltenaufbau, das heißt man erfährt so gut wie nichts über die Umgebung und relativ spät erfährt man erst einige wichtige Details. Da weiß ich gar nicht ob das einfach nur dem Zielpublikum "Kinder" geschuldet ist oder ob es eventuell andere Gründe hatte. Dabei geht es doch vor allem bei Dystopien darum dem Leser diese unbekannte Welt näher zubringen und dementsprechend schade finde ich es, dass man selbst nach dem ersten Teil noch keine so genaue Vorstellung von der Welt hat.

Mir hat der erste recht kurzweilige Teil der Reihe relativ gut gefallen, aber aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich nur 3 von 5 Sternen. Trotzdem hatte ich das Bedürfnis direkt wieder in die Dystopie abzutauchen, da die Zukunftsvorstellung doch recht spannend und zeitgleich sehr beängstigend klingt.

#2. Teil

Hierbei handelt es sich ja um das Begleitbuch von "The Giver" und an sich war es total enttäuschend. Gefühlt haben die Bücher absolut gar nichts gemeinsam und die Handlung ist einfach nur langweilig. Lediglich Matt ist als Charakter interessant, da Kira mir einfach zu passiv war und immer auf die Geschehnisse gewartet hatte. Und dann war sie denen Gegenüber ziemlich emotionslos oder sie hat schlichtweg nicht begriffen was da vor sich geht und wie schlimm das alles ist. In vielen Dystopien in denen die Menschen gleich geschaltet leben wird man mit dieser Gleichgültigkeit konfrontiert, aber scheinbar ist ja Kira auf der Suche nach der Wahrheit und das passt einfach nicht dazu. Schließlich braucht man ja etwas was einen dazu motiviert weiter zu suchen und nicht aufzugeben.

So wirklich viel über die Welt, die Charaktere oder das politische System erfährt man nicht und das was man erfährt ist zu wenig um Zusammenhänge zu verstehen. Und selbst wenn die Zielgruppe Teenager/Kinder sind sollte man denen genügend Informationen geben, um das alles annähern einordnen zu können. Denn jetzt habe ich den Eindruck als wären Menschen mit Behinderungen in diesem Buch nur dazu da, damit diese einsam auf einem Feld sterben. Was das betrifft gibt es einige mögliche Begründungen, aber im großen und ganzen erfährt man bis zum Schluss nicht was es damit auf sich hat. 

Im Großen und Ganzen wirkt es so als würde die Handlung einfach mitten drin unterbrochen und ich finde es einfach ärgerlich, dass man als Leser mit all seinen Fragen alleine gelassen wird. Vor allem bei so sensiblen Themen erwartet man einfach mehr Feinfühligkeit, was hier aber definitiv nicht der Fall ist.

Mich konnte das Buch nicht überzeugen, deshalb gibt es nur 2 von 5 Sternen. Selbst wenn ich das alles unabhängig vom 1. Teil der Reihe betrachte kann ich es nicht besser bewerten. 

#3. Teil

Die Handlung driftet immer mehr ins Fantasygenre ab, was mit den gelieferten Erklärungen absolut unlogisch erscheint. Warum haben die Protagonisten auf einmal Magie? Und wenn das eine Gabe bzw. Geschenk ist, warum dann ausgerechnet so ein spezielles? Warum wissen die das plötzlich und können es so perfekt anwenden? Vor allem das mit dem Wald wirft Rätsel auf und als Leser würde ich ja schon gerne wissen, warum er jetzt plötzlich ein Bewusstsein hat und zum Protagonisten mutiert. Die Metapher dahinter verstehe ich und sie zeigt einfach nur, dass die Gier der Menschen der Gesellschaft als auch dem Wald schadet. Aber warum wird das alles so wenig aufgebaut und letztendlich kaum genutzt, schließlich könnte man mit dem Ganzen einen fantastischen Plotaufbau betreiben. Stattdessen bekommt man etwas geliefert, was vorne und hinten keinen Sinn ergibt. Oft weiß man gar nicht wie alles überhaupt zustande kommt und die nötigen Erklärungen um alles zu verstehen bleiben komplett aus. Ich hatte immer wieder das Gefühl als würden Teile der Handlungen fehlen, einfach nur um die Seitenanzahl niedrig zu halten.

Die Dialoge sind leider nach wie vor sehr gestellt und oft wirken die Worte sehr deplatziert. Scheinbar soll das den Grad der Bildung widerspiegeln, aber ich empfand es einfach nur als irritierend. Einfach weil vieles so kontextlos erschien und der Satzbau so gewöhnungsbedürftig war.

Dann geht es hauptsächlich um einen  Tauschmarkt, jedoch wird bis zum Schluss nichts wirklich dazu als Erklärung geliefert. Aus der Nebenhandlung hätte man unglaublich viel machen können und es ist einfach nur schade wie viel Potential hier verschenkt wurde. So wird alles was der Story etwas an Tiefe gegeben hätte nur oberflächlich abgehandelt und das ist für eine dystopische Welt einfach zu dürftig.
Der Teil konnte mich aufgrund der vielen Plotholes nicht überzeugen und deshalb gibt es nur 2 von 5 Sternen.

#4. Teil

Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann bin ich einfach nur fassungslos über das Ende der Reihe. Normalerweise ist es ja meist so, dass in einem Abschlussband alle Handlungsstränge zusammen führen und der Großteil der offenen Fragen geklärt wird. Stattdessen kommen wieder ganz neue Probleme auf und schon wieder rückt ein komplett neuer Charakter vollkommen in den Hintergrund. Und man müsste ja meinen, dass es in diesem Band hauptsächlich um Jonas oder Claire oder diesen ominösen Trademaster gehen würde. Stattdessen geht es um jemanden dessen Geschichte man in 5 Sätze zu Ende erzählen könnte. Einfach um das Hauptaugenmerk darauf legen zu können, warum manche eine besondere Gabe haben oder woher dieser Trademaster diese erstaunlichen Kräfte hat. 

Die Handlung in diesem Buch wurde in drei Teilen erzählt und man könnte locker den kompletten ersten Teil weglassen und es würde einem nichts an relevanten Informationen fehlen. Man erfährt lediglich wie sehr ein Charakter auf eine Sache hinarbeitet und wie wichtig es ihm ist, was man auch auf wenigen Seiten hätte erzählen können. Und ständig fragt man sich warum sie keinen anderen Weg wählt? Es muss doch eine andere Möglichkeit geben, schließlich müssen die Bewohner des Dorfes irgendwie überleben.

Auch hier dem Band kann ich nur 2 von 5 Sternen geben, da sich die Handlung gefühlt unendlich in die Länge zog ohne einen mit spannenden Informationen zu versorgen.



Fazit

Selten war ich so enttäuscht von einer Dystopiereihe und eigentlich sind die genannten Themen ja genau meins. Es ist nicht die Welt, die man aus anderen Dystopien kennt. Natürlich gibt es auch hier die Pillen, die die Bevölkerung ruhig halten sollen und die einen unkontrollierten Bevölkerungswachstum verhindert. Aber durch diese Gaben und das niemand sich an früher erinnert und jedes Dorf anders ist, hatte ich unheimlich Interesse daran zu erfahren was nach dem ersten Teil passiert. Und wurde dann bitter enttäuscht und hatte das starke Bedürfnis die Heftchen in die Ecke zu knallen und alles darüber zu vergessen. Hier hätte man vielleicht einfach nur einen zweiten Teil mit den 600 Seiten rausbringen sollen, anstatt immer wieder über die Jahre verteilt neue Teile. Vielleicht wäre dann eher mal der Rotstift gezogen wurden um bestimmte Szenen komplett raus zu streichen um die Handlung spannender zu machen. 

Sonntag, 20. Dezember 2020

#20 Manga - Attack on Titan Band 1-3

  




Titel(Deutsch)Attack on Titan
Titel(Japanisch)進撃の巨人 (Shingeki no Kyojin)
AutorHajime Asayama
VerlagCarlsen
GenreAction/Fantasy/Horror
Bändebisher 32
Meine Bewertung
3/5


Inhalt

Seit mehr als einem Jahrhundert leben die Menschen hinter einer 50 Meter hohen Mauer, die sie vor den riesigen Titanen schützen soll. Niemand weiß mehr wie es außerhalb der Mauern aussieht und es wird alles daran gesetzt, dass die Menschen hinter den drei Mauern in den jeweiligen Bereichen in Sicherheit leben können. Jedoch durchbricht eines Tages ein Titan die äußerste Mauer und nimmt somit zusammen mit anderen Titanen den äußersten Ring ein und unzählige Menschen werden an dem Tag von ihnen gefressen. Jetzt wird alles daran gesetzt, dass diese nicht auch noch die beiden inneren Gebiete erobern können.


Review

#1. Band 

Man wird direkt in die Handlung geworfen und muss sich erst einmal zurecht finden. Immer wieder werden wichtige Informationen eingestreut und so kann man sich nach und nach ein Bild von der Welt machen. Hier hätte ich mir einfach viel mehr gewünscht, da es für einen Auftaktband im Actiongenre einfach zu wenig nennenswerte Handlung gibt. Stattdessen gibt es relativ viel kindischen Streit, was mich bei dem Alter der Soldaten doch relativ verwundert hatte. 

Was mir absolut nicht zusagt ist der stellenweise katastrophale Zeichenstil. Man hat das Gefühl als hätte jemand die Rohskizzen mit Finelinern nachgezogen, weil alles einfach nur strichig und unsauber gezeichnet wurde. Das steht dann im sehr starken Kontrast zu den perfekt gezeichneten Häusern. Und die Proportionen der Figuren sind einfach nur anstrengend und am liebsten würde ich auf jeder Seite den Rotstift ansetzen und diese korrigieren.

Den 1. Band hatte ich ja schon einmal vor Ewigkeiten gelesen, weil mir von allen Seiten zu dieser Mangareihe geraten wurde. Und mir fiel es wirklich schwer überhaupt die ersten paar Bände zu lesen, weil mir der Erzählstil und der Zeichenstil nicht zusagten. Rückblickend bin ich froh, dass mich der Anfangsband nicht zu sehr abgeschreckt hatte. Denn beides bessert sich im Laufe der Handlung um Welten. Aus den Gründen gibt es auch nur 2 von 5 Sternen für diesen Band.


#2. Band: 

Hier im Band bekommt man endlich genügend Hintergrundinformationen um alles ein wenig besser zu verstehen und einordnen zu können. Und man erfährt einige interessante Details über die Hauptcharaktere.

Dieses Mal folgt eine blutige Szene der nächsten und man merkt richtig wie angespannt die Situation ist. Leider werden vor allem die Actionszenen und die kurzen Dialoge dazwischen ziemlich holprig erzählt, so dass ich immer das Gefühl hatte als würde irgendetwas fehlen. Dadurch haben leider einige Szenen ihre Wirkung verfehlt und das wurde dann natürlich noch durch die teils wirklich abenteuerlichen Zeichnungen im negativen Sinne begünstigt.

So wirklich überzeugen konnte mich dieser Band jetzt nicht und deshalb gibt es nur 3 von 5 Sternen. Jedoch habe ich beschlossen erst einmal weiter zu lesen, da diese Mangareihe ja wirklich beliebt ist und der dazu gehörige Anime ist ja nicht schlecht. Und am Ende des 2. Bandes gab es einen richtig interessanten Cliffhanger, der mich neugierig gemacht hat.

#3. Band: 

Was vor allem ins Auge springt bei diesem Band ist die Charakterentwicklung der Hauptprotagonisten. Dadurch ist die Handlung auch um einiges erwachsener geworden und somit passt auch ihr Job/Rolle besser zu ihnen. Bisher hatte ich oft das Gefühl als hätten einige zu unrecht die Ausbildung bestanden, was mich ein wenig an die Anfänge von Naruto erinnert hatte. Dieser absurde Humor, dieses kindische Verhalten und alles in die Richtung.

Und was mir wirklich positiv aufgefallen ist, dass sich mit den Auswirkungen des Kampfes auf die Gesellschaft und der Beteiligten auseinander gesetzt wird. Viele zu viele Shonen-Manga ignorieren ja das alles und man hat das Gefühl als wäre es den Beteiligten vollkommen egal, ob sie bei dem Kampf überleben oder eben nicht. Auch in den vorigen Bänden wurde ganz knapp drauf eingegangen, wie die Bevölkerung an Lebensmittel u.a. kommt und was das betrifft bleibt es spannend. Schließlich ist das Areal ja wenn man es genau nimmt ziemlich klein und es ist schwer so viele Menschen zu ernähren. Und in einigen Panels bekommt man ja zu sehen wie viele Soldaten es allein gibt.

So wirklich viel verbessert hat sich der Zeichenstil nicht, dafür aber gibt es einige wirklich schöne Panels. Die Actionspanels sind immer noch sehr fragwürdig und die Figuren stehen nach wie vor im starken Kontrast zum Hintergrund was die Qualität betrifft.

Wieder einmal endet der Band mit einem gewaltigen Cliffhanger und ich bin ganz gespannt darauf, wie es jetzt weiter gehen wird. So ganz überzeugt hat mich die Reihe immer noch nicht, weshalb ich bei den 3 von 5 Sternen bleibe. Das ist aber hauptsächlich den schlechten Zeichnungen geschuldet und nicht der Handlung an sich.

Freitag, 18. Dezember 2020

#344 Bücherregal - Der Fledermausmann

 


TitelDer Fledermausmann(Harry-Hole 1. Fall)
AutorJo Nesbø
VerlagUllstein Verlag
GenreKrimi/Norwegenkrimi
Seiten432 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Ausgerechnet in Australien wurde ein norwegischer Soap-Star ermordet. Aus dem Grund reist der alkoholkranke Ermittler Harry Hole extra aus Oslo an, um dem Aborigine Andrew Kensington bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Jedoch stellt sich heraus, dass dieser gar nicht so unschuldig ist wie anfangs vermutet. Doch dann taucht dessen Leiche auf und Harry gerät zusehends unter Druck, schließlich reißt die Mordserie nicht ab. Und so entschließt er sich einen Lockvogel zu benutzen, doch fällt der Täter ausgerechnet auf diesen Trick rein?

Review

TW: Alkoholismus

Eigentlich hatte ich einen tollen Krimi erwartet, schließlich ist die Harry-Hole-Reihe beliebt. Da es sich um den 1. Band der Reihe handelt wollte ich nicht ganz so streng sein und haben auch die Messlatte nicht so hoch wie sonst angesetzt. Aber trotz allem wurde ich enttäuscht, obwohl ich das Buch ab der Hälfte in einem durch gelesen hatte.

Das Hauptproblem war einfach, dass ich absolut nicht in die Handlung reinkam. Für mich machte es von Anfang an keinen Sinn, dass ein norwegischer Ermittler extra wegen einem Mordfall nach Australien reist. Und dann auch noch so ein problematischer Typ, der eigentlich immer nur für Ärger sorgt. Und so las ich immer nur wenige Seiten am Stück und fragte mich, ob ich immer nur die selben Seiten gelesen hatte oder es tatsächlich so viele Wiederholungen gab. Es ging wirklich oft um Alkohol, Bettgeschichten und das weibliche Geschlecht. Und viel zu oft stand all das im Vordergrund, was ich einfach nur gewöhnungsbedürfte finde. Vor allem die Metaphern über die Frauen waren sehr speziell. Und dann kamen noch unzählige Nebengeschichten hinzu, die das alles unnötig in die Länge ziehen. Oft hatten diese zwar interessante Informationen über das Land und die Leute, aber vieles davon hätte man in wenigen Sätzen erzählen können.

Die einzelnen Charaktere waren oft nur eine schlechte Ansammlung von Klischees und so ist es einfach nur schade, dass sie nicht aus ihrer Rolle ausbrechen durften. Und somit wirken sie einfach nur sehr flach und austauschbar. Dadurch wird man mit vielen Vorurteilen konfrontiert und oft hatte ich mir gewünscht, dass wenigstens einer der Charaktere das alles kommentieren würde. Aber das geschieht leider zu keinem Zeitpunkt. 

Dann spielt der Alkoholismus von Hole zeitweise eine sehr dominante Rolle, was stellenweise einerseits sehr überzeugend war, aber an anderen Stellen einfach nur total unglaubhaft. Was das betrifft bin ich total gespannt auf die nachfolgenden Bänden, denn selbst ein trockener Alkoholiker hat sein Leben lang mit der Sucht zu zu tun. Und wenn man so ein Thema anschneidet, dann sollte man es nicht einfach irgendwann unter dem Teppich kehren. Ansonsten ist Hole ein typischer nordischer Charakter, der den Leser nahezu komplett aus seiner Gefühlswelt raushält und daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen.

Teilweise war die Übersetzung recht holprig bei der 16. Auflage(von 2010). Vor allem die englischen(kursiv gedruckt) Sätze stören massiv den Lesefluss und oft ergeben sie an sich gesehen keinen Sinn. Diejenigen werden ja wahrscheinlich miteinander Englisch geredet haben und da macht es einfach keinen Sinn ein paar Bruchstücke eben nicht ins Deutsche zu übersetzen.


Fazit

Trotz der Kritikpunkte vergebe ich 3 von 5 Sternen und mal schauen, ob mir die Harry-Hole-Reihe doch noch irgendwann zusagt. Hier der Teil soll ja der schwächste der Reihe sein und der nachfolgende soll wohl im Vergleich um Längen besser sein.

Mittwoch, 16. Dezember 2020

#44 Booktalk - The Upside of Unrequited

Hallo,

vor kurzem hatte ich "The Updside of Unrequited" von  Becky Albertalli gelesen und deshalb gibt es heute den passenden Booktalk, da ich gerne auf einige Sachen genauer eingehen möchte.




TW: Missbrauch, Homophobie, Gewalt

Mit ihren gerade einmal 17 Jahren war Molly Peskin-Suso bisher schon 26 Mal unglücklich verliebt, denn bisher hat sie sich noch nicht getraut diese Personen anzusprechen und so blieb die Liebe stets unerwidert. Und dann verliebt sich ihre Zwillingsschwester ausgerechnet in Mina und geht tatsächlich mit ihr eine Beziehung ein. Dadurch hat sie weniger Zeit für Molly, die daraufhin versucht Minas besten Freund Will für sich zu gewinnen. Doch dann gibt es da noch ihren Arbeitskollegen Reid. Und sie kann sich keines Falls in jemanden verlieben, der auf Tolkien und alles steht. Oder etwa doch?

Ganz Spoilerfrei konnte ich den Booktalk nicht halten, jedoch gehe ich bis auf einmal nicht explizit auf die Szenen ein. Es sind einfach einige problematische Szenen in dem Buch, die ich gerne grob besprechen möchte und die letztendlich dafür gesorgt haben, dass mir das Buch nicht gefallen hatte.

So wirklich viel lernt man nicht über die einzelnen Charakter und selbst Molly bleibt bis zum Schluss erstaunlich blass und austauschbar. Man hat das Gefühl als wäre hier nur eine Liste abgearbeitet wurden, um eine große Diversität der Charaktere zu erreichen. Es gibt zudem überdurchschnittlich viele LGBT-Paare, was diesen Eindruck noch verstärkt. Was an sich nicht erwähnenswerte wäre, jedoch symbolisieren diese oft nur ihre Sexualität und mehr auch nicht.

Was vor allem negativ auffällt ist das ständige Meckern von Molly und ihrer Zwillingsschwester. Selbst wenn mal etwas vermeintlich gutes passiert ist das nur ein Absatz erwähnenswert und dann steht wieder derjenige im Vordergrund und alles hat sich um sie zu drehen. Was selbst für einen Teenager zu schnell passiert und man hat das Gefühl als könnten die beiden sich nicht füreinander freuen. Vor allem bei Molly wirkt es so, als würde sie sofort alles auf sich beziehen und ständig erwähnt sie dann wie schwer ihr Leben ist und warum sie keinen Freund hat. 

Obendrein ist bei Molly noch das Problem, dass sie nur so vor Klischees strotzt. Sie ist ein wenig molliger, bastelt ständig Zeug von Pinterest nach, ständig auf der Suche nach einem neuen Schwarm und natürlich darf die typische Angststörung nicht fehlen für die sie Zoloft nimmt. Weil was wäre ein YA-Roman ohne einen Teenie mit Angststörung? Darauf wird übrigens nicht groß eingegangen und nur an einer Stelle wird erwähnt, dass das Medikament nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden sollte. Wenn man es so beiläufig erwähnt, dann sollte man wenigstens etwas näher darauf eingehen. So wirkt es direkt wieder wie ein Tabuthema, was unter den Teppich zu kehren ist. Mal ganz davon abgesehen, dass 17-jährige Teenies ohnehin kein Alkohol in diesem Bundesstaat konsumieren sollten und genau das passiert hier des Öfteren. Innerhalb von 150 Seiten gab es drei nennenswerte Partys mit Alkohol und selbst als sie erwischt werden gibt es keinen Ärger. 

Auch Mollys Körpergewicht wird an einigen Stellen diskutiert und mich hat es echt fassungslos gemacht, was da alles erwähnt wird. Sie selbst findet ihr Gewicht problematisch und denkt Jungs würden sie deshalb nicht attraktiv finden. Folglich sucht die die Bestätigung von außen und da diese nicht nicht kommt, sieht sie ihre Vermutung bestätigt. Erst als Reid ins Spiel kommt wendet sich das Blatt und sie sieht ihre eigene Schönheit, was einfach nur fragwürdig ist. Nur weil man plötzlich für jemanden schwärmt wird man nicht zwangsläufig selbstbewusst oder findet sich hübsch. So wirkt es einfach nur als bräuchte Molly einen Jungen, der ihr auf einem weißen Pferd sitzend aus der Misere hilft und gleichzeitig ihre Verbitterung verschwinden lässt. Zumal man mit 17 noch sein ganzes Leben vor sich hat und es vollkommen normal ist in diesem Alter noch keinen Freund zu haben.

So wirklich konnte ich während dem Lesen nicht ausmachen was jetzt nun die Handlung ist. Meist wird nur über Geschlechtsverkehr geredet und natürlich DIY-Projekte und der ewige Wunsch nach einem Jungen, aber ansonsten passiert exakt nichts. Und selbst wenn mal ein wenig Schwung in die Handlung kommt passiert alles in Zeitlupe und selbst slow-burn als Bezeichnung würde hier definitiv nicht passen aufgrund der mangelnden Geschwindigkeit.

Was die Bewertung angeht habe ich wirklich lange mit mir gehadert. Aus der Zielaltersgruppe bin ich ja schon längst raus und ich bin froh darüber, dass es damals noch nicht so viele Jugendbücher mit den Themen gab als ich in dem Alter war. Aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich nur 2 von 5 Sternen. Wenn Molly wenigstens als Charakter sympathisch gewesen wäre, dann hätte ich wahrscheinlich auch die extrem langsame Handlungsgeschwindigkeit ignorieren können. Aber dieses ständige zetern und auf sich beziehen war mir einfach zu viel des Guten. Und da ich schon mit 17 Alkohol sehr problematisch fand, hätte ich wahrscheinlich in dem Alter das Buch genauso schlimm gefunden wie jetzt.

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 13. Dezember 2020

#343 Bücherregal - The tattooist of Auschwitz(Kurzrezension)


Titel(Englisch)The tattooist of Auschwitz
AutorHeather Morris
VerlagHarper Paperbacks
GenreHistorischer Roman
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Im Jahre 1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Seine Aufgabe war es jedem Neuen eine Nummer auf den Arm zu tätowieren. Eines Tages begegnet er während seiner Arbeit einem einem jungen Mädchen in das er sich auf den ersten Blick verliebt. Ihr Name war Gita und er machte es sich zur Aufgabe sie zu beschützen und mit ihr gemeinsam die Zeit im KZ zu überleben.

Review

Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann würde ich der Rezension den Titel "Schuster bleibe bei deinen Leisten" geben. Denn genau das ist hier der Fall und man merkt sehr deutlich, dass die Autorin Drehbuchautorin. Und ich kann auch nicht verstehen wie ein Verlag diesen Roman einfach so durchwinken konnte ohne ausgebesserte Dialoge zu verlangen. So wirkliche Emotionen kamen mir bei diesen nicht auf und wenn habe ich sie nur zur Kenntnisse genommen und einfach abgehakt, denn sie wirkten immer wie Einschübe und nichts was wirklich Teil des Ganzen war.

Auch sonst waren die Charaktere erstaunlich emotionslos und ganz so als wären sie gar nicht Auschwitz. Ich weiß nicht ob das einfach an der knappen Anzahl an Seiten geschuldet ist, aber selbst das sollte kein Grund dafür sein um eine so wichtige Geschichte so oberflächlich zu erzählen. Und irgendwie ist es ein komisches Gefühl als Laie zu merken, dass das Buch nicht nur einen Fehler bezüglich Auschwitz enthält. Das sollte nicht passieren, vor allem nicht wenn man selbst jemand engagiert hat der die Fakten checkt. Nach dem Lesen hatte ich zahlreiche Artikel darüber entdeckt und ich finde wenn man schon einen auf wahren Tatsachen basierenden Roman schreibt, dann sollte er wenigstens grob der Wahrheit entsprechen.

Wenn ich nicht grobe Eckdaten über das Leben im KZ Auschwitz-Birkenau hätte, dann hätte ich jetzt nach dem Lesen des Romans eine vollkommen falsche Vorstellung davon. Und das sollte einfach nicht Sinn und Zweck der Sache sein und wird der Geschichte einfach nicht gerecht. Und als Autor sollte man selbst genügend Eckdaten liefern, damit der Leser auch ohne Vorwissen sich alles vernünftig vorstellen kann.

Fazit

Alles in allem kann ich jetzt im Endeffekt nicht behaupten ich hätte ein Buch gelesen, denn alles wirkt wie ein Drehbuch samt Regieanweisungen und es hat mich einfach nicht berührt. Mir tut es einfach nur Leid so einer Geschichte nur 2 von 5 Sternen geben zu können und ich hoffe der Film ist besser als das Buch. Mir ist das einfach zu kurzweilig und ich hatte es auch in wenigen Stunden durch gelesen, was mir sonst bei Büchern in dem Genre nicht passiert.

Freitag, 11. Dezember 2020

#342 Bücherregal - Chain of gold

 


Titel(Englisch)Chain of gold
AutorCassandra Clare
VerlagWalker
GenreFantasy/Young Adult
Seiten624 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Nachdem Cordelias Vater eine schlimme Straftat zu Lasten gelegt wurde, reist diese mit ihrem Bruder nach London um das Schlimmste zu verhindern. Und genau dort trifft sie auf alte Bekannte, die ihr eine ganz neue Welt zeigen, ehe Dämonen sie angreifen. Als Shadowhunter dachte sie schon alles gesehen zu haben, doch diese Dämonen sind viel stärker und scheinbar unbesiegbar.

Review

Während dem Lesen hatte mich die Freundschaft zwischen den Merry Thieves immer wieder an die Marauders/Rumtreiber von Harry Potter erinnert. Die ganze Dynamik und allgemein ihr Handeln weisen sehr starke Parallelen auf, was ich ganz spannend finde.

Was ich richtig störend fand beim Lesen waren die unendlich langen Dialoge. Viele davon hätten man in wenigen Sätzen zusammen fassen können in Form von indirekter Rede oder einfach nur einer kurzen Erzählung. Einige der Gespräche vor allem in der ersten Hälfte hatte ich nur quer gelesen, da einfach keine relevanten Informationen übermittelt wurden und sie noch nicht einmal spannend waren. Auch sonst ist die Handlung sehr schlicht und für ein so dickes Buch einfach zu mager. Man kann sie mit wenigen Worten zusammen fassen, weil einfach so wenig nennenswertes passiert. Und selbst für einen charakterfokussierten Fantasyroman ist das einfach viel zu wenig. Selbst das Ende und der vermeintliche Plottwist waren weit im voraus vorhersehbar.

Und wenn ich nur ein Wort für die Beschreibung nutzen dürfte, dann wäre es "Drama". Was jetzt nicht weiter schlimm wäre, jedoch steht das komplett im Fokus und man hat das Gefühl als hätte jedes kleine Ereignis in diesem Buch versucht das vorige zu übertrumpfen. Und vieles davon war einfach komplett übertrieben und wäre mit wenigen Worten aus der Welt geräumt gewesen. Mir ist das ein viel zu simples Mittel um künstlich Spannung zu erzeugen und den Leser bei Laune zu lauten. Oft kamen mir deshalb die genannten Personen deshalb einfach nur absolut kindisch vor.

Dann tauchten zudem noch unendlich viele Charaktere auf und es war nie so ganz klar, wessen Name im Laufe der Handlung noch eine Rolle spielen wird. Gefühlt sind alle >10 genannten Charaktere Hauptprotagonisten und genauso blass und austauschbar sind sie auch. Und dann kommt noch ein Konstrukt an Schwärmereien/Liebe hinzu, was aus unglaublich vielen Ecken besteht. Schließlich ist eine Dreiecksbeziehung ja zu einfach für ein so dickes Buch und so wusste ich bis zum Schluss nicht, ob es tatsächlich überhaupt irgendein Paar gibt. Und vor allem ist mir absolut keine nennenswerte Charaktereigenschaft von irgendwem hängen geblieben, dabei merke ich mir normalerweise so etwas. Das einzige was mir wirklich aufgefallen und somit in Erinnerung geblieben ist, ist der Hang zum Drama und allem sexuellen von gewissen Charakteren.

Immer wieder wird Bezug auf die vorigen Reihen, die auch in dieser "Welt" spielen Bezug genommen. Somit tauchen unendlich viele Verweise auf Familienmitglieder auf, die aber meist ohne jegliche Erklärungen bleiben. Hier hätte ein Stammbaum am Ende des Buches unglaublich weiter geholfen, denn so verwirren die zusätzlichen Namen einfach nur.


Fazit

Aus den oben genannten Gründen vergebe ich nur 2,5 von 5 Sternen. Eigentlich sollte das hier ja eine für sich stehende Trilogie sein, die man ruhig ohne Vorwissen lesen kann. Jedoch ist das nicht der Fall und es hilft enorm beim Lesen einen Stammbaum vor sich liegen zu haben.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

NaNoWriMo 2020 - Fazit


Hallo, 


wie versprochen gibt es heute mein Fazit zum diesjährigen NaNoWriMo(National November Writing Month). Aber erst einmal eine kurze Informationen für alle, die absolut gar nichts mit dieser Abkürzung anfangen können. Der NaNoWriMo ist eine Schreibchallenge bei der man sich vornimmt 50.000 Wörter innerhalb von 30 Tagen zu verfassen, denn ungefähr die Anzahl an Wörtern braucht man für ein Buch. 

Im Zwischenfazit bin ich ja näher darauf eingegangen, wie ich überhaupt an das Projekt heran gegangen bin. Das ist bei einer Fanfiction relativ unspektakulär, schließlich habe ich keine eigenen Charaktere entworfen und die Welt ist auch bekannt. 


Eigentlich hatte ich mir ja fest vorgenommen mehr als die 10 vorskizzierten Kapitel zu verfassen. Jedoch kam da ganz phänomenal das Leben dazwischen und so hatte ich schlichtweg kein Bedürfnis danach nach weiteren niedlichen/fluffigen Schreibprompts zu suchen. Natürlich wurmt mich das, aber manche Dinge kann man halt nicht beeinflussen und wahrscheinlich kann ich rückblickend stolz darauf sein nach den Ereignissen nicht aufgegeben zu haben. Denn genau danach war mir dank dem Ganzen, auch wenn es natürlich absolut beruhigend war sich immer wieder in diese Zuckerwattenwelt hinein zu versetzen. 


Die letzten Tage stand dann nur noch eine Überarbeitung der bis dahin verfassten Kapitel an. Das mache ich immer, da ich einfach zeitlichen Abstand brauche um das Geschriebene besser beurteilen zu können. Dadurch konnte ich der Geschichte noch einmal knapp 10.000 Wörter hinzufügen und somit war es nicht weiter tragisch, dass ich keine weiteren Ideen gesucht hatte. Bei der Überarbeitung hatte ich unheimliche Schwierigkeiten am Ball zu bleiben und so brauchte ich für 7 Wordseiten unfassbar lange. Normalerweise habe ich das immer ruckzuck erledigt und dementsprechend gewurmt war ich wegen meinem eigenen Verhalten. Es ist halt leider eine nervige Angelegenheit, die zum Schreiben dazu gehört.


Während dem Überarbeiten hatte ich dann wichtige Informationen wie zum Beispiel der Aufbau der Wohnung notiert. Falls die FF gut ankommt werde ich die wahrscheinlich fort führen und da möchte ich einfach wissen, wie ich die Umgebung beschrieben habe. Denn dieses Mal habe ich ein anderes Setting bei den Figuren und wenn ich mir dafür eine neue Wohnung konstruiere muss ich ja wissen, was ich mir da überlegt hatte. 


Die Pose passt einfach zu den beiden(bin immer dankbar
dafür, dass Leute verschiedene Posen hochladen, die man
abzeichnen darf).


Generell lässt sich also festhalten, dass ich ganze 11 Mal das angestrebte 1.667 Wörter pro Tag-Ziel nicht erreicht habe. Die Anzahl braucht man ja pro Tag um überhaupt in die Nähe der 50.000 Wörter zu kommen. Lustigerweise habe ich jedoch nur ganze 6 Mal die Gesamtwörteranzahl nicht erreicht. Das lag hauptsächlich daran, dass ich an den übrigen Tagen meist mehr als benötigt geschrieben hatte damit die Faulenzertage nicht so sehr ins Gewicht fallen. Beim Schreiben spielen einfach unheimlich viele Dinge eine Rolle und mir fällt es zum Beispiel an manchen Tagen einfach unheimlich schwer mich wirklich in die Charaktere hinein zu versetzen. Aus dem Grund hatte ich ja die Kapitel im Vorfeld ganz knapp beschrieben, damit ich mit wenigstens über die Handlung keine Gedanken machen muss. Das Problem war dann halt eher das Oberthema, diese rosarote Zuckerwelt. Im Vorfeld hatte ich mir das ja ausgesucht, weil ich weiß wie gut es mir tut über so etwas zu schreiben und das war letztendlich auch der Fall. Trotzdem ändert es nichts daran, dass es schwer war wirklich in dieser Welt zu bleiben und nicht weil es der eigenen Laune entspricht unnötiges Drama zu kreieren. Nächstes Jahr werde ich definitiv noch einmal dran teilnehmen und wahrscheinlich werde ich dann endlich die Horrorgeschichte schreiben.


Was haltet ihr von dieser Schreibchallenge? Habt ihr auch daran teil genommen?

LG


Zwischenfazit zum NaNoWriMo

Sonntag, 6. Dezember 2020

#341 Bücherregal - Psychopathinnen(Kurzrezension)

 


TitelPsychopathinnen
AutorLydia Benecke
VerlagBastei Lübbe
GenreSachbuch/True-Crime
Seiten430 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Die meisten denken immer noch, dass Frauen weniger grausam morden als Männer. Doch das Gegenteil ist der Fall und auch Täterinnen sind in der Lage unfassbar grausame Taten zu begehen. Die Kriminalpsychologin Lydia Benecke beleuchtet in diesem Buch verschiedene Fälle und zeigt wieso die Ermittlungen bei Psychopathinnen als Täter oft sehr langwierig sind. 

Review

Mittlerweile gibt es unzählige True-Crime Bücher auf dem Markt, aber in den wenigsten geht es um weibliche Täter. Bei diesem hier stehen genau diese im Fokus und wie sich männliche und weibliche Psychopathen voneinander unterscheiden.

Einige Fälle werden in diesem Buch bis ins kleinste Detail erläutert und so erfährt man unglaublich viel über das Leben der einzelnen Täterinnen. All das geschieht passend zu dem Thema auf eine nüchterne Art und Weise. Manchmal sind das ganz schön viele eher belanglose Informationen, die aber im Endeffekt alle zum großen Gesamtbild beitragen. Bis auf einige Längen beiden Fällen, die ausführlicher beschrieben wurden, ist es ein durchweg spannendes Buch. Viele Informationen über die Taten sind einfach nur absolut verstörend und oft hatte ich mich gefragt, wie das alles nur so lange unentdeckt bleiben konnte. Jedoch sind solche Menschen oft Meister der Manipulation, weshalb es umso wichtiger ist die Augen und Ohren offen zu halten. Es wird auch ausführlich erläutert, dass nicht jeder Psychopath ein Mörder ist und nicht jeder Mörder automatisch ein Psychopath.

Zudem erfährt man auch einiges über verschiedene psychische Erkrankungen, die die Täterinnen hatten. All das wird für den Laien leicht verständlich und ausführlich erklärt.



Fazit

Zusammenfassend lässt sich auf alle Fälle schreiben, dass es ein sehr informatives Buch ist welches die psychologische Seite der Taten beleuchtet. Mich konnte es aufgrund der Längen letztendlich nicht so überzeugen, weshalb ich nur 3,5 von 5 Sternen vergebe. Zudem gibt es keinen einzigen deutschen Fall in diesem Buch, was ich sehr schade finde. 

Freitag, 4. Dezember 2020

#340 Bücherregal - Herr Sonneborn geht nach Brüssel

 


TitelHerr Sonneborn geht nach Brüssel
AutorMartin Sonneborn
VerlagKiwi Verlag
GenreSachbuch
Seiten427 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Im Frühjahr 2015 erhielt Martin Sonneborn mit 0,6 % der Stimmen als einziger Abgeordneter der Partei "Die Partei" im Europaparlament einen Sitz. Als ehemaliger Chefredakteur des Satire-Magazins TITANIC fasst er die 5 Jahre in Brüssel bzw. Straßbourg auf eine sehr lustige, aber auch teilweise sehr provokante Art zusammen. 


Review

Selbst wenn man nichts mit Herr Sonneborn und seiner Partei "Die Partei" anfangen kann, ist das Buch ein guter Einstieg um das System "Europäische Union" besser verstehen zu können. Vieles wird sehr unterhaltsam beschrieben und oft ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben, weil es beim genauen darüber Nachdenken einfach nur noch wütend macht wie dort mit den Geldern umgegangen wird. Und wahrscheinlich ist es gerade deshalb so gut eine Satirepartei im Parlament zu haben, denn diese zeigt wie absurde manche Sachen wie die Parteienfinanzierung einfach sind. Und vielleicht animiert gerade das junge Menschen dazu in die Politik zu gehen und somit etwas zu ändern. 

Sonneborn hatte ja fest vorgenommen bei allen Abstimmungen immer abwechselnd ja oder nein zu stimmen. Und dafür ist er mächtig in die Kritik geraten. Genau dieser Kritikpunkt wird hier ausführlich erläutert und es ist gut, dass er das alles mal in den Vordergrund gerückt hat. Es werden absurd viele Abstimmungen im EU-Parlament gemacht und somit besteht auch gar nicht die Möglichkeit sich ausführlich mit jeder auseinanderzusetzen. Ob es wirklich richtig war dieses Konzept durchzuführen, sei einmal dahin gestellt und möchte ich auch nicht beurteilen. 

Unter anderem wird das Thema Korruption ausführlich beleuchtet und wie der Lobbyismus an sich die Entscheidungen der Europäischen Union teilweise massiv beeinflussen. Einiges war mir davon schon im Vorfeld bekannt, schließlich wird es wie oft in den Medien kontrovers diskutiert. Und deshalb gehört es einfach zu einem Buch über das EU-Parlament dazu.

Das Buch ist mit seinen 432 Seiten recht umfangreich und deshalb hatte ich es auch über einen längeren Zeitraum gelesen. Immer wieder hatte ich mir zwischendurch Zeit genommen um selbst noch ein paar Dinge nachzuschlagen, da beim Hörbuch leider kein Glossar dabei war. Ob die Sachen jetzt im eigentlichen Glossar genannt werden weiß ich nicht, mir hat die zusätzliche Recherche jedoch nichts ausgemacht und dadurch habe ich noch einiges dazu lernen können. 

Herr Sonneborn hat sich auf alle Fälle mit dem Buch nicht sehr beliebt gemacht, da viele Punkte einfach zeigen was da alles in Brüssel/Straßbourg falsch läuft. Und dadurch wird auch verständlich warum manche eine Sperrklausel für Kleinstparteien einführen wollen. Was aber eigentlich totaler Quatsch ist, schließlich sind viele dieser letztendlich in einer der vielen Fraktionen und betreiben dort auch ordentliche Politik. Und einige der genannten Punkte gehören definitiv verändert, damit das Geld dann an anderer Stelle eingesetzt werden kann. 


Fazit

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, trotzdem ziehe ich ihm aufgrund der Längen und einiger, zu oft sich wiederholender Witze/Sticheleien einen Stern ab. Mir sagt auf alle Fälle der sehr trockene Humor von Sonneborn zu, auch wenn ich jetzt nicht mit allen Witzen etwas anfangen kann und sie teils als problematisch ansehe.

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Lesemonat November



Guten Morgen, 

jetzt ist der November auch schon wieder vorbei und somit ist es Zeit für den passenden Lesemonat. Durch den NaNoWriMo war ich so beschäftigt mit Schreiben, dass ich kaum für den Blog was getan hatte und somit hatte ich den Beitrag über den Lesemonat vollkommen verdrängt. Sehr zu meinem Erstaunen habe ich aber relativ viele Bücher gelesen und darum geht es in dem heutigen Beitrag. Diesen Monat habe ich 4.222 Wörter für den Blog geschrieben und 51.112 für die Fanfiction und somit habe ich 1.845 Wörter pro Tag geschrieben. 


  • "Die verstummte Frau" von Karin Slaughter, 5/5 Sternen
  • "Zieht euch warm an, es wird heiß!" von Sven Plöger, 5/5 Sternen
  • "Rettungsgasse ist kein Straßenname" von Jörg Nießen 4/5 Sternen
  • "Der Magier" von Wolfgang Hohlbein, 3,5/5 Sternen 
  • "Slaughterhouse-5" von Kurt Vonnegut Jr., 3,5/5 Sternen
  • "History is all you left me" von Adam Silvera, 3,5/Sternen
  • "Hope Street" von Campino, 4/5 Sternen
  • "The Marble Collector" von Cecelia Ahern, 3/5 Sternen 
  • "Nacht über Reykjavík" von Arnaldur Indriðason, 3/5 Sternen
  • "Brief Answers to the Big Questions" von Stephen Hawking, 4/5 Sternen


10 Bücher | 3.312 Seiten | 331 Seiten/Buch | 111 Seiten/Tag

- Comic | 2 Graphic Novel | - Light Novel | - Manga

durchschnittliche Bewertung: 3,85/5

Verlage: 9

bereiste Länder: 4

Genre: 10(1xBiografie, 1xFantasy, 1xKlassiker, 1xKrimi, 1xRoman,  3xSachbuch, 1xThriller, 1xYA)


Highlight: "Die verstummte Frau" von Karin Slaughter, 5/5 Sternen

"Zieht euch warm an, es wird heiß!" von Sven Plöger, 5/5 Sternen


Flop: "The Marble Collector" von Cecelia Ahern, 3/5 Sternen 

"Nacht über Reykjavík" von Arnaldur Indriðason, 3/5 Sternen


Direkt zu Beginn des Monats hatte ich "Die verstummte Frau" von Karin Slaughter als Hörbuch, in dem es um eine brutal zugerichtete Frau geht. Es ist Teil der Sarah Linton/Will Trent-Reihe und mal wieder konnte mich der Thriller fesseln. Und mal wieder war ich überrascht darüber, dass hier Obduktionen/medizinische Maßnahmen so exakt beschrieben werden. Genau das verdränge ich immer bei ihren Büchern. Demnächst wird es über das Buch einen ausführlichen Booktalk geben, da ich mich mal wieder nicht kurzfassen konnte.


In "Zieht euch warm an, es wird heiß!" von Sven Plöger geht es hauptsächlich um den Klimawandel. Eigentlich könnte man ja meinen es gibt schon genug Bücher zu dem Thema, aber hier das sticht aus der Masse hervor. Denn hier wird das Klima an sich erklärt und warum es so wichtig ist, dass wir unser Verhalten ändern. Passend dazu gibt es hilfreiche Tipps und ich finde es einfach einmal schön ein Buch zu haben, in dem explizit das Wetter erklärt wird und was der Klimawandel im einzelnen bedeutet. Oft wird ja nur das großen und ganze diskutiert, dabei werden wir diese kleinen Veränderungen als erstes spüren oder eher: wir spüren sie jetzt schon. 


Bei "Rettungsgasse ist kein Straßenname" von Jörg Nießen geht es um einzelne Einsätze, die der Autor als Rettungssanitäter bzw. Feuerwehrmann so oder so ähnlich erlebt hatte. Über das Hörbuch war ich gestolpert, weil ich auf der Suche nach einer leichten Lektüre zum Einschlafen war. Sie war an einigen Stellen wirklich witzig und ich mag es einfach, wenn solche Bücher von jemanden mit rheinländischen Dialekt gesprochen werden. 


In "Der Magier" von Wolfgang Hohlbein geht es um dunkle Kräfte, die die Welt bedrohen. Das Buch hatte ich im öffentlichen Bücherschrank gefunden und erst hatte ich es wegen dem Cover für ein Kinderbuch gehalten. Erst als ich den Namen des Autors gesehen hatte weckte es mein Interesse. Obwohl ich das Buch jetzt nicht atemberaubend gut fand, werde ich definitiv noch Teil 2 und 3 durch lesen. Irgendwie gefallen mir nämlich selten die ersten Teile einer Reihe bei diesem Autor und ich kenne es ja von anderen Reihen von ihm, dass ich erst einmal Zeit brauche um mich wirklich mit diesen anzufreunden. 


In "Slaughterhouse-5" von Kurt Vonnegut Jr. geht es um Billy Pilgrim, der den schweren Luftangriff während des II. Weltkrieges in Dresden überlebt hatte. Verstanden hatte ich das Buch nicht und ich musste wirklich lange über die Handlung nachdenken, bis ich überhaupt dahinter kam was gemeint sein könnte. Es ist doch irgendwie extrem absurd, wenn der II. Weltkrieg mit dem Thema Science-Fiction verknüpft und genau das passiert hier. Ungefähr 2 Wochen nach dem Lesen hatte ich die Comicadaption gelesen und tatsächlich ist mir dadurch einiges viel klarer geworden. Vielleicht werde ich das Buch eines Tages samt passenden Lektüreschlüssel lesen, denn so ein bedeutendes Buch würde ich schon gerne einfach nur verstehen.


"History is all you left me" von Adam Silvera geht es um Griffin, dessen Ex-Freund Theo bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt und dem es äußerst schwer fällt loszulassen. So ganz weiß ich nicht, ob 3,5 Sterne nicht doch zu viel sind für dieses Buch. Wirklich warm wurde ich mit den Charakteren nicht und irgendwie hatten viele von ihn ein absolut toxisches Verhalten an den Tag gelegt. Vor allem Griffin empfand ich als problematisch und so ganz verstehe ich nicht, warum dieser eine Zwangsstörung hatte? Mal schauen ob ich wenn ich mit dem Schreiben der Rezension fertig bin, dem Buch immer noch 3,5 Sterne geben würde.


In "Hope Street" von Campino geht es hauptsächlich um die Liebe zu dem Liverpool FC und sein Leben. Obwohl ich mit Fußball absolut gar nichts anfangen kann und es hier ja wirklich viel darum geht, hat es mich erstaunlicherweise nicht gelangweilt. Das Hörbuch hatte ich während dem Malen gehört und irgendwie fand ich es ganz angenehm, wie er über seine Liebe für Fußball geredet hatte.


Schon seit längerem wollte ich "The Marble Collector" von Cecelia Ahern lesen und endlich habe ich es einmal geschafft. Hier geht es um einen Großvater, der über Jahre Murmeln gesammelt hatte und niemand wusste etwas von seinem Hobby. Leider konnte mich die Handlung nicht so wirklich packen und durch die ganzen Rückblicke wurde es nicht besser.


Bei "Nacht über Reykjavík" von Arnaldur Indriðason handelt es sich um einen Islandkrimi rund um den jungen Ermittler Elendur, der neben seiner Arbeit als Streifenpolizist versucht herauszufinden warum der Obdachlose Hannibal ums Leben kam. So wirklich kam ich in den Krimi nicht rein und ich weiß nicht, ob es einfach an der Übersetzung lag oder am Schreibstil. Ich hatte ja  "Outrage" von Arnaldur Indridason  vor vielen Jahren gelesen und fand das eigentlich ganz okay. Leider hatte mich der Krimi jetzt total gelangweilt und ich brauchte erstaunlich lange, bis ich ihn fertig gelesen hatte.


Wie der Titel schon verrät geht es ihn "Brief Answers to the Big Questions" von Stephen Hawking um knappe Antworten auf die großen Fragen. Und was das betrifft wird man auch nicht enttäuscht. Mir hat das Buch gefallen und es ist gar nicht so kompliziert erklärt, wie man bei dem Autor eventuell erwarten würde.


Demnächst wird noch mein Fazit über den NaNoWriMo folgen, deshalb möchte ich in diesem Beitrag nicht groß darauf eingehen. Nur so viel vorweg: Ich habe es tatsächlich geschafft 51.112 Wörter nur für die Fanfiction zu schreiben und darauf bin ich mächtig stolz.

Für den Dezember habe ich mir nur vorgenommen noch drei fotorealistische Zeichnungen anzufertigen und vielleicht schaffe ich es nebenbei noch ein paar Bleistifte aufzubrauchen. Ich hatte mir ja fest vorgenommen die Anzahl meiner Stifte dieses Jahr zu reduzieren und bisher klappt das ganz gut. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen vor allem meine Aquarellstifte aufzubrauchen, aber damit habe ich dieses Jahr kaum gemalt und vielleicht kann ich das ja bald ändern. Mir liegt das Medium einfach nicht, aber da ich die Stifte vor sehr, sehr vielen Jahren geschenkt bekommen hatte möchte ich sie ungern weggeben. 

Ansonsten was Bücher betrifft möchte ich einfach die angefangen fertig lesen. Vom öffentlichen Bücherschrank habe ich noch drei Stück, aber davon werde ich nur noch den historischen Roman und den Thriller lesen. Dann habe ich nur noch einen Thriller und der wird definitiv nächstes Jahr gelesen. 


LG