Mittwoch, 31. August 2022

#20 Buch und Film - Sörensen hat Angst

  


      



Hallo,

vor kurzem hatte ich "Sörensen hat Angst" von Sven Stricker gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film besprechen.


Aufgrund gesundheitlicher Gründe lässt sich der Kriminalhauptkommissar Sörensen von Hamburg in das nordfriesische Katenbüll versetzen. Schließlich wird es in der Provinz in seiner Wunschvorstellung viel ruhiger zu gehen und da könnte er endlich einmal an sich selbst und seiner Angststörung arbeiten. Doch kaum ist er dort angekommen klingelt schon das Telefon auf der Wache. Bürgermeister Hinrich wurde in seinem Pferdestall erschossen und scheinbar haben einige in dem Dorf etwas zu verbergen.



"Sörensen hat Angst" von Sven Stricker, 432 Seiten, Rowohlt Verlag

4 von 5 Sternen

CN: Kindesmissbrauch
Endlich habe ich es geschafft den ersten Band der Reihe zu lesen. Sörensen an sich ist ein wirklich spannender Charakter, über den ich gerne noch viel mehr lesen möchte.  Mir gefällt einfach seine Art und wie er an die einzelnen Fälle heran geht.

Besonders gut hat mir an all dem das Lokalkolorit gefallen, denn hier trifft man viele Stereotypen, die Norddeutschen zugeschrieben werden. Natürlich darf da das Fischbrötchen und alles was dazu gehört nicht fehlen. Mir gefällt es auf alle Fälle was für liebevolle Charakterzeichnungen der Autor hier macht und wie gut diese einem im Gedächtnis bleiben. Mir hilft das immer unheimlich gut dabei mich in der Handlung zurecht zu finden, denn wenn ich mir eins nicht merken kann dann sind es Namen. Ich war zudem richtig erstaunt darüber wie gut ich mich noch an all die Kleinigkeiten aus Band 3 über die einzelnen Personen erinnern kann und war deshalb schon ganz gespannt darauf, ob die schon zu Beginn der Reihe diese Eigenarten hatten. Und das obwohl ich seit dem etliche Regionalkrimis gelesen habe.

Zudem wird man immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass der Mord in einem kleinen Provinznestchen stattgefunden hat. Und da viel schmutzige Wäsche vorhanden ist, über die aber niemand reden möchte. Schließlich würde man dann das idyllische Dorfbild zerstören und es würden Dinge zum Vorschein kommen, über die man für das eigene Seelenheil besser nicht allzu lange nachdenken sollte. Die Abgründe die hier aufkommen passen so absolut gar nicht zu dem wie sich die Bewohner des Dorfes gerne präsentieren und wenn ich eins in Krimis gerne habe, dann sind es genau solche Kontraste. Und sie passen halt auch nicht zu dem Dorf, das umgeben von Deichen ist und in dem alles sehr heimelig wirkt.

Passend dazu wird das alles mit einem sehr trockenen Humor erzählt, der wunderbar zu der Kulisse samt all seiner Charaktere passt. Dadurch wird dem ganzen was geschieht die Härte genommen und deshalb sticht der Krimi auch unter all den anderen in diesem Genre mit ähnlichen Fällen positiv hervor. Er hat mich definitiv zum Nachdenken angeregt und zeigt, dass man auch auf diese Art und Weise solche Geschichten erzählen kann. Durch den Kontrast zwischen dem was Geschehen ist und zu den Taten geführt hat und dem wie die Charaktere sind, hat es mich definitiv mehr berührt als viele andere Krimis. In denen es ja leider oft nur noch darum geht sehr bedrohliche Orte zu schaffen, an denen sich ein Haufen brutale Morde ereignen.

Unter anderem sorgt die Angststörung von Sörensen für allerlei Probleme. Er hatte sich ja ursprünglich von Hamburg in das kleine Örtchen versetzen lassen, damit er endlich einmal zur Ruhe kommen kann. Immer wieder kam die Frage auf, ob er tatsächlich in der Lage ist seiner Arbeit nachzugehen. Es ist auf jeden Fall schön, wie das alles in die Handlung eingeflochten wurde und das ohne es in irgendeiner Weise zu romantisieren oder zu verharmlosen.

Mir hat die Handlung unheimlich gut gefallen und ich freue mich schon richtig darauf die Verfilmung zu sehen. Bjarne Mädel passt einfach perfekt zu der Rolle von Sörensen. Es ist immer wieder schön Regionalkrimis zu finden, die angenehm lustig sind und das ohne das Geschehene ins lächerliche zu ziehen.




Regisseur: Bjarne Mädel, Spieldauer: 89 Minuten, unter anderem mit Bjarne Mädel, Katrin Wichmann, Leo Meier und andere, FSK 12

4 von 5 Sternen

Endlich mal wieder ein Film, den ich mir tatsächlich bis zum Ende angeschaut habe. 
Besonders beeindruckend war die durchgehend kalte, bedrückende Atmosphäre. Es fühlte sich alles sehr lieblos und verlassen an, als wäre in diesem Ort keine Wärme vorhanden. Im Buch wird durch die Nebenhandlungen genau das erzeugt, was eben einen starken Kontrast zu den Taten bildet. Normalerweise stört es mich, wenn genau so etwas wichtiges bei Verfilmungen nicht stattfindet. Jedoch hat es mich absolut nicht gestört und ich war sogar froh darüber, dass es weggelassen wurde. So hat man nämlich einen sehr eindringlichen Film, der zeigt wie alleine sich diejenigen fühlen. Und wie wenig es braucht um einen Kriminalfall zu erzählen. Oft genug werden lediglich die Personen gezeigt und die einzelnen Orte samt der dortigen Geräuschkulisse, teils komplett ohne Dialog. Trotzdem vermittelten mit die Szenen die nötigen Informationen um der Handlung folgen zu können. Es ist auf alle Fälle sehr beeindruckend zu sehen wie schlicht alles gehalten wurde und wie gut deshalb das wesentliche ins Auge sticht. Die Angststörung von Sörensen wurde zudem geschickt in die Handlung eingeflochten. Mir hat der Film auf alle Fälle gut gefallen und ich hoffe, dass irgendwann weitere Teile der Reihe verfilmt werden.


Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG

Sonntag, 28. August 2022

#483 Bücherregal - Überraschend anders(Kurzrezension)

  


TitelÜberraschend anders: Mädchen und Frauen mit Asperger
AutorChristine Preißmann
VerlagTrias
GenreRatgeber/Nonfiction
Seiten323 Seiten
Meine Bewertung
3/5


 Inhalt

Wie zeigt sich das Asperger-Syndrom speziell bei Frauen, bei denen es meist erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird? Wie wirkt es sich das auf die Schule, das soziale Miteinander und den Alltag aus? Was kann machen um sich besser zurecht zu finden in einer Welt, die für Nicht-Autisten ausgelegt ist? 

Review

Das Buch hat mir definitiv dabei geholfen all das besser zu verstehen und selten habe ich mich so verstanden gefühlt. Als ich die Verdachtsdiagnose vor vielen Jahren erhielt hatte ich hauptsächlich Informationen über Asperger bei Männern gefunden und konnte mich damit einfach gar nicht identifizieren, weshalb ich mir so schwer damit getan hatte all das zu akzeptieren. 

Die vielen unterschiedlichen Erfahrungsberichte zeigen, dass sich noch vieles ändern muss. Es ist einfach nur absolut frustrierend so spät erst nach vielen häufigen Fehldiagnosen eine Antwort darauf zu bekommen, warum man sich von anderen Mädchen bzw. Frauen unterscheidet. Mir hätte es definitiv weitergeholfen wenn ich über all die Jahre nicht versucht hätte mich anzupassen und mich stattdessen so zu akzeptieren, wie ich nun einmal eben bin. Und das eben nicht krankheitsbedingt ist und es vollkommen normal für einen Autisten ist so zu sein. 

Endlich mal ein Buch von jemanden, die weiß worüber sie schreibt. Denn sie ist selbst Autistin und obendrein noch Psychotherapeutin.

Und dann war vieles ziemlich negativ behaftet und ich hatte oft das Gefühl, als gäbe es keine Hoffnung bzw. positive Seiten. Dabei sollte es doch auch darum gehen, sich immer wieder all das positive vor Augen zu führen. Schließlich sind nicht alle Autisten lebenslang auf Hilfe in allen Lebensbereichen angewiesen und brauchen nur ab und an ein wenig Hilfe.

Fazit

Alles in allem ein recht guter Ratgeber, der einem das Asperger-Syndrom im speziellen bei Mädchen/Frauen ganz gut erläutert.

Freitag, 26. August 2022

#482 Bücherregal - It's okay not to be okay

   


TitelIt's okay not to be okay
AutorScarlett Curtis
VerlagCarlsen Verlag
GenreSachbuch/Mental Health
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

In diesem Buch erzählen über 50 Menschen was für sie "Mental Health" bedeutet, unter anderem Emilia Clarke, Matt Haig und Naomi Campbell. 

Review

Mittlerweile habe ich ja schon einige Bücher zu dem Thema "Mental Health" gelesen und viele davon beinhalteten Erfahrungsberichte. Deshalb hatte ich auch darauf gehofft, dass mir dieses Buch zusagen wird. Schließlich bin ich schon länger auf der Suche nach einem, was einen positiven Ansatz.  Leider hat mir die Aufmachung des Buches nicht zugesagt und es ist einfach nur schade zu sehen, wie viel Potential hier verschenkt wurde. Es reicht halt nicht Geschichten von prominenten Persönlichkeiten zu inkludieren und von allem etwas zu erzählen. 

Was mir richtig auf die Nerven ging war wie repetitiv die einzelnen Berichte waren, hier hätte schlichtweg eine bessere Auswahl getroffen werden müssen. Es ist einfach nur frustrierend das x-te Mal zu lesen wie sich eine Angststörung anfühlt und was für Einschränkungen das mitunter mit sich bringt. Das war dann auch eine der Gründe warum ich irgendwann einfach nur noch das Buch abbrechen wollte. 

Mir wurde auch erst später klar, dass bei der deutschen Version massiv gekürzt wurde. Warum viele Berichte einfach gestrichen wurde leuchtet mir nicht ein und ich finde es immer schade, wenn sich die Übersetzung massiv vom Original unterscheidet. Und hier frage ich mich, ob mir die fehlenden Texte vielleicht mehr zugesagt hätten als diejenigen, die enthalten waren. So hatte das Buch bei mir einen sehr schlechten Nachgeschmack hinterlassen.

Wie zu erwarten waren die Berichte qualitativ sehr unterschiedlich und oft fehlte mir schlichtweg die Tiefe. Groß werten möchte ich das jetzt nicht, jedoch konnten mich dadurch viele nicht packen. Teils wirkte das erzählt deshalb wie Allerweltsgeschichten, die schlichtweg keinen Mehrwert hatten.

Ein weiteres Problem hatte ich mit den Ratschlägen, wovon manche total sinnfrei und vor allem bei psychischen Erkrankungen brandgefährlich sind. Diese Kalendersprüche helfen einem absolut gar nicht, wenn man in einem tiefen Loch steckt und bewirken dann mitunter genau das Gegenteil. 


Fazit

Das Buch sollte man wirklich nur lesen, wenn man in psychisch guter Verfassung ist. Einige Kapitel ziehen einen doch sehr runter, weil die negativen Gedankenmuster doch sehr detailliert beschrieben werden. An sich gehören die definitiv zu solchen Berichten und das sollte auch so abgebildet werden, aber mich hatten sie dann doch teils sehr mitgenommen. 

Sonntag, 21. August 2022

#481 Bücherregal - Die siebte Zeugin(Kurzrezension)

 

   


TitelDie siebte Zeugin(Eberhardt und Jarmer ermitteln #1)
AutorFlorian Schwieker, Michael Tsokos
VerlagKnaur Verlag
GenreKrimi/Justizkrimi
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Aus welchen Gründen betrat der Verwaltungsbeamte Nölting sonntags die Bäckerei und schoss dort scheinbar wahllos auf mehrere Menschen? Gegenüber seinem Anwalt schweigt der Beschuldigte und erst der Rechtsmediziner bringt Licht ins Dunkle. Der Fall führt den Strafverteidiger mitten in die Unterwelt von Berlin und das gefällt wie zu erwarten war nicht allen.

Review

Das Buch zeigt den Alltag eines Strafverteidigers und zeigt wie wichtig für diesen eine genaue Arbeit ist. 

Vor allem die Erzählweise fand ich sehr interessant. Anfangs musste ich mich erst einmal an die teils sehr kurzen Kapitel gewöhnen, zu deren Beginn immer das Datum, die Uhrzeit und der Ort stand. Zudem wird das alles immer wieder aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet, sodass man eine Menge über den Fall erfährt. Hier muss man wirklich sehr genau lesen, damit man auch alle Puzzleteile findet um tatsächlich am Ende das gefallene Urteil nachvollziehen zu können. Das Buch macht halt sehr deutlich wie wichtig jedes kleine Detail ist und wie sehr diese das anschließende Strafmaß beeinflussen. 

Die Beweggründe des Täters sind durchweg nachvollziehbar und er ist an sich sehr sympathisch. Mich hat die Handlung nachdenklich zurück gelassen und mich noch einige Zeit nach dem Lesen beschäftigt. Es ist immer wieder erschreckend zu lesen wie korrupt manche Menschen sind und für Geld scheinbar alles tun. Und vor allem wie leicht es ist einen zu verurteilen, wenn man eben nicht alle Einzelheiten kennt.

An den Schreibstil musste ich mich erst einmal gewöhnen und wirklich überzeugen konnte er mich nicht. Mir war er an vielen Stellen schlichtweg zu plump für das Genre.

Fazit

Alles in allem handelt es sich hierbei um einen interessanten Justizkrimi. Die Reihe möchte ich definitiv weiter verfolgen und vielleicht sagt mir ja beim nächste Teil der Schreibstil etwas mehr zu.

Freitag, 19. August 2022

#480 Bücherregal - Asche und alter Zorn


 


TitelAsche und alter Zorn(Erik Donner: 4. Fall)
AutorElias Haller
VerlagEdition M
GenreThriller
Seiten346 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Kurz nach dem sich die beiden Kommissare Donner und Kolka zusammen einen Kinofilm angesehen hatte, wird eine Frauenleiche im Wald aufgefunden. Und direkt fällt den beiden auf, dass Gemeinsamkeiten zu eben jenem Film vorhanden sind. Allem Anschein nach macht sich der Täter einen Spaß daraus die Ermittler nach seiner Pfeifer tanzen zu lassen. Doch dann tauchen bestimmte Hinweise auf, die das alles in einem komplett anderes Licht erscheinen lassen.


Review

CN: Brutale Morde

An sich ist absolut kein Vorwissen nötig und man kann gut mit diesem Band in die Reihe einsteigen. Alles nötige an Informationen erfährt man während der Handlung, was mir sehr gelegen kam. Da ich relativ viele Thriller und Krimis lese bin ich immer ganz froh darüber, wenn Autoren genau so etwas machen.

Besonders gut hat mir die hohe Handlungsgeschwindigkeit zugesagt und oft konnte ich deshalb das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Vor allem als es auf den Höhepunkt zuging hatten sich viele erschreckende Wendungen aneinander gereiht und ich hatte richtig Angst um bestimmte Charaktere. Bei den Thrillern des Autors ist nun einmal nahezu alles möglich und da schwingt bei mir immer eine latente Angst mit, ob es dieses Mal einen der Hauptcharaktere treffen wird. 

Ein weiterer Pluspunkt ist die Idee hinter der Handlung, denn die Taten orientieren sich scheinbar an einem Kinofilm, der anfangs gar keine guten Verkaufszahlen hat. So etwas finde ich immer total spannend, immerhin können die Ermittler ahnen wie die Mordserie weitergehen wird und sich eventuell darauf vorbereiten. Aber an sich weiß man halt nicht, ob sich der Täter strikt an der Skript hält oder eben nicht. Zumal er es anscheinend auf das Polizeirevier abgesehen hat und somit keiner sicher ist.
Auch dieses Mal tauchen viele Orte und Personen auf, weshalb ich teilweise Mühe hatte den Überblick zu behalten und wirklich sehr aufmerksam lesen musste. 

Dieser Thriller ist defintiv allein wegen der teils doch sehr expliziten Beschreibungen von Gewaltszenen nicht jedermanns Sache. Auch Donner ist ein Ermittler, der nicht einfach ist und gerne polarisiert. Mir gefällt seine Art, da er seinen Prinzipien treu bleibt und sich nicht unterkriegen lässt. Und es ist spannend zu sehen wie er Einfluss auf die Ermittlungen nimmt und das ohne in der Mordkommission zu sein.

Was mir jetzt nicht so gut gefallen hat war, die Eskalation vor allem gegen Ende. Mir war vieles schlichtweg zu weit hergeholt und so ganz hatte ich nicht verstanden, warum es so ein großes, ausladendes Feuerwerk sein musste. Manchmal ist weniger einfach mehr und das hätte mir definitiv mehr zugesagt.

Fazit

Alles in allem gebe ich dem Teil der Reihe 3,5 von 5 Sternen und ich bin schon ganz gespannt darauf was mich im nächsten Band erwarten wird. 

Rezension zu "Tod und tiefer Fall"(Erik Donner Band 1)
Rezension zu "Rache und roter Schnee"(Erik Donner Band 2)
Rezension zu "Blut und böser Mann"(Erik Donner Band 3)
Rezension zu "Tod und kein Erbarmen"(Erik Donner Band 7)

Mittwoch, 17. August 2022

Lesemonat Juli 2022

   




Guten Morgen, 

jetzt ist der Juli schon eine Weile her und deshalb möchte ich gerne in diesem Beitrag unter anderem auf all die gelesen Bücher eingehen. 

An meinen Geschichten habe ich eher weniger gearbeitet, dafür habe ich jedoch ganz viel an meinem Skizzenbuch gesessen. Ich hatte mir ja fest vorgenommen die Aquarellstifte nach und nach aufzubrauchen und damit komme ich ziemlich gut voran. Wahrscheinlich muss ich bald mit dem Urban Sketching aufhören, denn sowohl blau, als auch grün und braun werden immer kleiner. Im anderen Buch zeichne ich Tiere, die irgendwelche Klamotten tragen. Und vielleicht finde ich ja noch ein paar Exemplare für die ich keine Brauntöne brauche. Es macht auf jeden Fall unheimlich viel Spaß und ich kann es kaum erwarten in Zukunft nur noch den Aquarellkasten für so etwas zu nutzen. 

Ansonsten war der Monat emotional gesehen wirklich anstrengend. Erst hatte sich mein Unfall zum 15. mal gejährt, was mich ohnehin immer ziemlich mitnimmt. Schließlich hatte sich für mich damals alles geändert und für mich wird es immer ein davor und danach geben. Und leider musste ich auch dieses Jahr wieder mit jemanden aus dem medizinischen Bereich darüber diskutieren, ob das alles für mich tatsächlich traumatisch war. Immerhin hatte ich das ja gar nicht so mitbekommen, dass eine Notoperation am Gehirn im Raum stand. Wenige Tage darauf jährte sich die Flutkatastrophe, auf die ich hier gar nicht so viel eingehen möchte. So wirklich begreifen kann ich es immer noch nicht und mir fällt es schwer die jetzigen Eindrücke mit meinen Erinnerungen an die Gegend in Einklang zu bringen. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, dass langsam wieder mehr Leben in die Gegend kommt. Und dann gab es noch ein paar andere Daten, die nicht gerade schöne Erinnerungen geweckt hatten. Leider kam ich aufgrund der vielen Termine kaum zum Lesen und deshalb war ich ganz froh darüber, dass ich ein paar Hörbücher in der Bibliothek ausleihen konnte.

  • Asche und alter Zorn von Elias Haller, 3,5 von 5 Sternen
  • It's okay not to be okay von Scarlett Curtis, 2 von 5 Sternen
  • Johannisglut von Karin Joachim, 4 von 5 Sternen
  • The institute von Stephen King, 4 von 5 Sternen
  • Spinnst du? von Sonja Koppitz, 2 von 5 Sternen
  • Stern Crime - Wahre Verbrechen von Giuseppe Di Grazia, 4 von 5 Sternen
  • Achtsam morden am Rande der Welt von Karsten Dusse, 5 von 5 Sternen
  • Der Bär von Jacques Berndorf, 4 von 5 Sternen
  • Ahatomie von Dr. Jürgen Brater, 4 von 5 Sternen
  • Die Natur auf der Flucht von Benjamin von Brackel, 5 von 5 Sternen

Bücher | 5 Hörbucher | 3.357 Seiten | 336 Seiten/Buch | 109 Seiten/Tag
Comic | 1 Graphic Novel | - Light Novel | 8 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,75/5
Verlage: 9
bereiste Länder: 3
Genre: 6(1xHorror, 1xHumor, 3xKrimi, 3xSachbuch, 1xThriller, 1xTrue-Crime)
Highlight: Achtsam morden am Rande der Welt von Karsten Dusse, 5 von 5 Sternen
Die Natur auf der Flucht von Benjamin von Brackel, 5 von 5 Sternen
Flop: It's okay not to be okay von Scarlett Curtis, 2 von 5 Sternen
Spinnst du? von Sonja Koppitz, 2 von 5 Sternen


Im Thriller "Asche und alter Zorn" von Elias Haller ermittelt Erik Donner in einer Mordserie, die allem Anschein nach der Handlung von einem Film ähnelt. Mal wieder gibt es viele explizit beschriebene Gewaltszenen, was definitiv Geschmackssache ist. Mir gefällt der Schreibstil von Elias Haller total gut und ich fliege quasi nur so durch seine Werke. Es ist auf jeden Fall schön mal wieder einen Teil der Reihe gelesen zu haben und auch wenn mir dieser nicht ganz so gut gefallen hat freue ich mich schon auf den 5. Teil.

Die Erfahrungssammlung "It's okay not to be okay" von Scarlett Curtis beinhaltet viele Texte von verschiedenen Autoren zu dem Thema mentale Gesundheit. Was mir vor allem missfallen hatte waren die teils sehr fragwürdigen Ratschläge, die an irgendwelche Kalendersprüche erinnern. Zudem strotzen manche Texte nur so vor negativen Gedankenspiralen, die einen in der Wuchtigkeit doch sehr herunterziehen. Zudem wirken manche Texte in diesem Buch sehr deplatziert, da sie keinen nennenswerten Mehrwert hatten. 

Der Ahrkrimi "Johannisglut" von Karin Joachim erzählt von einer Wanderung, an der die Tatortfotografin Jana Vogt teilnimmt und bei der eine Teilnehmende ums Leben kommt. Hängt das alles vielleicht mit einem Vermisstenfall von vor 30 Jahren zusammen? Endlich mal wieder ein Krimi ohne ausufernde Gewaltszenen und Endlosdialoge. Es ist immer wieder toll einen Regionalkrimi mit unglaublich viel Lokalkolorit zu haben. Mal wieder konnte ich viel neues über die Gegend erfahren.

Der Horrorroman "The institute" von Stephen King handelt von Experimenten, die an Kindern mit übernatürlichen Fähigkeiten wie Telepathie und Telekinese durchgeführt wurden. Es ist immer mal wieder schön etwas von seinen Werken zu lesen und mir hat die Geschichte trotz seiner Längen gut gefallen. Es ist ja eine der unzähligen Verschwörungstheorien, dass diese Versuche tatsächlich mal statt gefunden haben. Und es ist einfach mal schön ein Buch zu lesen, was genau diese Thematik aufgreift.

"Spinnst du?" von Sonja Koppitz handelt von dem Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft und warum diese vollkommen normal sind. Den Schreibstil empfand ich aufgrund der fehlenden Strukturierung als furchtbar anstrengend. Ständig wurde zwischen informativen Passagen zu persönlichen Anekdoten gesprungen, die für mich schlichtweg meist keinen Mehrwert hatten. Der Klappentext ließ was anderes vermuten und im Nachhinein hätte ich das Hörbuch besser mitten drin abgebrochen.

In "Stern Crime - Wahre Verbrechen" von Giuseppe Di Grazia geht es unter anderem um den Fall Frauke Liebs, der sich 2006 ereignete. Über Tage sendete sie nach ihrem Verschwinden SMS und rief ihre Eltern an, bis gar keine Nachrichten mehr kamen. Erst Wochen später fand man die Leiche von ihr. In Wenn ich eins vermisst habe, dann ist es die Art und Weise wie in dem dazugehörigen Magazin Kriminalfälle aufgearbeitet werden. Je nach Autor geschieht das auf ganz unterschiedliche Weise, was mir mal mehr und mal weniger zugesagt hatte. Vor allem fand ich es schön, dass ich den Großteil der genannten Vorkommnisse gar nicht gekannt hatte. Da ich ja relativ viel schon darüber gelesen habe passiert mir das leider nur noch sehr selten.

Der Krimi "Achtsam morden am Rande der Welt" von Karsten Dusse erzählt von der Pilgerreise vom Anwalt Björn Diemel und wie dieser nach allen Regeln der Achtsamkeit Störenfriede beseitigt. Mich hat das Buch unheimlich gut unterhalten und  ich freue mich schon richtig darauf den Folgeband im Herbst lesen zu können. Es ist schon immer sehr erheiternd zu sehen wie Diemel die Regeln der Achtsamkeit für seine Zwecke verwendet und wie gut diese zu manchen Geschehnissen passen. Hoffentlich kann ich demnächst das Übungsbuch von Joschka Breitner lesen, was zu dieser Krimireihe gehört.

Im Eifelkrimi "Der Bär" von Jacques Berndorf geht es um den Journalisten Baumeister, der zusammen mit anderen zu einem 111 Jahre alten Todesfall recherchiert. Wer hatte damals Interesse daran einen Boten zu erschlagen? Endlich mal eine Sache über die es nicht schon etliche Bücher gibt. Ich mag es wenn Altfälle behandelt werden und es somit etwas schwieriger ist an Informationen ranzukommen. Zudem ist es immer wieder schön so etwas als Hörbuch nebenbei zu genießen.

In "Ahatomie" von Dr. Jürgen Brater erfährt man anhand etlicher Gespräche zwischen einem Landarzt, einer Lehrerin, einer Studentin und dem Ich-Erzähler etliches über den menschlichen Körper. Durch dieses Buch habe ich eine Menge gelernt und es war definitiv etwas nettes für zwischendurch. Es ist auf jeden Fall ein interessanter Erzählstil, den ich bei einem Sachbuch jetzt nicht erwartet habe. Erst einmal musste ich mich an diesen gewöhnen, aber dann hatte er mir letztendlich doch recht gut gefallen. 

In "Die Natur auf der Flucht" von Benjamin von Brackel geht es auf die Auswirkungen vom Klimawandel auf die Verhaltensweise von Pflanzen und Tieren. Der Autor beschreibt sehr eindrücklich was schon stattgefunden hat und wie es in Zukunft weitergehen wird. Es ist erschreckend zu lesen was das konkret alles bedeutet und vor allem was diese auf den ersten Blick recht unscheinbaren Veränderungen für langfristige Auswirkungen haben. Für mich gehört das Buch definitiv zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr.

Für den August hatte ich mir nichts vorgenommen, außer endlich einmal das fotorealistische Porträt fertig zu stellen. Bisher habe ich das noch nicht geschafft und ich bin schon ganz gespannt darauf, wie es damit weitergeht. Ansonsten möchte ich unbedingt wieder mehr Comics und Manga lesen und endlich ein paar Büchrreihen weiter lesen.

Viele Grüße

Sonntag, 14. August 2022

#479 Bücherregal - Gewollt. Geliebt. Gesegnet.(Kurzrezension)

  

 


TitelGewollt. Geliebt. Gesegnet.
AutorWolfgang F. Rothe
VerlagVerlag Herder
GenreErfahrungsberichte
Seiten160
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Wie ist es queer zu sein in der katholischen Kirche? Wenn Gott alle Menschen liebt, warum gilt dann dieser Satz nicht auch für alle jene mit einer anderen Sexualität? Und was ist mit jenen, die sich nicht im binären Geschlechtersystem identifizieren? In diesem Buch kommen viele Menschen zu Wort, die aufgrund dessen unterschiedliche Erfahrungen mit der katholischen Kirche gemacht haben.

Review

Erst einmal vorweg: Obwohl ich mich nach wie vor kirchlich engagiere, sehe ich sehr vieles mittlerweile kritisch. Es ist einfach nur absolut grausam, dass nahezu alles gesegnet wird außer homosexuelle und das nur weil ihr Verhalten als Sünde empfunden wird. Deshalb hat es mich letztes Jahr richtig glücklich gemacht, dass viele Priester sich bewusst gegen die Weisungen des Vatikans gestellt haben und denjenigen ihren Segen ausgesprochen haben. 

Das Buch zeigt mehr als deutlich wie unterschiedlich die Erwartungen an die katholische Kirche sind. Und vor allem wird mehrmals gezeigt wie prägend die Reaktion vom Pfarrer für heranwachsende sein kann. Bei den mehr als 60 Erfahrungsberichten in diesem Buch zeigt sich wie unterschiedlich diese auf das Queer-sein an sich reagieren.

In mehreren Kapiteln wird die Aktion "Maria 2.0" thematisiert und es zeigt einfach mal wie wichtig es ist, dass die Kirche von Grund auf reformiert wird. Es muss sich schlichtweg noch vieles ändern, damit der Umgang mit der Sexualität offener wird und die Leute nicht mehr Angst davor haben müssen ihren Job und ihren Platz in der Gemeinde zu verlieren. Schließlich hat die Kirche immer noch einen großen Einfluss auf die Meinung vieler und sie ist nun einmal ein großer Arbeitgeber.

Fazit

Ob sich durch solche Bücher oder die zahlreichen Aktionen wirklich etwas ändern wird, wird erst die Zukunft zeigen. Jedoch werden durch das alles hoffentlich die nötigen Diskussionen angeregt, die die nötigen Hebel in Gang setzen und somit auf langer Sicht zu Veränderungen führen.

Freitag, 12. August 2022

#478 Bücherregal - Beta Hearts



TitelBeta Hearts
AutorMarie Grasshoff
VerlagLübbe Verlag
GenreScience Fiction
Seiten512 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Auch im Jahre 2101 geht der Kampf gegen die KI namens "KAMI" weiter. Doch mittlerweile scheint es so, als hätten die Truppen absolut keine Chance mehr das teuflische Werk der KI aufzuhalten. Vor allem Andra hat immer mehr das Gefühl, als wäre es nicht richtig weiterzukämpfen. Schließlich hat die KI sehr schlüssige Argumente für ihr Handeln und das bringt Andra ins straucheln. 

Review

Direkt zu Beginn des Buches gab es einen knappen Rückblick, über den ich mich sehr gefreut hatte. Dadurch konnte ich mich wieder an alle nötigen Details erinnern, die bei einer so komplexen Welt den Wiedereinstieg ungemein erleichtern.

Da mich die vorigen beiden Bände so begeistern konnten, war ich schon richtig gespannt darauf wie das alles enden wird. Schließlich war das Endziel schon im ersten Teil klar benannt wurden und es kristallisierte sich ja schon sehr früh heraus, dass das eventuell nicht erreicht werden kann. Mir gefallen Dystopien in denen man mit scheinbar ausweglosen Situationen konfrontiert wird und in denen eben nicht alles reibungslos abläuft. Leider traf letzteres nicht so oft wie gewünscht auf, aber an sich kam ich was das betrifft auf meine Kosten.

Die Handlung wird aus der Sicht von 6 unterschiedlichen Charakteren erzählt und das macht das vor allem beim Hörbuch ziemlich schwierig. Oft genug hatte ich den Faden verloren und es war generell schwierig die Informationen den einzelnen Handlungssträngen zuzuordnen. Leider enden manche von denen sehr abrupt und manchmal ergibt dieser Abbruch absolut keinen Sinn. 

Da es um relativ viele Personen geht erfährt man wenig über die einzelnen. Es findet zudem keine nennenswerte Charakterentwicklung statt und ich hatte das Gefühl keinen von ihnen am Schluss wirklich zu kennen. Dadurch fiel es mir oft schwer die Taten der einzelnen nachzuvollziehen und manchmal hatte ich das Gefühl, als würden sie sogar entgegen ihrer Werte und Einstellungen handeln. Und das nur weil das nun einmal besser in den Handlungsverlauf passt, was teilweise schon sehr ärgerlich war.

An sich ist es schon relativ früh klar worauf das alles hinauslaufen wird und das hat mir die Freude am Buch genommen. Viele Szenen tauchen schon im vorigen Band in ähnlicher Art und Weise auf und mir kam das alles deshalb viel zu repetitiv vor. An sich geht es ohnehin hauptsächlich nur noch um irgendwelche Kämpfe an verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Personenkonstellationen und das war mir für über 500 Seiten einfach zu wenig Abwechslung. Zumal es schon im vorigen Band fast nur noch darum ging.

Fazit

Mir hat der Abschluss der Trilogie jetzt nicht zugesagt und ich finde es wirklich schade, dass das alles so in die Länge gezogen wurde. Aus den oben genannten Gründen vergebe ich nur 2,5 von 5 Sternen und wahrscheinlich hätte mir das alles als Dilogie besser gefallen.

Mittwoch, 10. August 2022

#65 Booktalk - Die Natur auf der Flucht

Hallo,

im Juli hatte ich das Sachbuch "Die Natur auf der Flucht" von Benjamin von Brackel gelesen und heute gibt es dazu den passenden Booktalk. 




Aufgrund der Erderwärmung und der zunehmenden Trockenheit bewegen sich die Tiere und Pflanzen immer mehr zu den Polen hin, da ihre bisherigen Lebensräume nach und nach verschwinden. Landbewohner bewegen sich im Schnitt pro Jahrzehnt um 17 km Richtung und bei Meeresbewohnern sind es ganze 72 Kilometer in Richtung der Pole. Wobei die Tiere schneller wandern als die Pflanzen und teils nutzen sie dafür unsere weltverteilt vernetzten Handelswege, was zum Beispiel mithilfe der Tigermücke anschaulich erläutert wird. Doch was hat diese Wanderung für Auswirkungen und wie beeinflusst das alles unser Leben?

Der Autor zeigt anhand von einzelnen Beispielen die konkreten Auswirkungen vom Klimawandel auf die Flora und Fauna. Und er zeigt wie aussichtslos die Flucht für viele Arten ist. Das alles wird eindrücklich, spannend und vor allem leicht verständlich beschrieben. 

Wenn mir das Buch eins gemacht hat, dann ist es Angst. Und es hat mir gezeigt wie wichtig es ist für Veränderungen zu sorgen und nicht darauf zu warten, dass irgendwelche Politiker aktiv werden. Noch hat man den Hauch einer Wahrscheinlichkeit darauf was ändern zu können.

Die Lage ist ist jetzt schon sehr gravierend und trotz zahlreicher Modelle kann man nicht abschätzen was das konkret für Folgen haben kann. Viele mögliche Szenarien sind viel zu früh eingetreten oder haben sich als falsch herausgestellt, weil nicht alle Eventualitäten zur Berechnung mit eingezogen wurden. Hier wird deutlich wie komplex und fragil das ganze System ist und wir viel vorsichtiger agieren sollten. Grob kann man natürlich vorhersagen was es bedeutet, wenn die einzelnen Kipppunkte überschritten werden. Jedoch ist das nicht immer alles 1:1 auf die Realität übertragbar.

Zudem wird das Thema "invasive Arten" ausführlich beleuchtet und dazu werden etliche positive, als auch negative Folgen erläutert. Leider existieren diesbezüglich immer noch viel zu viele Vorurteile und deshalb ist es umso wichtiger, dass so etwas mit diversen Fakten ausführlich besprochen wird.

Leider ist es noch gar nicht so erforscht inwiefern sich manche Arten anpassen können. Und inwiefern es möglich ist manche Arten umzusiedeln und das ohne die dortigen Nahrungsnetze zu zerstören.

Immer wieder wird betont wie wichtig es ist Fluchtkorridore für die einzelnen Arten zu schaffen und somit Habitate zu verbinden. Ansonsten haben die meisten Tiere schlichtweg keine Chance die Flucht in neue Lebensräume zu überleben. Allein durch die vielen Waldbrände verlieren diese unglaublich viel Lebensraum und oft genug ist es ihnen nicht möglich in andere Gegenden umzuziehen. Sei es wegen einer Autobahn oder weil die Flucht durch vertrocknete Gebiete für sie aufgrund diverser Umstände nicht möglich ist. 

In mehreren Kapiteln wird erläutert was das alles für konkrete Auswirkungen auf unser Leben hat. Und da geht es nicht nur um irgendwelche Fische, über die sich Ländern streiten. Sondern auch was es bedeutet, wenn durch die Dürren die Landwirtschaft nur eingeschränkt möglich ist. 

All das zeigt wie wichtig der Schutz und den Fortbestand von Flora und Fauna für uns alle sein sollte. Schließlich werden in wenigen Jahren einige Gebiete lebensfeindlich sein und all das sorgt schon jetzt für enorme Migrationsströmungen. Und auch in Deutschland hat man in den letzten Jahren die konkreten Auswirkungen vom Klimawandel in einen einigen Gegenden massiv zu spüren bekommen.

Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt und ich hoffe, dass das Thema in den Medien und allgemein viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Anhand der Beispiele vom Autor sieht man, dass die Flucht der einzelnen Arten nur langsam von statten geht. Aber diese auf längere Sicht massive Auswirkungen haben werden und wir momentan in einer Zeit vom Massenaussterben sind. Und es enorm wichtig ist für Veränderungen zu sorgen, die dem entgegen wirken.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 7. August 2022

#477 Bücherregal - Planet der Insekten(Kurzrezension)

  

 


TitelPlanet der Insekten
AutorDavid MacNeal
VerlagAufbau Verlag
GenreSachbuch
Seiten363 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


Insekten übernehmen in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle und vielen ist es gar nicht bewusst, dass sie es quasi am laufen halten. Was genau ist ihre Aufgabe und vor allem wie sind die neuesten Erkenntnisse?

Review

Während dem Lesen erfährt man spannende Fakten über diverse Insekten. Es zeigt wie komplex und vielfältig das alles ist und wie sehr sich das Gebiet der Entomologie über die Zeit verändert hat. 
In einigen Bereichen wie der Forensik spielen die neuesten Erkenntnisse davon mittlerweile eine sehr große Rolle. Zum Beispiel wird intensiv an der "Body Farm" in Tennessee daran geforscht, wie die Zusammenhänge zwischen Todeszeitpunkt, Umgebungstemperatur und die Art der Insekten ist.
Aber auch bei der Ernährung, der sogenannten Entomophagie, ist das alles nicht mehr wegzudenken. Vor allem bei unserem jetzigen Bevölkerungswachstum und der Klimakatastrophe ist es umso wichtiger sich darauf zu fokussieren.

Bei dem Thema Schädlingsbekämpfung wird das Bienen- bzw. Insektensterben ausführlich erläutert und das alles zeigt was für gravierende Auswirkungen das alles für das gesamte Ökosystem hat. Es ist auf jeden Fall zu sehend was es alles für neue Ansätze in die Richtung gibt, die eben nicht so ein massiver Eingriff darstellen und gezielt vermeintliche Schädlinge dezimieren. 

Besonders interessant fand ich die Abschnitte über den illegalen Insektenhandel und deren Auswirkungen. Leider richten manche invasiven Arten massive Schäden an und deshalb ist es gar nicht gut, wenn illegal mit so etwas gehandelt wird. 

Leider wird immer wieder zwischen einzelnen Geschehnissen hin- und hergesprungen und oft geht es vom Hölzchen aufs Stöckchen, was dem Lesefluss absolut nicht zugute kam. Aber nicht nur deshalb hatte ich öfters den Faden verloren, sondern auch wegen den vielem Geplänkel was nicht unbedingt Mehrwert mit sich bringt. Aus den beiden Gründen hatte ich mehrere Monate für das Buch gebraucht und oft genug war ich an dem Punkt, an dem ich es einfach nur abbrechen wollte.

Mit einer besseren Aufmachung und mehr Struktur hätte mir das Buch definitiv um einiges besser gefallen. Zum Beispiel hätte man einige Dialoge einfach in einen Fließtext umwandeln können und einige Passagen streichen können. So ist alles schlichtweg zu wild durcheinander gewürfelt und deshalb fiel es mir oft schwer die wichtigen Fakten herauszufiltern. 


Fazit

Auf das Buch hatte ich mich total gefreut und deshalb finde ich es richtig schade wegen der Kritikpunkte nur 3,5 von 5 Sternen vergeben zu können. 

Freitag, 5. August 2022

#476 Bücherregal - Abgetrennt

  


TitelAbgetrennt(Teil 3 Paul Herzfeld-Reihe)
AutorMichael Tsokos
VerlagKnaur Verlag
GenreThriller/True-Crime
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Allem Anschein nach hat sich ein privates Lehrinstitut auf illegale Weise Leichensteile beschafft. Diese wurde beschlagnahmt und landen ausgerechnet in Kiel bei Paul Herzfeld auf dem Obduktionstisch. Dieser erkennt auf einem Arm das Tattoo weder und weiß genau, dass er diesen schon einmal untersucht hatte. Doch wie kann es sein, dass ausgerechnet dieses Körperteil in dem Lehrinstitut gelandet war?


Review

Leider hatte ich erst nach dem beenden des Buches festgestellt, dass es der letzte Band einer Trilogie ist. Den Rechtsmediziner Herzfeld kannte ich schon aus dem Thriller "Abgeschnitten" und deshalb war ich richtig gespannt darauf, was mich hier erwarten könnt. Mich hat es beim Lesen nicht gestört, dass mir einiges an Vorwissen fehlt. 

Mir hat besonders der Genremix gefallen, denn ich lese sowohl Thriller als auch True-Crime-Bücher gerne. Es ist immer wieder spannend zu sehen wie Autoren wahre Begebenheiten dazu nutzen um eine eigene Geschichte daraus zu stricken und deshalb war ich schon ganz gespannt auf dieses Buch. Zumal ich dieses Szenario mit dem Institut schon aus anderen Büchern kenne und ich wollte einfach wissen, wie das alles umgesetzt wird.

Wie zu erwarten greift der Autor auf seine Berufserfahrung zurück und so lernt man während dem Lesen eine Menge über die Rechtsmedizin. Auch wenn die Obduktionen sehr nüchtern beschrieben wurden, haben sie mich schaudern lassen. Was wahrscheinlich mit an den teils sehr detaillierten Beschreibungen liegt, die definitiv nicht ihre Wirkung verfehlen. Mich fasziniert es immer wieder, wie viel man mittlerweile bei den Untersuchungen feststellen kann. 

Ein weiterer Pluspunkt ist die Erzählweise, denn die Kapitel sind relativ kurz gehalten und alle mit Datum und Ortsangaben versehen. Mir helfen solche Angaben immer enorm weiter um mich in Handlungen zurecht zu finden. Und sie zeigen zum Beispiel bei Thrillern sehr gut, wie lange es zum Beispiel dauert bis neue Hinweise auftauchen. 

Lediglich der Schreibstil hat mir nicht zugesagt und deshalb gibt es nur 3,5 von 5 Sternen. Immer wieder gibt es Längen und es war schon relativ früh klar, worauf das alles hinauslaufen wird. Dadurch kam bei mir relativ selten der Nervenkitzel und das Bedürfnis auf, dass ich unbedingt weiter lesen muss. 

Oft genug hatte ich Probleme die Beweggründe von Herzfeld zu verstehen, denn er wirkte auf mich hier ziemlich unerfahren. 


Fazit

Hoffentlich schaffe ich es bald die restlichen beiden Teile der Trilogie zu lesen und mich an die anderen True-Crime-Thriller zu wagen. Mich konnte dieses Buch jetzt nicht ganz so begeistern, aber ich möchte einfach mehr über Paul Herzfeld wissen.

Mittwoch, 3. August 2022

#22 Graphic Novel - Anne Frank's Diary

  





TitelAnne Frank's Diary
AutorAri Folman, David Polonsky(Illustrator)
VerlagPantheons Book
GenreBiografie
FormatHardcover
Bände1(151 Seiten)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Basierend auf den Tagebüchern von Anne Frank wird hier die Geschichte einer 13-jährigen Jüdin gezeigt. Zusammen mit ihrer Familie und weiteren Personen hatte sie sich zwei Jahre lang in einem Hinterhaus einer Firma in Amsterdam zur Zeit der nationalsozialistischen Besatzung der Niederlande verstecken müssen.
Rezension


Mich hat die Graphic Novel nachdenklich zurück gelassen, dabei wusste ich von Anfang an was alles passieren wird. Es ist immer wieder erschreckend zu lesen was zu jener Zeit passiert war und sich viele Menschen in die vermeintlich sicheren Länder geflüchtet hatten um dort genauso verfolgt zu werden wie in ihrem ursprünglichen zuhause.

Obwohl mir die Tagebucheinträge noch aus einem der unzähligen Verfilmungen bekannt waren, hatte ich ganz verdrängt wie problematisch diese teilweise sind. Aus dem Grund hatte ich so meine Schwierigkeiten mit der Graphic Novel. An sich sind es halt typische Teenager Tagebucheinträge und an denen ändert auch nichts die ausweglose Situation in der sich die Familie Frank befindet. Mir fällt es generell sehr schwer Tagebücher von anderen zu lesen, weshalb ich mir auch so viel Zeit gelassen hatte mir einmal die Graphic Novel auszuleihen.

Vor allem mit dem Zeichenstil hatte ich mir anfangs schwer getan, da er mir schlichtweg nicht gefällt. Jedoch habe ich bei der Bewertung großzügig darüber hinweg gesehen, schließlich dient die Graphic Novel dazu das alles Kindern verständlich zu erklären. Und deshalb ist es nun einmal vollkommen logisch, dass diese Farbkombination und Darstellungsweise gewählt wurde.  Es ist immer wieder schön zu sehen, dass solche Themen auch für jüngere Zielgruppen aufgearbeitet werden. Über all das kann man nun einmal nicht oft genug reden und aufklären.

Was mir jedoch an dem Stil ganz gut gefallen hatte war die Abwechslung, denn ständig wird die Darstellungsweise geändert und manche Seiten springen einem dadurch richtig ins Auge. Die einzelnen Personen sind zudem leicht auseinander zu halten, was das Lesen vereinfacht.

Fazit

Alles in allem fand ich die Graphic Novel bis auf den Zeichenstil total gut. Es ist einfach unglaublich wichtig all das aus der NS-Zeit nicht zu vergessen und immer wieder daran zu erinnern wozu Menschen fähig sind.