Sonntag, 30. August 2020

#14 Manga - Die Braut des Magiers Band 7-9




Titel(Deutsch)Die Braut des Magiers
Titel(Englisch)The Ancient Magus' Wife
AutorKore Yamazaki
VerlagTokyopop
GenreFantasy
Bändebisher 12
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Seit dem Selbstmord ihrer Mutter wird Chise immer wieder als Sklavin verkauft. Schon davor war ihr Leben geprägt von Vernachlässigung und Missbrauch. Eines Tages ersteigert der Magier Elias das 16-jährige Mädchen bei einer Auktion und entschließt sich dazu sie als Lehrling einzustellen und sie als Frau zu nehmen, denn scheinbar hat sie magische Fähigkeiten.


Review

#1.-3. Band

#7. Band 

Im 7. Band geht es an der Stelle weiter, in der es im vorigen Band den Cliffhanger gab. Das hat mir besonders gut gefallen, da an einer wirklich spannenden Stelle die Szene unterbrochen wurde und ich als Leser wollte einfach nur wissen wie das alles endet für die einzelnen Protagonisten. 

Dieses Mal geht es hauptsächlich um das College der Alchemisten und Drachen und natürlich um Chises Vergangenheit. Alle drei Themen samt der damit involvierten neuen Charaktere versprechen einen einen spannenden Handlungsstrang und dementsprechend hoffe ich auch, dass das alles gut im Verlauf der Handlung umgesetzt wird. Vor allem in der zweiten Hälfte des Bandes geht es rund und wie üblich gibt es am Ende des Bandes wieder einmal einen Cliffhanger. Der Managaka weiß einfach zu genau an welchen Stellen man aufhören muss um den Leser neugierig zu machen.

Am Besten hat mir dieses Mal die visuelle Umsetzung gefallen. Die Zeichnungen sind einfach fantastisch und vor allem die Szenen rund um die Drachen und die zahlreichen Actionszenen haben mir mal wieder gefallen. Lediglich die Gesichter fand ich an einigen Stellen merkwürdig und die Darstellung einiger weiblicher Charakter, aber was das betrifft ist es nun einmal ein Manga und da gibt es in dem Genre weitaus schlimmeres.


#8. Band: 

Im 8. Band gibt es eine neue Wendung, die einen wirklich sehr interessanten und auch traurigen Handlungsstrang verspricht. Vor allem das mit den Hexen verspricht interessant zu werden, auch wenn ich nicht ganz verstehe was der Sinn und Zweck dieser Umschreibung des Covens ist? 
Dann gibt es was Chise betrifft große Veränderungen und es ist schön zu sehen, was für eine Charakterentwicklung sie bisher durchgemacht hat. 

Was mich total irritiert ist die Tatsache, dass der Villain/Gegner bisher so eine kleine Rolle eingenommen hat und man quasi immer nur um einen großen Bogen um dieses Thema macht. Da frage ich mich schon, ob er tatsächlich so eine Bedrohung ist? Und gefühlt geht es pausenlos darum Chise zu retten, aber so wirklich erfährt man nie warum ihr Leben schützenswert ist. Vor allem ist sie ja schon sehr vielen Gefahren ausgesetzt und in jedem Band macht sie einen Schritt auf den Tod zu, aber warum lässt man sie gewähren wenn sie so etwas wertvolles ist?

Scheinbar soll es im nächsten Band richtig zur Sache gehen und ich bin gespannt darauf, ob ich den Cliffhanger richtig verstanden habe. Es scheint auf alle Fälle dramatischer zu werden und ich bin echt gespannt darauf, wie die Geschichte rund um die Drachen weitergeht.

#9. Band: 

Was zum Teufel ist mit der Handlung passiert? Es ist echt der Wahnsinn was für eine Wendung das ganze genommen hat und dieses Mal wird es wirklich brutal und angsteinflößend. Man erfährt einiges über Chises Vergangenheit und das was man erfährt macht einen sprachlos. Es ist auf alle Fälle erschreckend zu was Menschen fähig sind. Man erfährt folglich warum Chise so traumatisiert ist und gedacht hat es sei völlig okay sich selbst als Sklaven zu verkaufen. Mir hat vor allem die Umsetzung gefallen, da keine wirkliche Bewertung der Geschehnisse durch Dritte stattfindet. Auch das was man über Josef erfährt ist nicht ohne. Die dazugehörigen Zeichnungen/Panels übermitteln sehr viele Gefühle ohne viel Text und fangen die jeweilige Atmosphäre sehr gut ein. Das passiert sehr oft bei der Reihe, aber hier fällt es noch einmal extrem auf. Damit findet ein Handlungsstrang erst einmal ein vorläufiges Ende und es bleibt offen, ob der je wieder fortgeführt wird oder nicht. Es ist auf jeden Fall überraschend wie er zu Ende gebracht wurde und ich finde es schön, dass er dadurch einiges voran getrieben hat. Und man einiges neues erfahren konnte.

All das führt zu einem neuen Handlungsstrang, der sehr spannend klingt und wenn man es genau nimmt nichts gutes verspricht. Mir hätte es besser gefallen wenn ein bisschen weniger in diesem Band passiert wäre, denn so fühlt man sich von all den Geschehnissen überrumpelt und als würden einem wertvolle Details vorenthalten.


Freitag, 28. August 2020

#319 Bücherregal - Ein Versteck unter Feinden

 










Titel(Deutsch)  Ein Versteck unter Feinden
AutorRoxane Van Iperen
VerlagHoffmann und Campe
GenreSachbuch/Biografie
Seiten400 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Bisher war nicht viel über die Schwestern Lien und Janny Brilleslijper bekannt, außer dass der Familie Frank damals über den Tod ihrer beiden Töchter Anne und Margot informierten. Dabei waren die beiden selbst im niederländischen, jüdischen Widerstand aktiv und versteckten lange Zeit im "Hooge Nest" zahlreiche Juden. Ihre direkten Nachbarn waren allesamt Nazis, die für den Bau des Atlantikwall dort stationiert waren. Im Sommer 1944 wurden sie verraten und wurden daraufhin deportiert.

Review

Erst einmal möchte ich direkt vorweg anmerken, dass es sich hierbei um ein mehr oder weniger erzählendes Sachbuch handelt samt passenden eher nüchtern gehaltenen Schreibstil. Mich hat das dadurch alles an diverse Geschichtsbücher erinnert. 

Was mir richtig gut gefallen hat war die kurze zeitliche Einordnung der einzelnen Geschehnisse. Dadurch hat man einen groben Überblick und kann annähernd verstehen warum bestimmte Dinge passiert sind und der Widerstand halt so aufgebaut war. Man erfährt wirklich viel über die Niederlande und wie sich der II. Weltkrieg dort ausgewirkt hatte. Unter anderem wird einiges von all jenen berichtet, die untergetauchte Menschen unterstützten. Hauptsächlich geht es um das "Hohe Nest" in dem lange Zeit direkt vor den Augen der NSB-Anhänger(Nationalsozialistische Partei in den Niederlanden) viele Menschen Unterschlupf fanden.

Im letzten Drittel erfährt man wirklich viel über die einzelnen Lager und wie unterschiedlich diese waren und wie viel über diese bekannt war. Der Teil war wirklich erschreckend und es zeigt einfach mal wieder, dass Worte all dem nicht gerecht werden können was in diesen Lagern passiert ist.

Um mich in das ganze richtig hineinzufinden brauchte ich erst einmal 50 Seiten und dann war ich voll drinnen. Es werden halt ziemlich viele Ereignisse auf ziemlich wenigen Seiten beschrieben und somit ist klar, dass nicht alles ausführlich erläutert wird. Deshalb habe ich auch einen Stern abgezogen, da mir an manchen Stellen einfach zu viele Informationen fehlten. Diese bräuchte man allein um die unendlich vielen auftauchenden Personen besser auseinander halten zu können. Was ich zudem ziemlich irritierend fand waren die teils doch sehr detaillierten Dialoge, die im starken Kontrast zu dem Rest stehen. Hier kann man als Leser absolut gar nicht beurteilen wie viel davon überhaupt gesagt wurde. Zudem wechseln die Zeitformen teilweise in die Gegenwart, was aber absolut gar nicht zu dem was Beschrieben wird passt.

Fazit

Mir hat der Schreibstil jetzt nicht so zugesagt, weil eben zu viele Informationen fehlten, aber alles in allem ist es eine gut recherchierte Biografie. Vor allem finde ich es gut, dass der Widerstand in den Niederlanden thematisiert wurde.

Mittwoch, 26. August 2020

#013 Manga - Ein tropischer Fisch sehnt sich nach Schnee Band 1-3




Titel(Deutsch)Ein tropischer Fisch sehnt sich nach Schnee
Titel(Englisch)A tropical fish yearns for snow
AutorNio Nakatani
VerlagAltraverse
GenreShojo-Ai, Slice-of-Life
Bände5
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Ausgerechnet in die Präfektur Ehime muss Konatsu ziehen, nach dem ihr Vater eine Stelle im Ausland angenommen hat und sie nicht mit nehmen kann. An ihrem ersten Tag in Nagahama besucht sie das geöffnete Aquarium der High School und trifft dort auf Koyuki. Diese wird von vielen an dieser Schule verehrt und gilt als unnahbar. Doch eigentlich ist sie nur schüchtern und gar nicht so unnahrbar, wie viele denken. Kann sich eine Freundschaft zwischen Konatsu und Koyuki entwickeln?


Review

#1. Band

Endlich mal ein Manga mit einem doch recht ungewöhnlichen Handlungsort, denn der Großteil spielt sich im Aquarium der örtlichen Schule ab. Es gibt wohl tatsächlich Schulen in Japan in denen es einen Aquariumclub gibt.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Fokus der Story, denn der liegt komplett auf den Gefühlen der beiden Mädchen. Beide sind eher zurückhalten und schüchtern und ihnen fällt es unheimlich schwer aufeinander zuzugehen bzw. miteinander zu interagieren. Es ist auf jeden Fall schön zwei introvertierte Hauptprotagonisten zu haben. Man sieht einfach wie vorsichtig die beiden Mädchen miteinander umgehen und dass so etwas vollkommen okay ist. Leider gibt es ja mehr als genug Yuri-Manga in denen dann eine ältere Schülerin einer jüngeren, meist schüchteren Schülerin ihre Liebe aufzwingt. Das ist hier nicht der Fall und ich finde es immer wieder schön, wenn solche Geschichten erzählt werden. Denn Liebe kann man nicht erzwingen und man kann niemanden anfangen zu lieben, nur weil er das so möchte.

Den Zeichenstil finde ich ganz okay, wobei ich mir was Koyuki und Kaede betrifft größere Unterschiede gewünscht hätte. Ansonsten ist halt alles recht niedlich und ich finde vor allem den Salamander und die Schuluniformen schön.

Im ersten Band passiert wenn man es genau nimmt so gut wie nichts und deshalb möchte ich mir noch kein abschließendes Urteil erlauben. Es scheint sich auf jeden Fall alles sehr langsam aufzubauen(Freundschaften), was ja an sich nichts schlechtes ist und was ich ohnehin besser finde als diese Instant-Liebesgeschichten. Es ist an sich ein schöner Manga für zwischendurch, der sich leicht lesen lässt.

#2. Band: 

In diesem Band steht die Freundschaft zwischen den Mädchen im Vordergrund und ich finde es schön wie realistisch/authentisch das alles dargestellt wird. Für introvertierte Menschen ist es halt gar nicht so leicht auf andere zuzugehen und vor allem bei Koyuki ist die Schüchternheit ein zusätzliches Hindernis, dass sie erst einmal überwinden muss. Aber auch das ist vollkommen okay und deshalb ist es umso schöner, dass es nicht als verwerflich dargestellt wird. Sie sind was den Umgang mit anderen Menschen betrifft nun einmal unbeholfen und ich finde es schön Mangaserien zu sehen, die genau das thematisieren(vor allem welche mit LGBT-Bezug). Leider gibt es davon viel zu wenige und man bekommt schnell das Gefühl, als dürften introvertierte nur von extrovertieren gerettet werden und mehr auch nicht.

Ansonsten merkt man halt, dass es sich hierbei um Slice-of-Life handelt. Es passiert nichts dramatisches und man erlebt den Alltag der beiden Mädchen. Dieses Mal steht jedoch Koyuki im Vordergrund und man lernt eine Menge über sie, nachdem man im ersten Teil hauptsächlich um Konatsu ging. Ich könnte jetzt nicht behaupten, dass eine der beiden Hauptprotagonistinnen eine wirklich interessante Hintergrundgeschichte oder sonstiges haben. Jedoch sind mir beide sympathisch und es tut einfach einmal gut eine durch realistische Geschichte über zwei introvertierte Mädchen zu lesen, bei denen das nicht groß sexualisiert/romantisiert wird. Ich hoffe einfach einmal, dass die beiden im Laufe der Handlung lernen miteinander zu reden. Denn bisher gibt es viele Missverständnisse, weil sie es eben nicht machen und das stört einfach auf Dauer.


#3. Band: 

Auch in diesem Band fällt mal wieder auf wie viele Dinge überhaupt nicht zur Sprache kommen. Die beiden Mädchen reden oft nicht miteinander und trauen sich meist nicht den anderen darauf anzusprechen. Das führt dann mal wieder zu Missverständnissen und verletzten Gefühlen, wobei beides eigentlich vermeidbar gewesen wäre. Mal schauen ob sich das wirklich noch legt in den nachfolgenden Bänden.

Bisher handelt es sich bei der Reihe auf alle Fälle um eine der langsamsten Slow-Burn-Romanzen, die mir bisher untergekommen ist. Irgendwie passt es zu zwei introvertierten Mädchen, von denen eine total schüchtern ist und Schwierigkeiten hat ihre Gefühle richtig einzuordnen.Die Liebe kommt auf leisen Pfoten und schleicht sich ganz langsam in die Handlung, was irgendwie zu der Handlung passt. Es wird ständig mit Metaphern gespielt und da passt das langsame und das zarte Band der Freundschaft/Liebezwischen den beiden einfach dazu.


Fazit

Bisher hat mir die Reihe ganz gut gefallen und ich werde sie definitiv weiter verfolgen. Es ist definitiv mal etwas anderes und ich finde es schön einmal zwei introvertierte Hauptprotagonisten zu haben. Laut Verlag ist die Reihe ab 15 Jahren und mal schauen, ob dieses Rating irgendwann einmal gerechtfertigt ist. Bisher ist nämlich noch nichts geschehen, was diese Altersempfehlung rechtfertigt.

Sonntag, 23. August 2020

#008 Comic - Fence Vol. 1-2

 







Titel(Englisch)Fence
AutorC.S. Pacat
ZeichnerJohanna The Mad
VerlagBoom Box!
GenreSport/LGBT
Bände
1-4
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Nicholas Cox möchte endlich einmal richtig fechten lernen, denn bisher fehlte der passende Trainer und das Geld. Bei einem Wettkampf tritt er gegen Seiji Katayama an und verliert, aber trotz allem eröffnet dieser Wettkampf ihm die Chance endlich seinen Traum wahr werden zu lassen. Denn er bekommt ein Stipendium um an der Kings Row Private School endlich sein Talent zu nutzen, außer er schafft es nicht ins Team.


Rezensionen

#Vol. 1(Issue #1-4):
Normalerweise habe ich ja mit Comics über Sport gar nicht so viel am Hut, aber da ich zuletzt einige gute in dem Genre gelesen hatte, habe ich zu diesem hier gegriffen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Hauptfokus liegt erst einmal auf dem Fechten und man lernt im 1. Band nach und nach die einzelnen Charaktere kennen. Diese sind oft sehr überzeichnet dargestellt was ihre Funktion bzw. Charaktereigenschaften betrifft. Es ist wirklich interessant zu sehen wie unterschiedlich alle sind und das spiegelt sich auch in der Darstellung wieder. Man erkennt auf dem ersten Blick um wen es sich handelt.

Was mir besonders gut gefallen hat ist das Farbschema und die Schattierung mit einem violett-rot. Es passt zudem einfach wunderbar zu dem recht einfachen Zeichenstil. Die einzelnen Panels sprechen oft für sich und somit ist es auch nicht weiter schlimm, dass es oft relativ wenige Sprechblasen gibt.

Es gibt einige vielversprechende Handlungsstränge und mir gefällt der Humor des Zeichners. Oft wird mit Klischees gespielt und so ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet der Hauptrotagonist ein Junge aus einer ärmeren Familie mit Hilfe eines Stipendiums auf ein Sportinternat kommt. Und ich hoffe einfach einmal, dass die einzelnen Charaktere irgendwann aus ihrer Klischeerolle ausbrechen und die Handlung somit noch interessanter wird.


#Vol. 2(Issue #5-8):
Im 2. Band steht das Fechten komplett im Vordergrund und man bekommt gefühlt immer nur ein paar Brotkrumen an Informationen über die Beziehung der einzelnen Charaktere zueinander. Deshalb gebe ich diesem Teil auch nur 3 Sterne, da er mich nicht so fesseln konnte. Es war halt einfach nicht viel dabei was mir jetzt zugesagt hatte und so Fechtszenen sind nun einmal nicht so interessant wie zum Beispiel welche über Eiskunstlauf u.ä. 

Ansonsten erinnert es einen stark an die vielen Sport-Anime, was oft an den Gesichtsausdrücken und den dazugehörigen Klischees lag. Es ist auf alle Fälle spannend das mal in einem anderen Land zu sehen.

Dieses Mal erfährt man einiges über das bisherige Leben von Seiji und ich bin gespannt darauf, ob dieser Handlungsstrang fortgeführt wird. Ich würde schon gerne wissen warum er so ein Einzelgänger geworden ist und ich glaube nicht daran, dass es nur an seinem Talent lag. Der Spruch "It's lonely at the top" kommt ja nicht von ungefähr, jedoch scheint wohl mehr hinter dieser Einsamkeit zu stecken.
Alles in allem hatte ich diesen Band wirklich sehr schnell durch gelesen und da es kaum Dialog, geschweige denn interessante, detaillierte Panels gab, kamen mir die 112 Seiten eher wie 50 oder noch weniger vor.

Freitag, 21. August 2020

#318 Bücherregal - Leichenblässe


Titel(Deutsch)Leichenblässe
Titel(Englisch)Whispers of the dead
AutorSimon Beckett
VerlagRowohlt Verlag
GenreThriller
Seiten414 Seiten
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Nach dem der letzte Einsatz David Hunter fast das Leben kostete, stellt er seine Berufswahl infrage. Möchte er wirklich weiterhin als Forensiker arbeiten? Um dieser Frage zufriedenstellend beantworten zu können geht er zu der Body Farm in Tennessee, denn dort wurde er ausgebildet. Doch alles kommt anders als geplant und so muss er einem alten Freund unter die Arme greifen, der versucht einen Serienmörder zu finden. Diese die Mordserie wirft viele Fragen auf, denn die Leichen sind verwester als sie sollten und die Identität dieser lässt sich aufgrund der Zersetzung auch nicht mehr verstellen.

Review

Bei Simon Beckett gehe ich gar nicht mehr davon aus groß enttäuscht werden zu können, denn bisher haben mich seine Bücher immer auf eine ganz besondere Art fasziniert. Vor allem die Reihe rund um David Hunter hat es mir angetan und es ist definitiv nur etwas für Leser, die absolut kein Problem mit nüchternen Beschreibungen eines Forensikers umgehen können. Denn der nimmt absolut keinen Blatt vor den Mund und beschreibt nun einmal sehr genau was er sieht. Und so bekommt man Einblicke in die Welt der Verwesung und der Insekten, die man in anderen Thrillern definitiv nicht bekommt. Unter anderem ist der Handlungsort dieses Mal eine Bodyfarm in den USA, dabei handelt es sich um ein Gelände auf dem wissenschaftliche Studien zu Verwesungsprozessen stattfinden.

Eigentlich wollte ich mir viel Zeit lassen mit dem Hörbuch, aber dann war die Handlung so unheimlich fesselnd und dementsprecht fiel es mir schwer mal Pausen beim Hören einzulegen. Die bildhaften und detaillierten Beschreibungen sorgen bei mir immer für den gewissen Gänsehaut und Ekelfaktor. Passend zum Genre ist das Erzähltempo hoch und die vielen Wendungen sorgten dafür, dass ich einfach nur noch wissen wollte wie das alles ausgeht. Und die durchgehend düstere und bedrohliche Atmosphäre hat sein übriges dazu beigesteuert.

Was ich so an der Reihe liebe ist, dass man absolut ohne Vorwissen einsteigen kann. Den zweiten Teil hatte vor 5 Jahren gelesen und trotzdem war ich wieder voll drin im Geschehen. Die Figuren sind mir einfach unglaublich ans Herz gewachsen und ich finde es immer wieder schön, dass Beckett seinen Figuren so Macken und "Schrulligkeiten" gibt. Dadurch haben sie einen hohen Widererkennungswert und menscheln so schön. Sie sind definitiv keine Ansammlung reiner Klischeehaufen und haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Es fällt einem leicht sie auseinander zu halten, obwohl es eine Menge Charaktere und somit auch Namen gibt.

Mich fasziniert es immer wieder aufs Neue wie gut Beckett die forensische Anthropologie beschreibt. So wie er das alles beschreibt liest es sich nicht wie etwas, was er sich nur durch Recherchearbeiten angeeignet hat und stumpf wiedergibt. Man lernt beim Lesen eine Menge und ich finde es einfach toll, dass man auch als Laie seinen Erklärungen folgen kann.

Der Fall an sich ist mal wieder spannend und bis zum Schluss weiß man nicht so genau wer der Täter ist. Mich hatte die Auflösung richtig überrascht und über manche Wendungen war ich dann doch froh. Wenn man aufmerksam liest lässt sich das ein oder andere schon erahnen, aber das fand ich nicht weiter schlimm.

Das einzige was mir jetzt nicht so zugesagt hatte war das Ende, aber das ist nun einmal typisch amerikanisch und somit vollkommen unrealistisch. Es war jetzt nicht anders zu erwarten und mich hätte es sehr verwundert, wenn es nicht so gekommen wäre.


Fazit

Zusammenfassend lässt sich auf alle Fälle schreiben, dass mir der Teil der Reihe wirklich gut gefallen hat. Es ist auf jeden eins meiner bisherigen Lesehighlights in diesem Jahr und ich kann es kaum erwarten den nächsten Teil der Reihe zu lesen.

Mittwoch, 19. August 2020

#012 Manga - Siúil, a Rún – Das fremde Mädchen(Band 4-6)




Titel(Deutsch)Siúil, a Rún – Das fremde Mädchen
Titel(Englisch)The girl from the other side: Siúil, a Rún 
AutorNagabe
VerlagTokypop
GenreDark Fantasy/Horror
Bände4-6(bisher erschienen 7)
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Das Land ist schon seit Ewigkeiten in zwei Hälften geteilt. In dem inneren Teil leben die Menschen geschützt durch eine hohe Mauer, während in dem äußeren Teil die Außenseiter leben. Ein Fluch hat diese in groteske Gestalten verwandelt. Wenn man diese berührt geht der Fluch auf einen über und man wird zu einem von ihnen. Einer hat es sich zur Aufgabe gemacht sich aufopferungsvoll um ein kleines, blondes Mädchen zu kümmern. Kann er dieses vor dem Fluch beschützen, obwohl er selbst ein Außenseiter ist?


Review

#4. Band: 

Man erfährt dieses Mal noch mehr Details über diejenigen, die verflucht wurden und bekommt ungefähr ein Gefühl dafür warum die Menschen sich so vor vor diesem Fluch fürchten. Und dann gibt es im Laufe der Handlung immer wieder  Andeutungen darauf, dass sich Dinge grundlegend für die Hauptprotagonisten ändern werden. Das war auch der Grund warum mich die doch recht wenigen Aktionen nicht vom Lesen abgehalten haben, denn gefühlt passiert in diesem Band sehr wenig. Lediglich die wenigen Wendungen und Andeutungen geben dem Ganzen Spannung. Und natürlich die latent vorhandene Grundangst, da man absolut nicht weiß was noch passieren wird und welchen Charakteren man wirklich trauen kann. Die Zeichnungen sind wieder dunkel und sorgen zusätzlich dafür, dass man immer auf der Hut ist.

Auch über Shiva erfährt man relativ viel und das hat mich einfach nur traurig gestimmt. Es verändert das Bild was man von ihr hat und ich bin gespannt darauf, ob diese Geschichte überhaupt der Wahrheit entspricht oder ob diese eventuelle Lüge einen ganz bestimmten Zweck verfolgt(Entführung?). Dieses miträtseln was als nächstes passieren könnte von Band zu Band macht voll viel Spaß und ich bin immer wieder überrascht, dass der Mangaka es schafft die Erwartungen um ein vielfaches zu übertreffen.

Dieser Band hat mir jetzt nicht so genug gefallen wie die vorigen, deshalb vergebe ich auch nur 4 von 5 Sternen vergeben. Das Ende zeigt auf jeden Fall, dass es spannend weiter gehen wird und mal schauen, wie sich das alles noch entwickeln wird.

#5. Band: 

Was mich in diesem Band positiv überraschte war vor allem eine Szene, die mich einerseits zum Lachen brachte und dann im nächsten Moment wieder traurig stimmte. Sie macht genauso wie die restliche Handlung in diesem Band sehr deutlich, dass Shiva nach wie vor noch ein kleines Mädchen ist und auch wie eines handelt. Trotzdem macht sie genauso wie der Lehrer eine unglaubliche Charakterentwicklung durch und es ist schön zu sehen, wie die beiden sich annähern und verstehen lernen. Das ist auch der Hauptfokus in diesem Band und mir hat die Umsetzung davon total gut gefallen.

Die Hintergrundgeschichte und die Mythologie, die dieser zugrunde liegt bekommt mehr Tiefe. Man weiß aber immer noch nicht wie man diese Informationen einordnen soll und ob diese überhaupt der Wahrheit entsprechen.

An sich ist es wieder ein sehr ruhiger Band, bei dem relativ wenig passiert. Trotzdem bleibt es spannend und man wartet nur darauf, dass irgendetwas ganz schlimmes passiert. Schließlich gibt es mehrere Gruppen, die für eine Shiva eine Gefahr darstellen und die jeder Zeit angreifen könnten. Das alles wird durch den nach wie vor düsteren Zeichenstil perfekt unterstrichen. Diesem Band gebe ich ganze 5 von 5 Sternen, weil ich nur so durch die Seiten geflogen bin und einfach nur wissen wollte wie es weiter geht.


#6. Band: 

In diesem Band geht es hauptsächlich um den Lehrer und Shiva und die große Frage die im Raum steht: Wer ist der Lehrer, wo kommt er und was für eine Aufgabe hat er? Ist er wirklich Opfer des Fluches oder ist er doch ein Kind der Mutter? Gehört vielleicht einer ganz anderen Gruppe an? Und wenn ja welcher? Welches Schicksal wartet auf ihn?

Im Laufe der Handlung kommt es zu einem gewaltigen Plottwist, der mich wirklich positiv überrascht hat. Dieses Mal fällt auch der Kontrast zwischen Licht und Dunkel, also schönen Momenten und beängstigenden extrem auf. Und das lässt nur vermuten, dass die Handlung wahrscheinlich ein ganzes Stück dramatischer werden wird. Schließlich kann ein Katz und Maus Spiel ja nicht ewig andauern. Und diesbezüglich denke ich auch, dass die Kirche bald ihren Zug machen wird. Und man somit sehr bald sehen wird was das für Shiva und den Lehrer bedeutet. Aber vielleicht macht auch jemand ganz anderes einen Zug, wie es ja schon in den vorigen Bänden der Fall war. Es bleibt auf alle Fälle spannend, schließlich weiß man ja auch nicht warum die Outsider sich Shiva nicht einfach nehmen, wenn sie so sehr haben wollen. Sie hatten ja schon oft genug die Chance dazu und ich denke die Kirche wäre genauso gut dazu in der Lage. Und was ist die Intention vom Lehrer diesbezüglich?

Das Ende ist mal wieder total gemein und ein gewaltiger Cliffhanger. Man weiß nicht so wirklich was jetzt auf einen als Leser noch alles zu kommen könnte. Rein von der Handlung her kann man alles was passiert in wenigen Sätzen zusammen fassen und hat trotzdem alle wichtigen Ereignisse in diesem Band erwähnt.


Fazit

Die Reihe hat definitiv großes Suchtpotential und am liebsten würde ich direkt Band 7 lesen, aber erst einmal möchte eine Pause einlegen und alles ein wenig sacken lassen Vielleicht lese ich auch noch einmal die vorigen Bände um alles ein wenig besser zu verstehen, denn vielleicht finde ich ja so verstecke Hinweise?

Rezension Band 1-3

Sonntag, 16. August 2020

#317 Bücherregal - Die Nadel im Galaxienhaufen(Kurzrezension)

 








Titel(Deutsch)  Die Nadel im Galaxienhaufen
AutorMichael Büker
VerlagUllstein Verlage
GenreSachbuch/Wissenschaft
Seiten400 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Wie wäre es, wenn man tatsächlich durch die vielen verschiedenen Galaxien reisen könnte? Auf dieses Gedankenexperiment nimmt uns der Astroteilchenphysiker Michael Büker mit und so lernt man nicht nur vieles über die Planeten unseres Sonnensystems, sondern auch vieles über benachbarte Galaxien und die Weltraumfahrt. Hierbei handelt es sich um eine aktualisierte Neuausgabe von "Ich war noch niemals auf Saturn".

Review

Hauptsächlich wegen der unzähligen lustigen Analogien hat das Lesen unglaublich viel Spaß gemacht und deshalb habe ich auch relativ selten Lesepausen eingelegt. Man lernt erstaunlich viel beim Lesen und es ist wirklich interessant was man so alles über die verschiedenen Galaxien erfährt. Das Buch ähnelt im Aufbau einer Reise ins Weltall und so erfährt man viel über die die einzelnen Planeten unserer Galaxie, aber auch über die Sterne und weitere Galaxien.

Man erfährt außerdem einiges über den aktuellen Forschungsstand und über die ganzen Raumfahrt und Erkundungsmissionen, die schon stattgefunden haben bzw. noch stattfinden werden. 

Immer wieder gibt es kleine niedliche Comic-Schaubildchen, die das alles etwas auflockern. Auch sonst ist der Schreibstil recht bildhaft und so schafft es der Autor selbst komplexe Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären. Und so bekommt man als Laie einen recht guten, aber eher kurzen Einblick in die Astrophysik.


Fazit

Mich hat das Buch definitiv gut unterhalten und ich finde es immer wieder schön über Bücher mit leicht verständlich Erklärungen zu dieser Thematik zu stolpern. Es geht nicht zu sehr in die Tiefe und ich habe mich nicht von all dem Wissen erschlagen gefühlt, obwohl das Buch eine ganze Menge Informationen beinhaltet.

Freitag, 14. August 2020

#316 Bücherregal - Der Horror der frühen Medizin


TitelDer Horror der frühen Medizin(Englisch: The Butchering Art)
AutorLindsey Fitzharris
VerlagSuhrkamp Verlag
GenreSachbuch/Geschichte
Seiten276 Seiten(Hörbuch: 8 Stunden 36 Minuten)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

In der Mitte des 19. Jahrhunderts war das es vollkommen normal Arsen, Heroin oder Quecksilber verschrieben zu bekommen. Ärzte beschafften sich über dubiose Händler ihre Leiche zum Üben, die diese einfach ohne Erlaubnis kurz nach ihrer Beerdigung aus den Gräbern klauten. Wenn man im Krankenhaus behandelt werden wollte, musste man genug Geld für die Beerdigung vorweisen können. Denn nur eine kleine Minderheit überlebte Operationen, die mehr einer schaurigen Theateraufführung glichen als alles anderem. Warum so viele Menschen in Krankenhäusern verstarben war lange Zeit unklar. Deshalb versuchte Joseph Lister eine Methode zu entwickeln, die ein mehr oder weniger sicheres operieren ermöglichte. 

Review

Den Titel sollte man unter allen Umständen wörtlich nehmen und sich vor dem Lesen bewusst machen, dass die damalige Medizin so gut wie gar nichts mehr mit der heutigen modernen Medizin gemeinsam hat. 

Die einzelnen Szenen werden meist nicht bildhaft umschrieben, aber die wenigen Worte reichten um bei mir das Kopfkino in Gang zu bringen. Direkt vorweg möchte ich ein Beispiel nennen um zu zeigen was das Buch unter anderem behandelt. Die Menschen sind damals in die Operationssäle geströmt um den Chirurgen bei ihrer Arbeit zuzuschauen und alles glich mehr oder weniger einem Theater. Die Operationen waren unglaublich primitiv und der Gestank wurde als Krankenhausmief betitelt. Die Friedhöfe waren überfüllt und quoll im wahrsten Sinne des Wortes über.

Des öfteren war ich beim Lesen richtig geschockt, obwohl ich wusste wie schlimm die damaligen Zustände waren und Operationen um jeden Preis vermieden wurden. Man wusste halt nichts über Keime oder wie man Infektionen im Allgemeinen vermeiden sollte. Es war halt vollkommen normal und erstrebenswert eine eiternde Wunde zu haben, was heutzutage unvorstellbar wäre. Und somit war es auch vollkommen normal nach einer Operation im Krankenhaus zu versterben. Lister stieß somit quasi mit seinen Theorien bezüglich Wundheilung und Sepsis auf Granit und keiner wollte so recht auf ihn hören, obwohl seine Ergebnisse erfolgsversprechend waren. 

Dank dem Hörbuch ist mir erst einmal bewusst geworden was alles aus dem Bereich der Medizin u.ä. aus der viktorianischen Zeit stammt. Es macht einem wieder einmal bewusst wie sehr sich die Medizin seit dem 19. Jahrhundert verändert hat und das nur wegen der Forschung und weil einzelne Menschen eine Verbesserung erzielen wollten. Selbst wenn es bedeutete andere gegen sich aufzubringen. Und es ist auf eine ganz spezielle Weise faszinierend wie normal uns das Wissen heutzutage erscheint. Schließlich ist es für uns vollkommen logisch, dass Operationsbestecke und Kittel nach jedem Patient ausgetauscht bzw. desinfiziert werden. Und die Handhygiene ist ja auch Standard, was aber zu der damaligen Zeit absolut unüblich war.

Man erfährt auf den 276 Seiten wirklich viel über Listers Privatleben und was ihn geprägt und voran getrieben hat. Der Schreibstil der Autorin lässt das alles unglaublich lebendig wirken und so etwas begegnet man selten bei Biografien. Aber auch über andere Ärzte und über deren Erkenntnisse erfährt man unglaublich viel. Mir fiel es wirklich schwer beim Hören Pausen einzulegen, weil es einfach so unglaublich spannend war und man wirklich viel über die Medizingeschichte lernen kann.

Ein anderer Pluspunkt ist das Bild der viktorianischen Zeit, welches die Autorin zeichnet. Dieses unglaublich dreckig und abstoßend und wenn man eins nicht möchte, dann ist es in die Nähe eines Friedhofes oder Krankenhaus(Todeshaus!) aus dieser Zeit zu kommen. Und damit steht das Bild im sehr starken Kontrast zu dem von einigen Autoren, welche eher ein romantisches Bild zeichnen.  


Fazit

Zusammenfassend lässt sich auf alle Fälle schreiben, dass das Buch nichts fürs schwache Gemüter ist. Wie der englische Titel schon vermuten lässt geht es hier um "Metzger Kunst" bzw. Kunst des Schlachtens und wenn Operationen eines im 19. Jahrhundert waren, dann genau das. 

Mittwoch, 12. August 2020

#39 Booktalk - Nemesis

Hallo,

im Juli hatte ich "Nemesis" von Jilliane Hoffman gelesen und deshalb gibt es heute den passenden Booktalk.




TW: Drogen, Gewalt, (versuchte) Vergewaltigung, Mord

Nach einigen Jahren Pause taucht auf einmal wieder eine Leiche mit einem eingebrannten Blitz in einem Kreis  auf der Haut auf. Es ist das Erkennungsmerkmal eines weltweiten agierenden Snuff-Club, bei dem die Mitglieder dafür zahlen per Livestream der Folterung und Ermordung von Frauen zugucken zu können. Auch damals war CJ Townsend als Staatsanwältin an den Ermittlungen beteiligt und sie kam über Umwege an eine Mitgliederliste. Aus Erfahrung weiß sie, dass diese Menschen zu viel Macht und Geld haben um von der Justiz belangt zu werden und so beschließt sie selbst dagegen vorzugehen. 

Direkt zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass hier im Thriller nichts geschönt wird. Die Gewaltszenen werden teilweise sehr detailliert und umfangreich beschrieben. Diese Beschreibungen sind eher nüchtern und driften definitiv nicht in Richtung Fetisch ab, aber trotzdem möchte ich darauf hinweisen. Sie sind dieses Mal im Fokus, was zu dem Titel Nemesis(griechische Rachegöttin des gerechten Zorns) passt.

Ansonsten macht es Sinn die vorigen Teile der Reihe zu kennen, auch wenn die Autorin genug Anhaltspunkte liefert um sich in der Handlung zurecht zu finden und es somit nicht zwingend notwendig ist. Dann hat man wenigstens die Chance zu verstehen warum eine Staatsanwältin so einen extremen Sinneswandel hat und dadurch machen einige Handlungsstränge mehr Sinn. Wobei ich selbst mit dem Vorwissen nicht so ganz verstehe warum man als Autorin so einen Weg für seine Charakterin wählt? Jemand wird ja nicht ohne Grund Staatsanwältin und klettert die Karriereleiter nach und nach hoch. Und da hofft man doch für den eigenen Seelenfrieden, dass eine Staatsanwältin in der Position über den Dingen steht. Und sich nicht dazu verleiten lässt. Fakt ist auf alle Fälle dieser Band unterscheidet sich nicht nur wegen der umfangreichen, fast schon ausufernden Gewaltszenen von den vorigen. Und ein großer Unterschied ist halt diese neue CJ, die man kaum wiedererkennt.

Wie zu erwarten geht es mal wieder um das Thema Snufffilme(Mord vor laufender Kamera, ob die wirklich existieren weiß man nicht) und ich finde es gut, dass da nichts geschönt wurde. Diese Szenen werden zum Glück nur angedeutet und sehr vage beschrieben. Was das betrifft werden immer wieder Missbrauchsskandale aus den USA aus den letzten Jahren erwähnt(unter anderem der rund um Epstein). Dadurch wirkt das alles sehr aktuell und realistisch. Die vielen unterschiedlichen Perspektivwechsel ermöglichen einem einen tiefen und somit umfangreichen Überblick/Einblick des Geschehen, was mir vor allem bei der Orientierung half. Es ist halt ein sehr komplexer Fall und diese werden in Justizthrillern nun einmal von Staatsanwälten anders gehandhabt als zum Beispiel von einem Ermittler in einem Kriminalthriller. Und genau diesen Unterschied finde ich jedes Mal total spannend.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich abermals begeistern. Man merkt beim Lesen auf alle Fälle, dass die Autorin eine ehemalige Staatsanwältin ist und somit bestens über das Rechtssystem der USA Bescheid weiß. Vor allem was die Snufffilme betrifft finde ich die rechtliche Seite sehr erschreckend. Die Autorin schafft es zudem einfach immer wieder Szenen fesselnd zu beschreiben und mit gewissen Themen sorgsam umzugehen. Sie schafft es die einzelnen Figuren authentisch wirken zu lassen, selbst wenn diese nur eine kleine Nebenrolle einnehmen. Sie alle haben ihre Eigenheiten und es fiel mir leicht trotz der Masse an Charakteren diese auseinander zu halten. 

Die Werke der Autorin haben einen hohen Wiedererkennungswert und obwohl seit der letzten Veröffentlichung dieser Reihe einige Jahre vergangen sind haben mir die wenigen Rückblenden/Erzählungen gereicht um mich wieder daran zu erinnern. Vor allem mit Cupido ist ihr eine Figur gelungen, die einem im Gedächtnis bleibt.

Mir war die Handlung zu konstruiert und somit einige Zufälle zu gewollt, deshalb habe ich einen Stern abgezogen.

[Spoiler!] Was ist das bitte schön für ein fieser Cliffhanger am Ende? Der Rest vom Epilog fand ich übrigens schrecklich, weil es für mich eine zu rosarote Scheinwelt war. Und dementsprechend froh war ich über diesen realistischen Vorschlaghammer. 

An sich ist es auf alle Fälle ein spannender und sehr grausamer Justizthriller, der sich jedoch von den vorigen der Reihe unterscheidet. Mir selbst hat jetzt die neue CJ nicht so zugesagt, aber ihre Verwandlung macht durchaus Sinn und passiert nach und nach. Auch die Selbstjustiz empfand ich als problematisch, schließlich würde die Welt im Chaos versinken wenn jeder so handeln würde wie gewisse Charaktere in diesem Buch. Es muss einfach andere Wege gebe und wenn nicht muss man versuchen diese zu schaffen damit sich eben keiner mehr frei verkaufen kann. Trotz der Kritikpunkte vergebe ich 4 von 5 Sternen, da die Handlung so fesselnd war und ich die neueste Entwicklung rund um die Snufffilme(in dieser Buchreihe!) gut finde.

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 9. August 2020

#315 Bücherregal - Die subtile Kunst des Draufscheißens(Kurzrezension)


TitelDie subtile Kunst des Daraufscheißens
Titel(Englisch)The subtle art of not giving a f*ck
AutorMark Manson
VerlagMVG Verlag
GenreSelbsthilfe/Ratgeber
Seiten224 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Warum sollte man etwas positiv sehen, was alles andere als positiv ist? Warum sollte man immer danach streben perfekt zu werden? Warum kann man nicht einfach zu seinen Fehlern stehen? Genau diese Fragen greift Mark Manson in seinem Ratgeber auf und zeigt einem Wege wie man Sachen gelassener sehen kann. Denn genau das soll einem auf längere Sicht glücklich machen, denn dieses perfektionieren und die Suche nach kurzen Glücksmomenten/Kicks macht einen auf Dauer nur unglücklich.

Review

Der Name des Ratgebers ist definitiv Programm und was anderes darf man vom Schreibstil her nicht erwarten. Alles wurde sehr locker und direkt formuliert und der Autor bringt es an vielen Stellen direkt auf den Punkt ohne dabei etwas schön und möglichst korrekt zu umschreiben. Und er schreckt auch nicht davor zurück den Leser zu verletzten.

Man merkt halt einfach, dass der Autor seine eigenen Erfahrungen nutzt um seinen Standpunkt zu verdeutlichen und genau das macht diesen Ratgeber so authentisch. Denn es wird keine hoch gestochene, korrekte Sprache genommen um einen zu verdeutlichen wie weit man es im Leben schaffen kann, so lange man seine Ziele nur visualiert. Stattdessen wird oft genug deutlich gemacht, dass man nichts besonderes ist und dieses Streben nach Reichtum einem auf Dauer nichts bringt. Vor allem seine Aussagen über die tausend Ratgeber aus der Sparte fand ich toll, denn genau diese Meinung sollte der allgemin Konsens sein. Schließlich ist es ja Quatsch einen Personal Coach zu haben, der einfach nur gut in Sachen Rethorik und somit einem vollquatschen ist, aber dem halt jegliche Lebenserfahrung fehlt.

Was mir jetzt nicht so gut gefallen hatte an dem Ratgeber war das ständige erwähnen vom Geschlechtsverkehr und wie viel er davon wohl offensichtlich in jungen Jahre hatte. Und auch an vielen anderen Stellen lässt das Thema Sexismus grüßen, was ich stellenweise einfach nur unnötig fand. Was nützt es mir auch als Leser zu wissen, dass er so viele Frauen hatte? Das heißt ja dann nicht zwangsläufig, dass derjenige gute Ratschläge geben kann.

Leider fehlt auch ein roter Faden, der einen durch die jeweiligen Kapitel begleitet. So hat man das Gefühl als käme der Autor vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen und alles ist sehr chaotisch. Man weiß als Leser einfach nicht wie das genannte alles zusammen hängen soll und die vielen Wiederholungen machen es einem auch nicht leichter.

Fazit

An sich ist es auf alle Fälle ein lustiger Ratgeber, dem man mal zwischendurch lesen kann. Jedoch habe ich bei einem NYT-Bestseller einfach mehr Tiefe und einen besseren Schreibstil erwartet.

Freitag, 7. August 2020

#314 Bücherregal - Solitaire


Titel(Deutsch/Englisch)Solitaire
AutorAlice Oseman
VerlagHarper Collins
GenreContemporary Young Adult
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Die 16-jährige Tori Spring liebt es zu lesen und zu bloggen. Sie ist introviert und würde liebend gerne öfters mit anderen interagieren, aber steht sich dabei selbst im Weg. Eigentlich hatte sie einige Freunde, doch dann passierte das mit ihrem Bruder Charlie und jetzt muss sie sich um die A-Levels kümmern, damit sie sich an der Uni einschreiben kann. Und dann taucht auf einmal die Organisation Solitaire auf und Michael Holden tritt auch noch in ihr Leben. Eigentlich ist es das vollkommen gleichgültig, auf jeden Fall denkt sie das.

Review

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnen, dass es hier im Buch um psychische Erkrankungen, Esstörungen, Selbstverletzendes Verhalten, Suizid/Suizidversuch geht und ähnliches.

Was mir beim Lesen total gefehlt hatte waren Erklärungen für bestimmte Handlungsweisen. Vor allem gegen Schluss hat man das Gefühl als wäre die Ich-Erzählerin nur ein sehr impulsives Teenager-Mädchen, was jetzt nicht ungewöhnlich für das Alter ist. Aber rein als Übersprungshandlung sich fast umzubringen fand ich dann doch etwas weit hergeholt. Allgemein hätte man mit dem Thema psychische Erkrankungen besser und sensibler umgehen können, schließlich handelt es sich ja hierbei um ein Jugendroman und dementsprechend sprachlos haben mich manche Passagen gemacht.

Vor allem ist es problematisch, dass gefühlt an keiner Stelle das Wort "Psychologe" geschweige denn Therapie auftaucht. Ich hatte jetzt nicht das Gefühl als wären die Probleme von Charlie romantisiert wurden, aber ich hatte das starke Gefühl als wären sie nur Mittel zum Zweck gewesen. Und das hat mich dann an Fanfics erinnert in denen es nur darum geht, dass sih Charakter X um Charakter Y sorgt und nicht darum das alles halbwegs realistisch darzustellen. Auch wenn das bedeutet dem Leser zu signalisieren, das psychische Erkrankungen gar nicht so schlimm sind. Und das Leben nun einmal weiter geht und es dem Umfeld einfach vollkommen egal ist. Natürlich gibt es auch solche Fälle, aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein. Immerhin haben diejenigen Freunde, teilweise sogar beste Freunde und trotzdem scheint denen das alles vollkommen egal.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre der Handlungsstrang rund um das Thema "Liebe". Es ist ja keine Seltenheit, dass in einem YA-Roman ein Junge auftaucht und das Mädchen dann plötzlich keine psychischen Probleme mehr hat. Und genau das ist hier der Fall, was ich total widerlich finde. Eine psychische Erkrankung wird nicht schlagartig besser, nur weil man sich verliebt. Und so wie sich Tori verhält deutet alles darauf hin, dass sie psychisch nicht ganz auf der Höhe ist. Und leider wählt die Autorin genau den Weg aus, den ich total verwerflich finde.

Auch sonst ist Tori einfach eine Person, der man lautstark die Meinung sagen möchte. Immerhin grenzt sie sich ja freiwillig von allen anderen ab und stellt sich so hin, als wäre niemand für sie da. Dabei hat sie jede Menge Leute um sich, die sich um sie kümmern. Oft benimmt sie sich dann auch wie ein verzogenes Mädchen, dass alles hinterher getrafen haben möchte. Und um die sich gefälligst alle zu kümmern haben. Passiert dies nicht ist es ein Weltuntergang und das war auch eine der Gründe warum ich das Buch am liebsten mitten drin abgebrochen hätte. Und leider wird es oft genug während der Handlung so dargestellt als wäre dieses Verhalten vollkommen normal und okay.


Fazit

Lohnt es sich das Buch zu lesen? Wenn man Wert auf einen logischen Handlungsaufbau legt wahrscheinlich nicht. Man braucht es wohl auch nicht zu lesen um die anderen Teile der Reihe zu verstehen. Man kann der Autorin zu gute halten, dass das ihr Debütroman ist. Aber selbst das rechtfertigt finde ich nicht die Darstellung von psychischen Erkrankungen. Die Betroffenen haben schon genug mit der Stigmatisierung zu kämpfen und da braucht es nicht noch einen weiteren Roman in dem das alles überzogen und fragwürdig dargestellt wird.

Mittwoch, 5. August 2020

Lesemonat Juli




Guten Morgen,
jetzt ist der Juli auch schon wieder vorbei und deshalb gibt es heute den passenden Rückblick über all die gelesenen Bücher.
Insgesamt habe ich für den Blog 13.574 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 5.207 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 606 Wörter pro Tag.

  • Clap when you land von Elizabeth Acevado, 5/5 Sternen
  • Der Tote auf Amrum von Anna Johannsen, 4/5 Sternen
  • Nemesis von Jilliane Hoffman, 4/5 Sternen
  • Kissing Chloe Brown von Talia Hibbert, 3,5/5 Sternen
  • Children of Blood and Bone von Tomi Adeyemi, 4/5 Sternen
  • Love, Creekwood von Becky Albertalli, 1,5/5 Sternen
  • The Great Gatsby von F. Scott Fitzgerald, 1,5/5 Sternen
  • Loveless von Alice Oseman, 4/5 Sternen
  • Die Nadel im Galaxienhaufen von Michael Büker, 4/5 Sternen
  • Such a fun age von Kiley Reid, 3/5 Sternen

10 Bücher | 3.639 Seiten | 364 Seiten/Buch | 118 Seiten/Tag
1 Comic | 0 Graphic Novel | - Light Novel | 11 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,45/5
Verlage: 8
bereiste Länder: 5
Genre: 7(1xKrimi, 2xRoman, 2xSachbuch, 1x Thriller, 3xYA, 1xYA Fantasy)

Highlight: Clap when you land von Elizabeth Acevado

Flop: Love, Creekwood von Becky Albertalli
The Great Gatsby


In "Clap when you land" von Elizabeth Acevado geht es um zwei Halbschwester, die erst voneinander erfahren als ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen. Mir hat dieser Roman total gut gefallen und ich finde es immer wieder schön welche in Versform zu finden. Es ist auf alle Fälle einmal etwas anderes und es werden wichtige Themen angesprochen(Privilegien, die mit Wohnort u.a. einhergehen uvm).

Bei "Der Tote auf Amrum" von Anna Johannsen geht es um die Inselkommissarin Lena Lorenzen, die den Mordfall rund um einen reichen Immobilienverwalter auf Amrum aufklären muss. Mir hat der Teil der Reihe mal wieder ganz gut gefallen und ich finde es immer wieder schön Nordseekrimis zu lesen, die nicht ganz so brutal und von der Handlung recht ruhig sind.

In "Nemesis" von Jilliane Hoffman geht es um die Anwältin C.J. Townsend, die Jagd auf Mitglieder des Snuffclubs macht. Ich liebe die Bücher der Autorin und deshalb wundert es mich nicht, dass ich auch diesen Teil der Reihe mag. Es ist einfach immer wieder erschreckend was für menschliche Abgründe sich in ihren Bücher auftun und wie gut die Autorin das alles umschreiben kann. Und hier möchte ich direkt darauf hinweisen: Ihre Justizthriller sind stellenweise sehr brutal und sie umschreibt das alles recht bildhaft.

"Kissing Chloe Brown" von Talia Hibbert handelt von Chloe, die an Fibromyalgie erkrankt ist und die nach vielen Jahren endlich ihr Leben für sich zurückgewinnen möchte und deshalb eine Liste anfertigt. Es ist schön einmal eine Hauptprotagonistin zu haben, die eben nicht sichtbar krank ist und nur dazu dienen soll den Leser daran zu erinnern das Leben mehr wert zu schätzen. Das was mich mit am meisten gestört hatte war, dass Chloe ständig scharf auf Redford(und umgekehrt) war und das ist dann doch sehr irritierend.

In "Children of Blood and Bone" von Tomi Adeyemi geht es darum, dass in der Blutnacht der König alle Magier töten ließ und Zelié die Chance hat die Magie zurück zuholen und somit ihr Volk vom König zu befreien. Das Buch hatte ich auf Deutsch als Hörbuch angefangen und anstatt der Handlung zu lauschen regte ich mich gefühlt ständig über die Sprecherin auf. Dann hatte ich mich dazu entschlossen das Buch auf Englisch als eBook zu Ende zu lesen und siehe da die Handlung ist gar nicht so schlecht und ich freue mich jetzt auf den zweiten Teil. 

"Love, Creekwood" von Becky Albertalli ist eine Novella, die über das Leben der Hauptprotagonisten an der Uni aus dem Simonverse handelt. Ohne hier zu ausschweifend mich darüber auszulassen was mich im einzelnen daran stört: Die Novella hat 120 Seiten und wurde in Mailform verfasst. Mit inbegriffen ist eine Leseprobe und Mails haben Mailheader. Ich glaube jeder kann sich ungefähr denken wie wenig Handlung wirklich enthalten ist und wie wenig man in kurzen Mails wirklich dem Gegenüber vermitteln kann. 

In "The Great Gatsby" von F. Scott Fitzgerald geht es um einen reichen Mann, der sehr dekadent um 1920 lebte und deshalb für viele ein toller Gastgeber war. Hierzu hatte ich vor vielen Jahren den Film im Kino gesehen und ich kann jetzt rückblickend noch nicht einmal sagen, ob wir den mit dem Englisch LK oder Französisch GK gesehen hatten. Ich hatte den Film auf alle Fälle nicht verstanden und auch nach dem Lesen des Buches bin ich nicht wirklich schlauer. Es ist halt alles sehr vorhersehbar und wer solche Geschichten kennt, weiß halt einfach wie es ausgeht. 

Bei "Loveless" von Alice Oseman geht es um Georgia, die sich endlich einmal verlieben möchte an der Uni. Endlich gibt es ein neues Buch mit einem asexuellen Charakter und ich finde es wirklich sehr gut wie das alles dargestellt wurde. Leider gibt es ja nach wie vor kaum Bücher über Asexualität und was das betrifft gibt es zu viele Vorurteile. 

Und dann habe ich noch "Die Nadel im Galaxienhaufen" von Michael Büker gelesen, bei dem es um die vielen Galaxien geht. Er erklärt alles für den Laien verständlich und ich war oft erstaunt was für tolle Beispiele/Analogien er dafür nutzt. 

Bei "Such a fun age" von Kiley Reid geht es um eine weiße Bloggerin, die recht spät abends ihre afroamerikanische Nanny anruft damit diese ihr kleines Kind im Einkaufszentrum betreuen kann. Dort wird diese von der Security zur Rede gestellt, da sie immer noch ihr Kleid von der Party trägt und alles auf eine Kindesentführung hindeutet. Das Buch zeigt ein sehr erschreckendes Bild von den USA, was so auch immer wieder in den Nachrichten gezeigt wird. 

Im Juli fand der ReadingRush statt zudem ich ja letzte Woche schon einen Blogeintrag veröffentlicht hatte. Dieses Mal hatte ich nicht so großen Gefallen daran, was aber an äußeren Umständen lag und später dann auch an all dem was die Veranstalter gemacht hatten. Dafür war es aber eine gute Ablenkung zu all dem was um mich herum passiert und ich habe dadurch einige viele Blogeinträge vorschreiben können, was ja auch nicht schlecht ist. Trotzdem finde ich es schade, dass sich das alles so entwickelt hat.

Dann hat ja noch das #dickeBücherCamp begonnen wofür ich schon ganze zwei Bücher geschafft habe. Im August werde ich dann noch zwei lesen und dann ist es leider schon vorbei. Ich mag dicke Bücher einfach und leider schaffe ich es viel zu selten eins zu lesen.

Für den August habe ich nichts groß geplant und ich werde wahrscheinlich ohnehin nicht so zum Lesen kommen. Ansonsten hoffe ich einen gewissen Punkt von meiner To-Do-Liste streichen zu können, der einen unendlichen Rattenschwanz nach sich gezogen hat und ich will das alles einfach nur noch abhaken.

LG

Sonntag, 2. August 2020

#313 Bücherregal - Everything is f*cked(Kurzrezension)


Titel(Englisch)Everything is f*cked
AutorMark Manson
VerlagHarper 
GenreRatgeber/Nonfiction
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Eigentlich müsste es und fantastisch gehen, schließlich sind wir in unserem Handeln so frei wie noch nie und haben eigentlich mehr als genug Geld. Und die Menschen sind heute auch viel gesünder als früher, aber trotzdem fühlen wir uns hoffnungslos. Schließlich sehen wir Tag für Tag die Folgen des Klimawandels und die Wirtschaft ist nicht so sicher wie gedacht. Was macht eigentlich das Glück und die Hoffnung aus? Und warum können wir nicht einfach zufrieden sein mit dem was wir haben?

Review

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnen, dass es sich hierbei um eine Ansammlung von kurzen Texten handelt, die mal mehr und mal weniger gut recherchiert wurden. Einen roten Faden sucht man vergebens und viele Texte passen einfach nicht zusammen. Man hätte ruhig im Klappentext erwähnen können, dass es sich teilweise einfach um Blogeinträge handelt.

Was mir total negativ aufgefallen ist beim Lesen ist die Länge mancher Kapitel. Viele Themen werden nur angeschnitten und nie richtig erläutert und deshalb erscheint es oft so als wolle der Autor nur möglichst provokante Texte verfassen. Es ist ein dünnes Buch und ja man kann deshalb schon erahnen, dass nicht alles in voller Länge ausdiskutiert wird. Jedoch sollten wichtige Themen wie Privilegien nicht einfach unter den Tisch fallen, nur weil man halt ein dünnes Büchlein kreieren will.

Dann hatte ich auch noch einige Probleme damit seinen Argumentationsketten zu folgen. Er versucht nicht nur an einer Stelle das Leid der Leute miteinander zu vergleichen und ob es wirklich gerechtfertigt dieses Leid zu verspüren, wenn andere viel mehr ertragen müssen/mussten. Was diese Vergleiche in einem Buch über Hoffnung zu suchen haben ist mir schleierhaft und so etwas überhaupt zu vergleichen ist mir schleierhaft.

Ein anderer Kritikpunkt ist, dass man viele der Informationen aus dem Buch schon längst wo anders gelesen hat. Der einzige Unterschied ist das Niveau des Schreibstils und die Anekdoten wurden meist besser ausgewählt. Mir hat der einfache Schreibstil jetzt nicht zugesagt, aber so etwas ist ja immer Geschmackssache. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, als hätte der Autor manche Themen falsch verstanden und er widerspricht sich auch im Laufe des Buches des öfteren.

Fazit

Anfangs hatte ich noch so gedacht, dass 2 Sterne ein ziemlich harsches Urteil darstellen. Jedoch wenn ich meine Rezension so durchgehe finde ich keinen Grund dafür das Buch besser zu bewerten. Dafür hätte man einfach mehr Erklärungen abliefern müssen, anstatt einfach nur ein paar kritische Texte aneinander zureihen. Leider sucht man das Hauptthema Hoffnung vergebens und ich manchmal das Gefühl, als ginge es eher um das Gegenteil davon.