Freitag, 28. Oktober 2022

#497 Bücherregal - Hochsensibel

  

 


TitelHochsensibel
AutorEliane Reichardt
VerlagIrisiana
GenreRatgeber/Sachbuch
Seiten256
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Was bedeutet es hochsensibel zu sein? Obwohl ungefähr jeder 7. Menschen dieses Persönlichkeitsmerkmal hat, wissen die wenigsten was hinter diesem Begriff steckt. Und selbst manch ein Therapeut sieht darin ein Makel, wenn nicht sogar eine Krankheit, die unbedingt behandelt werden muss. Doch es gibt Wege dieses Merkmal zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. 

Review

In dem Buch geht es unter anderem darum, wie sich das Wissen zum Thema Hochsensibilität verändert hat. Allem voran geht es hier hauptsächlich um den Stand der Forschung, wie es überhaupt zu dem Begriff kam und welche Theorien dahinter stecken. Denn schon lange bevor Aron in den 90ern das alles erst mal beschrieben hat, war es Gegenstand von etlichen Theorien. 

Vor allem fand ich es schön, dass viele verschiedene Menschen zu Wort kommen. Denn nicht bei jedem ist dieses Persönlichkeitsmerkmal gleich stark ausgeprägt, weshalb die Erfahrungen komplett unterschiedlich sein können. All das wird mit zahlreichen Fakten und Quellen untermauert, die zeigen wie komplex die Zusammenhänge sind. Dadurch konnte ich vieles besser einordnen und verstehen. 

Während dem Lesen habe ich immer wieder festgestellt, dass eine hochsensible Autorin das Buch verfasst hat. Und sie definitiv ein sehr fundiertes Wissen hat. Sie gibt einen guten Überblick über das Thema und zeigt selbst all jenen ohne Vorwissen, was es bedeutet dieses Persönlichkeitsmerkmal zu haben.

Für mich ist das Buch eine perfekte Mischung aus Sachbuch und Ratgeber. Bisher habe ich schon recht viel über das Thema gelesen und es ist immer mal wieder schön, wenn ich trotz allem noch etwas dazu lernen kann. Unter anderem habe ich viel über Hochbegabung gelernt, was bei mir ja schon länger vermutet wird und mit dem ich mich bisher noch nicht auseinander gesetzt habe.

Immer wieder gibt es alles Mögliche an Ratschlägen, die einem dabei helfen können besser mit der Veranlagung in unserer schnelllebigen Gesellschaft zurecht zu kommen. Schließlich nehmen die Reize immer mehr zu und alles wird bunter und schriller. Weshalb es umso wichtiger ist sich mit solchen Persönlichkeitsmerkmalen auseinanderzusetzen und zu verstehen, dass diese permanente Reizüberflutung bei Hochsensibilität pures Gift ist. Was das betrifft sollte viel mehr darüber aufgeklärt werden, denn entweder wird es als Hirngespinst oder Modediagnose abgetan. Dabei ist es wissenschaftlich bewiesen, dass hochsensible die Welt intensiver wahrnehmen. 

Besonders hat mir das Kapitel gefallen, in dem es um den Wandel der Gesellschaft und den Einfluss auf Hochsensibilität ging. In den letzten Jahrzehnten haben die Rückzugsmöglichkeiten immer mehr abgenommen. Es ist vollkommen normal geworden in riesige Supermärkte zu gehen, in denen ständig Musik läuft und das Warenangebot immer mehr zu nimmt. Zudem gibt es eine regelrechte Informationsflut und alles wird immer hektischer.  

Der Wandel der Arbeitswelt hat zum Beispiel zur Folge, dass immer mehr Menschen in Großraumbüros arbeiten. Was für jemanden ohne entsprechenden Reizfilter viel zu anstrengend ist. Zudem sind Hochsensible eher Generalisten, das heißt sie sind in vielen Bereichen relativ gut und lieben die Abwechslung. Heutzutage werden jedoch Spezialisten gesucht, was es schwer macht das passende zu finden. 
Fazit

Alles in allem vermittelt das Buch ein positives Bild, was mir wirklich gut gefallen hat. Schließlich ist Hochsensibilität in gewissen Teilbereichen eine Gabe und deshalb ist es immer wieder schade, dass manche es als etwas negatives darstellen. 

Sonntag, 23. Oktober 2022

#67 Manga - I want to eat your pancreas

   




Titel(Englisch)I want to eat your pancreas
Titel(Japanisch)君の膵臓をたべたい(Kimi no Suizō o Tabetai)
AutorYoru Sumino
VerlagSeven Seas
GenreRomance/Shojo/Jugend
BändeSammelband
Meine Bewertung
3/5


Inhalt

Der introvertierte Oberstufenschüler findet in einem Wartezimmer das Tagebuch eines Mädchens, dass eine tödliche Bauchspeicheldrüsenerkrankung hat. Und wahrscheinlich nicht mehr lange leben wird. Er ist ganz erstaunt, als er erfährt wer diese Person ist. Denn es handelt sich um seine fröhliche Klassenkameradin Sakura. Doch niemand außer ihrer Familie weiß von ihrem Geheimnis. Eigentlich hat der Junge absolut keine Lust auf eine Freundschaft mit ihr, doch dann kommt alles anders.


Review

An dem Manga hatte mich vor allem der Titel abgeschreckt, weshalb ich mir noch nicht einmal den Klappentext durch gelesen hatte. Jedoch wurde mir dann nahe gelegt ihn trotzdem zu lesen und ich war dann richtig baff, dass es an sich eine wirklich schöne Liebesgeschichte ist. 

Hauptsächlich geht es hier um zwei komplett gegensätzliche Charaktere und der Ausgang der Geschichte ist von Anfang an klar. Immer wird im Laufe der Handlung gezeigt wie wichtig es ist Dinge nicht auf später zu verschieben und man jeden Tag so leben sollte, als wäre es der letzte. Erst mit der Zeit freunden sich die beiden an und Sakura hat endlich jemand, zu dem sie ehrlich sein kann. Denn er kennt nun ihr größtes Geheimnis und sie möchte ihren sonstigen Freunden keine Last sein.
Immer wieder gibt es witzige Stellen, die die Handlung etwas auflockern.

Vor allem der Plottwist gegen Ende hat mir gefallen, da er wirklich überraschend kam. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, nur dass dieser Moment sehr polarisierend ist und entweder liebt oder hasst man ihn.

Der Zeichenstil hat mir jetzt weniger zugesagt, da er mir schlichtweg zu simpel war. Die Panels beinhalten nur das wesentliche und die Dialoge beschränken sich auch auf wenige Worte. Aus dem Grund hatte ich den Manga auch recht schnell trotz der hohen Seitenzahl durch gelesen. 

Mit Sakura als Hauptcharakter hatte ich teilweise immense Probleme. Nicht ohne Grund lese ich eher selten Shojo-Manga, da mir wie hier die Charaktere schlichtweg zu überdreht und positiv dargestellt werden. An sich fand ich es total schade, dass man nur diese Seite von ihr gezeigt bekommen hatte und jegliche Emotionen überzogen dargestellt wurden. An sich passt das total zu dem Alter der Charaktere, der Zielgruppe und natürlich dem Genre, jedoch ist es absolut nicht mein Fall. Ansonsten hat mich die Handlung viel an Young Adult Sickliterature erinnert, was die Sache nicht besser macht.

Man erfährt relativ wenig über die Gedankenwelt der beiden Hauptcharaktere, was mich bei einem Manga wenig wundert. Deshalb fehlt gefühlt die Hälfte der Handlung und alles wirkt sehr oberflächlich.

Leider wird hier wie in vielen anderen Geschichten Introversion als ein Makel dargestellt und es scheint so, als müsste der Hauptcharakter es endlich überwinden um das Leben schätzen zu lernen. Was wirklich sehr schade ist, da dadurch viele Klischees bedient werden. Was das betrifft empfand ich Sakuras Verhalten definitiv als übergriffig. Sie möchte ihm um jeden Preis zeigen was das Leben so toll macht und vergisst dabei ganz, dass nicht jedem die gleichen Sachen gefallen. Was das betrifft wird hier sehr gut dargestellt was viele introvertierte Menschen erleben.


Fazit

An sich fand ich den Sammelband ganz okay, jedoch hatte ich mehr Tiefe und Herzschmerz erwartet. 

Freitag, 21. Oktober 2022

#496 Bücherregal - Der 13. Mann

 

 

   


TitelDer 13. Mann(Eberhardt und Jarmer ermitteln #2)
AutorFlorian Schwieker, Michael Tsokos
VerlagKnaur Verlag
GenreKrimi/Justizkrimi
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Timo Krampe erhofft sich Hilfe vom Anwalt Rocco Eberhardt. Denn zusammen mit seinem Freund Jörg war er Teil vom Granther-Experiment, bei dem 2003 Pflegekinder durch das Berliner Jugendamt gezielt an pädophile Männer vermittelt wurden. Jetzt wollten die beiden damit an die Öffentlichkeit gehen, doch es kam alles anders. Denn Jörg liegt als Wasserleiche in der Pathologie bei dem Rechtsmediziner Justus Jarmer und allen Anschein wurde er ermordet. 

Review

CN: Missbrauch von Kindern 

Dieses Buch beruht auf wahren Begebenheiten, die mich definitiv sprach- und vollkommen fassungslos gemacht haben. Mir hat vor allem der angenehme Schreibstil gefallen. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und durch die genauen Zeit- und Ortsangaben hatte ich mich relativ schnell zurechtgefunden. 
Im Laufe der Handlung nimmt die Spannung langsam zu. Die zahlreichen Wendungen hatten mich nachdenklich gestimmt und mir immer wieder gezeigt wie wichtig es ist, auch auf die Details in den unscheinbaren Szenen zu achten. 

Während der Handlung bekommt man immer wieder ausführliche Einblicke in die Strafverfolgung, was man bei einem Justizkrimi nichts ungewöhnliches ist. Jedoch lässt das alles das Geschehene recht langatmig wirken, da eben oft nichts nennenswertes passiert. Es zeigt auf alle Fälle wie umfassend solche Prozesse sind und wie lange es dauert bis tatsächlich am Ende das Urteil steht. Da die Autoren selbst Strafverteidiger bzw. Rechtsmediziner sind, geben sie einem tiefe Einblicke in ihre Arbeitswelt. Mir war das teilweise jedoch etwas zu viel des Guten und da die Handlungsgeschwindigkeit so niedrig war, hatte sich das alles ziemlich gezogen. 

Was mir jedoch gefallen war, dass die Ermittlungen zu jeder Zeit im Vordergrund standen und es ist mal ganz angenehm einen Krimi ohne viel Nebenhandlung zu haben.

Gefühlt kann es bei solchen Themen wie Kindesmissbrauch keine Gerechtigkeit geben. Wie nicht anders zu erwarten werden auch hier Ermittlungen blockiert und bewusst manipuliert. Und immer wieder hatte ich das Gefühl, als wollen die Beteiligten um jeden Preis eine Aufklärung des Falls verhindern. 

Vor allem das Ende hatte mich eiskalt erwischt, wobei wenn ich genauer darüber nachdenke wurde genau das immer angedeutet. Aber jedoch hatte ich genau den Handlungsausgang relativ früh als unwahrscheinlich eingestuft.

Fazit

Alles in allem handelt es sich hierbei um einen unblutigen Justizkrimi, der mich gut gefesselt hat. Innerhalb von wenigen Zugfahrten hatte ich ihn fertig gelesen und immer wieder hatte ich gespannt darauf gewartet was mich erwarten wird. Hoffentlich kommt bald ein neuer Band raus, damit ich endlich weiter lesen kann. Die Kombination Anwalt und Rechtsmediziner macht mir immer wieder Spaß und es ist einfach mal schön einen Krimi zu haben, der nicht aus der Perspektive der Polizei erzählt wird.

Mittwoch, 19. Oktober 2022

Lesemonat September 2022

  

 

Guten Morgen, 

letzten Monat hatte ich relativ viel gelesen und das trotz der unzähligen Termine. Hoffentlich kann ich bald die ersten Resultate davon sehen und vielleicht kann ich über die ein oder andere Sache hier auf dem Blog berichten. Ich bin auf jeden Fall schon total gespannt auf die Veränderungen in denen nächsten Monaten, die auf mich zukommen werden. Ansonsten habe ich es endlich einmal geschafft bestimmte Zeichnungen fertig zu stellen und für den Blog konnte ich auch ganz viele Beiträge zaubern. Mittlerweile schreibe ich wieder all die Rezensionen auf einem Block per Hand vor und das hilft mir enorm dabei wieder regelmäßig Bücher zu bewerten. Hoffentlich schaffe ich es demnächst den Großteil davon abzutippen, denn mittlerweile sind schon eine handvoll fertig vorgeschrieben.

  • Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo, 3 von 5 Sternen
  • Nach dem Tod komm ich von Thomas Kundt, Tarkan Bagci, 3 von 5 Sternen
  • Alles muss raus von Thilo Mischke, 5 von 5 Sternen
  • Mama, ich bin schwul von Anna Simonetti, Riccardo Simonetti, 4,5 von 5 Sternen
  • Schmerz und kein Trost von Elias Haller, 4 von 5 Sternen
  • No one is too small to make a difference von Greta Thunberg, 4 von 5 Sternen
  • Nur kurz leben von Catherine Strefford, 4 von 5 Sternen
  • Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr, 3 von 5 Sternen
  • Scharnow von Bela B. Felsenheimer, 3 von 5 Sternen
  • Rheinlandbastard von Dieter Aurass, 3 von 5 Sternen
  • Zwei Grad mehr in Deutschland von Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Harald Welzer, 4 von 5 Sternen

11 Bücher | 3.242 Seiten | 295 Seiten/Buch | 108 Seiten/Tag
Comic | 3 Graphic Novel | - Light Novel | 7 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,68/5
Verlage: 9
bereiste Länder: 3
Genre: 8(1xBiografie, 1xFantasy, 2xhistorischer Roman, 1xReiseberichte, 2xRoman, 2xSachbuch, 1xThriller, 1xTrue Crime )

Highlight: Alles muss raus von Thilo Mischke, 5 von 5 Sternen

Flop: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr, 3 von 5 Sternen


In dem Fantasyroman "Das Lied der Krähen" von Leigh Bardugo versucht eine Gruppe jemanden aus einem gut bewachten Gefängnis zu befreien. Mir fiel es richtig schwer mich in der Handlung zurecht zu finden, weil es schlichtweg aus zu vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Zudem gibt es gefühlt 1.000 Protagonisten, deren Geschichte und Namen man sich merken muss. Weil mir der atmosphärische Stil so gut gefallen hat werde ich dem Nachfolgeband noch eine Chance geben. Denn wenn ich eins möchte, dann ist es mehr Fantasyromane zu lesen.

In "Nach dem Tod komm ich" von Thomas Kundt und Tarkan Bagci wird aus dem Alltag eines Tatortreinigers erzählt. Hier geht es untere anderen um Wohnungsräumungen von Messies, die Reinigung einer Wohnung nach einem Gewaltverbrechen, aber auch nach natürlichen Toden. An sich fand ich das alles sehr interessant, jedoch hat mir der moderne Schreibstil nicht zugesagt. Er passt schlichtweg nicht zu dem was beschrieben wird.

"Alles muss raus" von Thilo Mischke erzählt von vielen Erlebnissen, die der Autor aufgrund von diverser Reisen gemacht hat. Von ihm habe ich schon etliche Reportagen im Fernseh gesehen und deshalb war ich richtig gespannt auf das Buch. Er zeigt auf alle Fälle wie wichtig es ist dem Gegenüber wirklich zuzuhören. Das Hörbuch hatte ich ein paar Mal pausiert und auch jetzt einige Zeit später kann ich mich genau an die Wanderstrecke erinnern, die ich beim Hören zurück gelegt hatte. So wirklich in Worte kann ich das gehörte nicht fassen. Es hat mich definitiv nachdenklich gestimmt und mir noch einmal gezeigt, wie wichtig es ist sich zu informieren und nicht zu schnell Urteile zu fällen.

"Mama, ich bin schwul" von Anna und Riccardo Simonetti erzählt aus dem Leben von Mutter und Sohn und wie es ist, als homosexueller in einem Ort in Bayern aufzuwachsen. Hauptsächlich hatte ich mir das Buch tatsächlich wegen beiden Autoren gekauft, denn diese Konstellation findet man selten. Wie ist es als Elternteil, wenn der eigene Sohn sich alles andere als klischeehaft männlich verhält? Und er trotz all der Diskriminierung und Mobbing dazu entscheidet weiter seinen Weg zu gehen? Wie war es für Riccardo dort aufzuwachsen und zu wissen, dass viele einen missachten und als schwul titulieren? Obwohl man selbst noch gar nicht weiß, was für eine sexuelle Orientierung man hat? Mir hat das Buch definitiv gezeigt wie wichtig Selbstakzeptanz ist und sich in unserer Gesellschaft noch viel verändern muss. Und wie wichtig es ist zu sehen, dass auch andere eben nicht dem heteronormativen Bild entsprechen und das vollkommen okay ist.

Im Thriller "Schmerz und kein Trost" von Elias Haller jagt der Ermittler Erik Donner einen Täter, der scheinbar eins der brutalen Märchen von den Gebrüdern Grimm nachspielt. Aus dieser Reihe habe ich ja schon mehrere gelesen und mich erstaunt es immer wieder, wie der Autor es schafft so brutale und schonungslose Täter zu kreieren. Dieses Mal merkt man leider mehr als deutlich, dass es sich hierbei eventuell um den Abschlussband handeln wird. Und wenn ich die Vorgeschichte nicht kennen würde, müsste ich das alles unter der Kategorie "Reines Gemetzel" einordnen.

"No one is too small to make a difference" von Greta Thunberg beinhaltet einige Reden der Autorin hauptsächlich zu dem Thema Klimakatastrophe und die Auswirkungen davon. Das Buch ist von 2019 und einige der Texte kannte ich tatsächlich schon. Sie sind mal mehr und mal weniger eindrücklich und zeigen auf alle Fälle, dass sich schnell etwas ändern muss. Ich finde es auf jeden Fall gut, dass es Transkripte von solchen Reden gibt. Somit kann man noch einmal in Ruhe alles nachlesen und läuft nicht die Gefahr wichtiges zu verpassen.

In dem Roman "Nur kurz leben" von Catherine Strefford geht es um Richie, der aus seiner Not Geld seinem Arbeitgeber klaut und auf seiner Flucht allerhand Sachen erlebt. Mir hat vor allem der Kontrast zwischen Richie und dem unfreiwilligen Begleiter Leon gefallen. An sich herrscht durchgehend eine melancholische Grundstimmung und trotzdem passieren allerhand lustige Sachen. Ein wenig schade fand ich es schon, dass das alles nur auf 152 Seiten erzählt wird und nicht noch einen Ticken länger war.

Das Kinderbuch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" von Judith Kerr erzählt die Geschichte von Annas Filme, die sich kurz vor der Machtergreifung der NSDAP aus Deutschland geflogen war. Mir fiel es wirklich schwer mich auf die Handlung einzulassen, da es sich oft wie ein Urlaubsbericht liest. Anna bewertet sehr selten all das was passiert. Mal schauen, ob mir die anderen beiden Teile der Trilogie mehr zusagen werden. 

Im Roman "Scharnow" von Bela B. Felsenheimer geht es unter anderen um eine Truppe Männer, deren Bier alle geworden ist. Während andere sich zur Aufgabe gemacht haben die Weltenlenker ein für alle Mal zu besiegen. Als ich den Klappentext gelesen hatte, war ich schon von einer recht bizarren Handlung ausgegangen. Und tatsächlich wurde ich mit absoluten Chaos konfrontiert, was mich zudem an zahlreiche Liedtexte des Autors erinnert hatte. Mich hat das Hörbuch auf alle Fälle gut unterhalten und die vielen teils sehr amüsanten Szenen, haben mich ein paar Mal zum Lachen gebracht. Meistens mache ich einen großen Bogen um Bücher dieser Art und deshalb wundert es mich richtig, dass es mir so gut gefallen hatte.

Im Regiokrimi "Rheinlandbastard" von Dieter Aurass geht es um die französische Besatzung im Jahre 1924 in Coblenz und einen Serienmörder, der es scheinbar nur auf Soldaten abgesehen hatte. Obwohl wir ausführlich über den I. Weltkrieg in der Schule geredet hatten, wurde wenig über die Besatzungszeit gesagt. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass hier afrikanische Soldaten stationiert wurden und um die geht es hier unter anderen. Den Genremix historischer Roman und Krimi ist hier gut gelungen und beim Lesen hatte ich oft die Zeit vergessen. Es ist unfassbar wie hier agiert wird und mich hat das alles noch eine Weile beschäftigt.

"Zwei Grad mehr in Deutschland" von Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe und Harald Welzer thematisiert wie der Titel schon verrät eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur. Das Buch wurde 2013 veröffentlich und es ist sehr erschreckend zu lesen, wie viel von diesen Prognosen mittlerweile bittere Realität geworden sind. Einige sind schon um einiges früher eingetroffen und deshalb ist es umso wichtiger, schnell zu handeln. Es ist auf jeden Fall noch einmal etwas anderes das alles über das Land zu lesen, in dem man lebt und es hat mich definitiv nachdenklich gestimmt.

Für den restlichen Oktober hatte ich mir ja fest vorgenommen, dass ich mich endlich auf den Nanowrimo vorbereite. Dabei geht es ja darum innerhalb eines Monat ein Manuskript mit insgesamt 50.000 Wörtern zu schreiben und tatsächlich habe ich mich bisher noch gar nicht darum gekümmert. Deshalb werde ich wahrscheinlich eine der vielen Ideen in die Tat umsetzen, die ich schon etwas länger hier herumfliegen habe. Ansonsten bin ich gut beschäftigt wegen einer Zeichenchallenge, dank der ich tatsächlich jeden Tag irgendetwas kritzel und es anschließend coloriere.
Ansonsten möchte ich den restlichen Oktober dazu nutzen ein paar Zeichnungen fertig zu stellen und ein wenig Ablage zu machen. Im November werde ich durch den Nanowrimo wenig Zeit haben und obendrein habe ich noch etliche zeitintensive Verpflichtungen. So ganz durchdacht war vor allem letzteres nicht und ich hoffe, dass alles diesbezüglich klappen wird.

Viele Grüße

Sonntag, 16. Oktober 2022

#495 Bücherregal - Nach dem Tod komm ich (Kurzrezension)

 


TitelNach dem Tod komm ich
AutorThomas Kundt, Tarkan Bacgi
Verlagdtv Verlagsgesellschaft
GenreSachbuch/True Crime
Seiten208 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Der Podcaster Tarkan Bagci erzählt in diesem Buch, wie der Finanzexperte Thomas Kundt von einem Finanzexperten durch ein paar Zufälle zu einem Tatortreiniger wurde. Anfangs haderte er noch mit diesem Nebenjob, aber nach einer Weile fand er Gefallen daran. Mittlerweile macht er dieses nun hauptberuflich, da er schon seit längerer Zeit unzufrieden in seinem gelernten Beruf war und die Auftragslage dieses zulässt.

Review

In diesem Buch wird unter anderem die Frage beantwortet, wie man überhaupt Tatortreiniger wird. Schließlich gibt es dafür keine klassische Ausbildung und die wenigstens wissen überhaupt, was diejenigen machen. Hauptsächlich stehen hier die Verstorbenen und die jeweiligen Fundorte im Vordergrund. 

Manche Beschreibungen haben es ganz schön in sich, es wird hier halt nichts geschönt. In dem Beruf wird man nun einmal mit allerhand ekligen Gegebenheiten konfrontiert und es geht nun einmal nicht nur um das reine Blutflecken beseitigen. Die bildhaften Beschreibungen sind recht knapp gehalten, haben aber ausgereicht um mein Kopfkino in Gang zu bringen.

Im Gegensatz zu vielen True-Crime-Büchern geht es hier hauptsächlich um natürliche Tode. Und bei den wenigen Fällen auf die das nicht zutrifft, wird nur wenig auf die Hintergründe der Taten eingegangen, was recht schade ist. Diesbezüglich hätte ich einfach gerne mehr erfahren, weshalb ich einen Stern abziehe. Zudem geht es hier teilweise um das eine entrümpeln von so genannten Messiewohnungen, deren Besitzer noch leben. Immer wieder erzählt Herr Kundt zu dem aus seinem Privatleben, was ich jetzt bei der Genreeinordnung nicht vermutet hatte.

Der Schreibstil ist eher umgangssprachlich und locker, was in Anbetracht des Themas zeitweile etwas merkwürdig und unangemessen erscheint. Ich brauchte erst einmal eine ganze Weile um mich an diesen zu gewöhnen und an sich finde ich ihn okay, aber halt nicht für das Thema.

Fazit

An sich ist das Buch recht kurzweilig und da ich es kaum aus der Hand legen konnte, hatte ich es relativ schnell durch gelesen. Mir war der Schreibstil zu humoristisch für das Thema, weshalb ich nur 3 Sterne vergebe.

Freitag, 14. Oktober 2022

#494 Bücherregal - Verbrechen von nebenan

 


TitelVerbrechen von nebenan
AutorPhilipp Fleiter
VerlagGoldmann Verlag
GenreSachbuch
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Wie der Titel des Buches schon verrät, passieren die meisten Verbrechen in der Nachbarschaft. Der Radiojournalist Philipp Fleiter betreibt schon seit Jahren einen True-Crime-Podcast unter dem Titel "Verbrechen von nebenan". Für dieses Buch hat er sich extra Fälle rausgesucht, der er in diesem Format noch nicht besprochen hat und beleuchtet dafür die Hintergründe. Unter anderem geht es hier um den "Parkhausmord in München", "Dagobert" und der Tod der Sonnentempler.

Review

CN: Stalking

Den Klappentext fand ich irreführen, denn zu den meisten Fällen existieren schon etliche Bücher und Podcastfolgen und vieles mehr. Mir waren etliche schon bekannt und wirklich neues habe ich nicht über diese gelernt.

Über die Taten an sich erfährt man eher wenig, die Hintergründe und eventuelle Motive werden jedoch ausführlich besprochen. Mir hat der Erzählstil nicht zugesagt, denn teilweise kam er mir zu reißerisch vor. 

An sich werden viele verschiedene Arten von Kriminalfällen wie zum Beispiel Banküberfälle und Morde. Vor allem der Fall mit dem Stalking hat mich fassungslos gemacht. Es fehlt leider nach wie vor der das Bewusstsein in der breiten Gesellschaft, dass das alles eben nicht harmlos ist. Leider fehlen immer noch die passenden Gesetze, dass der Polizei eher eingreifen kann. Was das betrifft hat sich schon einiges getan und man kommt mittlerweile schneller an Hilfe. Aber das ist noch lange nicht genug und solche Fälle wie der im Buch beschreiben wurde zeigen, dass Betroffene viel zu oft auf taube Ohren stoßen. Und sich noch ganz viel ändern muss.

Die Betrugsfälle waren schon sehr aufschlussreich und sie zeigen, dass manche Täter nur darein gerutscht und es oft mit einer kleinen Lüge anfing. Und wie sich das dann nach und nach verselbstständig hat und es scheinbar kein Zurück mehr gab. Das zeigt einfach wieder einmal, dass nicht jeder ein stabiles Umfeld hat. Und man nicht gegenüber jedem zum Beispiel einen Studienabbruch zu geben kann, ohne von diesem gefallen gelassen zu werden. Was wirklich schade ist, schließlich ist es alles andere als ungewöhnlich keinen geradlinigen Lebenslauf zu haben. Und es ist schon erschreckend zu sehen, wie manche Angehörigen auf so etwas reagieren.

Zudem gibt es einige interessante Interviews mit einigen Bekannten aus dem True-Crime-Genre.

Das Hörbuch an sich hatte ich die meiste Zeit auf 1,8 facher Geschwindigkeit laufen und es lässt relativ gut hören. Jedoch hat mir je nach Fall der Unterton nicht gefallen und das war für mich sehr schwer einfach auszublenden. Hier geht es nun einmal um wahre Fälle und da finde ich so etwas schlichtweg unangebracht.

Dasselbe trifft auf die Fazite am Ende von jedem Kapitel zu. Sie geben zwar dem Buch eine persönliche Note, jedoch hätte man sich besser manchen Kommentar verkneifen sollen. Schließlich haben all diese Fälle für viele Menschen Leid verursacht  und manchmal hatte ich das Gefühl, als wäre dem Autor das gar nicht so bewusst.

Fazit

Das Buch an sich fand ich eher mittelmäßig, weshalb es nur 3 von 5 Sternen gibt. Es nächste Mal werde ich definitiv wieder die Inhaltsverzeichnisse studieren, damit ich nicht schon wieder nach einem True-Crime-Buch mit x-Mal durchgekauten Fällen greife.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

#21 Buch und Film - Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

   



Hallo,

vor kurzem habe ich "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" von Judith Kerr gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film zu besprechen.


Dank dem Ratschlag eines befreundeten Polizisten wandert Annas Vater samt Familie 1933 in die Schweiz aus. Denn er schreibt regelmäßige kritische Texte für die Zeitung und scheinbar wird das bald schlimme Konsequenzen haben. Und tatsächlich kommt kurz darauf bei der Reichstagswahl die NSDAP an die Macht. Die Familie ist froh als Juden nicht mehr in Deutschland zu sein, auch wenn es ihnen schwerfällt in Zürich und später Paris zurechtzukommen.



Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr, 256 Seiten, Ravensburger Verlag
3 von 5 Sternen

Die komplette Handlung wird aus Sicht eines 9-jährigen Mädchens erzählt, weshalb das NS-Regime nur wenig thematisiert wird. An sich ist es ein durchgehend nüchterner und simpler Schreibstil, was mich bei einigen Szenen recht irritiert hatte. Schließlich befindet sich das Mädchen ab einem gewissen Punkt durchgehend auf der Flucht und somit müsste es an manchen Begebenheiten viel mehr zu knabbern haben. Hier hätte ich mir stellenweise schlichtweg mehr Emotionen gewünscht.

An sich ist es definitiv eine ruhige Geschichte, die von Anna aus einer kindlichen Sicht erzählt wird. Sie bewertet selten das Geschehene und wenn eben aus ihrer Weltsicht heraus. Sie versteht eben viele Wörter noch nicht oder warum sich ihre Eltern streiten und Max unzufrieden ist. Was das alles betrifft wirkt sie noch ziemlich naiv.

Vor allem einen Spannungsbogen sucht man vergebens. Kinder in dem Alter haben nun einmal gewisse Prioritäten, weshalb viel aus dem Alltag erzählt wird. Anna sieht schlichtweg die Diskriminierung und die gefährliche Situation nicht. Hier merkt man halt deutlich, dass es sich um ein Kinderbuch handelt. Die Autorin zeigt anhand von vielen kleinen Szenen wie all das auf die Kinder wirkte, die eben nicht verstanden warum die Welt schlagartig Kopf stand.

In weiten Teilen ist dieses Buch autobiografisch, weshalb ich die Geschehnisse an sich nicht bewerten möchte. Es ist auf jeden Fall gut, dass die Themen Sprache lernen und sich immer wieder an neue Umgebungen anpassen müssen immer wieder eine Rolle spielt. Annas Eltern hatten sich ja durchgehend Mühe gegeben, dass es irgendwie weitergeht. Während dem Lesen hatte ich immer wieder gemerkt wie getrieben die Eltern wirkten und wie normal es für Anna irgendwann wurde neue Freunde finden zu müssen und nie irgendwo wirklich dazu zugehören. 

Im Laufe der Geschichte wird Anna älter und beginnt Sachen zu hinterfragen. An sich behält sie jedoch ihre positive Grundeinstellung und mal schauen, ob dies auch in den anderen beiden Teilen der Trilogie der Fall sein wird. 

Alles in allem hat mich das Buch wenig berührt, da es sich aufgrund des Schreibstiles wie ein Urlaubsbericht liest. Und man Anna die Angst kaum anmerkt und sie scheinbar ganz gut mit den Umständen zurechtkommt. Mal schauen, ob mir der Rest der Trilogie besser gefallen wird.



Regisseur: Caroline Link, Spieldauer: 119 Minuten, unter anderem mit Riva Krymalowski, Marinus Hohmann, Carla Juri und Oliver Masucci, FSK 0 
2 von 5 Sternen

Wie schon im Buch stehen bei der Verfilmung die Familie und die Flucht durchgehend im Vordergrund. Immer wieder wird darauf eingegangen welche Hindernisse sie zu überwinden haben und wie schwer es ist Anschluss zu finden. Wirklich viele Dialoge finden nicht statt, jedoch sprechen die Hintergrundkulissen für sich. Vor allem die idyllischen Szenen haben deutlich gezeigt wie weit weg die Geschehnisse in Deutschland sind, während in den zeitgleich ablaufenden Gesprächen alles sehr nahe und somit deplatziert wirkt. Und während die Zeit fortschreitet merkt man auch was der Krieg an sich für finanzielle Auswirkungen für viele Familien und allen voran Annas hat. 

Was mich massiv gestört hatte waren die Hintergrundgeräusche. Sehr oft geht es um das Thema Essen und hier hatte mich vor allem das Geschirrgeklapper gestört. Auch sonst hatte ich mich oft gefragt warum zum Beispiel plötzlich gesungen wurde oder warum wichtige Schlüsselszenen massiv gekürzt wurden. Stattdessen ging es dann wieder um Essen oder ähnliches, was aber oft absolut irrelevant war.
Ansonsten hatte ich darauf gehofft, dass die permanente Bedrohung im Film besser dargestellt wird. Im Buch ist es ja nur eine Randerscheinung und genau das ist hier auch passiert. 

Die einzelnen Länder werden sehr klischeehaft dargestellt, was mich jetzt bei dem Zielpublikum wenig wundert. Mir war es schlichtweg zu viel des Guten und man hätte auch ohne den Großteil der offensichtlichen Stereotype darstellen können, dass sich die Personen eben nicht mehr in Frankreich befinden. 

Mir hat der Film jetzt nicht gefallen, da mir alles zu romantisiert dargestellt wurde. Er hinterlässt wie das Buch einen bitteren Nachgeschmack, was einfach nur schade ist.

Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG

Sonntag, 9. Oktober 2022

#493 Bücherregal - Versteckt(Kurzrezension)

   


TitelVersteckt
AutorSimon Beckett
VerlagRowohlt Verlag
GenreKrimi/Kurzgeschichten
Seiten144 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

In der ersten Kurzgeschichte erinnert sich jemand daran, dass er zusammen mit Freunden als Jugendliche etwas grausames auf der Mülldeponie gefunden hatte. In der zweiten geht es um einen Banküberfall. Und in der letzten Geschichte verirrt sich ein Junge im Wald und findet in einem Bauernhaus Zuflucht.

Review

Das Buch beinhaltet drei verschiedene Kurzgeschichten, die der Autor vor längerer Zeit verfasst hatte und die bisher in der Schublade lagen. Leider merkt man das auch beim Lesen, schließlich hat sich der Schreibstil vom Autor in all den Jahren weiterentwickelt.

Besonders hat mir der atmosphärische Schreibstil vom Autor gefallen und ich konnte mir recht gut die einzelnen Szenen vorstellen. Er schafft es einfach immer wieder spannende Geschichten zu erzählen. Alle drei Erzählungen haben etwas spezielles und sind teilweise ziemlich gruselig. Manche Szenen gehen unter die Haut. Durch die anderen Bücher wusste ich was mich erwarten wird und wurde nicht enttäuscht. 

Sonst mache ich immer einen großen Bogen um Kurzgeschichten, da mir bei diesen sowohl die Charakterentwicklung als auch der Weltenaufbau fehlt. Zudem kommt mir das Ende meist zu plötzlich. Leider ist mir keine der drei Geschichten wirklich im Gedächtnis geblieben. Mir waren sie schlichtweg zu vorhersehbar und sie konnten mich nicht so überzeugen.

Vor allem über Johannes Steck hatte ich mich als Sprecher gefreut. Ihm höre ich unheimlich gerne zu. 

Fazit

Alles in allem sind die Geschichten leider sehr kurzweilig, wobei sie sich deshalb perfekt für zwischendurch eignen. Trotz der Kritikpunkte vergebe ich 3 von 5 Sternen, da mich das Hörbuch recht gut unterhalten hatte und im großen und ganzen war es recht okay.

Freitag, 7. Oktober 2022

#492 Bücherregal - Schmerz und kein Trost

 







TitelSchmerz und kein Trost(Erik Donner 8. Fall)
AutorElias Haller
VerlagEdition M
GenreThriller
Seiten409 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Anscheinend hat sich der Mörder vorgenommen eins von Grimms Märchen nachzuspielen und das auf Video festzuhalten. Erik Donner hat sich festvorgenommen sich mithilfe einer Psychotherapeuten mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Doch dann kommt alles anders und der Sohn der Therapeutin wird entführt. Obendrein ist Donners Schwester spurlos verschwunden und er bekommt merkwürdige Anrufe. Schafft er es den Fall zu lösen ehe der Täter seinen Racheplan vollendet hat?

Review

CN: brutale Morde, Kindesmissbrauch, Snuff

Wie bei den vorigen Teilen der Reihe bin ich nur so durch die Handlung geflogen und habe beim Lesen oft die Zeit vergessen. Hierbei handelt es sich um einen komplexen und recht undursichtigen Fall. Ich musste schon sehr aufmerksam lesen um keine Details und somit wichtige Spuren zu verpassen.
Es ist definitiv ein packender Thriller und Erik Donner ermittelt mal wieder gegen die Uhr. Sehr oft erscheint es so als hätte er keine Möglichkeit zu gewinnen, da jemand seine ganz eigene Vendetta gnadenlos bis zum Ende durchziehen will. Ungeachtet über wie viele Leiche er dafür gehen muss.

Im Gegensatz zu den vorigen Bänden ist die Atmosphäre durchgehend erdrückend und oft hatte ich das Gefühl, als wäre das nun das endgültige Ende. Überspitzt geschrieben geht es nur noch um das Abschlachten und Nägeln mit Köpfen machen. An sich ist die Reihe ohnehin eher in die Sparte der Thriller einzuordnen, in denen sehr viele Menschen auf brutale Weise sterben. Jedoch wurde hier noch eine gewaltige Schippe obendrauf gelegt, was mich nachdenklich gestimmt hat. Wie der Autor am Ende des Buches erahnen lässt handelt es sich hierbei wahrscheinlich um den letzten Band der Reihe, was mich jetzt wenig verwundert vor allem nach den ganzen Geschehnissen. Erik Donner ist nun einmal letztendlich nur ein Mensch und wie will er mit all dem umgehen und weitermachen? An sich fände ich es schade, wenn die Reihe nun komplett beendet wäre.

An sich hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass es nicht noch schlimmer kommt und wurde jedes Mal eines besseren belehrt. Hier werden zahlreiche menschliche Abgründe gezeigt und diese erscheinen endlos tief. Es scheint fast so als gäbe es für manche absolut keine Grenzen. Aus diesem Grund bin ich ganz froh darüber, dass die Gewaltszenen recht oberflächlich beschrieben wurden. Trotzdem hatte mein Kopfkino daraus recht abartige Szenen gebastelt und ich musste mich oft zwingen nicht genau über manche Szenen nachzudenken. Es ist an sich wichtig solche Sachen wie Snuff in Thrillern zu thematisieren und dabei nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Ansonsten erinnert das alles zu sehr an Fetischromane und daran habe ich absolut kein Interesse. Und es sollte eher darum gehen zu zeigen, dass solche Filme existieren und es Abnehmer dafür gibt.

Vor allem in diesem Band scheint Donner unzerstörbar und ihn scheinen die neuen Erlebnisse aufgrund seiner Vergangenheit wenig zu berühren. Zudem stößt er auf alte Bekannte und man erfährt anhand von Rückblicken, wie diese eventuell mit dem neuen Fall in Zusammenhang stehen. Es ist definitiv erschreckend zu lesen was manche Polizisten erleben. 

Das Cover passt mal wieder perfekt zu der Reihe und es ist schön zu sehen, dass die Fliegen wieder mal eine Rolle spielen.

Fazit

Mich hat der Thriller definitiv daran erinnert, dass manche Menschen absolut keine Grenzen kennen und für ihre eigenen Rachegelüste sehr weit gehen. Um ein besseres Gespür für den Ermittler Donner zu bekommen, würde ich jedem empfehlen die vorigen Bände zu lesen. Ansonsten bekommt man leider das Gefühl als ginge es hier nur darum Menschen auf bestialische Art und Weise zu bestrafen. Denn wie schon im Vorfeld erwähnt handelt es sich hierbei mintunter um den letzten Band der Reihe und da ist es ja klar, dass hier ein spezielles Feuerwerk gezündet wurde um für einen krönenden Abschluss zu sorgen.

Mittwoch, 5. Oktober 2022

#67 Booktalk - Everything leads to you

  Hallo,

im Juli hatte ich den Young-Adult Roman "Everything leads to you" von Nina LaCour gelesen und heute gibt es dazu den passenden Booktalk. Da ich dem Buch nur 1,5 von 5 Sternen gegeben habe, möchte ich im folgenden näher auf meine Kritikpunkte eingehen.




CN: Alkohol, Drogen, Missbrauch, Tod
Emi macht gerade ein Praktikum als Setdesignerin in Hollywood. Obwohl sie es besser wissen müsste, hofft sie immer noch darauf wieder mit einem ganz bestimmten Mädchen zusammen zukommen. Durch Zufall gerät sie an einem Brief von einem vor kurzem verstorbenen Schauspieler. Bei ihrer Recherche stößt sie dabei auf Ava, die bisher ein sehr bewegtes Leben hatte.

Auf das Buch hatte ich mich unheimlich gefreut, weil es nur wenige mit diesem Setting gibt. Ich finde es immer total schön Geschichten über Personen mit einem kreativen Beruf zu lesen.

Am meisten Probleme hatte ich mit den Altersangaben der Mädchen. Die Handlung wäre um einiges glaubwürdiger, wenn sie eben nicht im engen Korsett von YA stattgefunden hätte. Denn so wirken die Hauptcharaktere viel reifer und älter als sie eigentlich sind. Und da sie hauptberuflich Schüler sind hatte ich mich oft genug gefragt, wie zum Henker sie sich all die Recherchearbeit leisten können. So ein Autotank füllt sich ja nicht von selbst. Und mich wundert es wirklich, dass weder Emi noch Charlotte groß Sachen mit ihren Eltern absprechen müssen. Sie scheinen absolute Narrenfreiheit zu haben, was total irritierend ist.

Mal ganz davon abgesehen, dass sie trotz ihres Alters von gerade einmal 18 Jahren an einem Filmset arbeiten dürfen. Und sie dort wirklich viele Befugnisse haben, was einfach total unglaubwürdig ist. Schließlich sind es ja noch junge Praktikanten und warum müssen die keine Rücksprache mit ihren Vorgesetzten halten? Und warum dürfen sie so aufmüpfig sein?

Und dann kam der grottige Schreibstil hinzu, der mich die meisten Zeit ziemlich ratlos gemacht hatte. Die meisten Absätze beinhalteten absolut keine relevanten Informationen und brachten die Handlung nicht vorwärts und genau die haben jede Spannung im Keim erstickt. Sehr zu meiner Verwunderung wurden wichtige Sachen wie zum Beispiel das Aussehen von Emi und anderes viel zu spät erwähnt. Dabei geht es ja hauptsächlich um sie, jedoch bleibt sie bis zum Schluss eher blass und man erfährt viel zu wenig über sie.

Ansonsten fand ich Emi als Erzählerin einfach nur anstrengend. Passend zu ihrem Alter wirkt sie sehr egozentrisch und absolut nicht selbstreflektiert. Dadurch entstehen immer wieder unangenehme Situationen und für mich wirkte sie dadurch absolut nicht sympathisch. Oft hatte ich mich gefragt was Ava oder Charlotte an ihr finden, schließlich scheint sich Emi ja nur für sich selbst zu interessieren. Zudem wächst sie sehr privilegiert auf und scheinbar hat sie keine Ahnung davon, dass es eben nicht allen so geht. Und die meisten enorm viel in ihrem Leben kämpfen müssen um überhaupt ein Bruchteil von dem zu haben, was sie hat.

Im starken Kontrast dazu ist die Schwärmerei Ava, die es alles andere als leicht hatte in ihre bisherigen Leben. Und die zufälligerweise das Interesse von Emi erwidert, obwohl es dafür augenscheinlich absolut keinen Grund gibt. Und eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, dass sie eher eine große Abneigung gegenüber ihr empfinden wird. Schließlich ist sie ja quasi von Ava besessen, will sie unbedingt retten und mischt sich in allem möglichen ein. Zumal sie beide komplett verschieden aufgewachsen sind und somit komplett anders geprägt wurden. Und dabei geht es mir noch nicht einmal um das behütete Leben von Emi, sondern ihre komplette, fragwürdige Einstellung zum Thema Leben. Ihr fliegt alles mehr oder weniger zu und sie muss sich kaum bemühen, weshalb sie es als selbstverständlich wahrnimmt wie eine Prinzessin behandelt zu werden. Und dann kommt da Ava, ein nach außen sehr zerbrechlich wirkendes Mädchen, dass natürlich Emis Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und natürlich von ihr gerettet werden muss unter jedem Preis, selbst wenn sie das nicht möchte. Wenn ich eins hasse, dann sind es Bücher mit genau diesem Trope. Hier wird so vieles romantisiert, was einfach absolut gar nicht in Ordnung ist. Ich stelle es mir für Ava sehr belastend vor dafür verehrt zu werden, dass sie eben all die belastenden Erlebnisse hatte.

Mich konnte das Buch absolut gar nicht überzeugen und letztendlich hatte ich es nur zu Ende gelesen, weil es laut anderen Rezensionen nach ungefähr der Hälfte an Fahrt aufnimmt und um einiges besser wird. Mir war die Handlung im gesamten zu oberflächlich und ich finde es immer wieder schade, dass es so enorm viele Geschichte über privilegierte Menschen gibt, die andere aus brenzligen Situationen retten.
Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 2. Oktober 2022

#491 Bücherregal - Wie kann ich was bewegen?(Kurzrezension)

 

 



TitelWie kann ich was bewegen?
AutorRaúl Krauthausen, Benjamin Schwarz
VerlagEdition Körber
GenreSachbuch
Seiten250 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5


 Inhalt

Was bedeutet konstruktiver Aktivismus überhaupt? Wie schafft man es etwas zu verändern und Leute auf sich aufmerksam zu machen und das ohne zu randalieren? Unter anderem kommen hier Gerhard Schick(Bürgerbewegung Finanzwende), Carola Rackete(Seenotretterin) und Luisa Neubauer(Fridays for Future) zu Wort.

Review

Im Buch werden mehrere Organisationen vorgestellt und die unterschiedlichen Arbeitsweisen werden hervorgehoben. Es ist interessant zu sehen wie vielfältig das alles ist und wie unterschiedlich sie handeln um an ihre Ziele zu kommen. Passend dazu wird auch gezeigt wie eine Organisation aufgebaut ist und wie viel Arbeit dadrinnen steckt, die man auf den ersten Blick gar nicht so wahrnimmt. Sie alle verwenden teils komplett verschiedene Ansätze um auf Sachverhalte aufmerksam zu machen und ich fand es besonders interessant zu erfahren, warum sie diese ausgewählt haben.

Vor allem wird immer wieder gezeigt wie wichtig konstruktiver Aktivismus ist. Oft genug sorgt dieser für wichtige Veränderungen in unserer Gesellschaft, die ohne diesen wahrscheinlich nie stattgefunden hätten. Es ist halt enorm wichtig bestimmte Sachen immer wieder ins Bewusstsein der Allgemeinheit zu rufen.  

In den letzten Jahren hat sich der Aktivismus enorm durch die Digitalisierung verändert. Mittlerweile ist es viel einfacher sich für Sachen einzusetzen und die nötige Aufmerksamkeit zu generieren. 

Fazit

Wenn mir die letzten Jahre eins gezeigt haben, dann ist es wie wichtig die Arbeit solcher Gruppen ist. Und wie wenig man selbst aktiv werden muss um Teil dieser Bewegungen zu werden. Dank all den Aktionen wurden endlich einmal Sachen in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht, die viel zu wenig beachtet wurden.