Freitag, 30. Oktober 2020

#332 Bücherregal - Tausend Zeilen Lüge


TitelTausend Zeilen Lüge: Das System Relotius und der deutsche Journalismus
AutorJuan Moreno
VerlagRowohlt Verlag
GenreSachbuch
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Über Jahre hinweg hatte ein Reporter des "Spiegels" die Menschen mit unzähligen Reportagen und Interviews begeistert und er hielt zahlreiche Preise dafür. Weder in der Dokumentation des "Spiegels" noch sonst wem fiel auf, dass all diese Artikel zum größten Teil gefälscht waren. Der Reporter Juan Moreno deckte all das eher unfreiwillig auf, als er er zusammen mit Claas Relotius eine Reportage anfertigen sollten und so einige Sachen nicht zu stimmen schienen. Was sagt dieser Fälschungsskandal über den deutschen Journalismus aus?

Review

Als ich es erste Mal von dem Fall hörte dachte ich zu erst der Reporter hätte nur wenige Artikel gefälscht. Aber je mehr ich mich mit der Sache auseinander setzte, desto schockierter wurde ich. Denn er hatte über die Jahre wirklich viele Reportagen gefälscht und hat es damit innerhalb recht kurzer Zeit sehr weit gebracht. Er erhielt mehrere Auszeichnungen und war hoch angesehen für etwas, was er nie geleistet hat. Und wenn man bedenkt wie hoch angesehen die Spiegelreportagen sind, dann erklärt sich auch was für ein Schaden durch diesen Skandal entstand.

Was ich wirklich bemerkenswert finde ist mit was für einer Objektivität der Autor den Sachverhalt schildert. Schließlicht geht es hier auch um seinen Namen, der über dem Artikel stand. Und er musste ja wirklich viel Arbeit investieren und gegen Windmühlen kämpfen um zu beweisen, dass er nicht aus Neid handelt. Das alles wird anschaulich erklärt und einige Stellen klingen recht amüsant und bisweilen absurd, wenn man sie mit dem heutigen Wissen über Relotius betrachtet.

Man merkt durchgehend wie gut der Autor recherchiert hat. Alles liest sich wie eine wirklich gute Reportage und ist zu keinem Zeitpunkt langweilig, weshalb ich das Hörbuch auch relativ durch hatte. Es ist einfach nur spannend zu lesen wie eins zum anderen kam und das obwohl man ja den Ausgang der Geschichte kennt. Mich hat es richtig gehend fassungslos gemacht, dass dem Autor trotz seiner vielen Beweise eine sehr lange Zeit nicht geglaubt wurde. Und erst als der Druck von außen immer größer wurde schaffte er es sich wirklich Gehör zu verschaffen. Schließlich wäre es ein noch viel größerer Skandal gewesen, wenn andere Reporter und zwar welche, die nicht beim Spiegel arbeiten, das alles aufgedeckt hätten.

Umso bemerkenswerter ist es, dass Moreno sich trotz des massiven Gegenwindes und dem eventuellen Jobverlustes sich daran gemacht hat alles aufzudenken und zu beweisen, dass Relotius gar nicht so perfekt ist wie er vorgibt und eben alle nur an der Nase herumführt. An einigen Stellen wirkte es fast so wie ein spannender Krimi und deshalb musste ich mir immer wieder vor Augen führen, dass das alles echt ist. Und Relotius wirklich so gehandelt hat um Anerkennung zu bekommen und es ihm augenscheinlich egal war, was diese Reportagen für die Betroffenen für Auswirkungen haben.
Ein anderer Pluspunkt ist, dass das System Relotius in all seine Einzelheiten zerlegt wurde und warum er es so leicht hatte so lange unentdeckt zu bleiben. Es wird immer wieder aufgezeigt wie sich die Printmedien geändert haben und warum diese es in der heutigen Zeit so schwer haben. Und was dieser enorme Kostendruck für Auswirkungen auf die einzelnen Reporter haben. Schließlich möchten viele heutzutage alles nötige kostenlos erfahren und am besten in kurzen Artikeln, die sie in irgendeiner Form unterhalten.

Leider gibt es vor allen gegen Ende ein paar Wiederholungen, die das ganze zuhören etwas mühselig machten.


Fazit

Alles in allem ist es ein tolles Sachbuch, in dem viele Sachverhalte vor allem was den deutschen Journalismus betrifft für den Laien verständlich erklärt werden. Mich hat das Buch definitiv gut unterhalten und ich finde es mutig, dass der Autor diesen Schritt gewagt hat. Das alles was geschrieben wurde hört sich nicht wie eine Abrechnung an, sondern eher wie eine Erklärung warum er diesen Schritt gegangen ist. Und wie er die Geschehnisse einordnet.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

#18 Manga - Blue Spring Ride Band 4-6

 




Titel(Deutsch)Blue Spring Ride
AutorIo Sakisaka
VerlagTokypop
GenreSlice-of-Life/Shojo
Bände4-6(abgeschlossen in 13 Bänden)
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Futaba hat sich fest vorgenommen vom ersten Tag an der Oberschule ein Tomboy zu sein, schließlich wurde sie an der Mittelschule wegen ihrem weiblichen Verhalten von den anderen Mädchen ausgegrenzt. Und das nur weil die Jungs sie scheinbar deshalb mochten. Während dieser Zeit schaffte sie es zu dem nicht Kou ihre Liebe zu gestehen und dieser zog einfach ohne sich von irgendwem zu verabschieden über die Sommerferien weg. Und Kou steht plötzlich in der Oberschule ihr gegenüber, doch mittlerweile trägt er einen anderen Nachnamen und verhält sich auch ganz anders.  Und gesteht obendrein auch noch, dass auch er damals verliebt in sie war.


Review

#3. Band: 

TW: Krebs, Charaktertod
Was ich wirklich schön an dem Band finde ist, dass richtig auf die Gefühle der einzelnen Charaktere eingegangen wird. Diese Dreieck-Konstellation Yuri-Futaba-Kou wird richtig unter die Lupe genommen und man erfährt was die einzelnen darüber denken. Diesbezüglich sind alle drei ihres Alters entsprechend und ich finde es schön, dass hier so nah an der Realität geschrieben wird. Heißt also es gibt das übliche Oberschulen"drama". Jedoch muss ich hier direkt anmerken, dass die beiden Mädchen sich gegenseitig unterstützen und das ist wiederum recht ungewöhnlich bei diesem Trope im Shojo-Genre.

Dann ging es wie im Klappentext zu lesen ist um den Tod von Kous Mutter, was auch gut umgesetzt wurde. Es wurde respektvoll mit dem Thema umgegangen und alles wurde nachvollziehbar beschrieben. Es fügt sich gut in den Handlungsverlauf ein und dadurch wird Kous Verhalten nachvollziehbarer.

Mich wundert es immer wie schnell man die einzelnen Bände durch gelesen hat, obwohl sie ja normal lang sind. Es gibt halt relativ wenig Dialog und die Panels sind oft relativ leer bzw. manche sind komplett leer und da gibt es einfach nichts, was einen lange beschäftigt. Einerseits finde ich das schade, aber so ist es einfach die perfekte Reihe für zwischendurch. Vor allem bei diesem Band ist man das mal wieder aufgefallen.

#5. Band: 

In diesem Band gibt es relativ wenig Dialog und oft sprechen die gezeigten Szenen für sich. Im vorigen Band wurde ja etwas angedeutet und genau das tritt jetzt ein, was das alles total spannend macht. Es war ohnehin abzuwarten, da ansonsten die Geschichte schon sehr bald aus erzählt wäre.
Bisher habe ich ja immer Futaba zusammen mit Kou favorisiert, jedoch bin ich mir was das betrifft unschlüssig. So wie Kou sich verhält sollte man sich weder in einer Freundschaft, noch in einer Beziehung verhalten. Es ist einfach nur schade, dass er keinem so wirklich traut und so viele Geheimnisse hat. 

Zudem gibt es wieder einmal neue Charaktere, die so wie es aussieht die Beziehungen aller Hauptcharaktere untereinander durchrütteln wird. Und genau darauf bin ich gespannt, denn so bleibt das Ende eben nicht vorhersehbar.

Was mich ein wenig irritiert hatte waren die vielen Dialoge über "feminine Mädchen" und "maskuline Jungs". Das alles war ja vor allem im ersten Band ein Thema und ich hatte eigentlich gehofft, dass das nicht schon wieder auftaucht. Zumal Futaba schon einige stereotypische, feminine Verhaltensweisen in diesem Band an den Tag legt und ich da nicht ganz verstehe warum sie sich selbst als maskulin bezeichnet(was beides finde ich keine Rolle spielen sollte).

#6. Band: 

Was die Freundschaft zwischen Futaba und Kou betrifft wird es dieses Mal richtig spannend. Und es scheint eine Wendung zu nehmen, die man vorher nicht erwartet hatte. Es ist auf jeden Fall sehr frustrierend, wie die beiden um den offensichtlichen Elefanten im Raum auf Zehenspitzen herumtänzeln. Man könnte ja einfach einmal über die Gefühle reden, aber das ist ja leider nicht üblich. 

Dieses Mal gibt es ziemlich viele Szenen rund um die Nebencharaktere und es ist immer wieder schön zu sehen, wie sie miteinander umgehen. Hier werden auch offensichtliche Probleme angesprochen, was diesen Handlungsstrang rund um Futaba/Kou erträglicher macht. Denn so erfährt man wenigstens wie die beiden über die Situation denken und vieles von ihrem Verhalten ist halt typisch Teenager.

Der Cliffhanger am Ende des Bandes ist einfach unglaublich gemein, da ich jetzt ganz schnell den nächsten Band lesen möchte um herauszufinden wie das alles ausgeht. Wie kann man nur so mit den Gefühlen des Leser spielen und mit seinen Charakteren umgehen?

Was mir leider etwas die Lust an der Reihe verdirbt ist das ständige aufploppen von neuen potentiellen Liebesbeziehungen. So kommt zwar Spannung auf, aber mittlerweile nervt es einfach nur noch und ich finde so etwas einfach nur unnötig und ätzend.

Sonntag, 25. Oktober 2020

#17 Manga - Lust auf ein Date? Band 1-2

 




Titel(Deutsch)Lust auf ein Date?
Titel(Englisch)How do we relationship?
AutorTamifull
VerlagAltraverse
GenreShojo-Ai, Girls Love
Bände2(laufend)
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Bisher hatte die schüchterne Miwa noch keinen Erfolg bei der Suche nach einer Freundin, doch das soll sich nun an der Uni ändern. Denn ebenso erging es Saeko und so beschlossen die beiden eine Beziehung miteinander zu führen. Doch die beiden jungen Frauen haben total verschiedene Beziehungen und geraten gefühlt ständig wegen Kleinigkeiten aneinander. Werden sich die beiden trotzdem ineinander verlieben oder ist so eine Beziehung von vorne herein zum Scheitern verurteilt?


Review

#1. Band

Eine wirkliche Beziehung zwischen den beiden Hauptprotagonistinnen entsteht erst im Laufe der Handlung und es ist schön dem zuzusehen. Es ist halt mal kein Manga bei dem es direkt zur Sache geht und die Beziehung sich in Windeseile entwickelt. Vor allem Miwa zweifelt immer wieder an ihrer Sexualität und es ist wirklich gut, dass so etwas thematisiert wird ohne denjenigen direkt in eine Ecke zu stellen. Diesbezüglich wird auch ziemlich gut auf die Angst vor den Reaktionen anderer eingegangen, schließlich ist Homophobie leider immer noch weit verbreitet und viele denken man könne es mit dem richtigen Partner "kurieren". An manchen Stellen wird Asexualität diskutiert und ich finde es immer wieder schön, wenn das alles als vollkommen normal dargestellt wird(TW: Acephobie).
Ein weiterer Pluspunkt ist die Darstellungsweise der ganzen Beziehung. Es wird zu keinem Zeitpunkt wie ein typischer Fetischroman in diesem Genre dargestellt, was ich auch gut so finde. Die meisten Szenen in die Richtung sind zudem sehr vage gehalten. Die Charaktere sind im College/Universitätsalter und so werden diese auch dargestellt.

Es ist ein gelungener Mix aus Humor und Romantik und ich bin schon richtig gespannt auf Band 2. Der Zeichenstil ist finde ich passend zum Genre und ich finde es toll wie die Frauen dargestellt werden. 


#2. Band: 

Im 2. Band geht es spannend weiter und ich finde es schön, dass die Handlungsgeschwindigkeit nach wie vor eher langsam ist. Auch dieses Mal nimmt die Homophobie eine große Rolle ein und so erfährt man wie sehr das alles eine Beziehung und die Erwartungen bzw. Einstellung zu einer prägen kann. Leider ist das ja ein ganzer Themenkomplex, der in den meisten GL- oder BL-Manga gar nicht stattfindet und deshalb ist es umso schöner, wenn das alles realistisch aufgegriffen wird und man keine rosarote Scheinwelt präsentiert bekommt. Die meisten Probleme/Missverständnisse werden während der Handlung rasch geklärt und sind oft nur jene, die vollkommen normal in einer Beziehung sind und die man recht selten in Manga antrifft. 

Ein richtiger Pluspunkt dieser Reihe ist die Vielzahl an Charakteren, die alle irgendwie ihre Meinung abgeben und so die Handlung voranbringen. Natürlich geht es hauptsächlich um die beiden Hauptprotagonistin, aber diese interagieren nun einmal mit vielen anderen. Und da diese alle unterschiedlich gezeichnet wurden kann man sie prima auseinander halten.
Vor allem ein Charakter macht mir Angst, weil man gar nicht so genau weiß was für ein Problem er nun hat und wie sich das auf die weitere Handlung auswirken wird. 


Freitag, 23. Oktober 2020

#331 Bücherregal - Die Gesundheitslüge(Kurzrezension)

  


Quelle: Netgalley.de 




TitelDie Gesundheitslüge
AutorDr. med. Martin Marianowicz
VerlagGräfe und Unzer
GenreSachbuch
Seiten192 Seiten
Meine Bewertung
4/5

Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

 Inhalt

Eigentlich sollte im Gesundheitssystem stets das Wohl des Patienten an erster Stelle stehen. Doch obwohl Deutschland eins der teuersten Systeme in Europa hat ist dieses nicht der Fall. Zu oft wird Patienten dazu geraten sich teuren Operationen zu unterziehen, obwohl diese nicht immer sinnvoll sind. Und manche Untersuchungen dienen nur dazu neu angeschaffte Geräte zu finanzieren. An vielen Fallgeschichten und Studien macht der Autor genau auf diese Probleme aufmerksam und bietet Lösungen an, damit wieder das Wohl des Patienten in den Vordergrund rückt.

Review

Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass in unserem Gesundheitssystem einiges schief läuft. Hier im Buch werden nicht nur die häufig durchgeführten Rückenoperationen, Gelenkersatz, sondern auch vieles anderes beleuchtet und ausführlich anhand von Schaubildern erklärt. Einiges wird zudem mit den Zahlen aus hauptsächlich anderen EU-Ländern verglichen. So erfährt man warum Patienten häufig zu Rückenoperationen geraten wird, obwohl es effektiver wäre die konservativen Behandlungsmöglichkeiten erst einmal auszuschöpfen. Und an einigen Beispielen wird auch gezeigt, warum manche Untersuchungen nur stattfinden um Geräte zu finanzieren. Schließlich sind Krankenhäuser Wirtschaftsunternehmen und müssen nachweisen, dass sie eine bestimmte Anzahl an Untersuchungen und Operationen im Jahr geleistet haben um sich zum Beispiel Fachzentrum nennen zu dürfen. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, ob diese Patienten tatsächlich diese benötigten oder nicht. Passend dazu ist der Titel gewählt, denn oft heißt es das alles diene der Gesundheit obwohl das Gegenteil der Fall ist. Meist dient das alles nur dazu um ein krankes System am Laufen zu halten, was bei der kleinsten Erschütterung droht in sich zusammen zufallen. 

Vor dem Lesen war mir gar nicht so bewusst was für ein gigantischer Apparat unser Gesundheitssystem ist. Das mit dem Krankenkassen und den teils fragwürdigen Fusionen war mir durchaus bewusst, aber der immens große Apparat an Vereinigungen die das alles überwachen hatte ich mir kleiner vorgestellt. Es ist absolut erschreckend wie viele Gelder jährlich dort hinfließen und wenn man nur kleine Stellschrauben ändern würde, dann könnte man diese locker an anderen Stellen einsetzen. Und es würde wahrscheinlich vieles vereinfachen, was für viele Patienten nur noch über Sozialverbände durchsetzbar bzw. erreichbar ist(bestimmte Hilfsmittel, die nicht immer in Katalogen aufgeführt sind und bei denen sich Krankenkassen oft quer stellen).


Fazit

Wer sich schon vorher mit diesem Thema befasst hat wird in diesem Buch wenig neues entdecken. Jedoch findet man hier alle aktuellen Zahlen und es ist erschreckend wie sehr manche Kosten in den letzten Jahren gestiegen sind, obwohl das Problem ja schon länger bekannt ist. Und genau das wird durch Corona noch verstärkt, denn ein System welches nur sich selbst erhalten möchte um jeden Preis kann auf Dauer nicht funktionieren. Es sollte viel mehr Geld in die Aufklärung der Patienten gesteckt werden, damit diese lernen Entscheidungen für sich selbst treffen zu können. Und somit nicht mehr jenen Ärzten ausgeliefert sind, die nur auf maximale Gewinnerzielung aus sind. 

Mittwoch, 21. Oktober 2020

#16 Manga - Die Braut des Magiers Band 10-12

 




Titel(Deutsch)Die Braut des Magiers
Titel(Englisch)The Ancient Magus' Wife
AutorKore Yamazaki
VerlagTokyopop
GenreFantasy
Bändebisher 12
Meine Bewertung
3/5


Inhalt

Seit dem Selbstmord ihrer Mutter wird Chise immer wieder als Sklavin verkauft. Schon davor war ihr Leben geprägt von Vernachlässigung und Missbrauch. Eines Tages ersteigert der Magier Elias das 16-jährige Mädchen bei einer Auktion und entschließt sich dazu sie als Lehrling einzustellen und sie als Frau zu nehmen, denn scheinbar hat sie magische Fähigkeiten.


Review

#1.-3. Band

#10. Band 

In diesem Band beginnt sowohl für Chise als auch Elias ein komplett neuer Lebensabschnitt, denn beide gehen ans College. Wie zu erwarten gibt es diesbezüglich jede Menge neue Informationen und so lernt man eine Menge für Alchemisten und allgemeines über Magie. Es gibt jede Menge neue Charaktere zu entdecken, die man teilweise noch nicht richtig einordnen kann. Und so weiß man auch gar nicht wer nun für Chise im Laufe der Handlung zu einem großen Problem werden könnte. Was das betrifft bleibt es auf alle Fälle spannend. Mir waren es jedoch zu viele Informationen auf einmal, schließlich sind es um die 20 neue Personen und man weiß nicht was man sich alles von den merken muss. Und dann gibt es so viele neue Minihandlungsstränge, die eventuell später eine große Rolle spielen könnten.

Vor allem passiert das einzige wirklich spannende dieses Mal gegen Ende und das alles hat das Potential die Handlung nachhaltig in eine komplett andere Richtung abdriften zu lassen. 

Auch dieses Mal gibt es am Ende einen großen Cliffhanger, schließlich wird der Handlungsstrang mitten drin geteilt und man bekommt nur den 1. Teil der insgesamt drei Kapitel zu sehen. 
Dementsprechend groß war deshalb bei mir das Bedürfnis direkt zum Folgeband zu greifen. Nagabe weiß einfach wie man Spannung aufbaut und den Leser bei Laune hält und das wird hier wieder einmal unter Beweis gestellt. Lediglich bei der Umsetzung hapert es gewaltig und wenn ich ein Bild im Kopf habe für diesen Band, dann ist es ein Koffer kurz vom Platzen. Es sind einfach zu viele Informationen, zu viele Ereignisse und vor allem zu viele Charaktere.

#11. Band: 

In der ersten Hälfte des Bandes wird man quasi von den Informationen über die neuen Charaktere und Handlungsstränge erschlagen. Erst in Kapitel 53 wird sich auf einen einzigen Handlungsstrang konzentriert, der an sich wirklich spannend ist. Man lernt wieder viel über die Mythologie und wie diese Welt überhaupt aufgebaut ist. Es ist irgendwie schon kurios den Charakteren zu folgen und zeitgleich zu wissen, dass die ein ganz modernes Transportsystem nutzen könnten. Und trotz all der neuen Technik immer noch Alchemie betreiben.

Mir sagt dieser ganze College-Handlungsstrang jetzt nicht so zu, weil die Magie immer mehr in den Hintergrund gerät. Und man einfach nicht weiß wohin das alles noch führen wird, weil alles so chaotisch erscheint. Hoffentlich kommt da noch etwas mehr Fokus und somit Ordnung rein, denn so ergibt vieles einfach keinen Sinn und ganz so als hätte man nur einen Lückenfüller für die nächste größere Sache gesucht. Es kommen auch wieder Charaktere vor, die längst in Vergessenheit geraten waren und das hat mich dann nur noch mehr verwirrt.

Was die Beziehung zwischen Chise und Elias betrifft bleibt es auf alle Fälle spannend. Was die beiden betrifft gibt es hier im Band auch einige Neuigkeiten, jedoch weiß man noch nicht was die beiden jeweils mit den Informationen anstellen werden und wie es ihre Einstellung zu dem Thema Ehe/Zusammenleben/Beziehung verändern wird.


#12. Band: 

Direkt zu Beginn wird man als Leser mal wieder daran erinnert, dass die Handlung im heutigen Schottland stattfindet. Und da kommt es zu einer Szene, die ich wirklich absurd und zeitgleich auch herzerwärmend fand. Wobei mich die Auswahl des Gefährtes echt überrascht hat, schließlich passt zu dem Handlungsort dann doch eher ein anderes.

Hier in dem Band steht die Charakterentwicklung mal wieder im Vordergrund und so lernt man wenig über Magie/Alchemie. Zeitweise ist es einfach nur anstrengend den schier unendlosen Diskussionen zu folgen und mir fällt es nach wie vor sehr schwer all die Charaktere auseinander zu halten. Leider gibt es in dem Band auch keine Übersicht aller wichtigen Charaktere, was an diesem Punkt jedoch total hilfreich wäre. Es gibt einfach zu viele mit blonden, langen Haaren und es macht es nicht besser, dass auch die menschliche Form von Elias helle/blonde Haare hat. 

Ansonsten muss ich feststellen, dass ich der Serie nur noch 3 von 5 Sternen geben kann aufgrund all der Kritikpunkte. Mich interessiert der Handlungsstrang um das College einfach viel zu wenig und was das betrifft gibt es einfach schon zu viele Manga, die das tausend Mal besser erzählen. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen vorerst der Serie noch eine Chance zu geben und hoffentlich bessert sich das alles noch. Auf jeden Fall versprechen die letzten Kapitel in diesem Band eine Änderung und hoffentlich geschieht diese auch.

Sonntag, 18. Oktober 2020

#013 Graphic Novel - They called us enemy

 





TitelThey called us enemy
AutorStory: George Takei (co-writer), Justin Eisinger (co-writer), Steven Scott (co-writer), Zeichner: Harmony Becker 
VerlagCross Cult
GenreBiografie
FormatHardcover
Bände1(208 Seiten)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Während des II. Weltkrieges wurde George Takei zusammen mit seinen Eltern und seinen Geschwistern in ein Internierungslager gebracht. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor galten alle Menschen mit japanischen Wurzeln in der westlichen USA als Feinde. Aus diesem Grund wurden all jene enteignet und in Lager gebracht, da sie als Verbündete des Kaisers von Japan galten. Und das selbst wenn sie noch nie einen Fuß auf japanischen Boden gesetzt hatten oder schon lange bei der amerikanischen Armee dienten.
Rezension


Bisher wusste ich im Grunde so gut wie gar nichts über die Internierungslager für japanisch stämmige Personen in den USA während und nach des zweiten Weltkrieges. Es ist schon erschreckend, was diese Lager für eine Ähnlichkeit mit jenen in der heutigen Zeit haben(Internierungslager für Migranten in den USA). Und vor allem wie wenig nach wie vor über all die Internierungslager während des Krieges in den USA bekannt ist. Dabei waren über 110.000 japanisch stämmige Menschen betroffen und all das hat eine lange Vorgeschichte, die aber nicht in der Graphic Novel erzählt wird. 

All das wird aus der Sicht des kleinen George Takei erzählt, der als Kind natürlich nicht begreifen konnte was da um ihn herum passierte und warum er mit seiner Familie in ein Lager ziehen musste. Und genau diese Herangehensweise fand ich gut und das hat das alles nur noch erschreckender gemacht. Denn als erwachsene Person weiß ich natürlich, dass die Welt rund um George Takei nun einmal anders aussah als er sie in seiner kindlich-naiven Sicht gesehen hatte. Nebenbei bekommt man immer wieder wichtige Informationen um all das besser einordnen zu können. Es ist nun einmal ein großer Unterschied zu den Lagern in Deutschland zu jener Zeit vorhanden.

Lediglich mit dem Zeichenstil hatte ich so meine Schwierigkeiten, da er so skizzenhaft, schlicht und modern ist. In jedem Panel wird nur das nötigste gezeigt und da er in schwarz/weiß und generell eher hell gehalten ist, steht er im starken Kontrast zu dem was gezeigt wird. Was ich jedoch wirklich gut daran finde ist, dass es relativ wenig Text gibt und somit das Gezeigte im Vordergrund steht. Und somit spricht es auch die jüngeren Leser an. 

Fazit

Alles in einem ist es eine sehr informative Graphic Novel, die hoffentlich von ganz vielen Menschen gelesen werden. Denn bisher gibt es wirklich wenig Literatur zu dem Thema, dabei wäre es unheimlich wichtig genau jenen Aspekt der amerikanischen Geschichte aufzuarbeiten um in Zukunft nicht mehr so zu handeln.

Freitag, 16. Oktober 2020

#330 Bücherregal - 9 1/2 perfekte Morde


Titel9 1/2 perfekte Morde
AutorAlexander Stevens
VerlagPiper Verlag
GenreTrue Crime
Seiten224 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Die Dunkelziffer bei Tötungsdelikten ist erschreckend hoch, dabei sollte es doch dank DNA-Analysen, Handyortung und vielem mehr ein leichtes sein diese aufzuklären. Jedoch muss man diese Delikte erst einmal als solche erkennen und das passiert leider nicht immer, egal wie offensichtlich ein Tod durch Fremdverschuldung auch sein mag. Aus dem Grund befasst sich der Strafverteidiger Alexander Stevens mit 10 Mordfällen und erläutert warum diese so lang ungeklärt blieben oder die Täter nur vergleichsweisen milde Strafe bekamen. 


Review

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnt haben, dass an wenigen Stellen detailliert beschrieben wird wie Menschen ums Leben kommen und deshalb ist dieses Buch wahrlich nur etwas für Menschen, die mit solchen Themen umgehen können. Es ist jetzt nicht reißerisch beschrieben wurden, aber trotzdem geht es unter die Haut. Und wer suizidal ist bzw. über Selbstmord nachdenkt sollte auch einen großen Bogen um dieses Buch machen. Das Kapitel über dieses Thema beschreibt traurige Tatsachen, über die definitiv geredet werden muss in unserer Gesellschaft, aber vor denen Betroffene auch gewarnt werden müssen. Wer sich vorab informieren möchte dazu: Das Stichwort ist Selbstmordhelfer.

Besonders gut gefallen hat mir der schwarze Humor des Autors und ich denke wenn man daran keinen Gefallen hat empfindet man einige Stellen im Buch als pietätlos. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und ich fand es gut, dass bestimmte Begriffe auf verständliche Weise für den Laien erklärt werden.

Wenn man schon viele True-Crime-Bücher/Zeitschriften gelesen hat kennt man schon den ein oder anderen Fall und kann sich schon denken welche perfekten Morde zu 100%iger Wahrscheinlichkeit in diesem Buch auftauchen werden. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, da jeder Autor meist eine Sichtweise auf die Dinge hat und diese sich allein schon wegen ihrem Beruf maßgeblich unterscheiden. Und ich finde es ganz interessant das alles mal aus der Sicht eines Anwalts zu erfahren.

Das letzte Kapitel des Buches beschäftigt sich mit dem Parkhausmord, den ich im Vorfeld schon kannte durch ein anderes Buch. Es ist immer wieder erschreckend wie dreist und selbstverständlich der Täter dort vorgegangen ist.

Was ein wenig anstrengend war beim Zuhören war, dass der Autor teilweise sehr ausführliche Ausschweifungen bzw. Erklärungen ablieferte. Hier hätte ich lieber noch einen "perfekten" Mord mehr gehabt und dafür etwas kompaktere Erklärungen. Vor allem in der zweiten Hälfte fiel das negativ auf. Passend zu seinem Job geht er auch ausführlich auf das deutsche Rechtssystem ein.

Ein anderer Kritikpunkt ist der Titel des Buches, der finde ich einfach zu überspitzt ist. Auch das Cover hätte man passend wählen können, in dem man eben nicht ein Foto von dem Anwalt drauf packt. Denn das finde ich gibt dem Buch einen schmierigen Beigeschmack, der aber gar nicht sein müssten.


Fazit

Alles in allem ist es mit seinen etwas über 220 Seiten ein sehr kurzweiliges Buch, welches sich durch seine sachlichen und unblutigen Beschreibungen positiv von anderen Büchern in diesem Genre abhebt.

Mittwoch, 14. Oktober 2020

#004 Comic und Verfilmung - Watchmen

 






Während den 30er Jahren entschloss sich eine Gruppe namens "Minutemen" dazu Verbrecher in den USA auf eigene Faust zu jagen. Sie selbst gelten als Superhelden der ersten Generation, obwohl sie ganz normale Menschen waren. In den 60ern Jahren taucht eine neue Gruppierung auf denen auch Dr. Manhattan angehört, welcher durch einen Unfall übernatürliche Kräfte erhielt. In den 70ern wurden dann per Gesetz die Superhelden dazu verpflichtet für die Regierung zu arbeiten, ansonsten mussten sie mit harten Strafen rechnen. Jedoch entschließt sich Rorschach trotz aller Drohungen dazu alleine weiter zu kämpfen. Und so begibt er sich auf die Suche nach demjenigen, der den Comedian(Superheld aus der Gruppe Minutemen) ermordete.




TitelWatchmen
AutorAlan Moore
ZeichnerDave Gibbons
VerlagPanini
GenreSuperhelden
Seitenanzahl436
Meine Bewertung
3,5/5


Im Vordergrund stand die meiste Zeit der kalte Krieg und die permanente Angst vor einem nuklearen Angriff. Die Handlung an sich ist vielschichtig und anspruchsvoll und man muss wirklich aufmerksam lesen um nichts wichtiges zu übersehen.

Wirklich gelungen fand ich die Darstellung der Superhelden, die durchweg bis auf einer eben keine Superkräfte hatten und sich trotzdem für das Gute eingesetzt hatten. Man erfährt viel über ihr Privatleben und wie sie zu dem ganzen Weltgeschehen stehen und was für eine Agenda sie verfolgen. Selbst die Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander werden ausführlich beleuchtet und hier wurde sich wirklich viele Gedanken gemacht.

Man merkt auf alle Fälle wie sehr diese und weitere Geschichten die heutigen Superhelden-Comic geprägt haben. Und zu der Zeit war es nun einmal nicht normal Superhelden als Menschen mit all ihren Schwächen darzustellen. 

Vor allem der Zeichenstil hat mich ziemlich überrascht und mir hat er an sich wirklich gut gefallen, da das düstere einfach zur Handlung passt. Lediglich die Farben fand ich bei Zeiten ziemlich anstrengend.
Was ich stellenweise einfach nur anstrengend fand waren die unzähligen dazwischen geschobenen Interviews und Auszüge aus irgendwelchen Polizeiakten. Oft hätte man diese um die Hälfte kürzen können und hätte trotzdem dem Leser alles nötige vermittelt. Wobei ich hier direkt anmerken möchte, dass diese Texte wichtiges Hintergrundwissen liefern und man ohne dieses vieles nicht versteht. Sie sind teils wirklich anspruchsvoll, was aber auch schlichtweg am Alter der Texte liegen kann(Erstveröffentlichung 1986/87).

Auch bei den Sprechblasen hatte ich nicht nur einmal das Gefühl, dass diese einfach zu textlastig sind und man vieles von dem gesagten besser gezeigt hätte. Aus dem Grund hatte ich unzählige Lesepausen eingelegt, weil ich es einfach nur anstrengend fand der Handlung zu folgen und es mir schlichtweg zu viel Text für dieses Medium war.

Aufgrund der Kritikpunkte und weil mich die Handlung nicht vollends packen konnte vergebe ich 3,5 von 5 Sternen. Trotzdem finde ich das Szenario nach wie vor interessant, dass Superhelden aufgrund eines Anti-Superhelden-Gesetzes im Untergrund agieren müssen und dann so etwas zustande kommt. Hoffentlich schaffe ich es irgendwann noch "Before Watchmen" und "Doomsday Clock" zu lesen.






TitelWatchmen
RegisseurZack Snyder
SchauspielerMalin Åkerman, Billy Crudup, Matthew Goode
Dauer3 Stunden 35 Minuten
Meine Bewertung
3,5/5

TW: Gewalt
Was ist das bitte schön für eine phänomenale Musikauswahl? Dadurch wurden einige Szenen richtig ins groteske gezogen und waren auf eine Art und Weise witzig, die man im ersten Moment nicht vermuten würde. Da merkt man auch einfach wieder wie wichtig die Hintergrundmusik ist und dass es ein wunderbares Mittel ist um beim Zuschauer bestimmte Emotionen auszulösen und vor allem ihn auf eher unscheinbare Dinge aufmerksam zu machen. Vor allem einige Szenen werden mir dadurch lange in Erinnerung bleiben und ich fand es einfach nur total absurd, als zum Beispiel ein Song von Nena abgespielt wurde. Genau damit hatte ich absolut nicht gerechnet!

Es gibt wirklich viele, fantastische Szenen, die mir definitiv in Erinnerung bleiben werden. 
Lediglich mit der Länge des Filmes hatte ich so meine Probleme und deshalb hatte ich immer Kapitelweise alles angeguckt. Die Orginialvorlage ist ja schon gefühlt endlos und das ist beim Film leider genauso. Vor allem manche Szenen waren einfach nur unendlich lang, was mir vor allem bei den Bettszenen negativ auffiel. Die Erzählweise des Filmes ist auch Kapitelweise, deshalb waren die ganzen Pausen absolut kein Problem.

Ein anderer Grund warum ich den Film nicht in einem Stück geguckt hatte waren die ganzen Gewaltszenen. Hier werden wirklich bewusst Grenzen überschritten und vieles was gezeigt wird war schwer auszuhalten. Sie sind nicht zu vergleichen mit Szenen in anderen Superheldenmovies, die ja ohnehin für ein jüngeres Publikum gedreht werden und deshalb meist sehr harmlose Gewaltszenen enthalten.Ob bestimmte Szenen wirklich in dem Ausmaße gezeigt werden mussten um wirklich jeden Zuschauer wachzurütteln weiß ich nicht. Wahrscheinlich hätten auch einige wenige dieser Szenen gereicht, denn so wirkt es streckenweise einfach nur wie Gemetzel mit einer Prise Handlung.
Wie auch dem Comic vergebe ich hier nur 3,5 von 5 Sternen. An sich ist es ein wirklich schöner Film, nur geht durch die ganzen Gewaltszenen(und Bettszenen) der Rest der Handlung unter. 



Ich habe mir auf alle Fälle fest vorgenommen den Film noch einmal in ein paar Jahren zu schauen. Es ist nun einmal Geschichte, die in den 80ern nun einmal recht neu waren und ein ganz anderes Bild von Superhelden zeigt. Denn hier sind es keine unfehlbaren Menschen und sie alle haben ihre Laster und Probleme. Mittlerweile gibt es unzählige Geschichten in diese Richtung und deshalb fällt es mir auch so schwer Watchmen nicht mit diesen zu vergleichen. Und mir sagen einige der neuen Geschichten einfach mehr zu. Trotzdem kann ich verstehen warum Watchmen zu den bedeutendsten Comics der letzten Jahrzehnte zählt und ich bin froh darüber ihn endlich einmal gelesen zu haben. 

Sonntag, 11. Oktober 2020

#329 Bücherregal - Deichmord(Kurzrezension)


TitelDeichmord(6. Fall Romy Beccare)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Taschenbuch 
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Scheinbar plant jemand einen Anschlag auf die Störtebeker-Festspiele, doch die Ermittler können dem Hauptverdächtigen einem Hotelbetreiber nichts nachweisen. Doch das ungute Gefühl will nicht verschwinden und so bleibt Romy Beccare an dem Fall dran. Während sie weitere Nachforschungen anstellt stöß sie auf zwei Vermisstenfälle auf Rügen, bei denen junge Frauen nach einem Besuch in dem Hotel spurlos verschwanden.

Review

Man kann den Teil der Reihe gut ohne Vorkenntnisse lesen und alles nötige über die Personen findet man am Ende des Buches. Das Lokalkolorit der Insel Rügen wird wieder einmal gut eingefangen und ich finde es immer wieder schön, wenn unter anderem auf die landschaftlichen Besonderheiten in Regiokrimis eingegangen wird.

Der gesamte Krimi hat mich nach dem Lesen einfach nur ratlos zurück gelassen. Normalerweise sollte es ja spätestens bei der Auflösung bei einem Klick machen, aber das war absolut nicht der Fall.
Ich gehe Mal stark davon aus, dass zu Beginn des Buches tatsächlich die Drohmail eine Rolle spielte. Jedoch driftet die komplette Handlung ab einem recht frühen Punkt von dieser Drohkulisse hab und es gibt plötzlich gefühlt 1.000 verschiedene Fälle. Ich finde es einfach schade, dass es sich "nur" um alte Fälle handelt und hatte mich eigentlich darauf eingestellt über einen Fall rund um die Festspiele lesen zu können. Zu einem späteren Zeitpunkt ist von vier Fällen die Rede, aber für mich waren es einfach zu viele verschiedene Handlungsstränge und damit auch zu viele Personen. Irgendwann wusste ich einfach nicht mehr wer was getan haben sollte und warum die überhaupt eine Rolle spielten.

Dadurch wechselte man auch ständig zwischen den einzelnen Personen und Orten und darunter litt dann wie zu erwarten die Spannung. Ich hatte den Krimi recht zügig durch gelesen wegen dem einfachen Schreibstil, aber mir wäre es lieber gewesen wenn das wegen einem spannend Fall gewesen wäre.


Fazit

Der Teil der Reihe ist finde ich bisher der schwächste von denen, die ich bisher gelesen habe und deshalb gibt es nur aufgerundete 3 Sterne. Mir war das alles ein wenig zu kompliziert und verschachelt und bis zum Ende nicht eindeutig genug. Entweder hätte man das doppelte an Seiten schreiben sollen oder sich auf wenige Fälle und somit Personen beschränken sollen.



Freitag, 9. Oktober 2020

#328 Bücherregal - Shift

 


TitelShift
AutorHugh Howey
VerlagBroad Reach Publishing
GenreDystopie
Seiten570 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Es war der Anfang vom Ende als eine Firma ein Medikament entwickelt, welches alle Erinnerungen an traumatische Ereignisse auslöscht. Auch die kleinen Roboter, die eigentlich nur dazu dienen sollten eine Diagnose zu stellen und die jeweiligen Zellen im menschlichen Körper zu reparieren, stellten sich schnell als ein riesiger Fehler heraus. Und es sind nicht die einzigen Gründe, warum die Menschen jetzt in Silos unter der Erde leben.
(Prequel zu Wool)


Review

Vor allem die erste Hälfte des Buches hat mir gefallen und den habe ich tatsächlich mehr oder weniger in einem durch gelesen. Ich wollte einfach wissen wie das alles ausgeht und natürlich warum die Menschen dazu verdammt sind in Silos zu leben. Diesen Handlungsort kannte ich bis zu dieser Serie noch nicht und in Band 1 hat man ja im Grunde nur erfahren wie das Leben in diesen ist. Dieses Mal erfährt man zudem wie das Leben in den anderen Silos ist und allgemein wie das alles organisiert ist.
 Um ehrlich zu sein bin ich schon ein wenig enttäuscht, dass die Handlung von Band 1 nicht direkt zu Beginn aufgegriffen wird. Zudem fällt es mir generell schwer das alles zeitlich einzuordnen und ich empfand es einfach nur als irritierend mit den ganzen Zeitsprüngen. Man fiebert die ganze Zeit mit den einzelnen Charakteren mit und wartet nur auf die Auflösung des Konfliktes bzw. der Situation und dann wird man einfach in eine andere Zeit katapultiert, die einfach nicht enden möchte. Oft weiß man auch gar nicht was dieser Flashback in die Vergangenheit bringen soll, schließlich passiert da gefühlt viel zu wenig. Schon im ersten Teil gab es unglaublich viele Längen, aber hier wurde man fast von ihnen erschlagen.

Leider waren alle Charaktere mehr oder weniger austauschbar und bis auf die Namen ist mir nichts groß in Erinnerung geblieben. Sie wirken alle nicht wirklich ausgereift und alles andere als lebendig/authentisch.

Ein paar Rätsel wurden gelöst und man weiß nun ganz grob warum diese Silos überhaupt existieren. Jedoch ergibt das alles absolut keinen Sinn und ich frage mich immer noch, wie man auf so eine absurde Idee kommen kann? Sollte es nicht Mechanismen geben, die das alles verhindern? Dafür sind die ja da und alleine der Geldfaktor müsste ja eine große Rolle spielen, aber das macht er nicht. Und selbst als die Silos schon längst in Benutzung sind passieren Dinge, die einfach absolut keinen Sinn ergeben. Sollte nicht das Ziel sein alle Silos zu erhalten? Allein damit der Genpool groß genug bleibt? Ich bin echt gespannt darauf, ob diese Frage im letzten Teil beantwortet wird.

Und das Ende will ich eigentlich gar nicht thematisieren, da man es nicht spoilerfrei diskutieren kann. Aber trotzdem möchte ich anmerken, dass es einfach nur total zusammenhanglos ist und ich als Leser gerne das geliefert bekomme, auf das mich die ganze Handlung emotional vorbereitet hat. 


Fazit

An sich ist es wirklich ein tolles Buch, jedoch hätte man die Handlung wahrscheinlich sinnvoll auf 200 Seiten verpacken können ohne wichtiges auszulassen. Mir hat das jetzt alles nicht so gut gefallen und deshalb gibt es nur 2,5 von 5 Sternen, trotzdem werde ich noch in naher Zukunft den letzten Teil "Dust" lesen. Man sollte auf alle Fälle "Wool" im Vorfeld gelesen haben, auch wenn es sich bei "Shift" um ein Prequel handelt. Es wird an einigen Stellen Bezug auf die Handlung genommen und so würde man sich nur selbst spoilern. Zumal man so den ganzen Weltenaufbau verpassen würde, was man ja braucht um diese Dystopie zu verstehen.

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Lesemonat September

 


Guten Morgen, 
der September hat sich wieder ganz schön in die Länge gezogen und so wirklich zum Schreiben kam ich in der ersten Hälfte des Monats nicht. Trotzdem habe ich es geschafft ziemlich viele Beiträge in der letzten Woche vorzubereiten. Insgesamt habe ich für den Blog 13.574 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 5.207 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 606 Wörter pro Tag.
  • Meereskalt von Elias Haller, 4,5/5 Sternen
  • Tag der Wahrheit von Hendrik Falkenberg, 4/5 Sternen
  • Psychopathinnen von Lydia Benecke, 3,5/5 Sternen
  • Eifel Blues von Jacques Berndorf, 3,5/5 Sternen
  • Die Gesundheitslüge von Dr. med. Martin Marianowicz, 4/5 Sternen
  • Legend von Marie Lu, 4/5 Sternen
  • The music of what happens von Bill Konigsberg, 1,5/5 Sternen
  • Der Fledermausmann von Jo Nesbø, 3/5 Sternen
  • Besserwissen mit dem Besserwisser von Sebastian Klussmann, 4/5 Sternen

9 Bücher | 3.031 Seiten | 337 Seiten/Buch | 101 Seiten/Tag
1 Comic | 1 Graphic Novel | - Light Novel | 2 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,56/5
Verlage: 8
bereiste Länder: 3
Genre: 6(1xDystopie, 3xKrimi, 2xSachbuch, 1xThriller, 1xTrue-Crime, 1xYA)

Highlight: Meereskalt von Elias Haller

Flop: The music of what happens von Bill Konigsberg

Mein Monatshighlight war definitiv "Meereskalt"  von Elias Haller. In diesem Thriller geht es um die Entführung zweier Kinder eines Landtagsabgeordneten. Am Besten an diesem Teil hatte mir die komplexe und sehr fesselnde Handlung gefallen. Bis zum Schluss habe ich mit geraten und wurde wieder einmal überrascht.

In "Tag der Wahrheit" von Hendrik Falkenberg geht es um zwei BKA-Mitarbeiter, die versuchen eine Entführung von verschiedenen Managern zu beenden. Mir hat der Auftakt der neuen Reihe ganz gut gefallen und die beiden Ermittler waren mir sympathisch. Ich bin gespannt darauf was diese noch für Fälle lösen werden, denn jedes Mal werden sie garantiert nicht so hochkarätige Fälle bearbeiten.

In dem Buch "Psychopathinnen" von Lydia Benecke geht es um verschiedene Kriminalfälle, die alle samt von weiblichen Personen begangen wurden. An sich ist es ein wirklich interessantes True-Crime-Buch, jedoch fand ich stellenweise die Längen sehr anstrengend. Und einige Fälle hätte ich gerne ausführlicher erläutert gehabt.

"Eifel Blues" von Jacques Berndorf ist ein Eifelkrimi, der 1989 veröffentlicht wurde und in dem der Journalist Baumeister versucht einen Fall zu lösen(1. Fall). Ich wollte ja schon seit langem mit der Reihe starten und als ich das Buch im öffentlichen Bücherschrank sah, hatte ich es ohne groß nachzudenken mitgenommen. Mir hat der Auftakt der Reihe jetzt nicht so gefallen, aber ich werde definitiv dran bleiben. Es ist auf jeden Fall immer wieder spannend Krimis aus der Zeit zu lesen.

"Die Gesundheitslüge" von Dr. med. Martin Marianowicz beleuchtet die Fehler unseres Gesundheitssystems und ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen. Es ist schon viel zu lange Zeit, dass das alles viel offener und häufiger diskutiert werden sollte. Was ja auch der Fall ist, jedoch ist vielen nach wie vor nicht klar wie sehr das System auf Profit ausgerichtet ist und was das langfristig für einen als Patienten bedeutet. Schließlich wird zu oft das was am meisten Profit bringt verordnet und nicht das was dem Patienten langfristig hilft(und ein gesunder Patient bedeutet immer ein "Kunde" weniger!).

Dann habe ich es endlich einmal geschafft den dystopischen Roman "Legend" von Marie Lu zu lesen. In dem geht es um die Republik, die nach dem Untergang der USA entstanden ist. Unter anderem geht es hier um die Pest und wie diese immer wieder vor allem die ärmere Bevölkerung heimsucht.  An sich ist es ein wirklich tolles YA-Buch und ich bin wirklich gespannt auf die Fortsetzung. Es ist auf jeden Fall ein sehr erschreckendes Szenario.

In "The music of what happens" von Bill Konigsberg, geht es um die beiden Jungs Max und Jordan. Das war ein absoluter Leseflop und ich frage mich immer noch, was der Autor sich dabei gedacht hat. An sich geht es um sehr ernste Themen wie Vergewaltigung, psychische Erkrankung und drohende Obdachlosigkeit. Und wie man in dieses Themenkomplex eine romantische Beziehung reinbringen kann ist mir echt schleierhaft.

Bei "Der Fledermausmann" von Jo Nesbø handelt es ich um den 1. Fall von Harry Hole, der in Australien den Mörder eines norwegischen Soap-Stars sucht. Von "Der Sohn" war ich ja richtig begeistert und von der Reihe hört man ja auch viel gutes. Leider konnte mich der Krimi nicht so überzeugen, jedoch werde ich wahrscheinlich trotzdem den Rest der Reihe lesen.

In "Besserwissen mit dem Besserwisser" von Sebastian Klussmann wird erklärt wie man sein Allgemeinwissen auf Vordermann bringen kann. Den Herrn Klussmann habe ich schon oft bei "Gefragt - Gejagt" als Jäger gesehen udn jedes Mal war ich über sein Wissen erstaunt. Und da ich selbst gerne so Quiz löse ist das Buch genau das richtige für mich. Viele der Ratschläge waren wirklich hilfreich und einige davon waren mir schon längst bekannt. 

Für Oktober habe ich tatsächlich nur eine Kunstchallenge geplant und ansonsten möchte ich noch ein paar Kunstprojekte planen. Ich habe mir ja fest vorgenommen alle Acrylfarbentuben aufzubrauchen, da leider in der Box wo die drinnen war massiver Schimmelbefall war. Das ist jetzt auch ein Thema was mich wahrscheinlich noch länger beschäftigen wird und ich bin einfach nur froh darüber, wenn das vorbei ist. Es ist echt erstaunlich wo man überall Schimmel finden kann und bei manchen Sachen wie den Alkoholmarkern bringe ich es einfach nicht übers Herz die zu entsorgen(mittlerweile kosten die 6(!)€ das Stück). Leider sieht man ja so einen Schimmelbefall erst, wenn er wirklich massiv ist und auf den Stiften sehe ich ihn zwar nicht, aber das hat ja nichts zu bedeuten. Mal schauen wie ich die Sache in ein paar Wochen sehe. Mir geht es jetzt nicht um die Stifte im speziellen, die kann man natürlich ersetzen. Mich macht nur die Masse wütend und traurig.

LG

Sonntag, 4. Oktober 2020

#327 Bücherregal - Such a fun age(Kurzrezension)




Titel(Englisch)Such a fun age
AutorKiley Reid
VerlagBloomsbury Publishing
GenreContemporary/Fiction
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Spätabends engangiert ohne sich darüber Gedanken zu machen die weiße Bloggerin Alix Chamberlain ihre afroamerikanische Babysitterin Emira, damit diese mit dem Kleinkind im Supermarkt etwas Zeit verbringen kann. Denn jemand hatte bei ihnen zuhause die Scheiben ein geschmissen und deshalb war es gerade kein sicherer Ort für Briar. Doch im Supermarkt kommt alles anders und ein Sicherheitsmann beschuldigt Emira der Kindesentführung. 

Review

TW: Kontrollsucht

Besonders gut hat mir die Message des Buches gefallen und wie gut es die Situation in den USA wiederspiegelt. Es ist einfach nur traurig was dort passiert und umso wichtiger ist es, dass auf dieses Thema immer wieder aufmerksam gemacht wird. 

Was ich überraschend fand war, dass der "white saviour"(weiße Retter) in diesem Buch thematisiert und zurecht kritisiert wird. Und es wäre umso schöner gewesen, wenn der Fokus der Handlung auf diesem Thema gewesen wäre oder wenigstens einem ähnlichen. So wirkt es eher wie eine Randinformation, denn der Fokus liegt zu oft auf scheinbar belanglosem wie irgendwelchen fragwürdigen Handlungen von einzelnen Charakteren(samt unglaublich viel unnützer Informationen). Vor allem bei Alix fiel das auf und oft fand ich es erstaunlich, dass sie sich schlichtweg wie ein Teenager aufführt, obwohl sie ja Mutter zweier Kinder ist.

Zeitweise hatte ich das Gefühl einen Psychothriller zu lesen, da so Themen wie Kontrollsucht(fast schon Stalking) eher in so einem Genre anzutreffen sind. Es ist auf jeden Fall erschreckend was sich eine der Charaktere herausnimmt, nur weil sie halt die Möglichkeit dazu hat. So etwas macht man einfach nicht egal wie groß die eigene Neugier ist. Leider erfährt man bis zum Schluss nicht was es mit diesem Handlungsstrang auf sich hat und warum es überhaupt thematisiert wird. 

Man merkt an vielen Stellen, dass es sich hierbei um einen Debütroman handelt. Den Hauptcharakteren fehlt es an Tiefe und man weiß nicht so wirklich wo die Reise hingehen wird. Die Dialoge wirken meistens nicht wie echte Gespräche und wirken einfach nur gestellt. Entweder ist die Handlungsgeschwindigkeit zu niedrig oder zu schnell und beides meistens an den falschen Stellen.



Fazit

Alles in allem ist es ein prima Buch für zwischendurch ohne viel Tiefgang, was man obendrein relativ schnell durchgelesen hat. Vieles wirkte einfach unglaubwürdig und ich finde es schade, dass dieses vor allem beim Höhepunkt der Handlung so stark auffällt. Deshalb gibt es von mir nur 3 von 5 Sternen.

Freitag, 2. Oktober 2020

#326 Bücherregal - Loveless


Titel(Englisch)Loveless
AutorAlice Oseman
VerlagHarper Collins
GenreYoung Adult
Seiten435 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Eigentlich war Georgia sich ziemlich sicher, dass sie genauso wie die Personen in den Fanfics eines Tages den richtigen finden wird. Und sie dann endlich einmal von jemanden schwärmen und ihren ersten Kuss haben kann. Und jetzt an der Universität scheint dieser Traum zum Greifen nah. Doch dann kommt alles anders und als sie über Asexualität und Aromantik erfährt scheint es so, als würden ihre Gefühle noch weniger Sinn als ohnehin schon machen. 

Review

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnen, dass ich es großartig finde ein Buch über einen asexuellen und aromantischen Charakter gefunden zu haben. Hier geht es nicht darum diesen in irgendeiner Weise umzupolen oder ihn in eine Beziehung zu drängen, nur weil das laut zu vielen Menschen normal ist und wer es nicht so sieht gehört in Therapie. Wobei die Hauptprotagonistin das alles ausprobiert, was in dem Alter aber vollkommen normal ist weil gefühlt jeder einen dazu drängt und meint man müsse nur den richtigen finden. Was das betrifft zeigt ihr Umfeld auch ein vollkommen normale Reaktion, denn die meisten Menschen denken so etwas gehört therapiert oder man muss lernen es zu mögen, was aber vollkommener Quatsch ist.

Immer wieder wird erklärt was es mit Asexualität und Aromantik auf sich hat und ich finde es schön, dass das alles nicht belehrend klingt. Man lernt zusammen mit Georgia diese Begriffe und was es damit auf sich hat.

Ein anderes wichtiges Thema in dem Buch ist Freundschaft. Es zeigt einfach wie wichtig es ist diese zu pflegen und man nicht immer einer Meinung sein muss. Immer wieder wird gezeigt, dass platonische Liebe vollkommen okay ist und reden Probleme lösen kann. Die vier Hauprotagonisten stehen zu jeder Zeit im Fokus und somit erfährt man durch Georgia eine Menge über diese.

Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen verschiedenen Charaktere, die alle ihre Hintergrundgeschichte haben und nicht einfach nur ein Klischee darstellen sollen.

Weniger gut hat mir der Umgang mit Alkohol gefallen und das ist mir schon bei einigen Young-Adult Büchern als England aufgefallen. Gefühlt wird da ständig Party gemacht und alle trinken einen über den Durst, was teils wirklich böse enden konnte. An irgendeinem Punkt wird das zwar in der Handlung kritisiert, was aber nicht wirklich ernst gemeint klang.

Ein anderer Punkt der mir schwerfiel war der Schreibstil. Wobei ich da einfach nicht weiß, ob es einfach so ein Generationending ist und ich als Generation Y die Generation Z einfach nicht verstehe. Manche Ausdrucksweisen waren einfach nur komisch, dabei habe ich schon viele britische Romane gelesen und kannte trotzdem einiges nicht.

Fazit

An sich ist es auf alle Fälle ein schönes YA-Buch bei dem es ums Erwachsen werden und seine eigene Sexualität entdecken geht. Vor allem Asexualität ist eindeutig unterrepräsentiert und deshalb ist es einmal schön einen Roman zu haben, der zeigt wie okay diese ist. Und das es bei HarperCollins erscheint ist ein weiterer Pluspunkt, denn leider gibt es nicht viele große Verlage die LGBTQIA-Romane veröffentlichen und meist sind es dann doch nur Romane über lesbische oder schwule Charaktere. Man merkt auf alle Fälle, dass die Autorin selbst asexuell ist und somit auch Ahnung von dem Thema hat und es kein angelesenes Wissen ist.