Sonntag, 31. Oktober 2021

#43 Manga - There is no future in this love

 




Titel(Deutsch)There is no future in this love
Titel(Japanisch)この恋に未来はない 1
AutorBingo Morihashi, Suwaru Koko
VerlagHayabusa
GenreRomance, Boys Love
Bände2(abgeschlossen)
Meine Bewertung
4/5



Inhalt


In den 1980er Jahren in Tokio spielen konservative Werte noch eine sehr große Rolle. Yuji hatte schon als kleines Kind immer zu hören bekommen, dass die roten Schulranzen für die Mädchen gedacht waren und nicht für ihn. Auch als Erwachsener bekam er immer wieder zu hören, dass Männer eben bestimmte Interessen nicht haben dürfen. Schon seit vielen Jahren hat er zudem tiefer gehende Gefühle für Masaki. Yujis Schwester lässt nach einem langen Drehtag ihre Perücke und ihr Kleid in seiner Wohnung liegen und aus reiner Neugier probiert er aus wie es wäre, wenn er so etwas tragen würde. Und damit tritt er eine Lawine los.


Review

#1. Band

TW: Transphobie, SVV, erzwungene Heirat
Was das Thema Transgender in dieser zweiteiligen Reihe angeht hatte ich von vorne herein keine hohen Erwartungen, da man ein so komplexes Thema nicht auf so wenigen Seiten erklären kann. Und deshalb war es auch recht vorhersehbar was für Ereignisse in der Kindheit aufgezählt werden um zu zeigen, warum Yuji so mit sich selbst hadert. Diesbezüglich fand ich es übrigens sehr schön zu sehen, wie gut der Zeichenstil zu der Handlung passt. Man kann an den Gesichter sehr gut die maskulinen bzw. femininen Gesichtszüge erkennen, was ja nicht bei jedem Manga der Fall ist. Auch die Emotionen der Charaktere kann man sehr gut ablesen und oft sprechen die gezeigten Szenen für sich.

Immer wieder merkt man wie unwohl sich Yuji in seinem jetzigen Umfeld fühlt und wie schwer es ihm fällt neue Kontakte zu knüpfen aus Angst vor der möglichen Ablehnung. 

Wirklich schön war es zu sehen wie oft auf die Probleme eingegangen wird, die eben erwachsene Menschen haben. Man merkt auf jeden Fall, dass diese Geschichte in den 80er Jahren in Japan spielt. Der gesellschaftliche Druck ist nach wie vor enorm und man fällt negativ auf, wenn man ab einem gewissen Alter immer noch nicht verheiratet und kinderlos ist. Und je nach Umfeld bzw. Gegend ist es vollkommen normal zu einem gōkon(Group dating) zu gehen und da kann man sich ja schon ungefähr vorstellen was in Yuji vor sich geht. Vor allem da er ja schon sehr früh von seiner eigenen Familie zu hören bekommen hatte, dass ein Mann eben bestimmte Dinge in ihren Augen nicht machen bzw. schön finden sollte. 


#2. Band: 

TW: Transphobie, SVV, erzwungene Heirat
Mich hat es wirklich überrascht wie schnell man diese Reihe fertig gelesen hatte. Viel an Text gab es nicht und die Panels waren jetzt auch eher schlicht gehalten, aber trotzdem haben sie einem das nötigste vermittelt. 

Was kann man abschließend zu so einer Geschichte schreiben?

Erst einmal möchte ich vorweg anmerken, dass zwei Bände definitiv zu wenig waren um all die Handlungsstränge vernünftig zu Ende zu erzählen. So erfährt man leider viel zu wenig über die Charaktere und vor allem Etsuko wirkt dadurch sehr problematisch. In wie fern dieser Eindruck zutreffen ist möchte ich nicht beurteilen, denn dafür erfährt man zu wenig über sie. Vor allem am Ende fällt die Transphobie negativ auf und da alles so überstürzt wird fällt es mir schwer eine abschließende Meinung darüber zu bilden. 

Das Ende hat mich definitiv nachdenklich und traurig gestimmt, aber so ist nun einmal die Realität und es ist schön, dass diese so abgebildet wird.

Freitag, 29. Oktober 2021

#414 Bücherrregal - Der Insasse

 


TitelDer Insasse
AutorSebastian Fitzek
VerlagDroemer Knaur
GenrePsychothriller
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Guido T. entführte zwei Kinder und folterte diese zu Tode. Nach seiner Verhaftung und Verlegung in den Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie in Berlin ist er nicht bereit sich zu weiteren möglichen Taten zu äußern, aber er zeigt der Polizei wo er die beiden Kinder versteckte. Dabei gehen die Ermittler davon aus, dass er auch den 6-jährigen Max entführt hatte. Die Ungewissheit ist für die Eltern des Jungen nur schwer zu ertragen und so entschließt sich der Vater dazu sich als Patient in genau jene Psychiatrie ein schleußen zu lassen. Schließlich möchte er einfach nur wissen was aus seinem Sohn geworden ist und vor allem ob er tatsächlich der Entführer ist.

Review

TW: Entführung, Folter & Mord von Kindern, psychische Erkrankungen

Das ist nun mein 7. Buch, welches ich von dem Autor gelesen habe und deshalb wusste ich schon ziemlich genau auf was ich mich da einlassen werde. Es ist einfach nur immer wieder faszinierend was für überraschende Wendungen Fitzek einbaut um für den nötigen Nervenkitzel und Spannung zu sorgen. Wenn ich die Gewaltszenen mit anderen Psychothrillern vergleiche, wird hier wirklich wenig darauf eingegangen was im einzelnen passiert. Was ich aber total begrüßenswert finde, schließlich muss man so etwas nicht zur Show stellen und einen reinen Fetischroman daraus machen. Die Opfer des Mörder sind nun einmal minderjährig und mir reicht es, wenn der Autor dem Leser selbst überlässt was er sich in seiner Fantasie ausmalt. Trotzdem werden hier einige Szenen sehr bildlich beschrieben, was ich aber auch so von anderen Werken des Autors kenne.

Durch die eher kurzen Kapitel samt Cliffhangern am Ende und ständigen Sichtwechsel fiel es mir wirklich schwer Lesepausen einzulegen. Anfangs musste ich mich erst an diese rasante Erzählweise gewöhnen, aber als ich dann drin war wollte ich einfach nur noch wissen wie das alles für Till ausgeht. 

Besonders schön fand ich den ständigen Nervenkitzel, da man nie wusste wer nun der Gute und wer der Böse ist. Und vor allem wer welche Ziele verfolgt und was diejenigen bereit dafür sind zu opfern. Was das betrifft bleibt es bis zum Schluss spannend und oft hat man das Gefühl, als hätte man endlich die Beweggründe der einzelnen Protagonisten durchschaut nur um dann wieder hinters Licht geführt zu werden.

So wirklich viel über die Handlung kann ich an dieser Stelle nicht schreiben, ansonsten würde ich den Plottwist verraten. Es ist auf jeden Fall ein Buch bei dem man auf die Details achten muss und bei dem man sich nicht all zu schnell ein Urteil erlauben sollte.

An einigen Stellen war mir das alles ein Stückchen zu überdreht und zu viel des Guten. Nichts anderes hatte ich bei einem Fitzek erwartet, aber es ist halt einfach nicht meins und ich habe es lieber, wenn das Erzählte nahe an der Realität ist. Hier meine ich noch nicht einmal die Brutalität der Taten oder ob diese tatsächlich so mal stattfinden könnten, sondern um all das drumherum. Das war mir an einigen Stellen zu überspitzt und dramatisch dargestellt wurden, was mir vor allem am Ende negativ aufgefallen war. 


Fazit

An sich ist es ein wirklich spannender Psychothriller, bei dem der Autor bewusst und wirklich geschickt mit den Erwartungen des Lesers spielt. Es ist auf jeden Fall ein Buch über das ich noch lange nach dem Beenden nachgedacht hatte. Was man hier zu lesen bekommt ist definitiv harte Kost und oft habe ich mir die Frage gestellt wie ich selbst in so einem Fall reagieren würde.

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Wie bereite ich mich auf den NaNoWriMo vor? Teil 2



Guten Morgen, 

heute gibt es den zweiten und somit letzten Teil über die Vorbereitung zum NaNoWriMo. Dieses Mal habe ich nur drei Rezensionen zu Schreibratgebern für euch, aber dafür gibt es noch ein paar Worte über das Planungstool, welches ich seit längerem verwende.

Saves the cat! Writes a novel von Jessica Brody, 314 Seiten, 5 von 5 Sternen

Erst hatte ich gedacht, dass mir beim Lesen mein kleiner Notizblock helfen wird und ich gar nicht so viel heraus schreiben werde. Ab Seite 40 hatte ich dann zum DinA4-Block gegriffen und das Buch noch einmal von vorne begonnen und insgesamt habe ich mir 12 Seiten voller Notizen gemacht. Und das ist definitiv ein Buch, was ich mir kaufen möchte um es für meine zukünftigen Geschichten griffbereit zu haben. 

Was ich besonders klasse an diesem Buch fand waren die unzähligen, gut bekannten Literaturbeispiele für die einzelnen Genre. Anhand von diesen wird das Beatsheet einmal komplett durchgegangen und man sieht somit schnell, dass es universell anwendbar ist. Und das plotten erleichtert. Das Beatsheet beinhaltet alle wichtigen Stationen einer Handlung und wie ein einzelner Akt aufgebaut ist. Auch das wird in aller Ausführlichkeit erklärt und auch hierzu werden einige prägnante Beispiele ernannt. Passend dazu erfährt man warum ausgerechnet diese einzelne Station so gut funktioniert und zum Erfolg beigetragen hat. 

Ein wenig verwirrend fand ich beim Lesen den Aufbau des Buches. Als erstes wird sehr allgemein formuliert wie die einzelnen Stationen aussehen und dann wird nach dem das fertig ist genauer darauf eingegangen. Wenn man jedoch mit wenig Grundwissen an diesen Buch herangeht, ist es total schwer diese komprimierten, verallgemeinert gehaltenen Beschreibungen zu verstehen. Vor allem was die A und B Story betrifft musste ich mir ein paar Mal durchlesen um es wirklich verstehen zu können.

Deutsch für junge Profis von Wolf Schneider, 192 Seiten, 4 von 5 Sternen
In diesem Buch erklärt der Autor einem auf leicht verständliche Art was einen guten Schreibstil ausmacht. Auf das Buch bin ich im Themenbereich "Schreiben" in der Bibliothek gestoßen und der Klappentext sprach mich direkt an. Es ist nun einmal so, dass man den Leser mit dem ersten Satz und am besten schon mit der Überschrift zum Weiterlesen bekommt. Und bei der Informationsflut heutzutage ist es vor allem wichtig aus der Masse herauszustechen. Bisher habe ich immer drauflosgeschrieben und mir über meinen Stil wenig Gedanken gemacht. Wobei ich natürlich immer darauf achte wofür schreibe, also ob ich einen Blogartikel verfasse oder eine Geschichte. Und bei letzterem ist es wichtig zu schauen, welche Worte mein Ich-Erzähler in den Mund nehmen würde um die Situationen zu beschreiben. Mir hat vor allem der humorvolle Schreibstil gefallen und wie der Autor alles leicht verständlich mit Satzbeispielen erklärt. Das alles ist in 32 Rezepte gegliedert und ein paar Tipps habe ich mir davon rausgeschrieben um sie in Zukunft zu beherzigen.

On writing von Stephen King, 351 Seiten, 4 von 5 Sternen

Das Buch ist ein Mix aus Autobiografie und Schreibratgeber und wie man am Besten eine überzeugende, authentische Geschichte verfasst. Dabei handelt es sich um allgemein gültige Ratschläge, die sich leicht auf jedes Genre außer vielleicht Sachbuch übertragen lassen. Am Anfang des Buches geht es hauptsächlich darum wie er aufgewachsen ist und wie ihn das alles geprägt hat. Einiges davon kannte ich etwas verfremdet aus seinen Werken, was mich jedoch nicht störte. Später zeigt er dann wie er überhaupt auf die Idee zu manchen Geschichten gekommen ist. Und wie lange es für ihn gedauert hat tatsächlich mal eine davon zu veröffentlichen. Heutzutage läuft das ja alles ein wenig anders und es ist immer wieder erschreckend zu sehen wie viele erfolgreiche Schriftsteller über Jahre nur Absagen kassiert hatten. Schreiben ist halt letztendlich eine Kunst und man muss sich wirklich festbeißen und sich nicht von den Kritiken entmutigen lassen. Wobei King hier auch realistisch bleibt, denn nicht jeder hat das Zeug dazu und manches kann man nur bedingt lernen. In anderen Ratgebern liest man ja immer, dass man es nur wollen muss und dem ist nicht so. Mit dem Irrglauben räumt er im Buch recht früh auf und begründet sehr genau warum er diese Meinung vertritt. 

Er betont des Öfteren wie wichtig es ist selbst Spaß an seinen Geschichten zu haben und diese erzählen zu wollen. Und es niemals primär um Geld gehen sollte. Man merkt seinen Werken einfach an, wie sehr er es liebt Gedanken schweifen zu lassen und ein teils sehr absurdes Was-wäre-wenn-Szenario zu erstellen. 

Vorbereitungen mit dem Planungstool Notion

Mittlerweile gibt es hilfreiche Templates für das Programm und es gibt sogar einige für den NaNoWriMo. Mir war es wichtig eins zu haben bei dem man die Character und World Sheets nur noch ausfüllen muss und es nicht voller SchnickSchnack ist, was dann nur die Ladezeit verlängert. Hier muss man einige Zeit suchen bis man das passende gefunden hat, aber die Suche lohnt sich. Das gute ist auf alle Fälle, dass man das alles ganz einfach personalisieren kann. Und diese Datei auf unterschiedlichen Geräten weiterbearbeiten kann. Notion nutze ich auf meinem Laptop, Smartphone und Tablet und somit kann ich meine Notizen überall aufrufen und sie bearbeiten. Die Kapitel werde ich wie immer in einem Textprogramm erstellen, was ich auch auf allen drei Geräten habe und erst später in Notion abspeichern. Letztes Jahr hatte ich ja nur eine Fanfiction mit 50.000 Wörtern geschrieben und die Notizen waren handschriftlich, was vollkommen ausreichte.

Da ich die Beat-Sheet-Methode von "Save the Cat" nutze, habe ich eine extra Seite dafür angelegt. Wichtig war es mir die einzelnen Beats einfach wegklappen zu können. Das alles habe ich zusätzlich auf Karteikarten geschrieben, da mir so immer die besten Ideen kommen. Wahrscheinlich weil ich auf diese Weise angefangen zu schreiben, denn als Teenager habe ich immer auf alle möglichen Fetzen Papier meine Ideen notiert. Dann gibt es noch ganz am Ende eine leere Seite, auf der ich alle Ideen packen werde für die ich noch nicht den passenden Beat bzw. Stelle gefunden habe. Meistens sammele ich erst einmal alles mögliche an Szenen, ehe ich eine Struktur reinbringe. Das passiert halt, wenn man weiß wie das alles losgehen soll und wie das Ende aussieht, aber wie man dahin kommt erst einmal keine größere Rolle spielt.

Was die Anzahl der Kapitel betrifft bin ich mir noch nicht einig und wahrscheinlich lege ich das während dem Schreiben fest. Wahrscheinlich werden sie wie immer eine Länge zwischen 3.000 bis 4.000 Wörtern haben. Das ändert sich spätestens beim Überarbeiten des Manuskriptes und deshalb mache ich mir darüber im Vorfeld wenige Gedanken.

Nehmt ihr auch am NaNoWriMo teil? Habt ihr noch irgendwelche Tipps, damit man das Ziel erreichen kann und nicht einfach nach der Hälfte aufgibt?


Lg Peanut

Sonntag, 24. Oktober 2021

#42 Manga - Beastars Band 7-9

        



Titel(Deutsch)Beastars
Titel(Japanisch)ビースターズ
AutorParu Itagaki
VerlagKAZÉ
GenreFantasy
Bände7-9(bisher 14 in Deutschland erschienen)
Meine Bewertung
4,5/5


Inhalt

Auf die Cherryton-Schule gehen sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser und immer wieder führt das zu Konflikten. Vor allem der Grauwolf Legoshi leidet darunter, denn entgegen der Vorurteile gegenüber seiner Art ist er ein ganz sanfter Zeitgenosse. Und dann wird ausgerechnet sein Freund Tem, ein Alpaka, ermordet. Dadurch steigt die Angst und die Argwohn der anderen und es sieht immer mehr danach aus, als würde die Stimmung nun endgültig kippen.


Review

#7. Band 

Legoshi hat sich fest vorgenommen zu trainieren und stark zu werden um Haru besser beschützen zu können. Derweil ist Louis der Anführer der Shishigumi geworden und herrscht über den Schwarzmarkt.
Man erfährt dieses Mal eine Menge über den Schwarzmarkt und die Politik als solches. Dadurch tauchen einige neue sehr vielversprechende Handlungsstränge auf und manche Dinge ergeben plötzlich Sinn. Die Welt der Beastars als solches ist auf alle Fälle mal etwas anderes und mal schauen wie viel man noch abseits über die anderen problematischen Gruppierungen erfährt. Und vor allem über die Beastars an sich würde ich gerne einmal mehr erfahren, aber das kommt wahrscheinlich erst viel später.

Die Handlung nimmt eine sehr interessante Wendung gegen Schluss und ich kann es deshalb kaum erwarten zum nächsten Band zugreifen. Es ist einfach nur faszinierend und spannend zu gleich zu sehen wie die einzelnen Beziehungen nach und nach immer komplizierter werden, je älter die Tiere werden. Man merkt halt einfach, dass sie Erwachsen werden und die Zeit nach der Cherryton langsam näher rückt. Und dadurch denken diejenigen auch viel mehr über ihre Rolle in der Welt nach und allgemein was sie im Leben noch erreichen wollen. Sowohl Legoshi als auch Louis treffen weitreichende Entscheidungen und da kann man nur hoffen, dass die Rückblende in diesem Band nicht zur Realität werden wird. Dadurch gibt es auch eine ganze Reihe neuer Hauptcharaktere und manche davon sind einfach nur gruselig und wohl zu allem bereit.

Und mal lieber war die Zeichnungen fantastisch. Die Gesichter sind sehr ausdrucksstark und ich könnte manche Panels stundenlang anstarren, weil mir die Linienführung so gut gefällt. Und ich immer wieder neue tolle Details erkenne, obwohl alles an sich eher schlicht gehalten ist. Man sieht auf alle Fälle den Einfluss der Umgebung auf die Figuren und das liebe ich einfach an so etwas.


#8. Band: 

Louis versucht mehr über die Shishigumi herauszufinden und stellt fest, dass er als Pflanzenfresser enorme Schwierigkeiten hat mit dem Fleischkonsum.
Dieses Mal gibt es einige Szenen über diverse Charaktere, die einem viel über die Welt verraten. Es ist wirklich spannend zu sehen wie die alle miteinander interagieren und das alles entgegen ihrer natürlichen Instinkte. Was das betrifft bleibt es auf jeden Fall spannend und vielleicht spielt ja das ein oder andere Detail an einem anderen Punkt der Geschichte noch eine große Rolle. Es werden auf jeden Fall ein paae Themen diesbezüglich aus den vorigen Bänden aufgegriffen und somit einige Fragen beantwortet. Es ist nach wie vor eine sehr interessante und beängstigende Welt in der die Geschichte spielt und manche Details lassen einem fast schon das Blut in den Adern gefrieren. Man konnte zwar schon in den ersten Bänden erahnen wie grausam die Handlung werden wird, aber mit all dem hatte ich absolut nicht gerechnet. Und es scheint fast so als würde man nach und nach die hässliche Fratze sehen, die sich bisher hinter einer schillernden Fassade verborgen hat. Denn der Gedanke Herbivoren und Carnivoren könnten friedlich zusammen leben ist doch ein sehr törichter Wunschgedanke.

Auch dieses Mal bin ich wirklich froh darüber, dass der 9. Band schon bereit liegt und ich zeitnah mit dem Lesen anfangen kann. Ich möchte einfach nur wissen wie das alles für Legoshi ausgehen wird, schließlich ändert sich eine Menge in diesem Band für ihn und ob das wirklich vom Vorteil für ihn ist? Das alles nimmt einiges an Zeit in Anspruch und deshalb geht es in dem Band etwas ruhiger zu. Aber was heißt bei dieser Handlung schon ruhig? Immerhin erfährt man eine Menge über Gohin und seinen doch sehr zwielichtigen Job. Und es gibt jede Menge Überraschungen.


#9. Band: 

Legoshi trainiert weiterhin mit Gohin und erfährt endlich wer Tems Mörder ist.
Direkt zu Beginn kommt es zu einigen Szenen, die mich erst einmal schlucken ließen. Man merkt einfach mal wieder wie fragil die ganze Welt in der das spielt ist und wie viel Aufwand es braucht um dieses doch sehr gefährliche Konstrukt aufrechtzuerhalten.

Im Laufe der Handlung kommt es zu einem Ereignis, was man schon lange im Vorfeld erahnen konnte. Dadurch wird vieles infrage gestellt und ich bin ganz gespannt darauf wie das den weiteren Verlauf beeinflussen wird. Schließlich wird sich jetzt sehr viel auf einen Schlag für alle ändern, außer diejenigen lassen sich das nicht gefallen und gehen deshalb auf die Barrikaden. Was das betrifft bin ich wirklich sehr gespannt und ich hoffe es passiert letzteres.

Ansonsten werden viele offene Fragen in diesem Band beantwortet und man lernt eine Menge über die einzelnen Hauptcharaktere und deren Vergangenheit. Hier werden einige interessante Punkte angesprochen und mal schauen ob das überhaupt noch eine Rolle spielen wird im weiteren Verlauf. Immerhin sind da schon ein paar Sachen dabei, die ordentlich Konfliktpotential in sich haben und über einiges möchte ich noch viel mehr wissen. Am liebsten würde ich direkt weiter lesen, aber da mir die Reihe so gut gefällt lasse ich mir damit noch ein wenig Zeit.


Freitag, 22. Oktober 2021

#413 Bücherregal - Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit

    











Titel(Deutsch)  Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
AutorDr. Mai Thi Nguyen-Kim
VerlagDroemer Knaur
GenreSachbuch
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Wie begegnen man am Besten Fakenews? In dem man die wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen trägt und seine Aussagen damit untermauert. Und genau das macht die Autorin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim in dem sie allerhand Fakten zu den Themen wie Homöopathie, Lohngerechtigkeit, Legalisierung von Drogen und Tierversuche zusammenträgt und somit einigen Streitfragen auf den Grund geht. 

Review

In diesem Buch wird an vielen Stellen mehr als deutlich dargestellt wie wichtig es ist Zahlen und Statistiken zu hinterfragen. Denn in unserer schnelllebigen Zeit werden genau diese vollkommen aus ihrem Kontext gerissen und dienen nur dazu um Behauptungen zu untermauern, die bei genauerer Betrachtung absolut nicht stichfest sind. Meist dienen sie nur dazu um dem Artikel etwas Seriosität zu geben, jedoch erfährt man dann nicht einmal wie viele überhaupt an der Studie teilgenommen haben und wie die Begleitumstände waren. Schließlich geht es meist nur darum, dass der Beitrag für viel Empörung sorgt und nicht darum, denjenigen bestmöglich zu informieren. Bei dem Kapitel rund um die Videospiele, die angeblich Gewalttaten fördern sollen, wird genau das mehr als deutlich. 

Vor allem jetzt während der Corona-Pandemie war es nicht übersehen wie verzerrt wissenschaftliche Diskurse dargestellt werden. In den Schlagzeilen las man ständig wie uneinig sich die Wissenschaftler untereinander waren und sich ständig ihre Meinung änderte. Dabei ist es vollkommen normal in der Wissenschaft zu diskutieren und seine Erkenntnisse dem neuesten Wissenstand anzupassen. Zudem ist es vollkommen normal auf manche Fragen keine konkreten Antworten zu haben, schließlich ist manches noch zu wenig erforscht. Manche Themengebiete sind zudem zu komplex, so dass man sie nun einmal nicht auf eine einfache, simple und am Besten noch kurze Antwort herunter brechen kann. Leider wird genau das heutzutage immer wieder verlangt und am Besten muss diese für viel Aufsehen sorgen und darf unter keinen Umständen langweilig sein. 

Besonders gut haben mir bei diesem eBook die Grafiken gefallen, die die Sachverhalte gut veranschaulichen. Diese sind alle mit Quellenangaben versehen und man kann sie größer machen, damit man sie auch auf kleineren Readern gut lesen kann.

Vor kurzem hatte ich das "Komisch, alles chemisch" von der Autorin gelesen und ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Schreibstil so flapsig wie in diesem Buch gewesen ist. Mich stört so etwas weniger, schließlich passt es zum Thema. Wenn doch einmal Fachbegriffe vorkommen, werden diese leicht verständlich erklärt. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes ein Buch über solche Themen in einem so saloppen Schreibstil zu lesen, der wohl eher für eine jüngere Zielgruppe gedacht ist.

Fazit

Alles in allem zeigt das Buch wie wichtig es ist Statistiken und Zahlen zu hinterfragen, die einem im Alltag immer wieder begegnen. Dazu werden verschiedene Streitfragen aus allen möglichen Blickwinkeln beleuchtet und Interpretationsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Autorin zeigt mal wieder wie wichtig die Wissenschaft ist und man Fakten braucht, um einen vertretbaren Konsens bei Streitfragen zu finden. 

Mittwoch, 20. Oktober 2021

#18 Buch und Film - Schneemann


      



Hallo,

vor kurzem hatte ich "Schneemann" von Jo Nesbø gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film besprechen.


Warum ermordet der Serienmörder nach und nach neun junge Mütter? Und was hat es mit dem Schneemann auf sich, den er an jedem Tatort hinterlässt? Diesen Fragen geht Harry Hole in dem 7. Teil der Reihe nach und zu Beginn ahnt er nicht, wie schwierig das alles sein wird. Denn immer wieder folgt er den falschen Spuren und als er dem Täter zu Nahe kommt, wird er selbst zum Gejagten. 



"Schneemann" von Jo Nesbø, 496 Seiten, Ullstein Verlag

3,5 von 5 Sternen

Von dem Autor habe ich schon einige Bücher gelesen und es ist einfach immer wieder toll zu sehen wie er es schafft einen auf die falsche Fährte zu locken. Schon sehr früh gibt es einen der als Serienmörder infrage kommt, jedoch wollen die Puzzlestücke nicht zusammen passen. Und dann passieren Sachen, die die bisherigen Ermittlungen vollkommen über den Haufen werfen. Schließlich geht es darum sehr schnell den Täter zu fassen, was aber natürlich nicht möglich ist. Denn den Mord an sich muss man demjenigen erst einmal nachweisen und vor allem muss man erst einmal den Schuldigen finden. Egal wie groß der Druck von außen ist muss man gewissenhaft arbeiten und genau das ist dieses Mal kaum möglich.

Manche Wendungen in dem Fall konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da sie sich nicht so wirklich in die Handlung einfügen wollten. Sie hatten auf jeden Fall dafür gesorgt, dass die Spannung konstant oben blieb und die Ermittlungen nicht ganz rund liefen. Man wird auf jeden Fall einige Male ziemlich überrascht und einige Male hatte ich die Fähigkeiten von Hole deshalb infrage gestellt. Er ist halt ein wirklich sehr gewöhnungsbedürftiger und ganz schön schrulliger Ermittler.

Was mir jedoch so gar nicht zugesagt hatte war die Brutalität mit der der Mörder vorging. Man hatte das Gefühl als würde sich das alles nach und nach steigern und irgendwann war das alles einfach nur noch absurd und unglaubwürdig. 

Irgendwie hatte ich ganz verdrängt, dass es bei der Reihe rund um Harry Hole ganz viel um Alkohol und Geschlechtsverkehr geht. Im ersten Teil war mir das gar nicht so negativ aufgefallen, aber dieses Mal fand ich es schon sehr gewöhnungsbedürftig. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich statt den zweiten Teil direkt zum 7. gegriffen habe und mir somit einiges an Hintergrundwissen fehlt.

An sich ist es auf alle Fälle ein spannender, skandinavischer Krimi. Die Fälle werden gegen Schluss immer brutaler und es ist durchgehend eine düstere, bedrückende Stimmung vorhanden.





Regisseur: Tomas Alfredson, Spieldauer: 119 Minuten, unter anderem mit Michael Fassbender, Rebecca Ferguson und Charlotzte Gainsbourg, FSK 16

3,5 von 5 Sternen

Eigentlich hatte ich bei den Schauspielern gedacht, dass mich der Film restlos begeistern wird. Und somit hatte ich die schlechten Sternebewertungen ignoriert und nur wenige Rezensionen im Vorfeld gelesen. 

Am meisten haben mir die unzähligen Landschaftsaufnahmen gefallen und einige Male ist mir das Herz fast stehen geblieben, als die Autos über die geschlossenen Schneedecken auf recht engen Brücken fuhren. Norwegen ist schon ein sehr faszinierendes Land und mich hat es wirklich überrascht wie viel man in diesem Krimi davon zu sehen bekommt. 

Zudem hat mir die Besetzung der Rollen wirklich gut gefallen. Michael Fassbender verkörpert die Rolle des Harry Hole wirklich gut und auch sonst wirkte alles recht stimmig. Man muss halt bei solchen Filmen nicht jedes Klischee bedienen und ich finde es gut, dass das Klischee des heruntergekommenen Alkoholikers nicht zu sehr bedient wurde. Leider erfährt man sonst recht wenig über den Ermittler.

Was mir jedoch weniger gut gefallen hatte war die Umsetzung des Filmes. Das Buch hat ja relativ viele Handlungsstränge, die ja wie bei vielen Krimis dazu dienen den Fall so spannend wie möglich zu erzählen. Schließlich braucht es viele verschiedene Fährten denen man folgen kann, alles andere wäre schlichtweg langweilig. Im Film wird genau das gleiche Prinzip angewendet, jedoch kann man bei zwei Stunden nicht allen Handlungssträngen gerecht werden. Und genau das passiert hier, denn vieles wird groß in Szene gesetzt und spielt dann im weiteren Verlauf absolut keine Rolle mehr. Die Gewaltszenen hatte ich teilweise übersprungen, da sie mir zu inszeniert aussahen. Sie passten einfach nicht in das Gesamtbild und wirkten oft wie ganz zufällig dazwischen gefriemelt. Und nicht wie etwas, was halt wirklich genau zu diesem Zeitpunkt stattfand. Zudem erinnert mich die dazugehörigen Kamerafahrten an all die anderen x-beliebigen skandinavischen Thriller in denen die Tatorte eine blutige Leiche im Schnee eine Rolle spielten.

Aus den oben genannten Gründen komme ich bei diesem Film auf 3,5 von 5 Sternen und ich finde es im Nachhinein wirklich schade, dass sie dem ganzen kein Alleinstellungsmerkmal gegeben haben. Schließlich bietet das Buch eine gute Grundlage um einen spektakulären Film zu drehen über jemanden, der ausschließlich junge Frauen ermordet. Und deshalb ist es wirklich schade, dass all das Potential einfach nicht genutzt wurde.


Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG

Sonntag, 17. Oktober 2021

#412 Bücherregal - Tausend Teufel(Kurzrezension)

  


TitelTausend Teufel(Max Heller 2. Fall)
AutorFrank Goldammer
VerlagDTV
Genrehistorischer Roman/Krimi
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Nach wie vor hat der Hunger und die Kälte Dresden im Winter 1947 fest im Griff. Die sowjetischen Besatzer rufen eine Volkspolizei ins Leben, zu der nun auch der Kriminaloberkommissar Max Heller gehört. Er wird zum Fundort einer kopflosen Leiche gerufen, jedoch wird der Rotarmist einfach ohne Rücksprache mit ihm vom Fundort durch das Militär abtransportiert. Und durch reinen Zufall stoßen die Ermittler auf einen Rucksack, in dem sich der Kopf der Leiche befindet. Warum hat das Militär so zügig eingegriffen und wer hat den Mann enthauptet?

Review

Besonders detailliert werden die Lebensumstände in Dresden nach dem II. Weltkrieg im Jahre 1947 beschrieben. Dadurch konnte ich mir ein relativ gutes Bild von der Umgebung in dem der Ermittler arbeitet machen und mir zudem alle Charaktere gut vorstellen.

 Man merkt immer wieder wie zerrissen die Gesellschaft ist und wie schwer es deshalb Max Heller fällt die nötigen Informationen beisammen zutragen. Die sowjetischen Besatzer scheinen großes Interesse daran zu haben den Mord an dem Rotarmisten zu vertuschen und somit begibt sich Heller immer wieder Lebensgefahr. Jeder misstraut aufgrund der Kriegserfahrung jedem und eigentlich weiß man, dass es auch besser wäre wenn Heller einfach weggucken würde. Dieser Umstand zerrt natürlich sowohl an ihm, als auch seinem Umfeld. Und dann kommt noch die Kälte hinzu, die sich durch jede Kleidungsschicht frisst und der Hunger, der einfach nicht zu stillen ist.

Es ist auf jeden Fall eine Ermittlung, die mich zum nachdenken und inne halten angeregt hatte. Und noch nicht einmal weil ich unbedingt den Täter herausfinden wollte. Sondern wegen der Frage was Gerechtigkeit überhaupt in diesen Zeit wert ist und ob es überhaupt richtig ist einen Fall aufzuklären, den die Besatzer scheinbar unter den Teppich kehren wollen?

Den einen Stern Abzug gibt es für die unendlich vielen Nebenhandlungen, weshalb ich manchmal den Kriminalfall vollkommen vergessen hatte. Es ist halt dieses Mal sehr deutlich zu erkennen, dass es vielmehr um die äußeren Umstände als um die Tat an sich geht.

Fazit

An sich ist es auf jeden Fall ein gelungener Genremix und die Reihe werde ich definitiv weiterhin verfolgen. Es ist einfach spannend einem Ermittler über die Schulter zu schauen, der eben nicht all die modernen Möglichkeiten wie DNA-Analyse und Handyortung zur Verfügung hat.

Freitag, 15. Oktober 2021

#411 Bücherregal - Qube

  



TitelQube(2. Teil von Hologrammatica)
AutorTom Hillenbrand
VerlagKiWi Verlag
GenreScience-Fiction
Seiten560 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Der Investigativjournalist Doyle berichtete im Jahre 2091 über das Thema "Künstliche Intelligenz" und wurde nur wenig später auf der Straße in London erschossen. Aus dem Grund ermittelt nun die UN-Agentin Bittner in dem Fall, da sie für die Gefahrenabwehr zuständig ist. Allem Anschein nach hatte Doyle Informationen über den Turingzwischenfall gesammelt, die selbst den Spezialisten unbekannt waren. Damals verloren die Menschen für kurze Zeit die Macht über eine KI und jetzt steht der Verdacht im Raum, dass ein weiterer Quantencomputer/Qube mit eben jener KI irgendwo auf dieser Welt existiert. Und Bittner möchten um jeden Preis verhindern, dass einer auf die Idee kommt eben jenen Qube zu suchen und letztendlich zu aktivieren.


Review

Wie bei dem 1. Teil konnte mich der detaillierte Schreibstil von Hillenbrand mal wieder begeistern. Auch wenn einige technische Neuerungen sehr erschreckend und beängstigend sind, würde ich zu gerne einmal einen Tag in dieser Welt verbringen. Allein um mal so eine Brille nutzen zu können, die die Welt hinter all den wunderschönen Hologrammen zeigt. Deshalb kann ich auch jedem davon abraten ohne Vorwissen dieses Buch zu lesen, schließlich wird in "Hologrammatica" alles nötige über all die Neuerungen erklärt und ohne das Vorwissen ist das alles einfach nur verwirrend. Das Buch hatte ich im Februar gelesen und zu 100 % konnte ich mich auch nicht mehr an alle Fachbegriffe erinnern, weshalb über jede kurze Erklärung mehr als dankbar war.

Am liebsten würde ich das Hörbuch ein zweites Mal hören, weil ich Teile der Handlung einfach nicht verstanden habe. Manchmal hatte ich das Gefühl als hätten wichtige Übergänge samt ihrer Erklärungen gefehlt und deshalb fiel es mir unglaublich schwer gewisse Szenen korrekt einzuordnen. An sich ist die Handlung im Vergleich zum vorigen Teil um einiges komplexer.

Was ich wirklich schade fand ist, dass so wenige Protagonisten aus dem 1. Teil eine tragende Rolle spielen. Stattdessen wird das alles von einer handvoll von neuen Neuen weitererzählt und manche von den Personen bzw. deren Handlungsstränge fand ich so überhaupt nicht spannend. Deshalb fand ich es bei Zeiten auch schwierig am Ball zu bleiben, da beim Hörbuch ja nur einmal der Name erwähnt wird und manchmal hatte ich dann schlichtweg vergessen um wem es sich handelt. Allgemein muss hier sehr aufmerksam zuhören bzw. lesen, denn durch die Fähigkeit des Körper tauschen zu können haben die Charaktere wechselnde Namen. 

Vor allem das Ende hat mir missfallen, da es einfach nicht in das Gesamtbild passt. Man hat das Gefühl als würden manche Handlungsstränge mit der Axt abgekappt bzw. einfach vergessen und andere wiederum haben eine merkwürdige Auflösung erhalten.

Beim eBook/Buch wäre wohl ein Glossar dabei, was ich hier beim Hörbuch schmerzlich vermisst hatte. Wobei Oliver Siebeck ein wirklich toller Hörbuchsprecher ist und mir hat es wirklich gut gefallen, wie er den einzelnen Personen Leben eingehaucht hat.


Fazit

Mir hat die Fortsetzung jetzt weniger gut gefallen, weshalb ich ihr nur 3 von 5 Sternen gebe. Das Ende von "Qube" deutet auf einen dritten Teil hin und ich bin gespannt darauf, ob in diesem die unendlich vielen offenen Fragen geklärt werden. 

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Lesemonat September

 

 

Guten Morgen, 
dieses Mal gibt es den Lesemonat etwas früher als die letzten paar Monate. Im September habe ich ein paar sehr interessante Bücher gelesen und habe die Zeit etwas genutzt um meine Sachen zu sortieren. 

  • No plot? No Problem! von Chris Baty, 3 von 5 Sternen
  • Leben Schreiben Atmen von Doris Dörrie, 2 von 5 Sternen
  • Perfect von Cecelia Ahern, 3 von 5 Sternen
  • Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit von Mai Thi Nguyen-Kim, 4 von 5 Sternen
  • Romane schreiben und veröffentlichen für Dummies von Marcus Johanus und  Axel Hollmann, 4,5 von 5 Sternen
  • Ostseeschmerz von Elias Haller, 4 von 5 Sternen
  • Die Engelmacherin von St. Pauli von Kathrin Hanke, 3 von 5 Sternen
  • Hannes von Rita Falk, 5 von 5 Sternen
  • Schneemann von Jo Nesbø, 3,5 von 5 Sternen
  • When Breath Becomes Air von Paul Kalanithi, 4,5 von 5 Sternen
  • Save the cat! Writes a novel von Jessica Brody, 5 von 5 Sternen

11 Bücher | 3.432 Seiten | 312 Seiten/Buch | 115 Seiten/Tag
Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | 8 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,77/5
Verlage: 11
bereiste Länder: 3
Genre: 8(1xBiografie, 1xKrimi, 3xRatgeber, 1xRoman, 2xSachbuch, 1xThriller, 1xTrue-Crime, 1xYA-Dystopie)

Highlight: Hannes von Rita Falk, 5 von 5 Sternen
Save the cat! Writes a novel von Jessica Brody, 5 von 5 Sternen

Flop: Leben Schreiben Atmen von Doris Dörrie, 2 von 5 Sternen


"No plot? No Problem!" von Chris Baty ist ein Schreibratgeber für den NaNoWriMo(National Novel Writing Month). Man erfährt wie man am Besten ohne konkrete Planung eine Rohfassung für ein Manuskript bestehend aus 50.000 Wörter verfassen kann. Mir hat es jetzt eher weniger weitergeholfen, denn man erfährt noch nicht einmal wie man zum Beispiel eine logische, spannende Handlung kreiert. Dafür weiß man am Ende wie man ganz viel schreibt, was man nachher zeitaufwendig überarbeiten muss. 

In "Leben Schreiben Atmen" von Doris Dörrie findet man viele kleine Geschichten aus dem Leben der Autorin. Am Ende von jedem Kapitel bekommt man eine Frage gestellt und die Aufforderung über sein eigenes Leben nachzudenken und zu schreiben. Wie man anhand der Bewertung sehen kann, hat mir das Buch einfach nicht zugesagt. An sich sind es auf alle Fälle gute Schreibübungen, die einem aus der Schreibblockade holen können. 

Bei "Perfect" von Cecelia Ahern handelt es sich um den zweiten und somit letzten Teil rund um eine dystopische Welt, in der das Hauptziel eines jenen ist absolut perfekt zu sein. Mir hatte die Idee ja wirklich zugesagt, zumal sie viel von unserer jetzigen Gesellschaft beinhaltet. Und man findet ja relativ selten YA-Romane bei denen solche Themen wie Perfektionismus behandelt werden. Leider konnte mich die Fortsetzung jetzt nicht so überzeugen.

In "Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit" von Mai Thi Nguyen-Kim geht es um ganz unterschiedliche Fragestellung, zum Beispiel um Lohngerechtigkeit, Tierversuche, Legalisierung von Drogen und Gewalt, die angeblich durch Videospiele verursacht wird. Anhand von vielen Grafiken wird leicht verständlich und nachvollziehbar erklärt worum es bei den einzelnen Themen überhaupt geht. Und warum manche Schlussfolgerungen zum Beispiel vollkommen falsch sind. Die Autorin zeigt mal wieder wie wichtig die Wissenschaft ist und man Fakten braucht, um einen vertretbaren Konsens bei Streitfragen zu finden. 

"Romane schreiben und veröffentlichen für Dummies" von Marcus Johanus und  Axel Hollmann beinhaltet genau das, was der Titel einem verrät. Man erfährt alles wichtige was man für eine spannende Handlung braucht und wie man interessante Figuren erschafft. Und dann geht es sogar darum das eigene Manuskript zu bearbeiten und es bei Verlagen o.a. einzureichen. 

In "Ostseeschmerz" von Elias Haller ermitteln Finkel und Silber in einem Fall, bei der es um einen Knochenfund und den Tod einer Esoterikerin geht. Mal wieder ein spannender Thriller, bei dem es unter anderem um Taten aus anderen Jahrzehnten geht. Es zeigt einfach mal wieder, dass die Abgründe menschlichen Seele unendlich sind und manche Menschen zu unbegreiflichen Taten fähig sind. 

In "Die Engelmacherin von St. Pauli" von Kathrin Hanke geht es um Elisabeth Wiese, die 1905 wegen mehrfachen Mordes an insgesamt 5 Säuglingen enthauptet wurde. Das Buch hat mich richtig nachdenklich gestimmt, obwohl ich sehr wohl weiß wie die gesellschaftlichen Verhältnisse vor mehr als 100 Jahren in Deutschland waren. Es ist wirklich beklemmend zu lesen was sich in Hamburg zugetragen haben soll. Mir hatte der Schreibstil nicht zugesagt, deshalb habe ich zwei Sterne abgezogen. 

"Hannes" von Rita Falk erzählt die Geschichten von zwei besten Freunden, die mit dem Motorrad eine Spritztour machen und bei der einer von ihnen schwer verunfallt. Normalerweise bin ich es ja gewohnt solche Geschichten zu lesen, die absolut durch die rosa Brille gesehen dargestellt werden. Und deshalb war ich richtig überrumpelt darüber, dass hier nichts geschönt wurde. Schädelhirnverletzungen sind absolut traumatisch und das Buch hat es trotz der geringen Seitenanzahl absolut in sich. 

"Schneemann" von Jo Nesbø handelt von dem Ermittler Harry Hole auf der Jagd nach einem Serienmörder, der wie der Titel schon verrät Schneemänner an den Tatorten hinterlässt. An sich ist es ein düsterer, skandinavischer Krimi, der einem das fürchten lehrt. An sich fand ich ihn ganz gut, jedoch wurden die Morde gegen Schluss immer brutaler und absurder, was dem ganzen die Glaubwürdigkeit nahm.  

In "When Breath Becomes Air" von Paul Kalanithi erzählt der Autor von seiner Krebserkrankung. Das Buch hat mich richtig nachdenklich gestimmt, denn immer wieder geht es um die große Frage was am Ende wirklich zählt. Was nützt einem all der Erfolg, wenn einem die Zeit davon rennt? Aber nicht nur darum geht es, sondern auch um all die Jahre vor der Diagnose und wie zum Beispiel das Medizinstudium seine Beziehung belastet hat. 

"Save the cat! Writes a novel" von Jessica Brody ist wie der Titel schon verrät ein Schreibratgeber, in dem es speziell um die Technik von Blake Snyder geht. Das Buch hatte mich vollkommen überrumpelt und anfangs saß ich da tatsächlich mit meinem Mininotizbuch und dachte das reiche für eventuelle Notizen aus. Da lag ich jedoch vollkommen falsch und letztendlich hatte ich mir über 10 DinA4 Seiten rausgeschrieben und werde mir das Buch definitiv noch kaufen. Ich hatte es nur aus der Bibliothek ausgeliehen und jetzt bereue ich das. Obwohl ich seit 2004 Fanfiction schreibe konnte ich noch eine Menge lernen.

In den nächsten Wochen möchte ich noch ein paar Schreibratgeber lesen und dann geht es im November endlich an das Manuskript. Ansonsten nehme ich an einer "Drawing Challenge" teil, das heißt jeden Tag möchte ich eine Zeichnung in mein Skizzenbuch zaubern. Momentan klappt das ganz gut und ich bin schon ganz gespannt darauf, ob ich tatsächlich genug Stifte dafür habe. Denn hauptsächlich mache ich das damit ich Ende des Jahres einen Füller mit Konverter für meine Skizzen nutzen kann. Bisher hatte ich dafür immer diverse Multiliner, jedoch hat der letzte Kunstladen in der Gegend vor einiger Zeit zu gemacht und online ist mir der Versand zu teuer. Und ein Füller ist sowieso nachhaltiger, da bei dem die Spitze länger hält und nicht ständig unnötiger Plastikmüll anfällt. Dann habe ich auch endlich einen Stift für mein Journal, der hoffentlich nicht durchdrückt. 
Ansonsten liegen noch etliche Manga bereit, die ich endlich mal lesen möchte. 

Viele Grüße

Sonntag, 10. Oktober 2021

#410 Bücherregal - Die Zeichen des Todes(Kurzrezension)


 





Titel(Deutsch)Die Zeichen des Todes
AutorMichael Tsokos
VerlagDroemer Knaur
GenreReal-Crime/Sachbuch
Seiten354 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5




 Inhalt

Michael Tsokos ist von Beruf Rechtsmediziner und hilft unter anderem dabei Verbrechen aufzuklären. In diesem Buch berichtet er von einigen Fällen an denen er bei der Aufklärung mitgeholfen hat. Unter anderem geht es um einen Zahnarzt, dem angeblich bei einem Überfall Finger abgetrennt wurden. Doch kurz vorher hatte er eine Versicherung diesbezüglich abgeschlossen und gerät somit selbst in das Fadenkreuz der Ermittler. Aber auch der Fall des Politikers, der die Leiche seines angebliches Freundes mithilfe einer Sackkarre quer durch Berlin zu seiner Wohnung transportierte und sich anschließend selbst das Leben nahm.

Review

TW: Stalking, Suizid
Was mich wirklich überrascht hat war die Menge an Hintergrundinformationen zu den einzelnen Fällen. Man erfährt wirklich viel über die Taten, das Leben der Betroffenen bzw. der Täter und natürlich was über Tsokos seiner Arbeit als Rechtsmediziner. Wobei letzteres jeweils nur einen kleinen Teil des Kapitels ausmachen und wenn einem detaillierte Beschreibungen von Leichen nicht lesen möchte, kann man diese ganz gut überspringen. Immer wieder werden diverse Statistiken passend zu den Fällen aufgeführt und wenn einmal Fachbegriffe auftauchen, werde diese leicht verständlich erklärt. 

Einige Fälle kannte ich schon aus der Presse, wie zum Beispiel der des Kampfhundopfers Volkan oder der des Piraten-Politikers Gerwald Claus-Brunner. Trotzdem konnte ich noch eine Menge neues darüber erfahren und wenn ich mal die letzten Jahre Revue passieren lasse wundert es mich schon sehr, dass der Fall Volkan kaum Auswirkungen auf die Haltung von Hunden hatte. Diesbezüglich werden einige erschreckende Zahlen erwähnt und all das wird miteinander in Relation gebracht. 

Immer wieder wird beim Lesen deutlich was für eine tragende Rolle die Rechtsmedizin bei der Aufklärung eines Falles und dem Finden eines gerechten Strafmaßes für den Täter hat. Diesbezüglich gibt es einige erschreckende Statistiken, da leider viele Morde gar nicht als solches erkannt werden. Und nicht immer hat man das Gefühl als würde die Justiz ein angemessenes Urteil fällen. Da frage ich mich als Laie immer warum nicht härter durchgegriffen wird und warum zum Beispiel Stalking selten bestraft wird.

Besonders gut gefällt mir an den True-Crime-Büchern von Tsokos, dass er einen wirklich respektvollen Erzählstil gewählt hat. Er lässt die Taten für sich sprechen und obwohl er sie spannend erzählt, wirkt der Ton angemessen und man hat nicht das Gefühl als würde der Autor alles künstlich aufbauschen.



Fazit

Alles in allem ist es ein wirklich spannendes True-Crime-Buch in dem um die 12 Fälle sehr genau beleuchtet werden. Für mich sticht dieses Buch positiv zwischen all den anderen in diesem Genre hervor, da den Fällen genügend Raum gegeben wird und man relativ viel über die beteiligten Personen erfährt.

Freitag, 8. Oktober 2021

#409 Bücherregal - Ostseeschmerz

 



Quelle: Netgalley.de 



TitelOstseeschmerz(Silber&Finkel 4. Fall)
AutorElias Haller
VerlagEdition M
GenreThriller
Seiten398 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.



 Inhalt

Als die Kommissare Finkel und Silber zum Tatort gerufen werden ahnen sie noch nicht, was sie dort erwarten wird. Eine Esoterikerin stirbt in ihrer eigenen Sauna, da sich die Tür nicht mehr öffnen. Es stellt sich die Frage, ob sich hier um einen Unfall oder einen grausamen Mord handelt. Zudem sprach ausgerechnet diese Frau Greta am Vortag bei einer Vorlesung im Polizeipräsidium an. Scheinbar hängt das alles mit einem Verbrechen von vor 40 Jahren zusammen und jemand scheint Jagd auf die vermeintlichen Täter zu machen. 

Review

Was ich immer wieder als Story interessant finde ist, wenn jemand vom Ermittlerteam das Opfer bzw. den Täter rein zufällig im Vorfeld der Tat treffen. Dieses Mal tritt das Opfer auf Greta zu und möchte gerne mit ihr zusammen einen Kriminalroman über eine wahre Begebenheit schreiben. Und genau dieses Angebot spiet im gesamten Thriller eine tragende Rolle und bringt Geheimnisse ans Licht, die wirklich erschreckend sind. Schon relativ früh konnte ich erahnen was es damit auf sich hat und es zeigt einfach mal wieder, dass manche Abgründe der menschlichen Seele einfach unendlich sind. 

Und dann passiert der Mord ausgerechnet an der Ostsee in einer Gegend, die viel zu idyllisch für so eine Tat erscheint. Wie man am Cover erkennen kann geht es dieses Mal recht stürmisch und beängstigend zu.

Desweiteren geht es noch um die große Frage, wie gut man sein Gegenüber wirklich kennt. Und genau darüber muss sich Greta dieses Mal Gedanken machen. Wie reagiert man am Besten in so einer Situation und was sagt das über die eigenen Fähigkeiten als Ermittler aus?

Das schöne an den Büchern Elias Haller ist, dass er im Laufe der Handlung wichtige Informationen aus den vorigen Bänden erwähnt. Da ich eine Menge Krimi- und Thrillerreihen lese bin ich über jeden Autor dankbar, der einem kleine Erinnerungshilfen einbaut. Denn mittlerweile gibt es ja eine Menge Bücher in diesem Genre, die an der Ostsee spielen oder eben einen Ermittler haben, der nebenberuflich Bücher schreibt. 

Die Reihe rund um Finkel und Silber ist so ganz anders als die um Frost oder Donner, denn sie ist viel ruhiger und konfrontiert einen nicht ständig mit fragwürdigen Charakteren oder ähnlichem. Aber trotzdem ist die Ostseereihe turbulent und hat genügend Nervenkitzel, also passend zum Genre Thriller.

Bei den Ermittlungen stellt sich schnell heraus, dass der Fall komplexer ist als ursprünglich vermutet. Durch die vielen kurzen Kapitel kommt ganz langsam Licht ins Dunkel, jedoch geraten immer mehr Menschen in das Visier des Täters und somit bleibt den Ermittlern nicht viel Zeit. Die Auflösung an sich hatte mich richtig überrumpelt, immerhin hatte ich viel zu lange eine ganz andere Person in Verdacht. Wenn der Autor eins kann dann ist es falsche Fährten legen und er schafft es erstaunlich oft mich hinters Licht zu führen. 

Am Ende gibt es dann noch einmal einen gewaltigen Cliffhanger, der jede Menge Zündstoff und somit weit reichende Veränderungen verspricht. Deshalb freue ich mich schon richtig auf die Fortsetzung und mal schauen was die beiden Ermittler noch so erwartet.


Fazit

Alles in allem ist es ein spannender Thriller über einen Fall, der weit in die Vergangenheit reicht und den man gut ohne Vorwissen lesen kann. 


Rezension zu "Küstenstill"(Silber&Finkel 1. Fall)


Mittwoch, 6. Oktober 2021

#54 Booktalk - Totenfang

Hallo,

im August hatte ich den Thriller "Totenfang" von Simon Beckett gelesen und dazu passend gibt es heute einen Booktalk.





Im Marschland in der Region Essex wurde an einer Flussmündung die eine stark verweste Leiche gefunden. Nach dem Fundort könnte es sich um Leo Villers handeln, der schon einige Zeit vermisst wird. Sehr zum Missfallen seines Vaters hatte dieser eine Affäre mit einer verheirateten Frau und stand letztendlich sogar im Verdacht diese ermordet zu haben. Am nächsten Tag findet David Hunter durch Zufall in den Backwaters den Fuß einer anderen Leiche und er kommt ins Grübeln. Wer sind die beiden Toten? Und vor allem warum scheint in diesem Ort jeder so seine Geheimnisse zu haben? Und warum ist hier so ein Misstrauen untereinander?

Hierbei handelt es sich um den 5. Teil der Reihe rund um den forensischen Anthropologen David Hunter, die mir im Gegensatz zu den vorigen Teilen weniger gut gefallen hatte. Trotzdem kam ich in meiner Gesamtbewertung auf 4 von 5 Sternen und im nachfolgenden möchte ich gerne auf die Gründe dafür eingehen. 

Dieses Mal war ich richtig froh darüber, dass ich das als Hörbuch ausgeliehen und somit die Wiedergabegeschwindigkeit auf 2,6 setzen konnte. Ab einem Punkt wollte ich einfach nur noch wissen wie das alles für Hunter ausgeht. Auch dieses Mal gibt es unheimlich viele Handlungsstränge und lange Zeit ist es nicht klar in welche Richtung sich das alles entwickeln wird. Dafür spielen einfach zu viele Komponenten eine tragende Rolle und es ist immer wieder schön zu sehen was für interessante Charaktere in dieser Reihe auftauchen. 

Vor allem die Beschreibungen zu der Landschaft und allem drum und dran haben mir dabei geholfen mir das alles ein wenig besser vorstellen zu können. Bisher habe ich erst wenige Bücher gelesen in denen die Gezeiten eine Rolle spielen und so in den Handlungsverlauf eingebaut werden wie in diesem hier. Es ist nun einmal etwas vollkommen anderes, wenn sich beim Fundort der Leiche ständig der Wasserstand ändert. Generell finde ich das Marschland als solches sehr faszinierend und deshalb hatte ich mich richtig darüber gefreut, dass es auch einmal in meiner Lieblingsthrillerreihe eine große Rolle spielt.

Ansonsten erfährt man wirklich viel über die Wasserleichen und wie zum Beispiel Leichenwachs entsteht. Nichts anderes erwarte ich von einem Thriller rund um einen Forensiker und mich fasziniert es immer wieder auf wie viele unterschiedliche Details in den jeweiligen Büchern eingegangen wird.
Am meisten hat mich das Ende überrascht und wie wenig ich den Täter als solchen auf den Schirm hatte. Allgemein wird man dieses mal sehr oft auf die falsche Fährte gelockt und quasi hinters Licht geführt.

Leider gab es einige Längen in denen gefühlt gar nichts passierte und das ist auch mit der Hauptgrund, warum ich das Buch nicht ganz so wie die anderen Teile der Reihe begeistern konnte. An manchen Stellen hatte ich mich schlichtweg gefragt warum bestimmte Geschehnisse so unglaublich detailliert erwähnt werden und wieso die nicht aufs wesentliche zusammen gekürzt wurden. Sie tragen absolut nichts zum Handlungsverlauf bei und helfen einem allerhöchstens dabei sich ein besseres Bild von David Hunter zu machen. Das waren dann auch meist die Stellen in denen jeglicher Thrill im Nichts verpuffte, auch wenn man ja im Hinterkopf noch den Krimifall hat.

Und dann kommt noch eine Figurenkonstellation zu, die einem gefühlt in jedem Teil der Reihe begegnet und weshalb die meiste Zeit altbekannte Wege gegangen werden. Dadurch war ich manchmal ziemlich verwirrt, da mir einiges schon bekannt vorkam. Was wirklich schade ist, schließlich gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten den Alltag eines Forensikers spannend zu erzählen. Und nicht jede Ermittlung muss mit einer potentiellen neuen Beziehung/Freundschaft enden.

Alles in allem ist es ein spannender Thriller, der mit vielen Überraschungen punkten kann. Man kann ruhig ohne Vorwissen mit diesem Teil starten, da alles wissenswerte im Laufe der Handlung erzählt wird.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie fandet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 3. Oktober 2021

#408 Bücherregal - Bookless Teil 3(Kurzrezension)

 

 



TitelBookless - Ewiglich unvergessen(Teil 3)
AutorMarah Woolf
VerlagOetinger Verlag
GenreFantasy/Young Adult
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
3/5


 Inhalt

Bastiste gelingt es Lucy ein Gift zu verabreichen, weshalb sie jegliche Erinnerungen verliert. Das macht sich der Geheime Bund direkt zu nutze und will sie mit Beaufort verloben. Sie setzen alles daran, damit Nathan ihr nicht mehr zu Nahe kommen kann und so ihre Pläne zerstört werden. Doch ihm gelingt das scheinbar unmögliche und zusammen mit Freunden versuchen sie Lucy zu retten. Können sie gemeinsam das Vermächtnis der Hüterinnen retten?

Review

Endlich kam es zum langersehnten Finale, in dem es richtig zur Sache geht. 

Mir waren Teile der Handlung zu klischeehaft und deshalb vorhersehbar. Man hatte das Gefühl als wäre das der einfachste Weg gewesen alles zu einem logischen Abschluss zu bringen, was einfach nur schade ist. So etwas bekommt man gefühlt in zu vielen Jugendfantasyromanen zu lesen und ich hatte erwartet mal mit was ganz anderem konfrontiert zu werden.

Ein anderes Problem hatte ich mit der Handlungsgeschwindigkeit, die auch hier wieder die meiste Zeit sehr gering bleibt. Erst gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und da war ich schon so gelangweilt, dass ich erst gar nicht mitbekommen hatte beim Hörbuch. Immer wieder merkt man zudem, dass Teil der Handlung absolut keinen Sinn ergeben und oft habe ich mich gefragt wo das alles hinführen soll.

Die Figuren bleiben bis zum Schluss blass und austauschbar und dass obwohl es so wenige davon gibt. Selbst Lucy fällt es mir schwer mit wenigen Worten zu beschreiben, dabei geht es ja hauptsächlich um sie und ihren Kampf gegen den Geheimbund. Auch die zu erwartende Charakterentwicklung bleibt bei vielen komplett aus, was in Anbetracht der Geschehnisse und Herausforderungen einfach nur merkwürdig erscheint.

Fazit

An sich handelt es sich hierbei um eine wirklich spannende Reihe, die mich aber leider nicht vollends begeistern konnte. Viel zu lange wird auf das Finale hingearbeitet, was dann letztendlich nur einen wirklich kleinen Teil ausmacht. 

Freitag, 1. Oktober 2021

#407 Bücherregal - The book of lost names

 




Titel(Englisch)The book of lost names
AutorKristin Harmel
VerlagSimon+Schuster
GenreHistorischer Roman
Seiten400 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


In der Zentral- und Landesbibliothek in Berlin befindet sich ein Buch mit einem Code, den keiner so recht entschlüsseln kann. Was bedeuten all die Zeichen, die teilweise die Buchstaben von dem religiösen Text aus dem 18. Jahrhundert verdecken? Eva Traube Abrams kennt die Antwort, aber sie weiß nicht ob sie wirklich dazu in der Lage ist sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. 1942 floh sie aus Paris zusammen mit ihrer Mutter in die freie Zone, da ihr Vater von den Nazis wie so viele Jugend zu der Zeit verhaftet wurde. In einem Dorf half Eva dann bei einer Widerstandszelle aus in dem sie Dokumente von jüdischen Kindern fälschte, damit diese ohne Probleme in die Schweiz einreisen konnten. 

Review


Die komplette Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal geht es um die Eva Traube Abrams, die in den 2000ern Jahren über einen Zeitungsartikel über ein Buch mit auffälligen Markierungen stolpert. Und dann erfährt man anhand von Rückblenden wie es um 1942 in Frankreich überhaupt erst zu den Markierungen kam. Mir hat diese Erzählweise total gut gefallen und ich finde es immer wieder gut, wenn über so etwas berichtet wird. 

Ein wenig schade fand ich den Aufbau der romantischen Beziehung. Ab einem gewissen Punkt kann man schon erahnen wo sich die Beziehung der beiden Charakter hin entwickelt, aber so wirklich weiß man nie warum sie ausgerechnet diese Abzweigung nimmt und vor allem warum. Die Wege der Liebe sind meist unergründlich und darauf beziehe ich mich jetzt nicht, aber als Leser fehlte mir einfach das Gerüst um die Beziehung an sich und deshalb wirkte sie zu gewollt bzw. konstruiert.

Diese Beziehung steht die komplette Zeit im Fokus, weshalb man viel zu wenig über das Netzwerk des Widerstandes erfährt. Dabei ist doch genau der Aspekt das Interessante an der Geschichte, denn wie haben es diejenigen geschafft die jüdischen Kinder vor den Augen der Nazis zu verstecken und vor allem durch die Kontrollen zu schmuggeln? Und von der Zeit weiß man ja, dass gegen jeden Widerstand rigoros vorgegangen wurde und durch den Hunger die Menschen dazu gebracht wurden andere zu denunzieren/melden. Wo wir schon beim nächsten Aspekt wären: Wie wurden all die zusätzlichen Menschen ernährt, schließlich waren Essensmarken rar.

Zudem kam nie wirklich eine bedrohliche Stimmung auf und so ganz kann ich die Gründe dafür noch nicht einmal festmachen. Man erfährt zwar von den Risiken die durch das fälschen von offiziellen Dokumenten einhergehen und wie nah die Nazis an der Organisation dran sind, aber man kann es eben nicht fühlen. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl als würde ich die ganze Geschichte aus einer großen Distanz mitverfolgen und mir fehlte die emotionale Bindung zu der Eva Traube Abrams. An einigen Stellen werden diverse Kriegsverbrechen beschrieben und man hat das Gefühl als wäre es Eva vollkommen gleichgültig. Natürlich stumpft der Mensch mit der Zeit ab, aber man müsste ja meinen einige Ereignisse würden ihren Fokus bzw. ihre Einstellung ändern. Aber dem ist nicht der Fall und oft habe ich mich gefragt, wie sie es geschafft hat bis zu dem Zeitpunkt zu überleben. Ständig gibt es glückliche Zufälle und irgendwann nervte genau das nur noch, schließlich ist schon sehr früh hinter diesen ein mehr als deutliches Muster zu erkennen.



Fazit

An sich ist es ein recht guter historischer Roman über die Zeit des II. Weltkrieges und das Leben im Widerstand. Jedoch hinterließ die romantische Beziehung einen faden Beigeschmack und es ist wirklich schade, dass so wenig auf den französischen Widerstand eingegangen wurde.