Titel | Trümmermädchen |
Autor | Lilly Bernstein |
Verlag | Ullstein Verlag |
Genre | Historischer Roman |
Seiten | 512 Seiten |
Meine Bewertung |
Anna lebt 1941 bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Köln, diese betreiben zusammen eine Bäckerei. Erst wird ihr Onkel in den Krieg einberufen und dann wird auch noch die Backstube bei einem Luftangriff zerstört. Anna und ihre Tante müssen fortan noch mehr um Geld und Lebensmittelkarten kämpfen als ohnehin schon. Denn wenn eins knapp ist in der Stadt, dann sind es Lebensmittel. Weil sich Anna nicht anders zu helfen weiß schließt sie sich einer Schwarzmarktbande an. Und als wäre das neben den ganzen Luftangriffen noch nicht genug, verguckt sie sich in jemanden.
Hier wird der II. Weltkrieg aus Sicht eines Grundschulkindes erzählt, was definitiv eine interessante Erzählerwahl ist. All das was in diesen Jahren passiert lässt Anna schlagartig Erwachsen werden und das merkt man an den gewählten Worten, denn all die kindlichen Umschreibungen verschwinden mit der Zeit.
Unter anderen aufgrund der zur Handlung passenden, einfachen Erzählweise hatte ich das Buch innerhalb von kurzer Zeit durchgelesen. Zudem hatte mich das Schicksal der kleinen Familie berührt und ich wollte wissen wie das alles ausgeht. Vor allem die Abschnitte über den Hungerwinter gingen unter die Haut. Die Autorin hat es definitiv geschafft diese schreckliche Zeit lebendig werden zu lassen. Hier wurde nichts beschönigt und es herrschte ein ständiger Kampf ums Überleben. Aus dem Grund musste ich das Buch einige Male auf Seite legen.
Leider waren einige Stellen sehr repetitiv, weshalb ich einen Stern abziehe. Einiges wurde gefühlt 1.000 Ma betont und das war mir schlichtweg ein paar Mal zu oft.
Alles in allem hat mich das Buch nachdenklich gestimmt. Ich habe ja schon einige historische Romane über diese Zeit gelesen, aber noch recht wenige aus der Sicht eines Kind. Für mich ist es immer beeindruckend, wenn Autoren es schaffen authentische Geschichten aus dieser Sicht verfassen zu können. Und genau das hat die Autorin definitiv geschafft, denn die Geschichte wirkte sehr realistisch.