Mittwoch, 13. Mai 2020

#003 Comic und Verfilmung - V for Vendetta






Was würde passieren, wenn in Zukunft faschistischen in England an der Macht wären? V for Vendetta hat es sich zur Aufgabe gemacht gegen den autoritären Polizeistaat zu rebellieren und alles in seiner Macht stehen zu tun, damit die Menschen in Machtpositionen für ihre Taten bestraft werden. Denn er ist es Leid in einem Staat zu leben, in dem die Menschen nicht frei sein dürfen und in dem ihr Handeln und ihre Gedanken von Politikern vorgegeben werden.




TitelV for Vendetta
AutorAlan Moore
ZeichnerDavid Lloyd
VerlagVertigo
GenreDystopie
Seitenanzahl296
Meine Bewertung
4/5


Direkt vorweg möchte ich anmerken, dass ich den Comic mehrmals begonnen hatte zu lesen und dann immer nach 30-40 Seiten aufgegeben hatte wegen dem Zeichenstil und der Schriftart. Beides ist nicht meins und so wirklich eine abschließende Meinung habe ich mir auch nicht abbilden können, aber ich finde es faszinierend wie konsequent der Zeichenstil durchgezogen wurde und was für einen hohen Wiedererkennungswert dieser hat. Und es gibt viele Seiten, die wirklich einfach nur genial umgesetzt wurden und mehr an Illustrationen im Pop-Art-Stil erinnern anstatt an einen Comic.

Mit V for Vendetta ist Alan Moore ein wirklich eindrückliches, beängstigendes Werk gelungen, was mich noch eine ganze Zeit lang nach dem Lesen beschäftigt hat. Die Dialoge enthalten einige wirklich gut zitierbare Stellen. Immer wieder habe ich beim Lesen meine eigenen Prinzipien/Wertevorstellungen hinterfragt oder warum ich bestimmte politische Ansichten habe und bestimmte Ansichten wiederum verurteile. Mittlerweile gibt es ja recht viele Dystopien über faschistische, totalitäre Staaten und ich finde hier wurde das alles ganz gut umgesetzt. Ein wenig hat es mich während dem Lesen an 1984 erinnert, da auch hier Videokameras u.a. für die totale Überwachung zum Einsatz kommen. Und in beiden Dystopien geht es darum die Menschen gleichzuschalten und ihnen jegliche Form von Freiheit zu nehmen.

Man erfährt in Form von Rückblenden wieso Faschisten an die Macht kamen und allgemein wie sich der Staat aufbaut. 

V ist alles andere als der perfekte Hauptprotagonist der Story und man merkt schnell, dass er voller Fehler steckt und nicht immer ganz so handelt wie er sollte. Ob seine Vendetta wirklich moralisch vertretbar ist hat der Leser selbst zu entscheiden und hierfür bekommt man auch mehr als genug Entscheidungshilfen geliefert. Man merkt durchgehend was für Ideologien er folgt und ihm jedes Mittel recht ist um diese auch durch zusetzen. Oft benutzt er Zitate um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, aber so wirklich schlau wird man aus ihm nicht. Als Antagonist dient ein ebenso zweifelhafter Charakter, der wirklich viele negative, verwerfliche Charaktereigenschaften/Einstellungen in sich vereint. Was das betrifft schießen beide eindeutig den Vogel ab.

Ein anderer Pluspunkt sind die unglaublich vielen Details, die man während dem Lesen entdecken kann und genau das finde ich macht auch den Reiz aus. Manche Seiten sind ja sehr textlastig und da ist es ganz schön auch mal passend zum Medium leicht übersehbare Details in den Panels zu finden.
Man merkt auf alle Fälle beim Lesen, dass sich der Comic ausschließlich an Erwachsene richtet. Er ist recht anspruchsvoll und man kann ihn nicht einfach mal nebenher lesen. Ganz ungewöhnlich für das Medium gibt es relativ viel Text zu lesen. Auch wenn mir der Zeichenstil nicht gefallen hat gebe ich dem ganzen 4 von 5 Sternen.






TitelV for Vendetta
RegisseurJames McTeigue
SchauspielerNatalie Portman, Hugo Weaving, Stephen Rea, John Hurt
Dauer132 Minuten
Meine Bewertung
4,5/5

Die Grundatmosphäre ist passend zur Vorlage und den Themen durch gehend beängstigend und bedrückend. Ich war richtig gespannt auf das was als nächstes passieren könnte. Vor allem die wenigen Actionszenen haben es in sich und ich finde es gut, dass der Hauptfokus auf der Handlung/Message an sich lag. Die Dialoge haben wie in der Vorlage viele lustige Stellen und regen zum Nachdenken an. Auch die Actionszenen gleichen denen der Vorlage, was mich aber nicht groß gestört hatte. Es werden viele nach wie vor aktuelle Themen angesprochen und es ist erschreckend wie zeitlos der Film dadurch wirkt.

Ein anderer großer Pluspunkt sind die vielen tollen Schauspieler, die ihre Rollen wunderbar darstellen. Hier lohnt sich definitiv mal ein Blick bzw. reinhören in die Originalversion auf Englisch.

Wie zu erwarten wurde die Handlung dem Medium Film ein wenig angepasst, unter anderem wurden einige Nebenhandlungen komplett gestrichen. Das hat dem Ganzen aber absolut nicht geschadet und ich finde es gut, dass es dadurch alles ein wenig kompakter und übersichtlicher wurde. Denn die Handlung an sich ist schon ziemlich komplex für einen Film und alles andere wäre der Comic Vorlage auch nicht gerecht wurden.

Ungefähr in der Mitte des Filmes gab es eine Szene, die mir einen Ticken zu lang war. Das ist jetzt meckern auf hohen Niveau, aber da fiel es mir wirklich schwer nicht einfach vorzuspulen.
Diesen Film kann man auch prima ohne jegliches Vorwissen gucken. 




Der Comic und der Film sind sich im großen und ganzen relativ ähnlich und ich finde beides gelungen. Mir hat jedoch der Film einen Ticken besser gefallen, allein weil ich beim Comic mehrere Anläufe brauchte und der Zeichenstil mehr als gewöhnungsbedürftig für mich war.

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