Quelle: https://www.netgalley.de/ |
Titel | Heiter bis wolkig |
Text | Frank Goosen |
Fotografen | David Carreno Hansen, Sven Stolzenwald, Christian Werner |
Verlag | Hatje Cantz |
Genre | Kunst und Fotografie |
Seiten | 216 Seiten |
Meine Bewertung |
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Inhalt
Was genau ist eigentlich Heimat? Dieser Frage gingen drei junge Fotografen auf den Grund und begaben sich dafür auf eine Reise quer durch Deutschland. Die daraus entstandenen Fotos waren teil ihrer Abschlussarbeit für den Studiengang "Dokumentarfotografie". Während der Suche stießen sie auf teils befremdliche Situationen in der Provinz, die in vielen Augen den typischen Deutschen darstellen und der sie selbst mit viel Selbstironie begegneten. Die einzelnen Fotos stellen Deutschland zwischen 1960 und der Gegenwart dar.
Review
Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall das Fotoverzeichnis am Ende des Bandes, denn so kann man gewisse Fotos bestimmten Gegenden zuordnen.
Wenn ich mir den Fotoband so ansehe merkt man mal wieder wie unterschiedlich jeder die Heimat sieht. Für mich ist der Großteil einfach nur eine Abbildung einer bestimmten Gesellschaftsschicht und ich habe etwas den Rest vermisst, schließlich besteht Deutschland ja doch aus vielem mehr. Viele Fotos haben mich an Deutschland in den 90ern erinnert und was unter der Arbeiterschicht damals so üblich war. Der Urlaub am Meer, aber möglich abgeschottet durch Windschutz. Gefühlt hatte jeder die gleiche Wohnzimmereinrichtung und die gleiche Hecke. Kurzum eigentlich alles was man sich unter dem Begriff "Spießer" so vorstellt. Aber auch das Deutschland der 60er/70er wird in diesem Fotoband gezeigt. Es werden halt vor allem die normalen und alltäglichen Dinge gezeigt, was man halt eben nicht in einem Fotoband erwartet und eigentlich auch nicht gegenüber anderen erwähnenswert findet.
Es ist auf jeden Fall erstaunlich wie viele Klischees hier bedient werden, die leider größtenteils ihre absolute Berechtigung haben. Besonders haben mir die jeweiligen ironischen Bildunterschriften gefallen. Die Fotos wirken oft wie von Laien angefertigt, was dem ganzen einen besonderen Charme gibt. Manchmal wirken sie auch einfachso als wären sie irgendeinem x-beliebigen Fotoalbum entnommen wurden und wecken damit einige Erinnerungen.
An einigen Stellen hätte ich mir längere Bildunterschriften gewünscht. In der eBook-Version war die leider teilweise schwer zuzuordnen und ür einige Fotos hätte ich einfach gerne Erklärungen gehabt.
Fazit
Wenn man jemanden mal ein anderes Bild von Deutschland zeige möchte, dann ist man mit diesem Fotoband auf alle Fälle gut bedient. Es sind halt sehr gewöhnliche Fotos und sie zeigen teilweise Dinge auf die man eigentlich gar nicht so stolz ist. Wenn man das alles mit Humor nimmt und über so etwas lachen kann, dann ist das jedoch kein Problem. Mich hat der Fotoband jetzt nicht so vom Hocker gehauern, allein weil er nicht zum immer wieder durchblättern einlädt.
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