Freitag, 11. November 2022

#500 Bücherregal - Alles muss raus



TitelAlles muss raus
AutorThilo Mischke
VerlagDroemer Knaur
GenreSachbuch/Reiseberichte
Seiten208 Seiten
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Thilo Mischke hat als Journalist schon sehr viele Länder bereist. Er möchte wissen wie andere Menschen Leben und was diese antreibt. Wie ist es in einem Kriegsgebiet zu leben? Wie ist es den Darién Gap zu durchqueren mit dem Wissen, dass diese Fluchtroute die gefährlichste Fluchtroute Richtung USA ist?

Review

Mich haben die einzelnen Berichte definitiv nachdenklich gestimmt. In der Regel lasse ich die Hörbücher immer mit zweifacher Geschwindigkeit abspielen, jedoch hatte ich dieses Mal die 1,2 fache Geschwindigkeit ausgewählt. Man sollte sich definitiv auf das Buch einlassen und sich die Zeit dafür nehmen. Es ist nichts zum Abschalten bzw. für zwischendurch.

Der Autor war schon für unzählige Reportagen in der Welt unterwegs und oft habe ich mich gefragt, was ihm dabei durch den Kopf ging. Schließlich reist er in Krisengebiete und wird folglich mit viel Leid konfrontiert. 

Unter anderem erzählt der Autor auch aus seinem Privatleben und wie das Reisen dieses beeinflusst.
Es ist auf alle Fälle interessant zu hören was er auf der Flüchtlingsroute in Südamerika erlebt hatte und wie es für ihn war El Salvador zu besuchen und die dortige Gangkriminalität zu erleben. Immer wieder betont er wie wenig man das was dort passiert verstehen kann. Der Tod ist schlichtweg an diesen Orten Alltag. Zudem spricht er mit einem Auftragskiller und wie er agiert.

Oft musste ich das Hörbuch stoppen, weil das Erzählte unter die Haut ging. Es zeigt schlichtweg wie wenig zum Beispiel Krieg für uns greifbar ist und wie wichtig es ist den Betroffenen zuzuhören. Es zeigt wie privilegiert man selbst lebt und auf wie wenig es im Leben letztendlich ankommt.

Mir fällt es wirklich schwer das gehörte in Worte zu fassen und zu bewerten. Einige Sätze sind sehr eindrücklich und haben mich noch lange beschäftigt in den Hörpausen. Der Autor zeigt mit seinem Buch mehr aus deutlich wie sehr Lebensrealitäten auseinander klaffen. Und die Liebe ein Privileg ist, was viel zu wenige Menschen haben. Schließlich findet diese keinen Platz wenn es um den täglichen Überlebenskampf geht. 

Was mir jedoch gefehlt hatte war der rote Faden, der einen normalerweise durch die einzelnen Berichte führt. Hier wird schlicht zwischen den Ereignissen gesprungen, was manchmal ganz schön anstrengend war.
Fazit

Für meinen Geschmack hätte das Buch ruhig etwas dicker sein können. Ich hatte das Hörbuch während diverser Wanderungen gehört und hoffe es eines Tage mal als gedrucktes Buch zu besitzen, damit ich mir gewisse Stellen markieren kann. Es sind auf jeden Fall Berichte, die einen so schnell nicht mehr loslassen.

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