Titel | Rheinlandbastard |
Autor | Dieter Aurass |
Verlag | Heyne Verlag |
Genre | Krimi |
Seiten | 273 Seiten |
Meine Bewertung |
In Coblenz am Rhein war im Jahr 1924 in der französischen Besatzungszone. Während dieser Zeit kam es zu einer Mordserie, der ausschließlich Soldaten zum Opfer fielen. Die Hintergründe dieser Taten soll ein französischer Ermittler aufdecken, doch so wirklich weit kommt er nicht. Deshalb holt er sich Hilfe bei einem deutschen Polizisten, der aber in seinen Augen viel zu jung ist für diese Art von Arbeit. Dieser bittet seine französische Freundin um Hilfe, die in einem Lazarett tätig ist. Denn er hat die Vermutung, dass nicht die Deutschen Schuld am Tod der Soldaten sind.
Der Regiokrimi ist relativ kurzweilig und ich hatte ihn schnell durchgelesen. Wenn mir eins hieran gefallen hat, dann ist es der gelungene Genremix. Die Figuren und das Setting wirken sehr realistisch und ich konnte mir alles gut vorstellen. Durchgehend herrschte eine hoffnungslose und bedrückende Stimmung, was nicht nur an der angespannten Lage zwischen den Besatzern und den Bewohnern der Region rund um Koblenz lag. Hier schien zu dieser Zeit großes Misstrauen geherrscht zu haben und so ist es nicht verwunderlich, dass die Ermittlungen sich als schwierig gestaltet hatten. Zudem haben wirklich viele ein Tatmotiv, doch wem kann man die Taten letztendlich nachweisen?
Der Autor bedient sich historischen Ereignissen, über die bisher relativ wenig bekannt ist. Während dem Lesen habe ich eine Menge über diese Zeit gelernt. Obwohl im Geschichtsunterricht ausführlich über den I. Weltkrieg geredet wurde, hatte ich bisher von den geschilderten Gegebenheiten in diese Buch noch nichts gehört. Und das obwohl ich in der Region rund um Koblenz aufgewachsen bin und somit auch über die französische Besatzung geredet wurde.
Der französische Ermittler muss ausgerechnet mit deutschen Polizisten und einem Rechtsmediziner zusammen arbeiten. Doch kann er diesen wirklich trauen? Die Spannung baut sich nach und nach auf und es hat mir Spaß gemacht mit zu rätseln. Ständig gab es neue vielversprechende Spuren. Zudem mag ich es Geschichten zu lesen, in denen menschliche Abgründe eine Hauptrolle spielen.
Zwischendurch gab es ein paar sehr lustige Szenen, die die Stimmung etwas auflockern und somit wirkt alles nicht ganz aussichtslos.
Leider fehlten detailreiche Ortsbeschreibungen, was für mich zwingend zu einem Regiokrimi dazu gehört. Schließlich spielt es ja schon eine große Rolle wo sich das alles zugetragen hat. Zudem hätte ich gerne noch mehr über den Fall gelesen und ich vermute 100 zusätzliche Seiten hätten dem Krimi mehr Leben eingehaucht.
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