Freitag, 18. August 2023

#549 Bücherregal - Roter Rabe

 


TitelRoter Rabe
AutorFrank Goldammer
VerlagDTV
GenreHistorischer Roman/Kriminalroman
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

1951 machte Heller zusammen mit seiner Familie an der Ostsee Urlaub. Direkt danach reiste seine Frau alleine in den Westen um ihren gemeinsamen Sohn zu besuchen. Und genau deshalb macht sich Heller Sorgen, denn eigentlich hatte er mit der Genehmigung ihrer Ausreise nicht gerechnet. Obendrein arbeitet er gerade an einem besorgniserregenden Fall. Zwei junge Zeugen Jehovas werden festgenommen und nehmen sich beide kurz darauf auf dir gleiche Weise ihr Leben. Sie beiden galten als mögliche Spione. Und nach und nach kommen weitere Menschen ums Leben.

Review

Dank dem detaillierten Schreibstil konnte ich mir alles gut vorstellen. Immer wieder gibt es Zeitangaben, die für einen guten Überblick und eine Struktur sorgen. Mir fiel es richtig schwer das Buch aus der Hand zu legen, weshalb ich es auch relativ schnell durchgelesen hatte.

Max Heller ist auch dieses Mal sehr sympathisch und lässt sich nicht von seinen Zielen abbringen.
Seine Frau besucht in diesem Teil ihren gemeinsamen Sohn im Westen und da wohl einige solche Ausflüge nutzten um dort zu bleiben wird natürlich viel gemunkelt. Zudem sieht das Regime solche Verbindungen nicht gerne. Und dann hat sich auch noch die Demenz der alten Dame verschlechtert und anderes belasten den Ermittler. Und dann sticht er während den Ermittlungen in ein Wespennest und versteht scheinbar nicht, dass das auch für seine Familie und Bekannten negative lebensbedrohende Konsequenzen haben kann.
Der Autor zeigt sehr eindrücklich wie das Leben in den 50ern in Ostdeutschland war. Man konnte aufgrund der politischen Lage niemandem trauen und vor allen jene mit Verbindungen nach Westdeutschland machten sich verdächtig. Denn jeder hatte Angst vor dem Westen und dem möglichen Einsatz einer Atombombe.
Verschiedene Geheimdienste sabotierten die Polizeiarbeit, was aber nicht immer ganz so offensichtlich war.
Die Atmosphäre ist durchgehend angespannt und passte somit sehr gut zu dieser Zeit. Es herrschten einmal Angst, Armut und Misstrauen und niemand wollte auffallen, geschweige denn durch Nachfragen auffallen. Die DDR hat um den Zeitraum ihren Anfang und Kritik war schlichtweg nicht erwünscht.
Während dem Lesen habe ich somit nicht nur einiges über die Figuren, sondern auch über die Gesellschaft gelernt. Der recht komplexe Kriminalfall spielt nur eine Nebenrolle, was mich aber nicht gestört hatte.

Das Ende war für mich nicht schlüssig, es war schlichtweg zu wuchtig und aufgesetzt. Ein einfaches Ende hätte hier definitiv besser gepasst.


Fazit

Am liebsten würde ich sofort den nächsten Teil der Reihe lesen, jedoch soll mich diese noch eine ganze Zeit lang begleiten. Schließlich gehört der Genremix zu meinen absoluten Lieblingen und bisher habe ich noch nicht viele Alternativen finden können. Das Buch lässt sich auch ohne Vorwissen lesen.

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