Titel | Winterbienen |
Autor | Norbert Scheuer |
Verlag | C.H.Beck Verlag |
Genre | Historischer Roman/Kriminalroman |
Seiten | 319 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Im Jahr 19444 fliegen immer öfter Bomber der Alliierten ihre Kreise über die Eifel. Egidius Airmond war lange Zeit Lehrer, doch schon länger kümmert er sich nur noch um seine Bienen. Er hat Epilepsie und durch den Krieg hat er Schwierigkeiten an seine Medikamente zu kommen. Aber nicht nur wegen der Erkrankung droht ihm jeder Zeit die Deportation. Er schläft mit unterschiedlichen Frauen und obendrein schmuggelt er Menschen in Bienenkästen über die Grenze.
Review
Der Hauptprotagonist hat die Erbkrankheit Epilepsie und somit hätte er bei jedem Arztbesuch oder ähnlichen während der NS-Zeit den Stempel „lebensunwert“ bekommen können. Dieser hatte für diejenigen zur Folge, dass sie jeder Zeit mit einer Deportation in eine der Heilanstalten zu rechnen. Dort drohte ihn nicht nur Folter sondern auch die Systematische Tötung oder wie man es zu der Zeit nannte Gnadentod.
Besonders erschreckend fand ich die Gleichgültigkeit was manche Dinge betrifft von ihm, die aber an sich voll zu seinen Lebensumständen passt. Er versucht nun einmal unter allen Umständen zu funktionieren und nicht aufzufallen. Im Verlauf der Handlung wird das jedoch immer schwieriger. Für den Protagonisten wird es dank dem Krieg immer schwieriger an seine benötigten Medikamente zu kommen und obendrein kann er nicht einfach zum Arzt gehen.
Anfangs merkt man von dem Krieg im Urfttal noch recht wenig und das selbst die Alliierten die ersten Bombenangriffe in Deutschland starteten. Doch nach und nach ändert sich das und irgendwann sind die Bewohner der Dörfer mittendrin. Es ist wirklich erschreckend zu lesen, dass auch kleine Dörfer dem Erdboden gleichgemacht wurden und gezielt zivile Infrastruktur angegriffen wurde.
Zeitgleich wird auch noch in Form von Tagebucheinträgen die Geschichte von einem Vorfahr vom Hauptprotagonisten erzählt aus dem 15. Jahrhundert. Und es ist erschreckend wie sehr sich die beiden Biografien ähneln.
Fazit
All das wird auf relativ wenigen Seiten erzählt und selbst mit den wenigen Worten hat der Autor es geschafft mich für einige Zeit nachdenklich zu stimmen. Schließlich wird über die Euthanasie von Menschen wirklich gesprochen und erst die letzten Jahren wurde das Thema präsentiert. Dabei ist es total wichtig auch über diese Schicksale zu sprechen, damit so etwas nie wieder passiert.
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