Freitag, 17. November 2023

#557 Bücherregal - Der braune Nebel(Kurzrezension)

 


TitelDer braune Nebel(2. Band)
AutorJörg Reibert
VerlagGmeiner Verlag
GenreKrimi, Historischer Roman
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Berlin, 1930: Kommissar Reinicke wird damit beauftragt einen angeblichen Suizid im Gefängnis aufzuklären. Ihn überrascht es wenig dort auf Emil Bachmann zu treffen, den er vor einiger Zeit selbst verhaftet hatte. Dieser teilte sich mit dem verstorbenen Mithäftling eine Zelle und Reinicke ist davon überzeugt, dass Bachmann für den Tod verantwortlich sein muss. Bachmann war lange Zeit bei der SA und hat nicht nur ein Menschenleben auf dem Gewissen.

Review

CN: Folter, Gewalt

Während dem Lesen hatte ich es richtig bereut nicht mit Band 1 gestartet zu haben. So fehlten mir leider einige Informationen um manche Sachen besser nachvollziehen zu können.

Der Autor zeigt in diesem Buch sehr eindrücklich wie es 1933 in Deutschland zuging. Die SA gewann zunehmen an Macht und konnte somit einfach Menschen ohne richterlichen Beschluss in die Keller der SA sperren und foltern. Dadurch versuchten sie jeden auf ihre Linie zu bringen und sie somit gleichzuschalten. Sie gingen gnadenlos vor und versuchten mit brutaler Gewalt Menschen gefügig zu machen. Hauptsächlich geht hier in der Handlung um die SA und in mir kam ein richtig beklemmendes Gefühl auf während dem Lesen. Vieles was hier geschildert wurde wusste ich noch nicht.
Die Polizei wurde im Gegensatz zur SA immer weiter in ihrer Macht eingeschränkt.
Diese nationalsozialistische Machtergreifung führt in der Bevölkerung zu Angst und Misstrauen, was ich auch beim Lesen immer wieder gemerkt hatte. Niemand weiß was noch passieren wird und am Besten machte man sich quasi unsichtbar.

Vor allem der Charakter Bachmann handelt sehr skrupellos und somit steht er stellvertretend für viele in der SA und SS. Diese waren nur auf ihren eigenen Vorteil aus und ihnen war dabei jedes Mittel recht.
Mit dem Kommissar und seinem Assistenten hatte ich so meine Probleme, denn ihre Arbeit war sehr stümperhaft und teils planlos.
Den Hass und die Verzweiflung vom Kommissar in Bezug auf Bachmann konnte ich richtig spüren.


Fazit

Alles in allem fand ich das Buch recht gut, auch wenn es mir durch die holperige Erzählweise teils recht schwer fiel dem Ganzen zu folgen. Hoffentlich kann ich demnächst auch den 1. Band der Reihe lesen.

Mittwoch, 15. November 2023

Lesemonat Juni 2023

  




 Guten Morgen,

heute geht es endlich einmal um all die Bücher, die ich im Juni gelesen hatte. Das ist jetzt schon einige Zeit her und trotzdem möchte ich euch diese vorstellen. In dem Monat hatte ich viele Termine und musste mich um einiges kümmern. An sich war ich so sehr beschäftigt, dass die Zeit wie im Fluge verging und meine Hobbys viel zu kurz kamen.

  • Die letzte Lügnerin von Florian Schwieker, Michael Tsokos, 4 von 5 Sternen
  • Das kleine Buch vom Cannabis von Janika Takats, 4 von 5 Sternen
  • Blackhole - 10 Jahre danach von Marc Elsberg, 2 von 5 Sternen
  • Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling, 5 von 5 Sternen
  • Vom Verschwinden der Arten von Frederike Bauer, Kathrin Böhning-Gaese, 5 von 5 Sternen
  • Queer as f*ck von Jochen Schropp, 4 von 5 Sternen
  • Ostfriesenwut von Klaus-Peter Wolf, 4 von 5 Sternen
  • Auf den Zahn gefühlt von Prof. Dr. med. Dent. Stefan Fickl, 4 von 5 Sternen
  • INK von Florian Frick, 4 von 5 Sternen, 4 von 5 Sternen
  • 100 geniale Manga Zeichentricks von Harutyun Hatyunyan, 2 von 5 Sternen
Bücher | 2 Hörbuch | 2.519 Seiten | 252 Seiten/Buch | 84 Seiten/Tag
Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | - Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,8/5
Verlage: 10
bereiste Länder: 3
Genre: 5(3x 1xHumor, 2xKrimi, 4xSachbuch , 1xThriller, 2xZeichnen)
Highlight: Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling, 5 von 5 Sternen, Vom Verschwinden der Arten von Frederike Bauer, Kathrin Böhning-Gaese, 5 von 5 Sternen
Flop: 100 geniale Manga Zeichentricks von Harutyun Hatyunyan, 2 von 5 Sternen

In dem Justizkrimi "Die letzte Lügnerin" von Florian Schwieker und Michael Tsokos geht es um einen Bausenator, der angeblich Geld von einem russischen Oligarchen angenommen hatte. Besonders gut hatte mir das Katz' und Maus Spiel zwischen der Staatsanwaltschaft und dem Rechtsanwalt vor Gericht gefallen. Das hier ist schon der dritte Band der Reihe und man kann diesen gut ohne Vorwissen lesen. 

Der Titel von "Das kleine Buch vom Cannabis" von Janika Takats sagt schon alles über das Buch aus. Hier erfährt man vieles über das Thema und obwohl ich mich schon damit befasst habe, konnte ich eine Menge neues lernen.

"Blackhole - 10 Jahre danach" von Marc Elsberg spielt wie der Titel schon verrät 10 Jahre nach dem großen Stromausfall. So wirklich viel hat diese wirklich knappe Fortsetzung nicht mit dem ursprünglich zu tun und mir hat einfach die Tiefe gefehlt. Ich konnte mich kaum in die einzelnen Charaktere hinein versetzen und letztendlich war es mir dann auch egal, was mit ihnen geschieht.

Bei "Die Känguru-Chroniken" von Marc-Uwe Kling geht es um ein Känguru, das bei dem Autor einzieht. Und genau das bedeutet absolutes Chaos, denn hier prallen komplett verschiedene Welten aufeinander. Das Känguru bezeichnet sich selbst als Kommunisten und hat an allem etwas auszusetzen. Zudem möchte es sich vom Autor gar nichts sagen lassen und macht eben sein Ding ohne Rücksicht auf Verluste. Ich hatte das Hörbuch oft während ich wo hingegangen bin gehört und musste mehrfach lachen. Marc-Uwe Kling erzählt das alles wirklich sehr gut und oft kamen die Pointen ganz unerwartet.

Der Titel von dem Sachbuch "Vom Verschwinden der Arten" von Frederike Bauer und Kathrin Böhning-Gaese bereitet einen innerlich darauf vor, was einem im Buch selbst erwartet. Hier geht es um das Artensterben im Allgemeinen, und dabei ist es vollkommen egal, ob das an der Zerstörung von Lebensgrundlagen durch den Mensch oder den Klimawandel liegt. Hier wird noch einmal in knapper Form ein Appell an alle gerichtet: Jede Art hat eine wichtige Funktionen im Ökosystem. Und deshalb sollte es im Interesse von uns allen liegen, dass keine Art verschwindet.

In "Queer as f*ck" von Jochen Schropp erzählt der Autor wie es für ihn war seine eigene Homosexualität zu entdecken und warum sich erst vor einiger Zeit geoutet hatte. Das Buch war ja schon länger auf meiner Wunschliste und endlich konnte ich es einmal lesen. Mir hat besonders gut gefallen, dass er nicht nur seine Geschichte erzählt sondern auch auf die LGBTQIA*-Community an sich eingeht.

In "Ostfriesenwut" von Klaus-Peter Wolf handelt es sich im ersten Blick um einen leicht zu lösen Mordfall, doch Ann Kathrin Klaasen ahnt nicht in welches Wespennest sie bei den Ermittlungen stoßen wird. Mich hatte es echt gewundert im Nachhinein, wie sehr mich das Hörbuch begeistert hatte. Schließlich gibt es hier in dem Krimi viel zu viel unnütze Informationen und genau das hasse ich eigentlich. Aber trotzdem hatte mir der Ostfriesenkrimi sehr gut gefallen. 

"Auf den Zahn gefühlt" von Prof. Dr. med. Dent. Stefan Fickl ist ein Sachbuch rund um das Thema Zähne. Und eigentlich ist das ein Thema, mit dem ich dank unschöner Erfahrungen beim Zahnarzt ungerne auseinandersetze. Trotzdem hatte ich nach dem Lesen der Kurzbeschreibung das Buch bei Netgalley angefragt und ich hatte es definitiv nicht bereut. Ich habe viel nützliches erfahren was die Pflege von Zähnen betrifft, aber auch was Zahnarztbesuche betrifft. Heutzutage kann man ja was beides betrifft sehr viel Geld investieren und das ist ja oft genug nicht wirklich sinnvoll.

"INK" von Florian Frick ist ein Zeichenratgeber rund um das Thema Tinte bzw. Tusche. Hier konnte ich eine Menge nützliches lernen und vor allem hat es in mir das Bedürfnis geweckt einiges direkt ausprobieren zu wollen. 

"100 geniale Manga Zeichentricks" von Harutyun Hatyunyan ist ein allgemeiner Zeichenratgeber rund um das Thema Manga. Wie man an meiner Bewertung schon erahnen kann hatte er mir nicht wirklich zugesagt. Die einzelnen Tricks werden viel zu knapp beschrieben und gerade wenn man noch nicht viel Erfahrung in dem Bereich hat bringen sie einen nicht wirklich weiter.

Für den Juli hatte ich mir nur vorgenommen mir wieder mehr Zeit für meine Hobbys zu nehmen und genau das ist mir auch geglückt. Meine Leseflaute ist auch mittlerweile komplett vorbei, worüber ich richtig froh bin. Und endlich habe ich auch wieder genug Kapazitäten um mich um meinen Blog zu kümmern. 

Viele Grüße 

Sonntag, 15. Oktober 2023

#556 Bücherregal - Wie man einen Traum aufgibt, um ein Leben zu gewinnen(Kurzrezension)

   

 


TitelWie man einen Traum aufgibt, um ein Leben zu gewinnen
AutorNico Langmann
VerlagBrandstätter Verlag
GenreBiografie
Seiten206
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Nico Langmann wurde bei einem Autounfall im Alter von 2 Jahren querschnittsgelähmt. Seine Eltern waren fest davon überzeugt, dass er eines Tages wieder laufen wird. Und so steckten sie sehr viel Geld in Therapien und reisten mit ihm in diverse Länder. Doch für Nico Langmann war irgendwann klar, dass er das Laufen nicht mehr erlernen kann egal wie sehr er sich anstrengt. Mittlerweile ist er erfolgreich im Tennis und hat seinen Weg gefunden.

Review

Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt. Der Autor zeigt wie wichtig es ist körperliche Grenzen anzuerkennen und eine Behinderung zu akzeptieren. Nicht jeder kann zum Beispiel das Gehen erlernen. Vor allem das eigene Umfeld sollte dann nicht noch Druck aufbauen und einen immer wieder dazu animieren das Unmögliche noch einmal zu versuchen. 

Die Eltern von Nico Langmann waren in seiner Kindheit sehr verzweifelt und versuchten alles mögliche, damit er wieder in der Lage ist zu gehen. Unter anderen versuchten sie Geheimtinte und vieles mehr. 

Der Autor zeigt immer wieder wie viele Barrieren es gibt im Alltag für Menschen, die einen Rollstuhl nutzen. Er spricht alles mögliche sehr offen an und zeigt wie sein Alltag als Querschnittsgelähmter aussieht. Unter anderen geht er auch darauf ein auf was er im Gegensatz zu anderen alles achten muss.

Das einzige was mich irritiert hatte war, dass zwischen den Jahren gesprungen wurde. Manchmal kam ich deshalb durcheinander und musste den Absatz erneut lesen. Ansonsten ließ sich das aber alles gut lesen und mir hatte der lockere und humorvolle Schreibstil gefallen.

Fazit
 
Insgesa,t hat mir das Buch wirklich gut gefallen, denn der Autor spricht alles mögliche offen an. Und er zeigt wie wichtig es ist bestimmte Träume aufzugeben, wenn diese einem nicht gut tun.

Mittwoch, 11. Oktober 2023

#73 Booktalk - Eine handvoll Worte

 Hallo,

im Jahr 2021 hatte ich den Roman "Eine handvoll Worte" von Jojo Moyes gelesen und heute gibt es dazu den passenden Booktalk. Den Film hatte ich mehrfach versucht zu gucken, jedoch konnte er mich schlichtweg nicht überzeugen. Dem Buch hatte ich 1 von 5 Sternen gegeben.



Ellie findet im Archiv der Zeitung Briefe von einem Mann und diese wecken ihre Neugier. Dieser bittet 1960 eine Frau darum ihren Ehemann zu verlassen, damit beide zusammen nach New York übersiedeln können. Was ist aus dieser Affäre geworden und konnte er eine gewisse Jennifer Sterling wirklich dazu überreden diesen Schritt zu gehen?


Review

Was ich bis zum Schluss nicht verstanden habe ist das extrem komplexe Beziehungsgeflecht. An sich dreht sich ja alles um zwei Paare und jeder davon hat eine Affäre. Das allein sind ja schon 8 Personen und hinzukommen dann Hausangestellte, Arbeitskollegen, Freundinnen und viele mehr. Bei der Seitenanzahl kein Wunder, aber mir waren das einfach zu viele Affären. Schließlich klingt es bis zum Schluss so als würde niemand in diesem Buch monogam leben und so ganz verstehe ich nicht, wie man die Affäre seines Partners verteufeln kann während man selbst eine heimlich führt. Vielleicht habe ich einige Passagen einfach nur falsch gedeutet, aber oft habe ich mich gefragt was überhaupt die Intention der Beteiligten für diese Affären ist, wenn diese sie scheinbar nur unglücklich machen. Und sie eigentlich nichts über diese Personen wissen, sich aber eine neue Partnerschaft mit diesen vorstellen?
Wenn dieses Beziehungsgeflecht nicht schon für genug Verwirrung in meinem Kopf gesorgt hatte, tauchten immer wieder ganz plötzlich Zeitsprünge auf. Im Hörbuch selbst sind die nicht gekennzeichnet und so war ich immer wieder überrascht darüber wenn es um die Jennifer Stirling aus dem Jahr 1960 geht. 

Wie viele Handlungsstränge letztendlich vorlagen weiß ich nicht so recht, jedoch scheinen es an sich eine Menge zu sein. Das war auch der Hauptgrund warum ich den ganzen Kram weiterverfolgt habe, schließlich wollte ich wissen wie die Geschichte für Jennifer Stirling ausging. Was letztendlich mit Ellie war hatte mich nicht interessiert, da ich zu ihr absolut keine Bindung aufbauen konnte und ich bis zum Schluss nicht einordnen konnte mit wem sie nun zusammen ist und wie sie eben tickt. Ich hatte lange Zeit das Gefühl als wäre Ellie eine Person, die gerne Luftschlösser baut und diese bewohnt und halt gerne jammert. Schließlich kann es ja nicht sein, dass ihre verheiratete Affäre immer so kurz angebunden ist und sich gar nicht so wirklich um sie kümmert. Während sie selbst natürlich eine Beziehung hat, die natürlich nicht optimal verläuft. Dass Personen nicht 24/7 am Handy/Telefon hängen scheint sie wohl nicht einsehen zu wollen und solche Personen gehen mir generell sehr schnell auf die Nerven.

Allein in der Vergangenheit gibt es zwei Handlungsstränge bzw. Zeitebene. Einmal geht es um Jennifer Stirling nach dem Unfall und wie dieser ihre Ehe beeinflusst hat. Und dann geht es um die Affäre mit B.(Boot?), die eben vor dem Unfall stattfand und über die man eher weniger erfährt. Hier hätte ich mir einfach klarere Grenzen gewünscht oder einfach nur wenige Absätze, die das alles zusammen fassen. So erfährt man einfach eine Menge Dinge, die absolut keine Rolle spielen und einfach nur schmückendes Beiwerk sind und für unnötige Längen sorgen.

Eigentlich wollte ich mir die Verfilmung anschauen und aus dem Grund hatte ich überhaupt erst zu diesem Buch gegriffen. Und jetzt bin ich mir uneins, schließlich sitze ich hier nach dem Lesen mit vielen Fragezeichen über den Kopf und weiß nicht so recht was ich über all das Denken soll. So wirklich verstanden habe ich gefühlt nichts und ich hoffe der Film wird mir einige Fragen beantworten können.

Das Buch ist wahrscheinlich eher für diejenigen gedacht, die absolut kein Problem damit haben wenn Affären von verheiraten Menschen als vollkommen normal dargestellt werden. Der Schreibstil der Autorin ist mal wieder grandios und ich konnte mir alles gut vorstellen. Neben der Person Jennifer Stirling war das dann auch der Punkt, warum ich das Hörbuch überhaupt beendet habe und dem Buch 2 statt 1 Stern gegeben habe.


Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße