Im August hatte ich "Der Code" von Fredrik T. Olsson gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen.
Nach seinem Selbstmordversuch wird der Kryptologe William Sandberg aus der Klinik entführt laut seiner Exfrau. Jedoch meint die Polizei William sei aus freien Stücken verschwunden. Ungefähr zur gleichen Zeit verschwindet die Wissenschaftlerin Janine Haynes in Amsterdam. Und in Berlin wird ein Obdachloser von drei Sanitätern ermordet. Alle drei Fälle haben gewisse Parallelen, aber welche?
Das Buch wurde in einem angenehm flüssigen Schreibstil verfasst und durchaus sehr spannend. Mir fiel es oft schwer das Buch aus der Hand zu legen, weil ich so mitgefiebert habe. Durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich mir alles gut vorstellen.
Der Handlungsverlauf ist ziemlich rasant, auch wenn er an manchen Stellen zu langatmig ist. Die relativ kurzen Kapiteln mit ihren vielen Perspektivwechseln tragen dazu bei. Es gibt relativ wenig Nebenhandlung. Das Tempo nimmt im Laufe des Buches zu und ist ab ungefähr der Hälfte sehr hoch.
Es gibt viele gut durchdachte Charaktere. Zudem sind sie allein durch ihre Ecken und Kanten nicht stereotypisch und durchaus sehr unterschiedlich. Es gibt viele schöne Dialoge.
Was ich wirklich positiv hervorheben möchte ist der Mangel an störenden Liebesbeziehungen zwischen den Protagonisten. Dadurch liegt der Fokus die ganze Zeit auf der Lösung des Problems.
Um ehrlich zu sein hatte ich nach dem 1. Teil einfach mehr erwartet. Der Anfang vom Buch ist wirklich vielversprechend, aber ab ungefähr der Hälfte lässt die Qualität deutlich nach.
Leider bleibt das Buch eher pseudowissenschaftliche und manche Sachen ergeben einfach keinen Sinn. Zudem hätte man die Handlung an einigen Stellen kürzen können.
Manchmal waren die rasanten Szenewechsel eher störend. Hier merkt man auch, dass der Autor Drehbücher schreibt anstatt Thriller.
Das Hauptaugenmerk liegt hier leider bei den Fluchtversuchen, weshalb das Buch an sich in die Kategorie "Verschwörungsthriller" fällt. Dadurch kommen die Themen wie die verschlüsselte Botschaft in der menschlichen DNA zu kurz und werden kaum beleuchtet. Deshalb ist es auch nie ganz schlüssig was so wichtig an diesem Code ist. Während dem Lesen war ich deshalb sehr oft verwirrt, weil ich einfach nicht wusste warum die so einen Aufstand machen.
Auch dem Thema Seuche bzw. Virus hätte man eine größere Rolle geben können. Dann wüsste man auch warum bestimmte Sachen passieren oder gewisse Entscheidungen getroffen werden.
Am Ende bleiben leider viele offene Fragen und man weiß nicht so ganz was der Code wirklich ist und vieles mehr. Vor allem sollte man vorher das Buch "Das Netz" gelesen haben, da man dort einige wichtige Dinge erfährt. Wegen dem Ende würde ich dem Buch auch nur 3 von 5 Sternen geben.
Ich verstehe immer noch nicht ganz, ob jetzt "Der Code" der 1. oder der 2. Teil ist. In dem Buch werden definitiv Sachen aus "Das Netz" aufgegriffen, aber laut Beschreibung ist "Der Code" der 1. Teil? Und so wirklich eine Antwort darauf habe ich auch nicht gefunden.
Das Szenario an sich halte ich für durchaus realistisch. Es ist irgendwie beängstigend, dass es genauso stattfinden könnte. In wiefern kann an die DNS manipulieren um darin Nachrichten verstecken zu können? Durch die ganze Sache mit der DNS hat das Buch viel von den Genren Dystopie und Science Fiction.
Das Buch wirft die berechtigte Frage auf: Wie weit darf der Mensch gehen um eine Katastrophe zu verhindern?
Trotz der eher mittelmäßigen Bewertung hat mich das Buch gut unterhalten. Die Filmrechte an dem Buch sind übrigens schon verkauft.
LG
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