Titel | Tage mit Leuchtkäfern |
Autor | Zoe Hagen |
Verlag | Ullstein |
Genre | Roman |
Seiten | 193 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
In einer Patchwork-Familie aufzuwachsen ist nicht immer leicht, vor allem wenn man sich vollkommen Fehl am Platz fühlt. Von ihrer Mutter bekommt sie ständig Vorwürfe wegen der Bulimie zu hören. Erst als sie neue Leute kennen lernt findet sie Rückhalt. Diese gehören alle dem "Club der verhinderten Selbstmörder" an und sie kann es nicht ganz verstehen, wieso solche tollen Menschen sterben wollen.
Review
Die Charaktere sind gut durchdacht und haben viele Ecken und Kanten.
Vor allem das Thema Depression spiegelt sich in der Art und auch der Länge der Einträge wieder. Mal ist ein langer fröhlicher Eintrag zu lesen und direkt darauf ein sehr knapper und trauriger.
Die Handlung ist sehr emotional und mitreißend, sie zeigt die vielen durchaus sehr hässlichen Seiten von psychischen Erkrankungen. Trotzdem findet man auf der ein oder anderen Seite Hoffnungsschimmer in Form von Leuchtkäfern.
Teilweise sind die Texte sehr poetisch und man merkt einfach, dass die Autorin aus dem Poetry Slam kommt. Die Sätze sind teilweise sehr kurz und auch tiefgründig.
Das Ende ist wirklich überraschend.
Das Cover finde ich besonders schön, da es so einfach gehalten ist. Jedoch erwartet man wegen dem Cover ein nicht ganz so trauriges Buch und wenn das Buch eins ist, dann ist es traurig. Allein wegen dem Cover und Klappentext hatte ich keine so schwere Kost erwartet!
Trotz der Tagebuchform gibt es viele Dialoge, wobei bei manchen gar nicht weiß wer was gesagt hat. Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso sie die Dialoge 1:1 wiedergeben kann?
Man hätte viel mehr aus dieser Handlung herausholen können. Ich finde das Buch ist einfach viel zu kurz für die Schwere der Themen.
Am Schluss bleibt man mit vielen offenen Fragen zurück und man erfährt nie den Grund für die Bulimie oder warum die anderen in der Psychiatrie waren. Oft fehlen auch einfach die Hintergrundinformationen um eine Szene verstehen zu können, was ich sehr schade finde. Dadurch geht einfach Spannung verloren und es fällt deshalb auch schwer dem Ganzen zu folgen.
Ich fand den Klappentext ziemlich irreführend. Erst der Text auf der Seitenlasche(?) hat wirklich beschrieben um welche psychischen Erkrankungen es sich genau handelt und das hätte ich gerne vorher gewusst. Jemandem mit Bulimie würde ich das Buch zum Beispiel eher nicht empfehlen!
Fazit
Erst einmal vorweg eine Trigger-Warnung, da in diesem Buch Themen wie Bulimie, Selbstmord, Missbrauch, Depression und auch Selbstverletztendes Verhalten vorkommen. Aus dem Grund sollte man das Buch nur lesen, wenn man mit diesen Themen umgehen kann.Wegen der doch recht rasanten Handlung hat man das Buch schnell durch gelesen. Es ist jedoch nichts für zwischendurch und obwohl mich solche Themen in der Regeln nicht triggern, musste ich es ab und an auf Seite legen. Die Hauptprotagonisten ist erst 15 Jahre alt, was man an manchen Stellen immer wieder merkt.
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