Yaichi lebt in Tokio und ist ein alleinerziehender Vater, der von daheim aus arbeitet. Er versucht sein bestes alles zu managen, damit Kana nicht zu viel wegen der Scheidung ihrer Eltern leiden muss. Als plötzlich der große, bärtige Mike Flanagan vor seiner Haustür steht, gerät Yaichis kleine Welt ins Schwanken. Denn Mike ist der Mann seines Zwillingsbruder Ryoji, der erst vor kurzem verstarb. Dieser war vor vielen Jahren nach Kanada ausgewandert, um der Homophobie in Japan zu entfliehen. Und Yaichi fragt sich, ob er damals wirklich alles richtig gemacht hatte. Und vor allem ob er ihm das Gefühl gegeben hatte, dass seine Homosexualität nicht okay sei. Denn der Kontakt zwischen den beiden wurde über die Jahre immer weniger und er fragt sich, ob es vielleicht damit zusammen hängt.
Titel | Der Mann meines Bruders |
Autor | Gengoroh Tagame |
Verlag | Carlsen |
Genre | Fiktion/LGBT |
Bände | 4 |
Meine Bewertung |
Mir hat es vor allem gefallen, dass der Hauptfokus auf nur drei Figuren liegt und wie sie mit den Themen umgehen. Hauptsächlich geht es um Yaichi, der einerseits total gleichgültig gegenüber dem Thema Homosexualität ist, solange es ihn nicht selbst betrifft. Aber andererseits als dann auf einmal der Mann von seinem Bruder vor der Tür steht schlägt diese Einstellung ins negative um, was wohl ziemlich normal in Japan sein soll. Seine Tochter Kana fungiert hier quasi als kritische Gewissen, welches alles mögliche auf ganz unverfangene, kindliche Art hinterfragt ohne dabei über die Tragweite ihrer Fragen nachzudenken. Nach und nach hinterfragt Yaichi seine eigene Einstellung was die Themen betrifft. Mike lässt sich wenig aus der Ruhe bringen und man merkt einfach, dass er mit sich im Reinen ist was das Thema betrifft. Während dem Lesen fällt halt immer wieder auf wie anders die japanische Kultur im Vergleich zur Westlichen Kultur ist und es macht stellenweise einfach nur wütend wie mit Mike umgegangen wird.
Der Zeichenstil ist durchgehend einfach gehalten und so wird dann meist auch nur das wichtigste abgebildet. Mir fiel es oft schwer den Manga aus der Hand zu legen und so hatte ich die 4 Bände in wenigen Tagen durch gelesen.
Titel | Otouto no Otto(My brother's husband) |
Director | Tereyuki Yoshida, Yukihiro Toda |
Schauspieler | Ryuta Sato(Yaichi), Baruto Kaito(Mike) |
Episoden | 3 |
Meine Bewertung |
Am Besten gefallen hat mir an dem ganzen übrigens die Auswahl der Schauspieler, denn die passen perfekt zu den Figuren und es wirkt alles sehr authentisch. Vieles ist halt typisch Slice-Of-Life und deshalb waren mir die Charaktere an manchen Stellen einfach einen Ticken zu drüber und somit auch zu Klischee. Das ist vollkommen dem Genre geschuldet und deshalb lasse ich es bei der Bewertung außer Acht. Was ich auch bemerkenswert fand waren die vielen Details im Hintergrund und wie nah das alles am Manga umgesetzt wurde.
Es ist auf jeden Fall eine schöne Serie, die man wunderbar zwischendurch gucken kann.
Hierbei handelt es sich um eine Geschichte für alle Altersschichten. Es ist wirklich schön mal zur Abwechslung eine realistische Darstellung von Homosexualität und Ausländerskespsis in Japan zu sehen. Vor allem im Boys Love Genre wird das erstere hoffnungslos romantisiert und ist meist absolut realitätsfern. Die Charaktere und Handlung wirken authentisch und es wird alles locker und oft auf humorvolle Art erzählt. Mich hat das alles zum Nachdenken anregt und teilweise hat es mich auch einfach nur fassungslos gemacht, auch wenn ich sehr wohl weiß wie mit Homosexuellen bzw. nicht der "Norm" entsprechenden Menschen in Japan vor allem in den Vororten von Tokio bzw. auf dem Land umgegangen wird. Es könnte ruhig öfters solche Manga/Filme/Serien geben, die solche Probleme eben nicht hoffnungslos romantisieren und somit einem auch den Spiegel vorhalten.
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