Freitag, 23. August 2019

#231 Bücherregal - Träume aus Silber


TitelTräume aus Silber
AutorMina Baites
VerlagTinte und Feder
GenreHistorischer Roman
Seiten301 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Erst 1963 findet Lilian Morrison ihren Vater in Kapstadt endlich wieder. Dieser hatte sie und ihre Schwester während dem II. Weltkrieg nach England geschickt, jedoch war es ihm nicht möglich nachzureisen oder den Kontakt aufrecht zu erhalten. Zusammen mit ihm macht sie sich auf die Suche nach ihrer angeblich verstorbenen Schwester Emma. Ihre Großmutter Lotte flüchtete damals auch nach Südafrika. Während ihr Sohn und Lilian nach Europa reisen setzt sich Lotte für die Rechte von Dede(POC) ein und begibt sich somit samt ihrer Familie in Lebensgefahr. Denn Dede setzt sich ganz klar gegen die Apartheid ein und trotzdem nimmt Lotte sie bei sich auf und stellt sie obendrein noch bei sich ein.

Review

Hier in dem Buch geht es hauptsächlich um die Zeit nach den II. Weltkrieg, aber trotzdem wird noch einmal explizit darauf eingegangen warum die Familie Blumenthal fliehen musste und wie sie versuchte sich der Judenverfolgung durch das Naziregime zu entziehen. Unter anderem nahm sie neue Identitäten an und schickte ihre Kinder nach England(Kinderverschickung). Dort wurden die beiden Schwestern getrennt und laut den Akten starb eine von ihnen bei einem Bombenangriff auf London. Doch Lilli glaubt nicht daran und macht sich zusammen mit ihrem Vater auf die Suche nach ihrer Schwester.

Ein anderer Handlungsstrang dreht sich rund um die Apartheid in Südafrika. Hier hatte ich mir ein wenig mehr Informationen erhofft. Wobei man der Autorin definitiv auch zu Gute halten muss, dass der Handlungsstrang an sich zum Buch passt und zeigt wie viele Parallelen es zu Nazi-Deutschland gab. Man erfährt unter anderem wie konsequent die Rassentrennung durchgezogen wurde und es spezielle Ärzte und Krankenhäuser für POC gab. Für Lotte ist es unvorstellbar und sie setzt sich für Dede(POC) ein, obwohl es sie selbst in Gefahr bringt. Es ist wirklich ein beklemmendes Gefühl etwas darüber zu lesen wie mit den Menschen umgegangen wurde zu der Zeit. Und ich finde es gut, dass die Autorin das aufgegriffen hat immerhin spielen Teile des Romans in Südafrika.

Was mich gestört hat war der Epilog bzw. das Ende. Es gibt einen Zeitsprung in die 90er Jahre und es wird ganz kurz erzählt wie das Leben der Kinder weiterging. Für mich wirkte das alles sehr lieblos und hätte ruhig weggelassen werden können.

Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich rund um die junge Frau Ceara. Auch den hätte man weglassen können, denn  genau diese Kapitel waren oft eher langatmig und waren wenig spannend. Zudem tauchen deshalb noch mehr Namen auf, die einen leider zusätzlich verwirren. Es hätte wahrscheinlich gereicht wenn Ceara das alles in wenigen Sätzen erklärt hätte und nicht ganze Kapitel aus ihrer Sicht einem ihren Standpunkt nahe gelegt hätten. Hier hätte man sich besser wirklich nur Lilli und Lotte konzentriert, auch wenn Ceara an sich eine wichtige Rolle spielt. Diese ständigen Ortswechsel die dadurch zustande kamen waren doch recht verwirrend und auch störend.
Zudem wirkt es beim Lesen wie eine doch recht aktuelle Geschichte, denn der Schreibstil legt genau das Nahe.

Fazit

Ich habe jetzt nur den 2. Teil gelesen und bin mir noch unschlüssig darüber, ob ich den 1. Teil lesen soll. Mir fehlt bei dem Buch einfach das gewisse etwas und die emotionale Bindung zu den Charakteren. Zudem war der Schreibstil eher nüchtern und es las sich stellenweise wie eine Biographie. In der Beschreibung stand, dass man beide Bücher unabhängig voneinander lesen soll und dem stimme ich auch zu. Man findet sich auch ohne Vorwissen in der Handlung zurecht.

Mir war das alles zu vorhersehbar und hatte zu wenige Wendungen. Für zwischendurch eignet es sich aber definitiv, denn man hat es mit seinen 300 Seiten schnell durch gelesen und der Schreibstil ist auch recht einfach gehalten.

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