Titel | Tumor |
Autor | Dominik A. Meier |
Verlag | Independently published |
Genre | Dystopie |
Seiten | 610 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
In einem Forschungskomplex in Russland kommt es zu einer gewaltigen Explosion. In diesem Gebäude wurden viele fragwürdige Experimente durchgeführt, unter allem sollte dort ein besserer Mensch kreiert werden. Um das Schlimmste zu verhindern wurde das Gebäude mit Giftgas geflutet, doch die neuartigen Kreaturen überlebten. Maske ist auf der Suche nach seiner Frau, die in diesem Institut am Menschen forschte. Er hat es sich wie viele andere fest vorgenommen bis nach unten ins unterirdische Institut zu kommen, doch die Gefahren sind immens. Kann er seine Frau retten?
Review
Vor allem die Charaktere fand ich klasse, da sie voller Details stecken und viele Eigenarten und eine eigene Geschichte haben. Die Geschichte wird von Maske erzählt, über dem man relativ erfährt, der aber trotzdem bis zum Schluss noch voller Geheimnisse steckt.
Was man auch hervorheben kann ist die Härte in diesem Roman. Es gibt zwar auch den ein oder anderen gefühlten Superhelden, aber es gibt relativ viele unschöne Tode. Es ist halt eine Dystopie, die eine düstere Zukunft mit Cyborgs und außer Kontrolle geratener KI und Experimente beinhaltet und da gehört das einfach dazu. Die Tode an sich werden relativ neutral beschrieben, das heißt wer hier detaillierte Fetischroman ähnlich beschriebene Szenen erwartet wird enttäuscht sein. Mir hat diese neutrale Beschreibung durchaus gefallen, denn eine Dystopie muss mich nicht mit so etwas schocken.
Der Schreibstil ist einfach nur klasse und ich konnte mir alles gut vorstellen. Ich hatte direkt einige Szenen aus Computerspielen vor Augen, die genau an solchen Orten spielen. Es hat mich auch ziemlich gefröstelt, denn jeder Zeit konnte irgendetwas schreckliches passieren und es gab relativ viele böse Überraschungen. Das hält die Spannung die ganze Zeit oben und auch wenn die Handlung vom Inhaltlichen bzw. von den Themen her abbaut kommt es immer wieder zu irgendwelchen sehr beängstigenden Momenten.
Auch wenn das alles sehr packend ist, kann man die Handlung einfach nicht ernst nehmen. Sie ist so absurd und unglaubwürdig, dass ich das Buch am liebsten einfach abgebrochen hätte. Ich habe bisher glaube ich kein Buch mit Cyborgs gelesen, deshalb fehlt mir etwas der Vergleich. Bisher kenne ich nur Filme dazu und die haben mir von der Handlung her besser gefallen als diese hier. Ich fand das teils einfach zu überspitzt und zu "groß". Ab einem Punkt verliert das einfach alles was eine glaubwürdige Handlung ausmacht und zwar als Mythen immer mehr eine Rolle spielen. Dann driftet das alles immer mehr ins Genre "Fantasy" ab und das war wirklich nicht gut.
Fazit
Die große Frage ist wie ich das Buch jetzt abschließend bewerten möchte. Die erste Hälfte ist klasse und hat eigentlich alles was eine gute Dystopie haben muss. Die zweite Hälfte ist eine Katastrophe und hat mich wütend gemacht, da es das ganze Buch runterzieht.Wenn ich jetzt alle guten und schlechte Punkte miteinander vergleiche komme ich auf 3 von 5 Sternen. Ich denke wenn man auf diese Mythen und Fantasy steht, dann kommt man bei diesem Roman definitiv auf seine Kosten. An sich ist der Roman den Genres Mystery/Thriller/Dystopie zuzuordnen, was auch vollkommen zutrifft. Vor allem die ganzen Actionszenen halten das Tempo hoch und passen zu Thriller. Und es tauchen auch unglaublich viele Mysteryelemente auf. Ich hab schon lange keinen Roman mehr gelesen, den man so gut in mehrere Genres einordnen konnte.
An sich ist es ein durchaus denkbares Szenario, schließlich sind ja aus gutem Grund Experimente am Menschen/Tieren/Pflanzen in diesem Maße verboten und wer weiß, ob diese nicht doch irgendwo in abgelegenen Gegenden stattfinden. Und allein weil man das ja alles kaum kontrollieren geschweige denn planen kann macht es mir Angst. Und der Autor erwähnt wirklich viele sehr gruselige Experimente. Da kann man nur hoffen, dass es nie so weit kommen wird und wenn dann sehr schnell Schadensbegrenzung betrieben wird. Denn es ist wirklich beängstigend, dass genau diese Schadensbegrenzung nicht stattfindet in diesem Roman.
Es gibt insgesamt 4 Romane, die in diesem Tumoruniversum spielen und die können wohl scheinbar alle unabhängig voneinander gelesen werden. "Tumor" ist der erste Teil und ich freue mich schon darauf demnächst "Maschinengel" lesen zu können.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google