Freitag, 18. September 2020

#324 Bücherregal - Das Labyrinth des Fauns



TitelDas Labyrinth des Fauns
AutorCornelia Funke
VerlagFischer Verlag
GenreFantasy/Jugendbuch/Youngadult
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Durch den Krieg in Spanien verlor Ofelia ihren Vater. Sehr zu ihrem Missfallen lernte ihre Mutter kurz darauf einen neuen Mann kennen, zu dem sie 1944 in die Berge zogen. Dort war er samt seiner Truppe stationiert um den Widerstand zu zerschlagen. Und für diesen Mann ist klar, dass er nur für seinen zukünftigen, noch ungeborenen Sohn da sein wird und nicht für Ofelia. Immer wieder flüchtet Ofelia in den Wald und dort lernt sie viele magische Wesen kennen. Ein Faun stellt ihr drei Aufgaben und wenn sie diese besteht, dann wäre sie die Prinzessin des unterirdischen Königreiches. Denn vor vielen Jahren verschwand diese spurlos und scheinbar wurde sie als Ofelia wiedergeboren. Doch dieses Königreich ist grausam und gar nicht so, wie sie gedacht hatte.

Review

Die Handlung ist durchgehend düster und die vielen bildhaften Beschreibungen und kurzen, eingeschobenen Geschichten geben dem ganzen etwas märchenhaftes. Es war auf jeden Fall ein sehr besonderes Lese-/Hörerlebnis, da der Schreibstil der Autorin so eindringlich und stellenweise sehr poetisch ist. An vielen Stellen hatte ich dadurch direkt sehr eindeutige Bilder vor Augen und ich finde es gut, dass die Autorin nicht versucht das alles zu beschönigen. Sie scheut sich nicht davor bestimmte Szenen zu beschreiben, die zu der Zeit der Alltag vieler Menschen in dieser Gegend war.

Die Geschichten erzeugen einen starken Kontrast zwischen der Welt, in der Ofelia aufwächst und sich tagtäglich mit dem Krieg in Spanien auseinander setzen muss und der Welt, in der sie angeblich eine Prinzessin ist. Vor allem anfangs fand ich verwirrend, da diese beiden Handlungssstränge partout nicht zusammen passen wollten. Aber als sie dann nach und nach miteinander verwoben wurden machte vieles auf einmal Sinn. Wahrscheinlich ist das auch hauptsächlich daran geschuldet, dass die Vorlage für das Buch ein Film war und sich strikt daran gehalten wurde. Manches funktioniert halt auf der Leinwand einfach besser als in einem Buch. Mir war es an einigen Stellen dadurch einfach zu oberflächlich gehalten und da hätte die Autorin ruhig etwas vom Original abweichen können.

Wenn ich mir die Handlung so angucke, fallen mir direkt ein paar doch sehr brutale Szenen auf die in Jugendromanen nichts zu suchen haben. Natürlich verlieren diese an Intensität und Wirkung, wenn man sie anders umschreibt, aber für einen Jugendroman war es mir einfach zu bildhaft. An einer Stelle geht es unter anderem explizit um Folter und so etwas gehört für mich in kein Buch ab 14 Jahren. Hier hätte man das Freigabealter von 16 Jahren wie von der Filmvorlage übernehmen sollen. Diese Szenen sind nicht schlecht beschrieben und wie schon erwähnt finde ich es gut, dass nichts beschönigt wurde. Aber sie passen halt einfach nicht in einen Roman für diese Altersgruppe.

Leider weiß man bis zum Schluss nicht, warum das alles so passiert. Und so bleibt es einem als Leser überlassen, ob Ofelia das alles wirklich erlebt hatte oder ob sie sich das nur ausgedacht hatte um besser mir der Realität klar zu kommen.

Ein weiteres Manko war die Umsetzung des Hörbuch, da es mir an vielen Stellen einfach zu viele, laute  Nebengeräusche waren. Mich haben diese Geräusche wie Tellergeklapper einfach zu sehr abgelenkt und oft hatte ich das Gefühl, als würden sie fast den Sprecher übertönen. Wobei ich vor allem die muskalische Untermalung an einigen Stellen wirklich schön fand und das hatte die märchenhafte Atmosphäre noch verstärkt.


Fazit

Mich hat das Buch definitiv gut unterhalten und deshalb gebe ich ihm 3,5 von 5 Sternen. Man merkt halt an einigen Stellen sehr deutlich, dass die hinzugefügten Elemente nicht Teil der ursprünglichen Handlung waren, deshalb und aufgrund der anderen Kritikpunktekann ich dem Buch einfach keine besser Bewertung geben. Vor dem Schreiben der Rezension hatte ich das alles mit einer 4 bewertet und während dem Verfassen ist mir dann klar geworden, dass mich doch einiges gestört hatte.

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