Sonntag, 22. November 2020

#014 Graphic Novel - Laura Dean keeps breaking up with me

  





TitelLaura Dean keeps breaking up with me
AutorStory: Mariko Tamaki, Zeichner: Rosemary Valero-O'Connell 
VerlagFirst Second
GenreLGBT/Young Adult
FormatHardcover
Bände1(289 Seiten)
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Immer wieder macht Laura Schluss mit Freddy und trotzdem kommen sie letztendlich immer wieder zusammen. Doch ganz langsam zerbricht Freddys Herz daran und sie weiß einfach nicht weiter. Deshalb nimmt sie Kontakt zu einer Mystikerin auf, die ihr rät die Beziehung zu beenden um aus dieser Endlosschleife heraus zukommen. Doch Freddy fällt es schwer diesen Ratschlag anzunehmen, weshalb sie die Ratschlag-Kolumnistin Anna Vice kontaktiert. Ihre Freunde verstehen nicht warum sie an dieser Beziehung festhält und sich so wenig um ihre beste Freundin und sich selbst kümmert.

Rezension

Stellenweise gibt es wirklich schöne Dialoge und für ihr Alter handeln diejenigen wirklich sehr reflektiert bzw. haben eine wirklich gesunde Herangehensweise an das Thema Liebe/Beziehung. Dadurch wirkt vor allem ein Charakter wie Mitte 20 und ich war sehr überrascht, als immer wieder erwähnt wurde wie jung alle auftretenden Figuren sind. 

Die Zeichnungen kommen ohne viele Details aus und bestechen durch ihren einfachen Stil. Sie sind in schwarz/weiß/rosa gehalten, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Wobei diese Farbauswahl samt dem Stil dazu beiträgt, dass die Handlung an sich im Vordergrund steht und nicht wie die einzelnen Panels aufgebaut sind.

Die ganze Zeit steht die Beziehung der beiden Hauptprotagonistinnen im Vordergrund, aber so wirklich lerne man keine von beiden kennen. Bis zum Schluss bleiben sie austauschbar und so wirklich nennenswerte Details/Charakterzüge sind mir nicht im Gedächtnis geblieben. 

Auch die Handlung an sich ist einfach gehalten und an viel zu vielen Stellen vorhersehbar. Es gibt keinen nennenswerten Plottwist und man weiß von Anfang an was auf einen zukommt.

Das größte Problem ist einfach die Anzahl der Themen, die auf knapp 300 Seiten behandelt werden. Toxische Beziehungen egal in welcher Form brauchen eine Menge Platz und hätten ausgereicht um eine komplette Geschichte zu erzählen. Stattdessen geht es dann noch um nicht optimal verlaufende Freundschaften, Selbstwertgefühl und Missbrauch. Alles was jetzt grob geschrieben unter toxische Beziehungen fällt, aber da dafür mehrere Charaktere im Fokus stehen wirkte es wie einzelne Themen, die man nur ganz oberflächlich behandelt hatte. Die Zielgruppe ist zwar Young Adult/Jugendliche, jedoch kann man denen viel mehr zumuten und man hätte an einigen Stellen klarer definieren müssen warum das Verhalten von Laura Dean nicht okay ist. Vor allem da Freddy selbst kein gutes Verhalten an den Tag legt und oft wird so dargestellt, als würde sie nur wegen Laura so handeln. Was jedoch nicht erklärt warum sie gegenüber ihrer besten Freundin Doodle so fragwürdig agiert.

Und dann spielt Polyamorie eine wirklich große Rolle und es ist bis zum Schluss nicht klar, ob Freddy sich deshalb hintergangen fühlt. An irgendeinem Punkt muss ihr doch klar gewesen sein, dass Laura Dean sich nicht verändern wird und eine offene Liebesbeziehung nun einmal bedeutet, dass derjenige mit anderen küsst u.a. Und deshalb verstehe ich nicht, warum sie immer wieder zu ihr zurück geht wenn sie nicht mit dem einverstanden ist. Letztendlich ist es nun einmal eine Einstellungssache und entweder akzeptiere ich das oder ich gehe mit demjenigen keine Beziehung ein. Oder eher man geht keine Beziehung ein, wenn das Gegenüber ein notorischer Fremdgänger ist und man damit ein riesen Problem hat. Und genau das gibt dem ganzen Handlungsstrang rund um die toxische Beziehung zwischen Freddy und Laura einen richtig bitteren Nachgeschmack.

Fazit

Aus den oben genannten Gründen vergebe ich nur 2 von 5 Sternen. Um die Graphic Novel war ich wirklich lange herum geschlichen und hatte sie letztendlich nur wegen den guten Bewertungen/der vielen Werbung gelesen. An sich sollte es viel mehr queere Geschichten über toxische Beziehungen geben, schließlich kommt auch das vor und wird leider viel zu oft romantisiert.

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