Titel(Englisch) | We, The Wildflowers |
Autor | L.B.Simmons |
Verlag | Spencer Hill Press |
Genre | Young Adult |
Seiten | 391 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
In ihrem bisherigen Leben hatten die vier Jugendlichen hauptsächlich Gleichgültigkeit oder auch Abneigung gegen ihre Person erfahren. Erst als in Mary Rodriguez Haus untergebracht werden, im Rahmen eines Programm für in Not geratene Jugendlichen, erfahren sie was Familie überhaupt ist. Und dort lernen sie über all das zu reden, was ihr Leben bisher dominiert hat. Der Missbrauch, die Einsamkeit, die Depression. Doch dann tritt etwas vollkommen unerwartetes ein, was sie alle zutiefst erschüttert. Können sie gemeinsam als Freunde all das meistern oder hat das Ereignis und der Stein der dadurch ins Rollen kam die Kraft ihr Bindung und ihr Leben zu zerstören?
Review
TW: Missbrauch, Drogen, Vergewaltigung, Alkoholismus, Suizid, SVV, Homophobie, Mobbing
Direkt einmal möchte ich vorweg anmerken, dass die Triggerwarnung vor allem bei diesem Buch sehr wichtig ist. Es ist durchgehend sehr düster und kann einfach extrem schnell triggern, selbst wenn man denkt man käme schon irgendwie mit all dem oben genannten zurecht. Und ich denke es sollte jedem bewusst sein, dass die "Wildflowers" nicht ohne Grund in einem betreuten Wohnen in einer Wohngemeinschaft untergebracht sind. Von ihnen hat es keiner leicht gehabt und genau das wird hier thematisiert. Wobei ich fairerweise anmerken muss, dass es hauptsächlich um Chloes Vergangenheit und ihre daraus resultierende psychische Erkrankung geht. Was den Rest betrifft wird meist nur am Rande erwähnt, aber selbst das genannte hat es in sich.
Was mir besonders gut gefallen hat war der Schreibstil, der wunderbar die Gefühle dem Leser vermittelt. Die Angst und Panik, die Chloe verspürt und die sie lähmt, aber auch die Wut, die Hoffnung und dann auch der Wille nach Veränderung. All das wird in der Ich-Perspektive erzählt, was einen wirklich tief in ihre Gefühlswelt eintauchen lässt. Und es ist einfach nur schön zu sehen, dass sie in Genesis einen verbündeten gefunden. Im Laufe der Handlung gibt es einige wirklich schöne Metaphern und es wird erklärt, was es überhaupt mit den "Wildflowers"(Wildblumen) auf sich hat. Denn um die geht es hauptsächlich und durch sie wird gezeigt, dass auch komplett entwurzelte Menschen ankommen können im Leben. Und das manch ein dunkler Weg einen direkt in die Arme eines Menschen führen, der in der Lage ist das komplette Leben von einem über den Haufen zu werfen und es ins positive zu verwandeln.
Einen halben Stern ziehe ich ab, da es hier mal wieder ein sehr beliebter Trope bedient wird. Die Liebe heilt nun einmal nicht alle Wunden und es ist einfach töricht zu denken, dass dadurch schlagartig alles besser wird. Es mag vielleicht ein wenig die Blutung stillen, aber trotzdem muss die Wunde noch weiter versorgt werden und das geht finde ich etwas in diesem Buch unter. Und passend zu diesem Trope gibt es natürlich ein ganz bestimmtes Ende, bei dem ich nur die Augen verdrehen konnte. Als Leser ist es auf alle Fälle schön, aber vermittelt das nicht einen vollkommen falschen Eindruck? In der Realität sieht ja einiges was hier durch die rosarote Brille skizziert wurde wie diese Liebesgeschichte vollkommen anders aus und vielleicht sehe ich das alles deshalb so kritisch.
Und die andere Hälfte wird abgezogen, da der Wendepunkt der Handlung einfach nur katastrophal ist. Das alles war ja schon sehr düster, also warum muss man das alles noch ins absurde ziehen? Das was geschildert wird kommt vor, aber man hat das Gefühl als wäre alles was schief gehen kann ausgeschöpft wurden, um alles sehr melodramatisch wirken zu lassen. Und das war mir einfach zu viel des Guten.
Fazit
Das ist eins der wenigen YA-Bücher über diese Themen, das ich wirklich gelungen finde. Das meiste wird altersgerecht vermittelt und es wird nicht romantisiert. Stattdessen wird halt gezeigt, dass solche traumatischen Ereignisse tiefe Wunden hinterlassen und dass diese eben nicht einfach verschwinden.
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