Mittwoch, 10. Februar 2021

#46 Booktalk - Schweigende See

 Hallo,

im Januar hatte ich "Schweigende See(John Benthien, 7. Fall)" von Nina Ohlandt gelesen und da ich mich einfach nicht kurz fassen konnte, gibt es wieder einmal einen Booktalk.




Erst vor kurzem war die Frau nach Sylt gezogen, doch scheinbar war das irgendwem nicht zurecht. Schon zu vor hatte jemand versucht sie umzubringen, doch wirklich ernst hatte die Polizei es damals nicht genommen. Und jetzt ist es scheinbar demjenigen gelungen. Für den Ermittler John Benthien stellt sich die Frage, ob das alles miteinander zusammenhängt und vor allem wer diese Frau umgebracht hat.

Die Handlung an sich ist sehr verworren und man muss schon genau zuhören bzw. lesen um sich zurecht finden zu können. Das liegt einerseits an den ganzen Personen samt ihrer Hintergrundgeschichte, als auch am Fall an sich. Es hat gefühlt jeder ein Motiv und man weiß noch nicht einmal, ob diese Person überhaupt sterben sollte. Und so geraten wirklich viele in das Visier der Ermittler. Immer wieder wenn man denkt man hat den Fall geknackt kommt eine Wendung und man merkt ziemlich früh, dass der erste Blick trügerisch ist. 

Im Laufe der Handlung wird der Fall aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und so erfährt man dementsprechend viel über die einzelnen involvierten Personen. Dadurch fiel es mir wirklich leicht zu ihnen eine emotionale Bindung aufzubauen und so habe ich bei manchen richtig mit gefiebert und gehofft, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Vor allem der angenehm leichte Schreibstil passt wunderbar zu einem Krimi, der auf Sylt spielt. Er ist unglaublich detailliert und deshalb konnte ich mir sowohl die Charaktere, als auch Sylt an sich gut vorstellen. Es gibt wirklich viel Lokalkolorit was prima zum Genre Regionalkrimi passt.

Ein weiterer erwähnenswerter Pluspunkt ist, dass der Krimi vollkommen ohne seitenweise Gewaltdarstellungen auskommt. Die Leichenfundorte bzw. Toten werden meist nur knapp beschrieben und das ohne irgendwelchen blutigen Details, wie man sie aus manch anderen Krimi kennt.

Weniger gut fand ich die unzähligen Tagebucheinträge, die meist keine relevanten Informationen lieferten und dadurch wie Lückenfüller und somit Längen wirkten. Oft haben sie die Spannung gedämpft und dadurch, dass ich es als Hörbuch hatte konnte ich sie nicht einfach überspringen. In diesen Einträgen sind winzige Puzzlestücke versteckt, die nachher einige wichtige Erklärungen liefern. Jedoch war mit der Aufbau rund um diese einfach zu viel und man erfährt einfach zu viel, was einfach absolut keine Rolle spielt. Wobei man durch diese unglaublich viel über die Deutsch-Deutsch-Geschichte lernt und deshalb bin ich ziemlich zwiegespalten was diese Tagebucheinträge betrifft.

Und dann sterben noch ziemlich viele Menschen, was das alles nicht besser macht. Denn so wird es noch verzwickter und komplizierter, schließlich kommen dann wieder neue Aspekte hinzu und vor allem hat ja jeder davon eine Geschichte und bringt noch mehr potentielle Täter ans Licht.

Ein wenig bereue ich es mit dem aktuellsten Band angefangen zu haben. Man erfährt zwar genug über die Vorgeschichte der Hauptprotagonisten und ich fand mich erstaunlich gut in der Handlung zurecht, aber mir waren es einfach zu viele Namen und Informationen auf einmal. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, ob ich dieses Gefühl auch bei den anderen Teilen der Reihe haben werde. Bei so dicken Schinken als Krimis hat man ja ohnehin meist unzählige Charaktere, jedoch war es mir einfach ein bisschen zu viel.

Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass mich der Teil der Reihe vollends überzeugen wird. Jedoch empfand ich ihn eher als mäßig und mir fehlte einfach das gewisse Etwas. Trotzdem möchte ich dem Ganzen eine Chance geben und mal schauen, ob mich Benthien doch noch überzeugen kann. Scheinbar gibt es bei den Büchern immer zu Beginn kurze Informationen zu den Charakteren und vielleicht sollte ich einfach statt Hörbüchern mir erst einmal eins davon zu legen.

An sich ist es auf jeden Fall ein Krimi bei dem man viel über das Privatleben der Ermittler, aber auch der Opfer erfährt. Man muss wirklich genau lesen/hören um nichts relevantes zu verpassen und mit seinen 525 Seiten ist es ein ganz schön dicker Schinken für einen Kiminalroman.

Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen? 

Viele liebe Grüße
Pea

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