Freitag, 9. April 2021

#369 Bücherregal - Bienentod

 


TitelBienentod
AutorStephanie Mühlenhaupt
Verlagdp Digital Publishers
GenreThriller
Seiten322 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Der Klimawandel und das Aussterben der Bienen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das Ökosystem sich grundlegend verändert. Aufgrund des gestiegenen Meeresspiegel leben die Menschen in den Bergen, doch selbst da ist die Hitze kaum erträglich. Die Lebensmittelknappheit macht vor allem dem ärmeren Teil der Bevölkerung zu schaffen. FoodTec arbeitet an gentechnisch veränderten Bienen, die all dem Abhilfe verschaffen sollen. Doch ist dem wirklich so oder verfolgt die Firma ihre ganz eigenen Interessen?


Review

Das Szenario ist wirklich nah an der Realität, allein weil es in China zum Beispiel aufgrund dem Einsatz von Insektiziden keine Bienen mehr gibt bzw. gab und die Arbeit dieser nun von Menschen übernommen werden muss. Und selbst hier ist der Bestand der Bienen massiv am schrumpfen. Und ich habe ja immer noch die leise Hoffnung, dass durch solche Bücher bzw. Unterhaltungsfilme Menschen anfangen darüber nachzudenken.

Das Hörbuch hatte mich wirklich gut unterhalten und so hatte ich es allein aufgrund der Länge von 8 Stunden relativ schnell durch. Und weil es mir unglaublich schwer fiel Pausen einzulegen, einfach weil ich Ökothriller liebe und das Szenario so interessant ist. Der angenehm flüssige Schreibstil trug maßgeblich dazu bei.

Was ich wirklich schade fand war die Kürze der Handlung, denn so etwas auf so wenigen Seiten zu erzählen funktioniert einfach nicht. Am Anfang des Buches bekommt man unglaublich viele Informationen über die Forschungsfirma, wie die Menschen in dieser Dystopie leben und alles klingt wirklich sehr gut durchdacht und interessant. Jedoch passiert für einen Thriller wirklich wenig und all das entspannende was passiert nimmt wenn man bedenkt wie wenige Seiten das Buch hat, sehr viel Platz ein. Und es gibt nur wenige Szenen, in denen man wirklich angespannt zuhört und darauf wartet was als nächstes passiert.

Und dann ab der Mitte ungefähr gibt es einen Cut, die Geschehnisse überschlagen sich und oft fehlten mir einfach die nötigen Informationen um alles richtig einordnen zu können. Es gibt zwar diese typischen Actionszenen aus Thrillern, aber so wirklich einen Thrill habe ich dabei nicht verspürt. Und dann gibt es ein sehr abruptes Ende, was sich gefühlt so gar nicht in den Handlungsverlauf einfügen wollte. 

So ganz weiß ich nicht, ob die klischeebehafteten Charaktere einfach der Länge der Handlung geschuldet sind. Denn wirklich viel Tiefe erlangt selbst die Hauptfigur nicht und so bleibt vieles vorhersehbar, einfach weil diejenigen immer entsprechenden ihrer Charaktereigenschaften handeln. Und Sophie fand ich einen Widerspruch an sich, da sie sich komplett anders wahrnimmt als sie wirklich ist und das hat mich an einigen Stellen einfach nur irritiert. Zumal ich nicht nachvollziehen konnte warum sie plötzlich all ihre Prinzipien über Bord wirft und genau das macht, was sie all die Jahre aufs Äußerste verurteilte.

Leider ist bis zum Schluss nicht ganz klar wie sich die Welt nun verändert hat. Denn anfangs ist die Rede davon, dass das Leben draußen kaum noch möglich ist und man Schutzkleidung genötigt aufgrund der starken Sonneneinstrahlung. Und dann gibt es unendlich viele Szenen draußen und von Schutzkleidung ist nicht die Rede. In den reicheren Vierteln kann man ja vermuten, dass da schützendes Glas oder ähnliches wie eine Art Kuppel fungiert. Aber was ist bei den Szenen in den ärmeren Vierteln? Auf alle Fälle hatte ich ab der Hälfte das Gefühl als würden die Charaktere ziemlich kopflos in einer Welt rumlaufen, in der alles so lebensfeindlich ist. Und ganz so als wären sie wohin katapultiert wurden, wo es gar nicht so lebensfeindlich ist. Ein anderer Aspekt der hier komplett irgendwann außer Acht gelassen wird ist der technische Fortschritt.


Fazit

Leider hat es an der Umsetzung gehapert und deshalb kann ich dem Ökothriller nur 3,5 von 5 Sternen geben, obwohl mich das Buch so gut unterhalten hatte. Für mich war es eher ein Ökokrimi, denn für einen Thriller fehlte mir der Thrill.

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