Freitag, 16. April 2021

#371 Bücherregal - Hologrammatica

 



TitelHologrammatica
AutorTom Hillenbrand
VerlagKiWi Verlag
GenreScience-Fiction
Seiten560 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Galahad Singh ist Quästor von Beruf und seine Aufgabe besteht darin Menschen wiederzufinden, denn durch den Klimawandel wurde eine riesige Völkerwanderung ausgelöst. Zudem ist es im Jahre 2088 sehr leicht seine Identität zu wechseln, da man unter anderem einfach sein Gehirn uploaden und somit in andere Körper quasi einpflanzen lassen kann. Und jetzt soll Singh eine Programmiererin finden, die wahrscheinlich etwas herausgefunden hat, was sie niemals herausfinden sollte. Und alles sieht nach einer klassischen Entführung aus, aber wurde diese tatsächlich von einem Mensch begangen?


Review

Anfangs fiel es mir ziemlich schwer mich in der Handlung zurechtzufinden, da vieles dort ganz anders als gewohnt ist und ich erst einmal etliche Begriffe lernen musste. Als ich dann aber endlich drinnen war und nicht mehr überlegen musste was nun gemeint ist, fiel es mir unglaublich schwer Lesepausen einzulegen. Man fliegt richtig durch die Handlung und oft wollte ich einfach nur wissen wie es weitergeht. 

Der Autor hat richtig viel Arbeit in den Weltenaufbau gesteckt und das merkt man einfach. Es gibt unglaublich viele Details zu entdecken und man kann sich das alles wirklich gut vorstellen. Die Neuerungen klingen logisch und ganz so, als würde es diese tatsächlich in wenigen Jahrzehnten geben. Ob es wie im Buch erwähnt schon im Jahre 2088 soweit sein wird bleibt abzuwarten. Besonders gut gefallen hat mir hieran, dass das alles ganz beiläufig in die Handlung mit einfließt. Scheinbar hat die gedruckte Version ein Glossar für die bessere Orientierung, damit man was die Neuerungen betrifft nicht den Überblick verliert. Da jedoch alles in der Handlung selbst in kurzen Sätzen beschrieben bzw. leicht verständlich erklärt wird, habe ich das Glossar beim Hörbuch nicht vermisst. Das Hörbuch wurde übrigens von Oliver Siebeck eingesprochen und mir hat es Spaß gemacht ihm zuzuhören. Er hat versucht den Charakteren Leben einzuhauchen und man hat ganz gut raushören können, wer jetzt was sagt.

Ein wirklicher Pluspunkt ist die Länge der Handlung, denn so hat sowohl der Weltenaufbau als auch die Charakterwicklung mehr als genug Raum. Vor allem Galahad ist als Charakter interessant. Er könnte es in einer Welt in der Geld eine große Rolle spielt so einfach haben, schließlich ist sein Vater wohlhabend. Jedoch arbeitet er als Quästor und macht sich auf die Suche nach Menschen, die eigentlich gar nicht gefunden werden wollen. Ganz nebenbei erfährt man über ihn, dass er homosexuell ist und es sollte einfach viel mehr Romane geben in denen genau das keine große Rolle mehr spielt und eben als vollkommen normal dargestellt wird. Denn genau das ist es ja und ich finde es immer schade, wenn Autoren daraus eine große Nummer machen und die Handlung sich dann nur noch darum dreht.
Immer wieder lockern lustige Stellen die doch sehr beängstigende Handlung an den richtigen Stellen auf. Vieles hat mich an ältere Science-Fiction-Filme aus den 80ern/90ern erinnert, was ich aber nicht schlimm fand. Ich mag es wenn Autoren das Genre nicht ganz so ernst nehmen und ein paar Witze über die Erfindungen machen. 

Vor allem die Strippergoggles haben mir zugesagt, die einem dabei helfen die Welt so zu sehen wie sie wirklich ist und nicht wie Hologramme sie einem vorgaukeln. Es ist schon eine beängstigende Vorstellung, dass es irgendwann mal Quästoren braucht um Menschen zu finden einfach weil es so leicht ist sich hinter Hologramen zu verstecken oder in anderen/fremden Körpern. Und da ist es vollkommen egal, welches Geschlecht der neue Körper hat. Momentan bewegen wir uns ja immer mehr auf den gläsernen Menschen zu und hier im Buch passiert ja an vielen Stellen genau das Gegenteil.

Das Thema Unsterblichkeit wird im Laufe des Buches kontrovers diskutiert und einige Stellen haben es ganz schön in sich. Es ist auf jeden Fall mal schön zu sehen, dass auch die Schattenseiten beleuchtet werden. 


Fazit

Am liebsten würde ich direkt zum nachfolgenden Band greifen, jedoch möchte ich die Handlung erst einmal etwas sacken lassen. Und das Gefühl genießen mal wieder ein richtig tolles Science-Fiction-Buch gelesen zu haben. Ich mag es einfach wenn Bücher etwas anspruchsvoller sind und man beim Lesen wirklich aufpassen und nachdenken muss, damit man nicht den Überblick verliert. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google