Mittwoch, 25. August 2021

Lesemonat Juli

  




Guten Morgen, 

dieses Mal gibt es den Monatsrückblick Juli erst Ende August und wirklich lange hatte ich überlegt, ob ich diesen überhaupt veröffentlichen möchte. Der Juli ist wirklich komplett anders verlaufen als erwartet und obwohl ich schon seit über 17 Jahren eigene Geschichten schreibe, fällt es mir wirklich schwer die richtigen Worte für all das zu finden. Trotzdem möchte ich ein paar Gedanken dazu auf meinem Blog festhalten.

Bevor ich abends ins Bett ging hatte ich noch mit einem Mitbewohner über die starken Regenfälle geredet und immer wieder hatte ich die Pegelstände von der Ahr angeguckt. Nicht ahnend, dass der vorhergesagte Pegelstand von 5 Meter um einige Meter übertroffen werden wird. Erst nach und nach sickerten Informationen am nächsten Morgen Informationen durch. Auch hier gab es einen Stromausfall und weder Festnetz, noch Mobiltelefone funktionieren. Und all die Bilder wollten einfach nicht zu den Erinnerungen passen, die man an diese Gegend hat. Tage lang kam immer wieder die Frage auf, ob es allen Bekannten gut geht. Es ist nach wie vor nicht begreifbar, wie so eine Flutkatastrophe in einer so idyllischen Gegend wie dem Ahrtal passieren konnte. An dieser Stelle könnte ich noch Seiten darüber schreiben und das obwohl ich das alles eigentlich in wenigen Sätzen zusammen fassen wollte und es einfach nicht geschafft habe. Ich hoffe der Fokus in den Medien richtet sich in den nächsten Wochen wieder auf das was jetzt wirklich zählt, nämlich wie man den Betroffenen so schnell wie möglich helfen kann. Den Menschen ist nicht geholfen, wenn ständig nur über die Schuldfrage diskutiert wird oder wie wenig oder wie viel Behörden jetzt agieren. Oder wie viel bzw. wenig schon aufgeräumt wurde. Und vor allem wie zumutbar all jene Zwischenlösungen sind. Was auf jeden Fall Hoffnung gibt ist die Spendenbereitschaft, die trotz Corona enorm ist. Und natürlich die Bereitschaft mit anzupacken und das trotz steigender Inzidenzen.

  • The black Flamingo von Dean Atta, 4,5 von 5 Sternen
  • Im Angesicht des Bösen von Axel Petermann, 4 von 5 Sternen
  • Bookless - Gesponnen aus Gefühlen von Marah Woolf, 3,5 von 5 Sternen
  • The book of lost names von Kristin Harmel, 3,5 von 5 Sternen
  • Die Bullet-Journal-Methode von Ryder Carroll, 4 von 5 Sternen
  • Super und dir? von Kathrin Weßling, 3 von 5 Sternen
  • Bookless - Ewiglich unvergessen von Marah Woolf, 3 von 5 Sternen
  • Der Fall Collini von Ferdinand von Schirach, 3 von 5 Sternen
  • Komisch, alles chemisch! von Mai Thi Nguyen-Kim, 5 von 5 Sternen
  • Der goldene Handschuh von Heinz Strunk, 3 von 5 Sternen
  • The Poet X von Elizabeth Acevedo, 5 von 5 Sternen
  • The invisible orientation von Julie Sondra Decker, 4,5 von 5 Sternen
  • Tausend Teufel von Frank Goldammer, 4 von 5 Sternen

8 Bücher | 5 Hörbucher | 4.182 Seiten | 313 Seiten/Buch | 132 Seiten/Tag
1 Comic | 1 Graphic Novel | - Light Novel | 5 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,85/5
Verlage: 9
bereiste Länder: 7
Genre: 6(2x Historischer Roman, 1xRatgeber, 3xRomane, 2xSachbuch, 1x True Crime, 2xYA, 2xYA-Fantasy)
Highlight: Komisch, alles chemisch! von Mai Thi Nguyen-Kim
The Poet X von Elizabeth Acevedo
Flop: Super und dir? von Kathrin Weßling

Bei "The black Flamingo" von Dean Atta geht es um einen Michael, der sehr mit seiner Herkunft hadert. Die komplette Handlung wurde im Verstil erzählt, was ganz schön gewöhnungsbedürftig war. Mir hat sie alles in allem ganz gut gefallen und ich finde es wirklich gut, dass es immer mehr Bücher über "Drag" gibt.

"Im Angesicht des Bösen" von Axel Petermann erzählt der Profiler über einige seiner ungewöhnlichen Fälle. Meistens lese ich ja Bücher aus dem True-Crime-Genre, welche von Rechtsmedizinern verfasst wurden. Und deshalb war es mal richtig angenehm eines von einem Profiler zu lesen. Solche Fallanalysen sind auf alle Fälle ganz interessant.

Bei "Bookless - Gesponnen aus Gefühlen" von Marah Woolf handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe, in dem es um einen Geheimverband und verschwundene Bücher geht. An sich gefällt mir die Reihe wirklich gut, jedoch las sich das alles wie eine Einführung in die Geschichte und weniger wie der zweite Teil einer Trilogie.

Im Buch "The book of lost names" von Kristin Harmel geht es um eine Frau, die während dem II. Weltkrieg unzählige Urkunden von jüdischen Kindern fälschte, damit diese in die Schweiz einreisen durften. An sich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, jedoch war der Hauptfokus auf der Liebesbeziehung und der französische Widerstand spielte nur eine ganz kleine Rolle. 

In "Die Bullet-Journal-Methode" von Ryder Carroll geht es wie der Titel schon verrät um das Bullet Journal. Schon seit 2016 führe ich eins und versuche damit Ordnung in meine kreativen Projekte zu bringen. Und endlich habe ich es einmal geschafft das Buch vom Begründer dieser Methode zu lesen und selbst nach all den Jahren konnte ich noch einiges dazu lernen.

"Super und dir?" von Kathrin Weßling erzählt die Geschichte von Marlene, die immer wenige mit dem Druck auf ihrer Arbeit zurecht kommt. Was mich wirklich verwundert hatte war das Alter der Erzählerin, denn diese wirkte die ganze Zeit wie Anfang und nicht wie 30. Mir war Marlene einfach zu melodramatisch und es ist einfach nur schade, dass die Handlung so wenig Tiefe hat. Unter anderem geht es hier um Drogen und Suchtprobleme.

"Bookless - Ewiglich unvergessen" von Marah Woolf ist der Abschlussband dieser Trilogie. An sich war die Handlung recht spannend, aber auch dieses Mal wird viel zu lange um den heißen Brei geredet. Das wirkliche Finale machte nur einen Bruchteil des Buches aus und ich finde es immer ärgerlich, wenn sich alles so in die Länge zieht und die Figuren bis zum Schluss blass bleiben.

In "Der Fall Collini" von Ferdinand von Schirach geht es um einen Mordfall, bei dem der Täter schweigt und die große Frage nach Gerechtigkeit. Das war mein erster Schirach und mit seinem eher minimalistischen Erzählstil konnte ich mich jetzt nicht anfreunden, der aber wunderbar zu all dem passte. Vor allem der Aufbau der Handlung fand ich interessant und welche Wendung der Fall nimmt.

"Komisch, alles chemisch!" von Mai Thi Nguyen-Kim ist ein Sachbuch und der Titel sagt eigentlich schon alles über den Inhalt aus. Mir hat es wirklich gut gefallen und es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Wissenschaftler versuchen solche Themen für den Laien verständlich zu erklären. Hier wird ein kompletter Tagesablauf genommen um zu zeigen wie oft Chemie uns im Alltag begegnet und wie wenig und das bewusst ist. Und dabei meine ich nicht die künstlichen Aromen in irgendwelchen Getränken oder Joghurts. 

"Der goldene Handschuh" von Heinz Strunk erzählt die Geschichte von dem Frauenmörder Fritz Honka, welcher in den 70er Jahren in St. Pauli lebte. Mir war die Erzählweise einfach zu komprimiert und zusammenhanglos. In diesem Buch geht es erst gegen Schluss um die Frauenmorde, das heißt die meiste Zeit wird nur beschrieben wie Honka seine Zeit in der Kneipe verbrachte.

"The Poet X" von Elizabeth Acevedo erzählt die Geschichte von Xiomara, die ihre Liebe zu Slam-Poetry entdeckt. Das Buch wurde komplett im Versstil verfasst und man lernt wirklich eine Menge über die Erzählerin, die in Harlem in einem sehr religiösen Haushalt aufwächst. Manchmal hatte es mir richtig die Kehle zugeschnürt, wegen dem Missbrauch(sexueller, psychisch und physischer), der Misogynie und vielem anderen. 

In "The invisible orientation" von Julie Sondra Decker geht es um Asexualität, welcher man weder in den Medien noch in der Literatur groß behandelt wird. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich finde es fantastisch, dass es immer mehr Bücher darüber gibt. Denn über diese Sexualität gibt es so viele unglaublich schlimme Vorurteile und leider ist es noch viel zu oft so, dass denjenigen zu einer Therapie geraten wird.

"Tausend Teufel" von Frank Goldammer spielt nach dem II. Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone in Dresden und handelt von einem Mord an einem Rotarmisten. Wenn ich was gerne lese dann sind es Krimis und besonders gerne lese ich historische Krimis. Dieses Mal lag der Hauptfokus weniger auf dem Krimifall an sich, als auf die katastrophalen Lebensumstände im Winter 1947. Dadurch hatte ich an manchen Stellen schlichtweg vergessen, dass es ja um einen Mordfall ging und nicht hauptsächlich um den Hunger und die klirrende Kälte. Ich freue mich auf jeden Fall darauf bald den dritten Teil der Reihe lesen zu können.

Für den August hatte ich mir jetzt nichts groß vorgenommen, außer endlich mal all die Rezensionen und Beiträge abzutippen. Und endlich mal ein paar Manga zu Ende zu lesen. 

Viele liebe Grüße

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