Freitag, 5. November 2021

#415 Bücherregal - In all seinen Farben

 



Titel(Englisch)Boy Queen
Titel(Deutsch)In all seinen Farben
AutorGeorge Lester
VerlagOne
GenreYoung Adult
Seiten390 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Robin hatte sich an etlichen "Drama Schools" beworben und obwohl ihm alle in seinem Umfeld versichern gut zu sein, bekommt er eine Absage nach der anderen. Seine Freunde haben derweile schon diverse Zusagen für diverse Universitäten, was den Druck auf Robin nur noch mehr erhöht. Schließlich nimmt er in seiner Freizeit einige Zusatzkurse, aber trotzdem will es einfach nicht klappen. Zudem ist er in Connor verliebt, der aber unter keinen Umständen zugeben möchte mit ihm zusammen zu sein. Um sich von all dem abzulenken besucht Robin zusammen mit seinen Freunden eine Drag-Show, die ihm quasi die Augen öffnet.

Review

TW: Homophobie
Wahrscheinlich kennen das wirklich viele kreative Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben um in einer extrem kompetitiven Berufswelt Fuß zu fassen. In der Schule erfährt man viel noch viel Rückhalt und auch das Umfeld steht hinter einem, aber später will einen keinen Universität nehmen und man weiß nicht so recht woran das liegt. Vielleicht liegt es genau daran, dass ich selbst versucht hatte diesen Weg zu gehen und mir viele Gefühle von Robin so schrecklich vertraut vorkamen. 

Bis die Handlung wirklich in Fahrt kommt dauert es eine ganze Weile und so lernt man erst einmal wirklich viel über Robins Lebensumstände. Das heißt wer das Buch nur wegen Drag-Part lesen möchte, muss darauf eine ganze Weile warten. Denn der macht wirklich nur einen sehr kleinen Teil der Geschichte aus, was ich rückblickend schade finde. Vielleicht wird es eines Tages ein Sequel dazu geben, bei dem auf alles was danach geschieht eingegangen wird. So liest es sich wie der Anfang einer wirklich spannenden Story, zu der man auch gerne das passende Ende haben möchte.

An manchen Stellen hatte ich das Gefühl als gäbe es zu viel Nebenhandlung. Letztendlich führt diese zwar dazu, dass Robin seinen eigenen Weg findet und die Handlung sehr komplex ist. Aber zeitgleich wirkt dadurch die Erzählweise eher holprig und es wirkte ganz so, als würde dem allem die Struktur fehlen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man sich auf weniger Handlungsstränge konzentriert hätte.

Wie zu erwarten gab es auch hier den typischen homophoben YA-Charakter, auf den man gut und gerne verzichten kann. Dank dem werden einige sehr klischeebeladene Tropes bedient, was einfach nur schade ist. Denn so wurden Teile der Handlung vorhersehbar und oft hatte ich mir einfach nur gewünscht, dass dieser Charakter sehr schnell wieder verschwindet. Wobei ich es immer problematisch finde, wenn so etwas verwendet wird um bestimmte Narrative zu bedienen. Und man gar nicht erfährt warum diese Person so ist wie sie eben ist. Auch Robins Freunde sagen diesbezüglich ein paar sehr fragwürdige Sachen und oft habe ich mich gefragt, warum immer wieder dieser schreckliche Trope bedient wird. Dadurch kommt es zwar zu der gewünschten Charakterentwicklung, aber die hätte man genauso gut anders erreichen können.


Fazit

Ein wirklich schönes Buch über Drag. Es ist wirklich faszinierend zu sehen wie sehr sich die Szenen innerhalb der letzten Jahrzehnte gewandelt hat und es immer mehr jungen Menschen möglich ist den Part ihrer Selbst auszuleben. An sich ist es auf jeden Fall eine Geschichte die Hoffnung macht und in der nicht immer alles glatt läuft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google