Mittwoch, 10. November 2021

#002 Buch und Graphic Novel - Sapiens

 

  




Vor vielen Tausend Jahren gab es noch viele weitere Gruppen in der Gattung "Homo", aber heutzutage existiert nur noch der "Sapiens". Wie kam es dazu, dass ausgerechnet unsere Spezies sich durchsetzen konnte? Welche verschiedenen Revolutionen gab es im Laufe der Zeit und was führte überhaupt dazu, dass sich Gesellschaften bildeten und der Mensch sesshaft wurde? 






TitelSapiens - A brief history of humankind
AutorYuval Noah Harari
VerlagVintage
GenreGeschichte
Seitenanzahl512
Meine Bewertung
3/5

Besonders interessant fand ich die Kapitel über die einzelnen Gruppen der Homo Gattung und warum sich letztendlich nur der "Homo Sapiens" durchsetzen konnte. Bei vielen Gattungen ist es nämlich so, dass sie nach wie vor aus sehr vielen Untergruppen besteht und die alle koexistieren können. 
Was ich nicht so einleuchtend fand war die Aufteilung des Buches als es nur noch um die Gruppe der "Sapiens" ging, denn die einzelnen Zeitabschnitte werden in die jeweiligen Revolutionen aufgeteilt. An sich ist es ein wirklich interessanter Ansatz, da diese die Entwicklung der Menschen immer einen großen Schritt weitergebracht hatten. Jedoch führte genau das oft dazu, dass der Autor zwischen den einzelnen Abschnitten beim Erzählen herum sprang und man schon sehr genau lesen musste um den Überblick zu bewahren. Vor allem ab der Hälfte fiel das negativ auf und manchmal hatte ich deshalb das Gefühl, als hätte das einfach keinen roten Faden. 

Ein anderer Aspekt der mir wie oft negativ aufgefallen ist, dass hier einiges über die "Sapiens" zu sehr pauschalisiert und einfach dargestellt wurde. Die Sachverhalte sind wahrscheinlich zu Komplex um sie vernünftig in einem populärwissenschaftlichen Buch darzustellen. Jedoch hätte man das ruhig benennen können, denn so hinterlässt das einen sehr komischen Nachgeschmack. Man kann halt gewissen Themen nicht einfach anschneiden und oberflächlich behandeln ohne genau das zu bewirken. Oft driftet der Autor dabei ins philosophische und spekulative ab und man hat das Gefühl als hätte er ganz vergessen um was es ursprünglich ging. 

Zudem werden immer wieder mehr als fragwürdige Vergleiche getätigt wo ich mich als Leser frage, welcher Mitarbeiter beim Verlag bzw. welcher Lektor das so abgesegnet hat. Oft saß ich kopfschüttelnd da und fragte mich, wie man auf so einen Kokolores kommen kann. Und vor allem wie man das noch als Fakten verkaufen kann. Als Laie fällt das einem wahrscheinlich erst beim nochmaligen oder eben sehr genau lesen auf, dass sich an einigen Stellen schlichtweg widersprochen wurde und manches absolut nicht der Wahrheit entspricht.

Alles in allem ein interessantes Sachbuch über die Menschheitsgeschichte, dass mir einen Ticken zu populärwissenschaftlich war. Mich konnte es nicht ganz so überzeugen und deshalb vergebe ich nur 3 von 5 Sternen. Hauptsächlich ergibt sich diese Bewertung aus der relativ gut verfassten ersten Hälfte des Buches, ansonsten wären es wahrscheinlich nur 1,5 Sterne.







TitelSapiens 
AutorYuval Noah Harari 
ZeichnerDaniel Casanave, David Vandermeulen
VerlagJonathan Cape
GenreGeschichte
Seitenanzahl248
Meine Bewertung
1/5



Da die komplette Handlung in Form von Vorlesungen präsentiert wird, entstehen regelrechte Textblöcke und genau das fand ich total irritierend. Eigentlich geht es doch vorwiegend bei diesem Medium darum Sachverhalte bildlich darzustellen und genau das habe ich hier vermisst. Die meiste Zeit sieht man nur den Autor selbst bzw. Zoe, dabei wäre es viel sinnvoller gewesen das geschriebene durch einfache Zeichnungen zu verdeutlichen.
 
Ein anderes Problem hatte ich mit dem doch sehr minimalistischen Zeichenstil. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen auch den 2. Teil zu lesen, aber nach dem gezeigten habe ich daran jegliches Interesse verloren. Man kann als Illustrator/Zeichner auf sehr unterschiedliche Weise verschiedene Gesichtsmerkmale darstellen, genauso wie man sich einer wirklich sehr reichen Farbpalette bedienen kann. Aber hier hat man das Gefühl als wäre hier jegliches Klischee bedient wurden, was über die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auf dieser Erde existieren. Man hat schlichtweg das Gefühl als würde man einen Comic von vor über 50 Jahren lesen, anstatt einen der in der heutigen Zeit angefertigt wurde. Auf einen Seiten erschlägt einen quasi der Rassismus und es ist einfach nur schade, dass das darauf nicht viel mehr Wert gelegt wurde.

Besonders in der zweiten Hälfte hatte ich das Gefühl und auch Bedürfnis einfach aufzugeben. Die Zeichnungen waren teils wirklich einfach nur noch fragwürdig, die Erklärungen machten nicht immer Sinn und manchmal habe ich mich gefragt, ob die Seiten überhaupt dazu gehören. Man hatte das Gefühl als wäre es irgendein lustiger Comic aus der Tageszeitung, der irgendeinen ulkigen Fakt erklären soll und keine zusammenhängende Geschichte über den Homo Sapiens.

Mir hat die Umsetzung absolut gar nicht zugesagt und deshalb vergebe ich nur einen Stern. Fürs Lesen hatte ich mehrere Anläufe gebraucht und es ist einfach immer wieder schade, wenn von erfolgreichen Büchern Comicadaptionen auf den Markt kommen, die den Erwartungen einfach nicht gerecht werden. Und sich dadurch letztendlich so anfühlen wie ein Versuch möglichst viel Geld aus dem Hype zu generieren.




Mir hat jetzt beides nicht gefallen und so ganz verstehe ich nicht, warum das Buch so in den Himmel gelobt wird. Vielleicht liegt es wirklich einfach daran, dass ich schon ein paar Vorlesungen zu dem Thema an der Universität hätte und somit einiges an Vorwissen hatte. Und vielleicht hatte ich deshalb einfach zu hohe Erwartungen an dieses Buch bzw. diese Graphic Novel.

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