Titel(Deutsch) | Bevor ich jetzt gehe |
Titel(Englisch) | Wenn breath becomes air |
Autor | Paul Kalanithi |
Verlag | Random House |
Genre | Biografie |
Seiten | 256 Seiten |
Meine Bewertung |
Kurz bevor Kalanithi mit 36 die Facharztausbildung zum Neurochirurgen beenden konnte, wurde bei ihm inoperabler Lungenkrebs festgestellt. Ihm fiel es anfangs sichtlich schwer mit der Diagnose umzugehen und immer wieder stellte er sich die Frage, wie er seinem Leben mehr Bedeutung geben kann. Und wie er die letzten verbleibenden Jahre am Besten nutzen sollte. Während er noch an diesem Buch am arbeiten war verschlechterte sich sein Zustand und letztendlich verstarb er, ohne es fertig stellen zu können.
Das Buch geht definitiv unter die Haut und regt einen zum Nachdenken an. Während der Autor damit beschäftigt war die Karriereleiter eines Neurochirurgen zu erklimmen, erhielt er die Diagnose Lungenkrebs. Und als Mediziner wusste er genau was das bedeutet und wie er die Statistiken zu lesen hatte. Im Zuge dessen stellt er sich immer wieder die Frage, welches Leben er eigentlich führen will und wie sinnvoll es ist die restlichen Jahre an einem Operationstisch zu verbringen anstatt sich seinen Lebensträumen zu widmen. Zudem fragte er sich ob es vertretbar ist Vater zu werden, wenn er ohnehin in wenigen Jahren verstirbt. Und vor allem stellte er sich die Frage was er hinterlassen wird nach seinem Tod.
Eine ganze Zeit lang erzählt der Autor darüber, dass er relativ lange gebraucht hat um sich letztendlich für ein Medizinstudium zu entscheiden. Er hatte im Vorfeld einiges ausprobiert und war nie wirklich zufrieden. Während dem Lesen habe ich immer wieder gemerkt wie sehr Kalanithi für seinen Beruf brannte und wie viel er bereit war dafür aufzugeben. Nur die wenigsten schaffen es in den USA das Studium der Medizin abzuschließen und vor allem (Neuro)chirurgie gilt als Königsdisziplin. Es ist einfach nur erschütternd zu sehen unter welchen Bedingungen die angehenden Ärzte in den USA lernen müssen. Und oft habe ich mir die Frage gestellt, wie diejenigen anständig arbeiten sollen wie ständig müde sind? Da wundert es wenig, dass die Beziehung des Autors fast in die Brüche ging. Und umso schöner ist es zu sehen, dass die beiden dem Druck standgehalten haben.
Obwohl der Autor zeitlebens immer eigene Bücher schreiben wollte, merkt man ihm an wie unerfahren er ist was das betrifft. Der Schreibstil ist an manchen Stellen wirklich schwer zu ertragen und wenn ich genau das in Bewertung mit einfließen lassen würde, könnte ich nur 3 Sterne vergeben. Sowohl das Vor- als auch das Nachwort fand stellenweise alles andere als gut und habe es mehr oder weniger nur überflogen. Es ist nun einmal schwer die passenden Worte zu finden und wahrscheinlich würden sie selbst wenn sie anders formuliert wurden wären, in meinen Augen unpassend erscheinen. Was das betrifft bin ich wahrscheinlich zu kritisch. Zudem kommt noch hinzu, dass der Autor das Werk vor seinem Tod nicht mehr zu Ende stellen konnte und deshalb lasse ich die Bewertung was das betrifft außen vor.
Alles in allem handelt es sich hierbei um eine Autobiografie, die nachdenklich stimmt. Auf was kommt es im Leben wirklich an und wie viel ist letztendlich beruflicher Erfolg wert?
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