Sonntag, 21. November 2021

#44 Manga - I hear the sunspot - Limit

  




Titel(Deutsch)I hear the sunspot - Limit
Titel(Englisch)I hear the sunspot - Limit
AutorYuki Fumino
VerlagCarlsen
GenreBoys Love
Bände1-3
Meine Bewertung
5/5


 Inhalt


Da Taichi immer mehr Schwierigkeiten damit bekam Universität und Arbeit unter einen Hut zu bekommen, entschloss er sich dazu sich aufs letztere zu konzentrieren. Dadurch sieht er Kouhei noch weniger als ohnehin schon, was ihre Freundschaft vor neue Herausforderungen stellt. Leider wird dessen Hörverlust immer schlimmer und zudem wird Taichis Großvater krank. Und dann fällt es Kouhei immer schwerer sich wirklich auf Taichi einzulassen, weshalb er ihn um etwas Abstand bittet.

Review

Mangareihe und Verfilmung: I hear the sunpot

#1. Band: 

TW: Krankheit

Taichi bemüht sich auf seiner Arbeit akzeptiert zu werden und hat Schwierigkeiten dort wirklich Fuß zu fassen dank seiner doch recht unbeholfenen Art. Kouhei ist währenddessen mit seinem Studium beschäftigt und so haben die beiden kaum Zeit füreinander.

Was ich wirklich anstrengend fand bzw. finde in diesem Genre, dass die Charaktere kaum über Probleme reden. Man müsste ja meinen allein durch das Alter der Protagonisten müsste die Beziehung der beiden um einiges erwachsener ablaufen. Aber stattdessen hat man das Gefühl als würde man eine Geschichte über zwei Teenager lesen, die eben nicht über Konflikte reden möchte und deren Beziehung irgendwann genau deshalb zerbrechen wird. Zudem wird hier vieles einfach nur angedeutet und man weiß nie so recht, ob das nun zur japanischen Kultur gehört oder einfach an den Charakteren. Zudem wirken ein paar Stellen extrem behindertenfeindlich, was mir aber auch schon in anderen Manga bzw. japanischen Romanen/Serien begegnet ist und somit hat es mich wenig überrascht.

Ansonsten bin ich einfach nur froh darüber, dass hier nicht allzu viele Klischees bedient werden. Stattdessen bekommt man schöne Alltagsgeschichten und erfährt nebenbei einiges über das Leben von schwerhörigen/tauben Menschen in Japan. Wobei das mittlerweile im Vergleich zu den vorigen Bänden eine größere Rolle spielt, was aber zur Handlung an sich passt. Und es nimmt zwangsläufig immer mehr Einfluss auf die Beziehung von Taichi und Kouhei. 

In diesem Band wird ein neuer Charakter vorgestellt, der unheimlich viel Konfliktpotential mit sicht bringt. Bisher habe ich noch keine Meinung zu ihm, da ich wissen möchte wie sich das alles entfaltet und ihn nicht vorverurteilen möchte. Es gibt halt diese Art von Menschen und ja das alles wirft bei mir eine Menge Fragezeichen auf. Jedoch möchte ich mir erst einmal das Resultat ansehen, bevor ich den Manga mit einem mitunter unnötigen Label versehe.



#2. Band: 

In diesem Band wird sich viel mit der Frage beschäftigt wie es ist mit einer Hörbeeinträchtigung egal welcher Ausprägung in einer Leistungsgesellschaft wie Japan zu leben. Das war ja schon in den vorigen Bänden so, jedoch steht es dieses Mal durchgehend im Fokus. Und das ist wirklich schön zu sehen, da hier auch viel über Gebärdensprache erzählt wird und wie selten man der im Alltag begegnet. 

Ansonsten wird auch an mehreren Stellen gezeigt wie sehr Menschen mit Behinderungen diskriminiert werden und das auch unter den Betroffenen selbst der Fall sein kann. Besonders das erstere wird hier sehr eindringlich gezeigt und es ist einfach nur immer wieder erschreckend wie manche agieren.

Die Zeichnungen fand ich dieses Mal bei manchen Panels alles andere als schön und manchmal wirkten sie einfach nur dahin geschmiert.

Ein anderes großes Problem hatte ich mit Taichi und Kouhei und oft habe ich mich gefragt, warum die es einfach nicht schaffen miteinander zu reden. Dadurch kommen wirklich viele sehr frustrierende Szenen zustande und am liebsten hätte ich beide einmal wachgerüttelt und sie zum Reden gezwungen. Über Gefühle zu reden ist schwer, aber wie kann man bitte schön so lange um den Elefanten im Raum herumlaufen und ihn einfach nicht thematisieren? Selbst für ein Slow-Burn-Trope ist das echt extrem langsam und das beziehe ich noch nicht einmal auf die Liebesbeziehung sondern auch auf die Freundschaft zwischen Taichi und Kouhei.


#3. Band: 

Was für ein Ende war das bitte? Vor allem bei diesem Band war mir aufgefallen wie viel Zeit sich mit all den wichtigen Themen gelassen wird und es nun einmal nicht darum ging eine 08/15-Boys-Love-Geschichte zu erzählen. Stattdessen wird halt gezeigt wie es ist, wenn der Partner von einem eine sichtbare Behinderung hat und wie das Umfeld leider zu oft reagiert. In diesem Band gibt es ein Gespräch was ich schon viel zu oft selbst erlebt habe und es ist einfach unfassbar, dass tatsächlich Leute eine Parallelwelt für Menschen mit Behinderungen fordern anstatt diese einfach in die Gesellschaft zu inkludieren. Leider merken es zu wenige was für ein unglaubliches Privileg es ist gesund zu sein und sich keine Gedanken darum machen zu müssen, wie man mit all den Barrieren im Alltag zurecht kommen soll. All das wird aus dem Blickwinkel von vielen verschiedenen Protagonisten betrachtet und das gibt der Handlung unglaublich viel Tiefe, die leider eine Seltenheit bei dem Genre ist. Dadurch liegt natürlich der Fokus recht selten auf der Beziehung bzw. Freundschaft zwischen Kouhei und Taichi, was ich aber nicht weiter schlimm fand.

Was mich jedoch massiv gestört hatte war wie lange es braucht bis das klärende Gespräch endlich stattfindet. Dafür war 5 Bände Zeit und dann wird das so schnell abgehandelt, dass für die stattfindende Änderung kaum noch Zeit blieb. Aber ansonsten hat mir diese Reihe wirklich gut gefallen und es sollte viel mehr Geschichten über Menschen mit Behinderungen geben in denen es um den ganz normalen Alltag geht und nicht darum, dass diese vom irgendwem gerettet werden.



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