Freitag, 15. Juli 2022

#472 Bücherregal - Career Suicide

  


TitelCareer Suicide
AutorBill Kaulitz
VerlagUllstein Verlag
GenreBiografie
Seiten350 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Mit "Durch den Monsun" gelang der Band "Tokio Hotel" der Durchbruch und wenn sie eins schaffte, dann ist es diese Leute zu polarisieren. Sie hatten viele extreme Bands, die teils mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen vor Konzerthallen campierten. Aber sie hatten auch einige Presseleute hinter sich her, die nur auf einen Skandal warteten. Als der Trubel für die Zwillinge lebensgefährlich Ausmaße annahm zogen die beiden nach Los Angels. Und jetzt wagt Bill einen Rückblick auf seine ersten dreißig Lebensjahre. 

Review

In der Biografie wird nichts schön geredet und ungefähr die Hälfte des Buches beschreibt die Kindheit von Bill und wie er den rasanten Aufstieg von Tokio Hotel erlebt hat. Es ist wirklich erschreckend zu erfahren was das Promidasein für Auswirkungen für ihn und seine Familie hatte. Das alles war zwar zu dem Zeitpunkt oft Thema in der Presse, jedoch klang es dort meist nicht so heftig wie in dem Buch. Da fragt man sich schon warum der Staat so wenig Interesse daran hatte einzugreifen und warum das alles teils so ausgeartet ist.

Was mir mit an diesem Buch am wenigsten zugesagt hatte war der Schreibstil, der hauptsächlich ein bunter aus Deutsch und Englisch ist. Sehr oft wurde abwertend über andere geschrieben und das mit sehr pauschalen Aussagen. Nicht nur einmal waren davon marginalisierte Gruppen betroffen, was ich egal wen es letztendlich trifft absolut unmöglich finde.

Zudem hatte ich mich während dem Lesen nicht nur einmal gefragt, ob der Autor schlichtweg maßlos übertreibt oder ob er tatsächlich schon so früh in dem Maße sexuell aktiv war. Vor allem wie hat er es mit seinem Bruder geschafft den Geruch von Alkohol und Zigaretten vor seinen Eltern zu verbergen und warum haben diese es geduldet? Gefühlt geht es nur um diese Themen in der ersten Hälfte des Buches und ich finde es immer wieder befremdlich, wenn es dann um Kinder geht. Schließlich waren die Kaulitzbrüder da noch sehr jung und an sich ist es nicht komplett abwegig, aber ich kann mir das alles in dem Umfang in den 00ern tatsächlich nicht vorstellen. 

Allgemein wirf die Biografie ein sehr schlechtes Licht auf Bill und er wirkt hier sehr überheblich. Er hatte sich nicht nur einmal vollkommen unmöglich gegenüber anderen verhalten, was teilweise mit seiner steilen und frühen Karriere erklärbar ist. Jedoch war schon davor alles für ihn nicht recht, außer natürlich sein Bruder solange er keine Freundin hatte. Die Schule bezeichnete er als Knast und das was sich dort abspielte als Krieg. Hier hätte man schlichtweg passendere Worte wählen sollen. Zudem frage ich mich, warum die an der Schule wo er war so fragwürdigen Tätigkeiten nachgehen. An sich ist es ja jedem selbst überlassen, aber wie war das möglich vor allem in der Altersgruppe? 

Die zweitze Hälfte des Buches hat mir definitiv besser gefallen, wahrscheinlich weil Bill da über das Leben in Amerika schreibt und es allgemein etwas ruhiger zugeht. Hier werden definitiv ein paar spannende Geschichten erzählt und es ist schön zu sehen, dass ihm der Umzug gut getan hat.

Fazit

Nicht nur einmal hatte ich beim Lesen das Bedürfnis das Buch einfach abzubrechen. Mir war vor dem Lesen schon klar, dass sich das alles von einer klassischen Biografie unterscheiden wird. Und es viel um Alkohol und allem drum und dran gehen wird. Trotzdem war ich dann doch negativ überrascht wurden und wenn mir die zweite Hälfte nicht so gut gefallen hätte, wäre es tatsächlich nur  einer von fünf Sternen geworden.

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