Hallo,
im Juli hatte ich das Sachbuch "Die Natur auf der Flucht" von Benjamin von Brackel gelesen und heute gibt es dazu den passenden Booktalk.
Aufgrund der Erderwärmung und der zunehmenden Trockenheit bewegen sich die Tiere und Pflanzen immer mehr zu den Polen hin, da ihre bisherigen Lebensräume nach und nach verschwinden. Landbewohner bewegen sich im Schnitt pro Jahrzehnt um 17 km Richtung und bei Meeresbewohnern sind es ganze 72 Kilometer in Richtung der Pole. Wobei die Tiere schneller wandern als die Pflanzen und teils nutzen sie dafür unsere weltverteilt vernetzten Handelswege, was zum Beispiel mithilfe der Tigermücke anschaulich erläutert wird. Doch was hat diese Wanderung für Auswirkungen und wie beeinflusst das alles unser Leben?
Der Autor zeigt anhand von einzelnen Beispielen die konkreten Auswirkungen vom Klimawandel auf die Flora und Fauna. Und er zeigt wie aussichtslos die Flucht für viele Arten ist. Das alles wird eindrücklich, spannend und vor allem leicht verständlich beschrieben.
Wenn mir das Buch eins gemacht hat, dann ist es Angst. Und es hat mir gezeigt wie wichtig es ist für Veränderungen zu sorgen und nicht darauf zu warten, dass irgendwelche Politiker aktiv werden. Noch hat man den Hauch einer Wahrscheinlichkeit darauf was ändern zu können.
Die Lage ist ist jetzt schon sehr gravierend und trotz zahlreicher Modelle kann man nicht abschätzen was das konkret für Folgen haben kann. Viele mögliche Szenarien sind viel zu früh eingetreten oder haben sich als falsch herausgestellt, weil nicht alle Eventualitäten zur Berechnung mit eingezogen wurden. Hier wird deutlich wie komplex und fragil das ganze System ist und wir viel vorsichtiger agieren sollten. Grob kann man natürlich vorhersagen was es bedeutet, wenn die einzelnen Kipppunkte überschritten werden. Jedoch ist das nicht immer alles 1:1 auf die Realität übertragbar.
Zudem wird das Thema "invasive Arten" ausführlich beleuchtet und dazu werden etliche positive, als auch negative Folgen erläutert. Leider existieren diesbezüglich immer noch viel zu viele Vorurteile und deshalb ist es umso wichtiger, dass so etwas mit diversen Fakten ausführlich besprochen wird.
Leider ist es noch gar nicht so erforscht inwiefern sich manche Arten anpassen können. Und inwiefern es möglich ist manche Arten umzusiedeln und das ohne die dortigen Nahrungsnetze zu zerstören.
Immer wieder wird betont wie wichtig es ist Fluchtkorridore für die einzelnen Arten zu schaffen und somit Habitate zu verbinden. Ansonsten haben die meisten Tiere schlichtweg keine Chance die Flucht in neue Lebensräume zu überleben. Allein durch die vielen Waldbrände verlieren diese unglaublich viel Lebensraum und oft genug ist es ihnen nicht möglich in andere Gegenden umzuziehen. Sei es wegen einer Autobahn oder weil die Flucht durch vertrocknete Gebiete für sie aufgrund diverser Umstände nicht möglich ist.
In mehreren Kapiteln wird erläutert was das alles für konkrete Auswirkungen auf unser Leben hat. Und da geht es nicht nur um irgendwelche Fische, über die sich Ländern streiten. Sondern auch was es bedeutet, wenn durch die Dürren die Landwirtschaft nur eingeschränkt möglich ist.
All das zeigt wie wichtig der Schutz und den Fortbestand von Flora und Fauna für uns alle sein sollte. Schließlich werden in wenigen Jahren einige Gebiete lebensfeindlich sein und all das sorgt schon jetzt für enorme Migrationsströmungen. Und auch in Deutschland hat man in den letzten Jahren die konkreten Auswirkungen vom Klimawandel in einen einigen Gegenden massiv zu spüren bekommen.
Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt und ich hoffe, dass das Thema in den Medien und allgemein viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Anhand der Beispiele vom Autor sieht man, dass die Flucht der einzelnen Arten nur langsam von statten geht. Aber diese auf längere Sicht massive Auswirkungen haben werden und wir momentan in einer Zeit vom Massenaussterben sind. Und es enorm wichtig ist für Veränderungen zu sorgen, die dem entgegen wirken.
Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?
Liebe Grüße
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