Freitag, 21. Juli 2023

#542 Bücherregal - Der nasse Fisch

  

   


TitelDer nasse Fisch(Gereon 1. Fall)
AutorVolker Kutscher
VerlagKiwi Verlag
GenreHistorischer Roman/Krimi
Seiten496 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Kommissar Gereon Rath wird nach Berlin ins Sittendezernat versetzt und ihm kommt es so vor, als wäre er in eine andere Welt katapultiert wurde. 1929 hat das Nachtleben die Stadt fest im Griff und das Kokain fordert seinen Tribut. Doch anstatt etwas dagegen zu unternehmen, wird es schlichtweg toleriert. Gereon macht den großen Fehler sich in Ermittlungen des Morddezernates einzumischen.

Review

Der Auftakt der Reihe spielt um 1929 und er hat definitiv mein Interesse geweckt. Es geht um die goldenen 20er Jahre in Berlin und der Autor investiert richtig viel Zeit um den Leser mit dem Setting vertraut zu machen. Das führt leider auch dazu, dass die Spannung eher niedrig bleibt. Dafür lernt man jedoch eine Menge über die Stadt und kann nachvollziehen, warum die Polizei nicht immer wie gewünscht handelt. Und warum Gereon dort mit seiner Art eben ständig aneckt.

Die Mischung aus historischen Roman und Krimi ist wirklich gut gelungen. Für mich wirkte das beschriebene authentisch und ich konnte mir alles dank der bildhaften Beschreibungen gut vorstellen.

Das schillernde Nachtleben zieht immer mehr Menschen in ihren Bann und die Verbrecherraten nehmen zu. Der Autor zeigt hier ein sehr düsteres Bild von Berlin in dem Drogen und viele Tote eine Rolle spielen. Gefühlt hat niemand groß Interesse daran genau das zu verhindern, da Kokain zu dieser Zeit auf dem Vormarsch ist und davon viele Menschen Vorteile haben.

Der Nationalsozialismus ist zu dieser Zeit auf dem Vormarsch und die Politik an sich übt sehr viel Druck auf die Polizei aus. Sie mischt sich ständig in Ermittlungen ein oder versucht diese aktiv zu verhindern. Es ist wirklich erschreckend wie alles in dieser Zeit vonstatten geht und nur weil manche Angst vor berechtigten Konsequenzen für ihre Taten hatten.

Der Fall an sich ist recht komplex und ich musste aufmerksam zu hören um den Überblick zu behalten. Es gibt recht viele Handlungsstränge und dementsprechend viele Orte und Personen, die man sich merken muss.

Zudem muss sich Gereon erst einmal in Berlin zurecht finden und da er kein einfacher Zeitgenosse ist, dauert das ziemlich lange.

Fazit

Mich hat das Hörbuch definitiv gut unterhalten und ich freue mich schon darauf demnächst einen weiteren Teil lesen zu können. Ich liebe einfach den Mix aus historischen Romanen und Krimis in denen man jede Menge über die damalige Gesellschaft lernt.

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