Im Herbst hatte ich "Stoppt die Welt, ich will aussteigen" von Martin Krengel gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen.
Martin Krengel versucht zu sich selbst auf seiner Weltreise zu finden und probiert dabei alle möglichen Lebensstile aus. Wie fühlt es sich an als Stand-up-Comedian in New York aufzutreten? Könnte er bis ans Ende seiner Tage auf einsamen Inseln leben oder ist ihm das dann doch zu ruhig? Wie ist es bei Minusgeraden in einer einfachen Jurte in der Mongolei zu übernachten? Wie fühlt es sich an mal Abstand von allem zu nehmen und das Internet einfach Internet sein zu lassen?
Man kann dem ganzen leicht folgen, da der Schreibstil angenehm flüssig zu lesen ist. Es scheint fast so als würde man den Erzählungen eines Freundes lauschen. Hierbei handelt es sich um eine leichte Lektüre mit lockeren Erzählstil.
Es sind einige sehr schöne Fotos dabei und auch die schwierigen Abschnitte einer Weltreise werden nicht geschönt, was das alles authentisch macht. Es zeigt, dass es auch wunderschöne Plätze abseits der Touristenstädte gibt zu denen sich eine Reise lohnt und manche Orte einfach nur wortwörtlich "das Ende der Welt sind". Der Autor erwähnt auch was für Probleme man allein beim Einreisen in gewisse Länder oder vor Ort hat, da nicht alle Orte eine Infrastruktur geschweige denn Internet haben. Am Ende vieler Kapitel schreibt er auch woran man merkt, dass man zu lange Zeit an einem Ort war.
Mich hat das Buch dazu inspiriert mein Leben zu ändern und es einfach nie zu spät dafür ist einen neuen Weg einzuschlagen und sich selbst zu finden.
Einige Cartoons und Skizzen lockern das erzählte auf und das Cover passt definitiv zum Inhalt.
Am Ende des Buches gibt es ein gutes Abschlusswort bzw. Resümee zur Weltreise, dem Thema aussteigen und sich selbst zu finden. Der Autor scheut auch nicht davor über seine eigenen Gefühle zu schreiben und das merkt vor allem bei seinen Erzählungen über den Fallschirmsprung oder wie es für in Tonja war. Man merkt auch, dass es nicht seine erste Backpackerreise war und er schon öfters davor längere Zeit im Ausland war und er das reisen einfach gewohnt ist.
Schlecht
Leider sind einige Geschichten zu sehr gekürzt, wahrscheinlich damit das Buch nicht zu dick ist. Sie sind zwar trotzdem nachvollziehbar, packend und amüsant, aber oft habe ich mir einfach mehr Informationen gewünscht.
Das Buch macht richtig Lust darauf selbst die Koffer zu packen und auf Reise zu gehen um Abenteuer fernab von Pauschalreisen zu erleben. Es hat mich gut unterhalten und es war stellenweise sehr selbst ironisch verfasst und überaus interessant. Am Ende des Buches gibt es Tipps für eine eigene Reise und das Leben an sich. Man hat es zudem schnell durch gelesen, also eignet sich prima für zwischendurch. Es gibt einige Fakten zu den einzelnen Ländern und deren Leuten. Der Fokus von dem Ganzen liegt eindeutig auf das was erlebt wurde und nicht auf das reisen zwischen den Orten.
Ein wenig weniger Selbstdarstellung seitens des Autor wären okay gewesen und stellenweise war es mir einfach zu viel Genörgel was zum Beispiel Hostels, Internet und Restaurants betrifft. So ist das halt wenn man als Backpacker fernab von Touristenrouten unterwegs ist und damit muss man sich irgendwie arrangieren.
Das Buch kann ich vor allen Leuten empfehlen, die gerade am Ende von einer Ausbildung, dem Studium oder Schule sind. Ist man wirklich bereit dazu jeden Tag arbeiten zu gehen in dem gelernten Beruf? Oder gibt es Alternativen dazu? Mich beschäftigen diese Fragen und das Buch hat mich zum Nachdenken genau über jene angeregt.
Viele Grüße
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