Titel(Deutsch) | Jenseits von Schwarz |
Autor | Lucie Flebbe |
Verlag | Grafit |
Genre | Krimi |
Seiten | 288 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Den Tod seiner Schwester hat Joseph Reinhardt, Spitzname "Zombie" alles andere verarbeitet, aber trotzdem beschließt er seiner Arbeit als Securitymann in einer Suchtklinik nachzugehen. Jedoch wird er Opfer eines Überfalls und im Zuge dessen wird er niedergeschlagen, wobei ihm komischerweise niemand etwas entwendete. Er meldet es der Polizei, die aber nicht viel machen kann. Am nächsten Tag wird er wieder nachts überfallen und tötet seine Angreifer kurzerhand aus Notwehr. Da er der Polizei nicht so wirklich traut taucht er unter und dabei behilflich ist ihm ausgerechnet Eddie, die Polizistin in Teilzeit ist. Er versteckt sich in der Suchtklinik als Patient und riskiert dabei nicht nur Eddies Job.
Review
Die beiden Hauptprotagonisten Jo und Eddie machen eine erstaunliche und durchaus nachvollziehbare Entwicklung im Verlauf des Buches durch. Beide haben komplexe Hintergrundgeschichten und mussten schon einiges erleben. Immer wieder erfährt man Bruchstücke davon und bekommt so die Möglichkeit die Handlungsweisen der beiden besser nachvollziehen zu können.
Da die Sichtweise in jedem Kapitel zwischen den beiden hin- und herwechselt erfährt man ziemlich viel über die Gefühlswelt und was die beiden über die Morde so denken. Vor allem Zombie steckt ja ziemlich in der Klemme, da er Hauptverdächtiger ist und er nicht so weiß wie er dem leitenden Ermittler seine Unschuld beweisen soll.
Passend zu Zombie seinem Charakter ist auch der Schreibstil und man muss sich deshalb auch auf einige Kraftausdrücke einstellen. Im Gegensatz dazu wirkt der Schreibstil in den Abschnitten aus Eddies Sicht wirklich brav. Der Kontrast zwischen den beiden Stilen spiegelt auch die Charaktere der beiden wieder und zeigt auch wie unterschiedlich die beiden sind. Dadurch entsteht jede Menge Konfliktpotential und die Spannung wird aufrecht erhalten.
Durch die vielen Beschreibungen der Umgebung und der Charaktere kann man sich alles gut vorstellen. Vor allem die Klinik kam mir nicht wirklich heimelig vor und ich kann verstehen, warum die Patienten dort nicht bleiben wollten.
Das was mich richtig gestört hat war, dass die Kapitel so unterschiedlich lang waren. Entweder sie bestanden aus wenigen Zeilen oder halt mehreren Seiten.
Zudem gab es auch einige Längen, da stellenweise der Fokus auf dem Privatleben von Ebbie und Zombie lag.
Fazit
Den ersten Teil der Reihe habe ich nicht gelesen, aber trotzdem habe ich mich gut in der Handlung zurecht gefunden. Einiges wäre mir wahrscheinlich mit einem bisschen Hintergrundwissen klarer gewesen, aber das hat mich nicht groß gestört.
Hier wird unter anderem das Thema Alkoholismus bzw. allgemein Suchterkrankung aufgegriffen und beleuchtet. Es wird vieles aus dem Klinikalltag erzählt und wer durch solche Themen getriggert werden könnte, sollte besser einen Bogen um das Buch machen. Es wird auf einiges was das Thema nicht explizit eingegangen betrifft, was ich aber auch nicht schlimm fand. Dafür wird aber das Thema Co-Abhängigkeit gegenüber dem Betroffenen genauer beschrieben und das fand ich wirklich gut umgesetzt. Auch die Depression von Zombie fand ich durchaus nachvollziehbar und dass er sich trotz seiner Kinder nicht dazu aufraffen kann wieder auf die Beine zu kommen. Da merkt man vor allem, dass die Autorin etwas von den Themen versteht. Sie werden gut verständlich für Laien beschrieben und es wirkte nicht verharmlosend.
Obwohl in dem Buch ernste Themen behandelt werden, gibt es einiges an Situationskomik. Dadurch wird das alles etwas aufgelockert ohne es jedoch ins lächerliche zu ziehen. Mich hat das Buch auf alle Fälle gut unterhalten, auch wenn es eher kurzweilig war.
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