Titel | Alice |
Autor | Christina Henry |
Verlag | Titan Books |
Genre | Fantasyhorror |
Seiten | 325 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Vollkommen ohne Erinnerung wird Alice vor über 10 Jahren in das Krankenhaus der alten Stadt(Old City) gebracht. Sie erinnert sich lediglich an eine Teeparty mit einem Mann mit weißen Ohren und an sehr viel Blut. Wegen einem großen Feuer gelingt nicht nur ihr, sondern auch dem Patienten in dem Nachbarzimmer namens "Hatcher" die Flucht. Sie möchte unbedingt heraus finden warum sie all die Jahre in der Irrenanstalt bleiben musste und was damals wirklich geschah. Doch zusammen mit ihnen ist auch etwas sehr starkes, bösartiges entwichen und genau das ist hinter ihnen her. Zudem wartet auch noch das Kaninchen auf seine Alice.
Review
Direkt vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass es immer wieder zu sehr brutalen Szenen kommt und auch Themen wie Zwangsprostitution, Kannibalismus und anderes vorkommen. Das heißt es fließt vergleichsweise zu anderen Büchern in dem Genre relativ viel Blut und oft werden diese Szenen so umschrieben, dass sich automatisch bei einem die dazugehörigen Bilder im Kopf formen und das vollkommen ohne bildhafte Beschreibungen seitens der Autorin.
Die Autorin schafft das alles mit einem wirklich sehr düsteren und intensiven Schreibstil, der ohne großes Geplänkel auskommt. Dadurch kreiert sie eine sehr bedrohliche Atmosphäre, die einen bis zum Schluss in den Bann zieht. Zusätzlich schreitet die Handlung ziemlich schnell voran, was die Spannung neben dem tollen Schreibstil zusätzlich erhöht. Man erfährt zudem erst nach und nach immer ein wenig über die Hintergründe des Ganzen. So fiel es mir deshalb oft schwer das Buch aus der Hand zu legen und so hatte ich es dann innerhalb von zwei Tagen durch gelesen.
Wenn ich es mit der Originalgeschichte von Carroll vergleiche, dann hat es herzlich wenig mit dieser zu tun. Wobei ich hier auch zugeben muss, dass ich als Kind des öfteren die Filme geguckt hatte, weshalb mein Bild davon auch etwas sehr verharmlost und "zuckrig" ist. Die Geschichte hatte ich erst mit Anfang 20 es erste Mal gelesen. Lediglich die Charaktere und Teile der Handlung werden hier aufgegriffen, was ich aber nicht schlimm finde. Die Autorin hat es geschafft rund um diese wenigen Elemente eine glaubhafte Geschichte zu konstruieren. Schließlich sitzt Alice anfangs in der Psychiatrie und das klingt wie eine logische Schlussfolgerung aus der Originalgeschichte. Hinzu kommt auch, dass die Charaktere im Original schon hinterlistig sind und wenn man sie dann darauf beschränkt kommen solche düsteren Gestalten bei raus. Es passiert auf jeden Fall vieles, was man so nicht erwartet hätte.
Man merkt auf jeden Fall die Charakterentwicklung von Alice sehr deutlich, denn als sie in die Psychiatrie kam war sie erst 16 und jetzt ganze 10 Jahre später verlässt sie diese als Erwachsene Frau. Folglich muss sie erst lernen damit umzugehen und somit lernt sie auch erst nach und nach was sie überhaupt alles kann. Was ich hier bemerkenswert fand ist, dass die Autorin das alles sehr langsam und somit auch nachvollziehbar aufbaut. Sie lässt Alice somit Zeit sich in ihrer neuen Rolle zurecht zu finden und erst gegen Schluss merkt man, was für ein Potential wirklich in ihr steckt. Leider wirkt deshalb der andere Hauptprotagonist Hatcher etwas blass im direkten Vergleich, da man über ihn nicht ganz so viel erfährt wie über Alice. Das was man weiß macht ihn zwar auch zu einen vielschichtigen Charakter, aber er macht keine wirkliche Entwicklung durch und ist bis zum Ende klar von seinen Motiven getrieben.
Mir kam das Ende des Romans ziemlich abrupt und auch gehetzt vor, deshalb gibt es auch den halben Punkt Abzug.
Fazit
Auf der Suche nach guten Horror- bzw. Fantasybüchern stolperte ich Ende 2017 über dieses hier und da es auf einem berühmten Märchen basiert landete es auf meiner Wunschliste. Jetzt habe ich endlich es endlich einmal geschafft es zu lesen und freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung, denn "Red Queen" habe ich mir auch schon gekauft.
Wer gerne Fantasyhorrorbücher liest, welche vor längerer Zeit spielen wird hier fündig. Es ist definitiv eine gelungene Adaption eines Märchen.
Die deutsche Übersetzung wird am 16.03.2020 unter dem Titel "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" beim Penhaligon Verlag heraus gegeben.
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