Titel | Zeit Verbrechen |
Autor | Sabine Rückert |
Verlag | Piper Verlag |
Genre | True Crime |
Seiten | 224 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Die Autorin Sabine Rückert ist nicht nur stellvertretene Chefredakteurin bei der Zeit, sondern auch Gerichts- und Kriminalreporterin. In diesem Buch bespricht die Autorin 12 Kriminalfälle, die sich in Deutschland ereignet haben. Unter anderem geht es um eine Mutter, die 9 ihrer 13 Kinder sterben ließ und sie anschließend in Blumenkübeln auf dem Balkon vergrub. Aber auch der Fall um den Autobahnraser Rolf F. wird beleuchtet, sowie der Holzklotzwurf von einer Autobahnbrücke, bei dem eine junge Mutter ums Leben kam.
Review
Was mir wirklich gut gefallen hat an dem Buch ist die Auswahl der Fälle. Es ist von allem möglichen was dabei und es zeigt einfach nur, dass den Abgründen der Menschheit keine Grenzen gesetzt sind. Einige der Fälle gingen massiv durch die Presse als sie bekannt wurden.
Immer wieder wird auf ähnliche Fälle verwiesen, was diese noch beängstigender wirken lassen. Denn viele der geschilderten Taten sind keines Falls Einzelfälle und da ist es fast schon beruhigend zu erfahren, dass am Ende das Gericht ein Urteil fällen konnte. Was das betrifft wird auch erläutert wie überhaupt so ein Urteil zustande kommt oder wie die Ermittlungen abgelaufen sind, die auch jeder Zeit im Fokus stehen.
Einige der geschilderten Fälle machen einfach nur sprachlos und es ist erschreckend zu sehen wie weit manche Menschen gehen nur um den Gesichtsverlust abzuwenden. Hier wird auch noch einmal sehr deutlich wie sehr solchen Menschen mit den modernen Medien in die Hände gespielt wird und dass diese sich damit vor allem auf die Ermittlungen und die Gesellschaft negativ auswirken. Der Fall des ertrunkenen Kindes in Sebnitz ist ein klassisches Beispiel dafür und es wird hier noch einmal sehr deutlich wie das alles seinen Lauf nahm und eins zum anderen führte. Und wie man solche Fälle medial so ausschlachten kann ist mir ohne ein Rätsel, ungeachtet wie diejenigen zu Tode kamen und ich finde es immer schlimm wenn jedes neue Staubkorn an Informationen so extrem durch die Presse geht. Was ja heutzutage aufgrund der Liveschaltung bei bestimmten Boulevardmedien noch viel extremer geworden ist.
Was mich richtig gestört hatte beim Hörbuch waren die Stimmen bestimmter Sprecher. Vor allem einer versuchte mit seiner Stimme künstlich Spannung zu erzeugen, was ich jetzt bei fiktiven Fällen gar nicht so schlimm finde. Jedoch handelt es sich hierbei um reale Fälle und da empfinde ich es einfach als geschmackslos bestimmte Dinge so zu betonen. Es klang halt wirklich fast so, als wäre der Sprecher begeistert von dem was er erzählt und das hinterlässt einen wirklich bitteren Nachgeschmack. Die Texte an sich sind leider an einigen Stellen ohnehin recht reißerisch formuliert, weshalb dieser Eindruck verstärkt wird. Wobei man hier anmerken muss, dass sie zum Großteil sehr sachlich gehalten wurden.
Rückblickend bin ich froh ein Geld für das Hörbuch ausgegeben zu haben(kostenlose Streaminganbieter sei Dank), denn nennenswerte neue Informationen hat mir das Buch nicht geliefert. Stattdessen werden einige Fälle im Podcast besser erläutert, was einfach nur schade ist. Hier merkt man halt einfach, dass das alles für das Medium Zeitung zusammen gefasst wurde. Das eBook ist mit seinen 12,99 €(Taschenbuch: 16€) recht happig im Preis, für seine gerade mal 200 Seiten und dass es letztendlich nur eine Ansammlung von Zeitungsartikeln ist.
Fazit
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, aber ich denke wenn man den Podcast noch nicht gehört hat ist es ein guter Einstieg in das Genre True-Crime.
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