Sonntag, 10. Januar 2021

#350 Bücherregal - Schandfleck(Kurzrezension)

 





Titel(Deutsch)Schandfleck
AutorMila Wolf
VerlagRowohlt Verlag
GenreKrimi
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
4/5



 Inhalt

Vor vielen Jahren hatte sich Christine Novak dazu entschlossen nie wieder nach Reubach zurück zukehren. Doch dann wird auf einmal ihre Nichte Maria tot aufgefunden und ihr wird schnell klar, dass sie sehr wahrscheinlich den Täter kennt. Und ihr damals als so noch jünger war ähnliches angetan wurde. Aus dem Grund beschließt sie sich nach Reubach zu fahren und die Bewohner mit einer Wahrheit zu konfrontieren, die sie selbst am liebsten vergessen würde.

Review

TW: Vergewaltigung
Direkt zu Beginn des Buches wird eine Vergewaltigung ziemlich bildhaft beschrieben. Während der Handlung wird immer wieder auf die damit ausgelösten Gefühle und die belastenden Erinnerungen eingegangen. All das wird ziemlich realistisch und nicht überspitzt dargestellt und das hat in mir ein ganz schön beklemmendes Gefühl ausgelöst. Immer wieder wird darauf eingegangen, dass Christine nicht geglaubt wird und sie mit ihren Erlebnissen nur anderen schaden wolle. Es ist halt leichter einem Betroffenen nicht zu glauben, anstatt sich mit solchen Taten auseinander zusetzen und genau der Aspekt wurde gut beschrieben. 

All das basiert wie die Autorin erwähnt hat auf wahren Begebenheiten und das macht das was in diesem Buch passiert nicht leichter zu ertragen. An einigen Stellen hätte ich gerne bestimmten Protagonisten die Meinung gesagt. Leider ist es ja viel zu oft so, dass Opfern nicht geglaubt wird und Täter in Schutz genommen werden. Schließlich ist es immer das zu kurze T-Shirt oder der einladende Augenaufschlag und wenn es das nicht ist, dann wollen diejenigen nur dem Täter schaden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass solche Geschichten Gehör finden und nicht totgeschwiegen werden nur weil die Wahrheit eben nicht leicht zu ertragen ist.

Was beim Lesen direkt auffällt ist, dass es sich hierbei um keinen klassischen Kriminalroman handelt. Das Beziehungsgeflecht und allgemein die Auswirkungen der Taten auf die Opfer/Betroffenen stehen zu jeder Zeit im Vordergrund. Die Autorin schafft es einfach bestimmte Situation treffend zu beschreiben und ich hatte nie das Gefühl, als hätte sie versucht künstlich Drama zu erzeugen. Man erfährt zudem ziemlich schnell wer der Täter ist und so geht es eigentlich die ganze Zeit nur darum was der Vorfall mit den involvierten Personen macht.


Fazit

Der kurzweilige Krimi hat mich lange Zeit nachdenklich gestimmt und ich musste mehrere Lesepausen einlegen um das Gelesene verarbeiten zu können. Vor allem die Darstellung des Dorfes hat mir gefallen und natürlich die verschiedenen Beziehungen der Bewohner untereinander.

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